Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Ich habe gerade eine von Thich Nhat Hanh's Karten gezogen... "Achtsamkeit" steht drauf. Na, wenn das nicht passend ist! Mit nicht viel mehr bin ich gerade beschäftigt, fast schon aus einer Not heraus, weil es anders kaum geht. Im Moment kann ich tatsächlich nur von Moment zu Moment schauen und zu versuchen, nicht allzu viele Pläne zu machen. Schon gestern meldeten sich Zweifel, ob ich heute wohl zum Tanzen gehen könnte und so hat sich mein Gefühl dann im Laufe des Tages bestätigt. Ich fühle mich noch immer angeschlagen, auch wenn ich keinerlei Indizien für einen konkreten Infekt habe. Heute sind noch Kopfschmerzen dabei. So, als säße mir eine fette Zange auf dem Hinterkopf. Ich bin auch nicht sicher, was hier jetzt die Ursache ist, denn in mir drängen auch einige wichtige Themen um Bearbeitung. Ich, der immer lieber alles verdrängt hat, wusste gar nicht, wie anstrengend emotionale Arbeit sein kann!
Am Mittwoch bin ich nachmittags völlig "abgeschmiert". Mir war schon klar, dass Laufen gehen oder so etwas in der Art nicht drin sein würde, aber weil die Sonne so schön geschienen hat, hatte ich beschlossen, zu Fuß in die Stadt zu gehen. Mit genug Zeit und guter Musik auf den Ohren bin ich vergnügt hier losgestiefelt und alles war gut, bis am Fuße der Deutzer Brücke plötzlich nichts mehr ging. Mir war heiß und ich konnte kaum mehr gehen, alles wurde mega-anstrengend, davon abgesehen, drückten meine neuen Schuhe, bzw. ich war auf dem Weg, mir darin Blasen zu laufen. Weil ich das erst nicht so recht annehmen konnte, habe ich mich noch über die Brücke geschleppt, bin dort aber für den Rest der Strecke in die Bahn gestiegen. Bei der Bioresonanz angekommen, habe ich mich nur noch auf den Behandlungsstuhl fallen lassen und war froh, dass ich mich ausruhen konnte. Die Ärztin fand meinen Zustand eher beunruhigend und peppelte mich Hilfe von Akkupunktur ein bisschen auf. Danach ging es auch wieder, auch wenn ich mich von der Bushaltestelle bei meiner Schwiegermutter habe abholen lassen. Heute Morgen habe ich ein neues Kuchenrezept ausprobiert, Hafer-Schoko-Riegel auf einer Basis von Kichererbsen. Leider habe ich das Rezept nicht richtig gelesen und die Kichererbsen samt der Flüssigkeit (hatte mal aufgeschnappt, dass sie Eier ersetzen und so war das dann für mich logisch) zu dem Teig gegeben. Dadurch bekam der Kuchen eine ziemlich klätschige Konsitenz und irgendwie mochte ich dann auch den Rest nicht wirklich. Ich wollte ihn schon in die Tonne kippen, da fiel mir wieder ein, dass Freunde von mir gesagt hatte, ich solle solche Missgeschicke erst einmal bei ihnen vorbeibringen, sie wären da nicht so. Gesagt, getan. Die sind wohl ganz zufrieden mit dem Kuchen. Okay, Nahrung wegwerfen mache ich ja eh höchst ungern! Ich habe heute nicht wirklich viel auf die Reihe bekommen, aber immerhin habe ich im Wohnzimmer etwas weiter ausgemistet. Da kommt schnell so einiges zusammen, was ganz weg kann und manches findet auch woanders einen sinnvolleren Platz. Wir wollen unsere unschöne und gestückelte Schrankwand verkleinern oder gegen ein anderes, kleineres Möbelstück austauschen. Und einiges wieder umstellen. Aber vorher wollen wir den Raum noch neu streichen. Ich hoffe, wir kriegen das noch hin diesen Monat, gerade habe ich da tatsächlich so meine Zweifel. Zumal ich die kommende Woche ein paar Tage weg bin. Ach ja, ich hatte es schon erfolgreich verdrängt... in knapp zwei Wochen habe ich die unsägliche und mir dermaßen unangenehme Darmspiegelung, die ich schon seit ein paar Jahren vor mir herschiebe. Auch wenn der Gastro-Arzt, bei dem ich gestern zum zweiten Mal war, mir sagte, dass es bei meinem Beschwerdebild kein Anlass zur Sorge gäbe, komme ich immer wieder da an, dass ich das doch abklären lassen möchte. Aber vielleicht sage ich das doch noch ab und lasse die nächsten fünf Jahre noch verstreichen, da wäre dann eh die erste Krebsvorsorge fällig. Der Arzt war erst irritiert, dass ich schon wieder bei ihm saß, hat dann aber verstanden, wie sehr mich das umtreibt und gleichermaßen in Panik versetzt. Jetzt, nachdem ich die Vorbereitungen gelesen habe, bin ich noch weniger gewillt, mich dem (freiwillig) zu unterziehen. Man darf schon fünf Tage vorher einiges nicht essen, alles Dinge die täglich auf meinem Speiseplan stehen, wie Vollkornprodukte, Salat, Rohkost etc. Und dann am Tag vor dem Eingriff ist nur noch ein Frühstück erlaubt, mittags eine Brühe ohne Inhalt, abends nischt... unmöglich für jemanden wie mich, der bei der Vorstellung, nichts essen zu dürfen auch gleich wieder in Panik verfällt. Da werde ich mit meiner Vorgeschichte wohl nie wirklich entspannt sein können. Da fällt mir gerade ein, ich habe gar nichts mehr von unserer Großen gehört, die am Mittwoch angefangen hat, ihren Darmbakterienbefall mit Hungern auszurotten. Seither ist sie wieder off... das finde ich immer ein kleines bisschen beunruhigend, aber kommt doch gelegentlich bei ihr vor. Eine Loslassübung.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |