Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Oft sind es nur die Kleinigkeiten, die bei uns anders sind, als in anderen Familien. Zumindest, wenn ein Kind bereits neun Jahre alt ist. Zum Beispiel kommt es immer mal wieder vor, dass unser Sohn mich heiraten möchte. Erst wenn ich ihn daran erinnere, dass ich mit seinem Vater verheiratet bin, kann er meine Absage an ihn akzeptieren. Und dann hat er eine etwas sonderbare Vorstellung von unserem bevorstehenden Urlaub in den Alpen. Er behauptet immer wieder, dass wir mit dem Flugzeug auf den Berg flögen. Es ist nicht herauszufinden, ob er meint, dass wir die Strecke von hier bis dorthin fliegend überwinden oder ob es darum geht, sich den Aufstieg zu erleichtern. Vielleicht ist ihm das gar nicht möglich, sich vorzustellen, AUF einen Berg zu steigen!? Hmm, manchmal würde ich so gerne Mäuschen spielen, einmal das denken, was er denkt, um seine Logik zu verstehen. Warum zum Beispiel ist es nicht möglich, dass er eine Jacke anzieht und sie offen lässt. Geht nicht. Partout nicht. Sie muss zu. Wenn man nicht ständig an Stellen stehen möchte, wo es nicht weiter geht, muss man vieles einfach so hinnehmen, vor allem, wenn es nicht wichtig ist. Warum soll ich ihm auch meine Meinung aufzwingen. Mir kann es doch egal sein, wie er seine Jacke trägt - hauptsache er trägt sie. Als wir am Samstag meinen Mann auf dem Flohmarkt besucht haben, sprach mich eine junge Frau vom Stand nebenan an. Sie hatte seinen Namen aufgeschnappt und erzählte mir, dass sie schon ganz viel von ihm gehört hätte. Ich wusste gar nicht, dass unser Sohn so einen Bekanntheitsgrad außerhalb unseres Stadtviertels erlangt hat. Es handelte sich um eine Arbeitskollegin von dem Kindermädchen, welches uns schon seit seiner Geburt tatkräftig zur Seite steht.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |