Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Wir haben es geschafft. Wir sind im Westen von Irland und haben bereits einen wunderschönen Sonnentag am Rossbeight Beach verbracht. Natürlich ist unsere Hinreise nicht ohne Hindernisse verlaufen, aber alles in allem sind wir - wenn auch spät - gut angekommen. Als wir bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen unser ganzes Gepäck aufs Band legen mussten, fiel auf, dass die Tüte mit den Medikamenten fehlte. Mein Mann hatte auf dem Weg dorthin noch seinen Finger verarztet und alles im Auto liegengelassen. Zum Glück ist mein Schwiegervater sofort ans Handy gegangen und auch wieder zurück gekommen. Wir hatten mehr als reichlich Zeit, so dass ich noch mal raus bin, um ihn abzufangen. Am Gate und auch im Flugzeug wurde uns die Zeit dann ziemlich lang, weil der Flieger letztendlich eine gute Stunde Verspätung hatte. Die nächste Verzögerung ergab sich dann in Dublin, wo die Autovermietung nicht wie angegeben im Flughafengebäude, sondern wieder einmal außerhalb und nur mit einem Shufflebus zu erreichen war. Unserer kam natürlich erst einmal nicht. Und dann waren wir nicht die Einzigen, die dann dort ein Auto abholen wollten. Mein Mann ist aber allen davon gesprintet und somit sind wir dann doch recht zügig an unser Auto gekommen. Wir hatten ja noch eine sehr lange Fahrt vor uns... Eigentlich hatte ich nicht wirklich Respekt vor dem Linksverkehr, aber dass das Steuer auf der anderen Seite ist, das hatte ich unterschätzt. Es ist gar nicht so einfach, aus der Perspektive die Spur zu halten. Mein Mann hat ein paar Mal ziemlich laut die Luft eingesogen, als ich beinahe eine Mauer oder den Graben am Straßenrand auf seiner Seite mitgenommen habe. Aber es hat wohl immer gereicht, passiert ist auf der langen Fahrt, größtenteils durch die dunkle Nacht, nichts. Als wir unterwegs in einen kleinen Ort gefahren sind, um noch etwas zu essen, sprach uns der Mann in der Kebabbude in Deutsch an. Er kam aus Gelsenkirchen und lebte erst seit drei Wochen in Irland. Zum Glück sind wir am Ende unserer Reise doch noch von der Housekeeperin zum Haus geführt und kurz eingewiesen worden. Trotz Müdigkeit waren wir doch sehr beeindruckt von der Großzügigkeit des - naja - Anwesens. Wir haben viel Platz und das Haus ist unglaublich gut ausgestattet. Und geschmackvoll ist es auch! Hier lässt es sich gut aushalten!
Da sie für heute viel Sonne und angenehme Temperaturen angesagt hatten, sind wir am Nachmittag noch zum Strand gefahren. Vorne am Wasser war es so windig dass wir all unser Zeug angezogen und die Iren bestaunt haben, die dort in Badesachen rumliefen und auch ins Wasser gingen. Nach einer Weile haben wir uns ein etwas geschützteres Plätzchen in den Dünen gesucht, wo es so schön war, dass wir den Rest des Tages dort verbracht haben. Irgendwann kam ein Junge vorbei, der deutsch sprach, weil seine Mutter Deutsche ist. Er spielte erst eine Weile mit unserem Sohn, verschwand dann aber wieder. Als er wiederkam, fragte er mich, ob unser Sohn mit ihm ein paar Dünen weiter mit den anderen spielen dürfte. Ich habe ihm gesagt, dass er aber Aufsicht benötigte und auch warum. Er wüsste das, sein Freund hätte auch das Down-Syndrom. Ich war ganz baff und habe dem Kleinen erlaubt, mit ihm zu gehen. Leider sind sie nicht weit gekommen. Er musste Kacka und als er bei uns ankam, war alles schon in der Hose gelandet. Ich war mäßig begeistert, zumal die Feuchttücher im Auto waren. Immerhin hatte ich eine kleine Tüte dabei! Und das Meer sollte wohl ausreichen, um das Kind und die Badehose wieder sauber zu waschen. Dennoch war das alles eine ziemliche Sauerei! Ich bin mal gespannt, wie ich heute Nacht schlafen werde. Sohnemann und ich haben das Zimmer gewechselt, weil ich auf der Matratze von letzter Nacht nicht gut geschlafen habe. Wie gesagt, hier ist alles sehr großzügig, wenn wir wollten, könnte jeder in einem Zimmer allein schlafen. Ich würde das ja gerne in Anspruch nehmen, aber unser Sohn sieht das anders und ich kann verstehen, dass er hier in der Nacht meine Nähe sucht. Und obwohl die Mädels sich gemeinsam das schönste Schlafzimmer ausgesucht haben, ist die Große letzte Nacht ausgewandert, weil sie so schrecklich hustet. Die ist leider aus Spanien recht verrotzt zurück gekommen und hat auch auf der Reise gestern sehr gelitten. Heute scheint es ihr schon besser zu gehen. Ich hoffe doch, dass sie bald wieder ganz fit ist.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |