Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Heute Morgen fühle ich mich wie gerädert. Nicht, dass ich die anderen Morgen fröhlich aus dem Bett gesprungen wäre, aber heute macht sich akuter Schlafmangel gleich bemerkbar. Außerdem bin ich etwas irritiert. Gestern hat zum zweiten Mal genau um Mitternacht das Telefon geklingelt. Das war laut Aussage meines Mannes letztens schon mal und diesmal habe ich es auch gehört und habe mich aus dem Bett gewuchtet, zumal unsere Große die Nacht nicht zu Hause war. Als ich abhob war niemand dran und dann erst sah ich, dass es genau 12 Uhr war.
Gestern hatten wir "Paarabend". Das hat es vor ein, zwei Jahren schon mal gegeben, da hat dann unsere Älteste ihren Bruder jeweils einen Abend pro Woche ins Bett gebracht. Jetzt läuft der Deal mit unserer Jüngeren und ich bin froh, dass wir diese Zeit wieder für uns haben können. Wenn ich arbeite, bleibt für uns sonst so verdammt wenig an Zweisamkeit. Wir sind zu Fuß zu einem netten Biergarten gegangen und haben in Ruhe über ein paar Dinge reden können. Wieder zurück bin ich sehr davon ausgegangen, dass der Kleine noch mal eine frische Windel bräuchte. In der Regel bin ich diejenige, die das dann erledigt. Gestern dachte ich nur, wäre doch schön, wenn er das auch mal machen könnte. Blöderweise war er gerade schon auf dem Weg zu seinem Zimmer, als ich ihn darum gebeten habe. So läuft das bei uns ganz oft - traue ich mich mal, um etwas zu bitten, geht ihm gleich die Freiwilligkeit ab, weil ich es in dem Moment anspreche. Da kann ich es scheinbar nicht richtig machen.
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Warum bin ich immer so müde nach der Arbeit? Ich hatte richtig schlechte Laune, weil ich auf der einen Seite total erschossen war, auf der anderen wollen meine inneren Antreiber aber keine Pause. Ich soll zu Hause gleich weitermachen, es gibt ja schließlich genug zu tun! Auch Bauchweh zählt da nicht. Nachdem ich die Küche aufgeräumt und das Kind von der Schule abgeholt habe, habe ich dann doch die Füße hochgelegt und bin weggesackt. Bis so eine komische Tussi von der Rheinenergie klingelte und von meinem Kreislauf forderte, dass ich auf die Füße kam, um ihr Rede und Antwort zu stehen. Nein, wir bleiben bei Greenpeace, vielen Dank! Jetzt bin ich also wieder wach, aber schlapp fühle ich mich immer noch. Der Rasen im Garten ruft mir zu: mähe mich, mähe mich, es ist trocken gerade!! Ich bin sooo lang. Scheiße, warum höre nur ich das Rufen? Niemand anderes aus meiner Familie interessiert sich auch nur einen Hauch für das Gebrüll von da draußen. Genauso wenig wie für den Rumpelkammerzustand unserer Terrasse. Außer unmittelbar vor dem Essen - da kommt dann gerne mal der Vorschlag, dass man das doch mal draußen einnehmen könnte. Geht nur leider nicht. Mutter hat die Terrasse noch immer nicht aufgeräumt. Wie ärgerlich. Nicht, dass einer das direkt von mir fordern würde, aber es wäre doch super, wenn ich es einfach machte und wir alle könnten es uns im Anschluß dort nett machen. Vielleicht fehlt mir deshalb die Lust...
Als ich am Sonntag in meinem Seminar saß und immer mal wieder auf mein Handy spingste, ob zu Hause auch alles ok lief, musste ich einmal sehr lachen! Unsere Älteste hatte die Betreuung ihres Bruders übernommen und war mit ihm ins Kino unterwegs. Sie hatte, ohne nachzusehen, was sich in ihm befindet, einen Kinderbecher mit Deckel aus der Kühlschrank mitgenommen. Ich nehme an, sie ging davon aus, dass dort Saftschorle drin sei. Als sie ihrem Bruder den Becher zum Trinken hinhielt, spuckte dieser den genommen Schluck sofort wieder aus und rief entsetzt: Schmeck nicht! Er solle sich nicht so anstellen, sagte sie noch zu ihm, hielt dann aber doch mal den Finger rein, um herauszufinden, ob es vielleicht einfach nur zu warm geworden war. Die Masse an ihrem Finger war zäh und klebte. Sie schaute rein und vermutete, dass gesammelte Spucke wäre. Wer machte denn so was? Ihre Schwester vielleicht? Sie nahm auch einen kleinen Schluck und würgte ebenfalls. Bäh! Zurück zum Handy: dort stand: Mama, was ist in dem Lightning McQueen-Becher????? Ich hatte doch am Freitag die Vanilletörtchen gebacken und da waren drei Eiweiße über. Diese hatte ich dort hinein getan, weil ich mir überlegt hatte, noch etwas mit Baiser zu machen. So viel zum Thema, was war drin in dem Becher... Gerade habe ich unsere Große auf die Terrasse angesprochen und sie hat versprochen, diese für unser heutiges Abendessen fertig zu machen. Wie schön! Als ich heute um kurz vor sieben nicht mehr schlafen konnte, weil mein Nacken wehtat, habe ich kurzerhand meine Yogamatte geschnappt und sie mit nach unten genommen. Da liegt sie nun seit fast einer Stunde. So langsam wird mir klar, dass es einen Anteil in mir gibt, der überhaupt keine Lust hat. Wieder stehe ich vor einem Rätsel. Warum nicht? Das würde sich doch sicher gut anfühlen! Ich möchte aber lieber die Zeit für mich genießen, diese Stille und Ruhe, einfach das tun, was mir gerade so einfällt. Und was vielleicht sinnvollerweise noch erledigt werden sollte, ehe ich den ganzen Tag wieder weg bin. Ohne Hetze. Ok, das verstehe ich, aber es wäre auch so noch genug Zeit für ein paar Übungen. Ja, aber dann hätte ich vielleicht nicht mehr Blogschreiben können... und außerdem ist es so langweilig alleine Yoga zu machen. Und man muss sich was ausdenken. Stimmt, ich hätte ja eine Übungsabfolge aus einem Buch mitnehmen können. Das nervt aber doch auch, immer nachschauen müssen. Es ist viel schöner, wenn einer einem da die Verantwortung total abnimmt und vorturnt. Aber mit der Haltung gibt nie die Möglichkeit, sich auf diesem Wege etwas Gutes zu tun außer der Reihe. Denn der Yogakurs findet ja nun mal nur einmal in der Woche statt. Ok, das werde ich mir wohl noch mal genauer anschauen müssen, wenn ich da was ändern will oder ich akzeptiere es wirklich, dass ich es nicht tu.
Jetzt bleibt mir eh nicht mehr so viel Zeit, ehe ich zu meinem zweiten Seminartag zu "The Work" (Byron Katie) aufbrechen muss. Der gestrige Tag war schon sehr spannend und ich habe viel mitnehmen können. Wir sind nur vier Frauen und der Trainer und können wirklich sehr intensiv arbeiten. Ich finde es total spannend, wie gut man sich mit der Methode auf die Schliche kommt, wenn es um stressige Gedanken geht. Anfänglich dachte ich noch, ich würde mich langweilen, weil die anderen Frauen so wenig Vorkenntnisse haben in Sachen hinterfragen und so, aber diese Befürchtung hat sich dann nach dem Mittagessen aufgelöst. Auch meine Vorbehalte zu einer Teilnehmerin, die ich zunächst sehr befremdlich und stressig fand. Jemanden auf die diese Art kennenzulernen baut unglaublich schnell Vorurteile ab, wobei ich mich natürlich nicht so ganz frei machen kann von Schubladendenken. Die ältere Frau, die sich neben mich gesetzt hat, finde ich sogar total spannend, das passierte aber auch erst im Laufe des Tages. Wir sind zusammen mit der Bahn zurückgefahren und haben uns angeregt unterhalten. Tolle Frau! Wähernd unser Kleiner gestern beim Kindermädchen war, möchte heute unsere Älteste die Betreuung ihres Bruders übernehmen. Ich bin einerseits total ruhig, weil sie ihn ja nun super gut kennt, aber andererseits hatten wir so viele Tagesstunden am Stück noch nie! Ich bin gespannt, was sie berichten, wenn wir Eltern heute Abend heimkommen. Vielleicht ist mein Mann auch vor mir zurück, je nachdem, was da heute wieder so vom Himmel kommt. Von der portugiesischen Küche waren wir eigentlich jetzt nicht so angetan. Ich sowieso nicht, weil ich keinen Fisch mag... Aber immer gut waren die Backwaren, die man überall zu kaufen bekommt. Besonders toll sind die Vanilletörtchen. Ich habe mir gestern das Rezept dazu herausgesucht und selber welche gemacht. Gar nicht schwierig und auch selfmade SUPERLECKER. Im Prinzip nichts anderes als einen mit Eigelb angerührter Vanille-Sahne-Pudding auf Blätterteig.
Die Törtchen waren kurz vor unserem Abendessen fertig und am frühen Abend waren alle 19 Törtchen weg, die ich gemacht hatte! Heute während der Arbeit war ich noch fest davon überzeugt, dass ich heute noch vor die Türe gehen würde! Ich hab seit kurzem wieder Inliner, gebrauchte, aber so richtig gute Teile. Die fahren sich sehr gut und ich habe totale Lust, mal richtig Strecke damit zu machen, sie mal schnell zu fahren. Auf dem Heimweg bin ich dann aber doch noch einkaufen gefahren, weil ich unbedingt ein paar frische Sachen im Haus haben wollte und dann kam dies und dann das. So geht es ja eigentlich immer. Und der Müd' klopfte auch gleich wieder an. Nur 20 Minuten, nur mal kurz die Augen zumachen! Mein Mann ist mit dem Sohnemann irgendwann zum HNO-Arzt aufgebrochen und für mich blieb das Nickerchen und dann das Bereiten des Abendessens. Dazu hatte ich aber Lust. Ich habe eine Tomatensuppe gekocht und ansonsten gab es Reste, keine große Sache also. Menno, ich hatte gerade einen weiteren Absatz getippt, der jetzt im Orbit verschwunden ist. Ich sollte mir angewöhnen, vorzuschreiben. Jetzt ruft mein Mann und das Kind muss auch ins Bett... Die Insel Amona gelegen vor Olhao... in der Nähe von Faro
Krasser kann der Gegensatz glaube ich kaum sein. Gestern noch sind wir bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen in Faro gestartet und seit wir wieder in Deutschland sind, begleitet uns trübes, nasses Wetter. Es ist weder warm noch kalt. Uselig eben. Am liebsten schaue ich mir immer wieder die Fotos auf meinem Handy an, sofort bin ich wieder in meiner Vorstellung in Portugal, so präsent ist noch alles. Das hier ist eher unwirklich und doch ist man alles so gewohnt. Auch im Büro ist alles wie immer und ich finde mich sofort wieder ein.
Heute nachmittag habe ich mir meinen Regenmantel angezogen und bin ganz gemächlichen Schrittes zum Einkaufen gegangen. Das war viel schöner, als wenn ich versuche, die Dinge nur zu erledigen. In erster Linie ging es mir darum, mal vor die Tür zu kommen, deshalb konnte ich das wohl auch so genießen - und das obwohl wir wenig idyllisch wohnen. Dieser Stadtteil strotzt nur so vor Häßlichkeit, zumindest in den meisten Ecken hier. Warum wir hier wohnen, hat eher andere Gründe... Gerade habe ich meine gefühlt einzige passende Hose gebügelt. Hmm, echt ganz schon frustig, dass so viele Sachen jetzt doch zu eng geworden sind und kneifen. Vor dem letzten Winter saß alles irgendwie lockerer. Immer wieder drehe und wende ich die Gedanken in meinem Kopf hin und her, wie ich es schaffen könnte, die zwei, drei Kilo doch wieder los zu werden. Die Sache mit der Disziplin-Nummer hat nur ganz selten funktioniert. Genaugenommen zweimal in meinem Leben. Beim ersten Mal habe ich zwar wirklich viel abgenommen (fast zu viel), aber dafür das doppelte im Nachhinein zugenommen. Das zweite Mal habe ich über Jahre suggesive wieder etwas davon zugenommen, immer mal wieder zwei, drei Kilo - bis jetzt. Dazwischen habe ich einmal einfach so etwas an Gewicht verloren, das war, als ich aufhören konnte, das Essen für andere Zwecke zu missbrauchen. Das hielt aber auch nicht ewig, irgendwann habe ich doch wieder darauf zurückgegriffen, um meine Gefühlszustände damit zu regulieren. Sollte ich mich also besser mal nach neuen Klamotten umschauen? So recht will ich mich damit nicht anfreuden. Viel Sport? Keine Schoki? Den Alkohol weglassen - ja, das will ich doch sowieso. Wieso spüre ich bei alledem Widerstände? Ach, hier ging es doch um etwas anderes. Wie wäre es mal mit mir selber ein guter Freund sein!? Puh... das ist so schwer. Ich bin es so gewohnt, auf mir herumzuhacken. Das ist furchtbar schwierig, das abzustellen. Im Moment wäre es wahrlich liebevoll, wenn ich mich so langsam Richtung Bett bewegen würde, denn ich bin wirklich müde jetzt! arbeitung hier klicken. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |