Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Ich komme gerade von meiner Frisörin, die mir den langsam notwendigen Schnitt in meine länger werdenden Haare gemacht hat. Sie hat aber auch meinen Pony weggeflochten und das gefällt mir total gut. Leider kann ich so etwas nicht selber. Sie meint, ich könne gut damit schlafen gehen und hätte morgen auch noch etwas davon. Wie schön!
Beim Orthopäden gestern hat sich meine Vermutung bestätigt, dass die Ursachen meine Schmerzen im Knie nicht dort zu verorten sind, sondern vom Rücken herrühren. Er hat mir eine Überweisung für ein MRT mitgeben und sagte, ich solle mit dem Befund dann wieder zu ihm kommen. Keine Ahnung, was da jetzt bei rauskommt. Vielleicht Bandscheibe!? Anfang August weiß ich dann wohl mehr. Im Moment geht es sogar, aber manchmal habe ich ohne Grund auch heftigere Schmerzen. Da ich ja nicht so viel Bewegung zur Zeit habe, bin ich gestern die 20 km hin und zurück mit dem Rad gefahren. Mit meinem neuen Rad macht das echt viel Freude. Mein Rücken und meine Hände danken mir die aufrechte Position. Drei Gänge sind für Köln zudem absolut ausreichend. Ich bin jedenfalls happy damit! Da ich zurück einen anderen Weg genommen habe als hin, bin ich zufällig an dem ersten Unverpackt-Laden (Tante Olga) der Stadt vorbeigekommen. Ich hatte natürlich keine Behälter mit und auch nicht viele Kapazitäten, aber etwas lose Schokolade und ein paar vegane Gummibärchen musste ich doch in Papiertüten mitnehmen. Und ich habe festes Shampoo gekauft. Denn im Bad ist es gar nicht so schwer, die Plastikflut etwas einzudämmen. Um mit der Situation am kommenden Wochenende besser klar zu kommen, werden der Kleine und ich die Nacht auf Sonntag, in der Rest der Familie gen Süden aufbricht, nicht zu Hause sein. Ich werde sonst eh kaum ein Auge zutun und bin dann auch ganz genau im Bilde über die Bedingungen und den zeitlichen Ablauf. Frei nach dem Motto: was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Mein Mann routiert auch jetzt schon ganz ordentlich, das wird besser werden, befürchte ich. Im Moment übe ich mich diesbezüglich in Gelassenheit und versuche, ihn etwas mit dem Orga-Kram zu unterstützen. Heute war der erste normale Arbeitstag im Büro. Am Montagmorgen ist uns nämlich sehr bald aufgefallen, dass etwas mit dem Telefon nicht stimmt. Die Telekom hatte im Zuge der Umstellung auf IP unsere Hauptnummer abgeschaltet, so dass uns die meisten Kunden erst einmal nicht erreichen konnten. Wir haben unsere ganzen anderen Nummern und auch die vom Firmenhandy auf die Website gestellt und die wichtigsten Kunden informiert. Und ich habe natürlich stundenlang mit den verschiedesten Abteilungen der Telekom gesprochen. So kam es mir zumindest vor. Keiner fühlte sich wirklich zuständig oder konnte helfen. Nach und nach erst bekamen wir heraus, was denn überhaupt passiert war. Ich war schon auf dem Weg nach Köln, als mich der Teamleiter unserer Ansprechpartnerin zurückrief und zusicherte, dass in der Nacht alles durchlaufen würde und es am Morgen wieder funktionieren müsste. Da könnte höchstens die Fritzbox noch ein Problem darstellen. Da müsste dann unser eigener Techniker ran. Den habe ich also gleich informiert, weil es natürlich nicht einfach am nächsten Tag lief. Ein weiterer Vormittag ging ins Land, ehe wir gegen Mittag endlich auch wieder unter unserer altbekannten Nummer zu erreichen waren. Natürlich sind uns dadurch einige Aufträge flöten gegangen. Ich höre schon die ganze Zeit, dass einer unserer Feuermelder piept. Das heißt, ich kann mich gleich auf die Suche machen und rausfinden, welcher von denen neuen Saft braucht. Bevor der noch impertinent wird.
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Als ich meinen Sohn vorhin bei der Lebenshilfe zu einem Ausflug abgeladen hatte, war ich erst noch so drauf, zum Flohmarkt zu fahren. Aber dann hat es mich doch nach Hause gezogen. Ich hatte Hunger, musste dringend zur Toilette und irgendwas sagte mir, dass ich Zeit zu Hause bräuchte. Die Entscheidung war goldrichtig, zumal es mir immer noch nicht so ganz gut wieder geht. Gestern war mir den ganzen Tag übel und ich war auch etwas schlapp. Dazu kam, dass mir mein Bein wieder weh tat und mein Nacken ordentlich schmerzte. Letzteres lag wohl an dem Workout, welches ich morgens vor dem Fernseher gemacht hatte. Das kam mir schon währenddessen ziemlich ambinitioniert vor und die Übungen waren mir auch zu schnell. Ich bin da doch eher für Yoga, stelle ich fest. Ist doch immer gut zu wissen, was nichts für einen ist - auch wenn man sich erst einmal mit den Konsequenzen rumschlägt. Mein Bauch hat glaube ich auf die Rote Beete reagiert, aus der ich am Freitag einen Salat machen wollte. Sie war vorgekocht, aber irgendwie eklig. Mir wird jetzt noch anders, wenn ich daran nur denke. So war auch nichts mit Party gestern Abend, mir war überhaupt nicht nach feiern. Meinem Mann war auch recht, dass wir nicht mehr weg sind, der ist eh eigentlich zu müde für Wochenendaktivitäten nach seiner Arbeit. Nachdem ich dann meine Große samt Partyverpflegung am Rhein rausgelassen habe - wo sie noch einmal mit ihren Freunden den Geburtstag nachgefeiert hat - habe ich mich mit einem Film auf der Terrasse niedergelassen. Ich hatte die gute Idee, die Klappmatratze, die im Haus ja nur dumm rumsteht, mit nach draußen zu nehmen. Sehr gemütlich! Angeschaut habe ich mir den Film "Für Elise" aus der Arte-Mediathek. Da konnte ich gleich noch mal etwas zum Thema "Alkoholismus" lernen. In der Hauptrolle Jasna Fritzi Bauer, die ich sowieso total klasse finde.
Wenn sich bei mir auf körperlicher Ebene etwas zeigt, dann schaue ich in der Regel irgendwann auch in das Buch "Krankheit als Symptom" von Rüdiger Dahlke. Die letzten Male begegnete mir ganz oft das Wort "Demut". Ich weiß, dass es mir sehr schwer fällt, demütig zu sein. Ich bin viel eher unzufrieden, kritisch oder überängstlich. Manchmal sogar überheblich. Gar nicht mal so selten. Das gehört zu meinem Muster des weiblichen Narzissmus. Immerhin arbeitet es nun in mir und ich denke, ich sollte meine Themen mit "The Work" bearbeiten. Dort lernt man Demut und Annahme dessen, was ist. Eine Sache, die ich auch nicht gut annehmen kann und mich langsam immer mehr beschäftigt, ist die Tatsache, dass mein Mann mit den Mädchen nächsten Sonntag 600-700 km Auto fährt. Allein. Er leidet an Reisefieber, schläft in der Regel vorher nicht gut und viel, sie wollen ultrafrüh los und ich habe noch nie Vertrauen in seine Fahrkünste gehabt, obwohl er schon seit 20 Jahren den Führerschein hat. Es ist auch nicht das erste Mal, dass er so etwas macht. Die drei waren schon mal auf einer Hüttentour, vor drei Jahren glaube ich. Ich muss mich echt zügeln, nicht in Panik zu geraten, so groß ist meine Angst, alle drei auf einen Schlag zu verlieren. Dabei habe ich doch gerade auf solche Dinge keinen Einfluss. Dennoch gibt es einen Anteil, der am liebsten alles kontrollieren und sicher machen möchte. So auch gestern Abend, als die Kleine mit bei der Party ihrer Schwester war und ich nicht wollte, dass sie alleine nach Hause kommt. Ist sie dann auch nicht, bzw. nur das letzte kurze Stück hat sie alleine mit dem Longboard zurückgelegt. Und das war hier unsere Hauptstraße. Ich war froh, dass ich ihre Rückkehr noch mitbekommen habe, ehe ich schlafen gegangen bin. Und froh bin ich glaube ich auch über den Aufschub, dass die Große noch nicht Auto fahren darf. Das wird auch wieder eine Herausforderung für mich! Ich wünschte, es gäbe ein Knopf, wo man all diese Ängste abstellen und Zuversicht einstellen könnte! Ich hatte überhaupt keine Lust, heute wieder arbeiten zu gehen. Die Zeit ging dann aber schnell um und zu Hause war ich erst einmal nur müde. Meine Große saß mit drei ihrer Freundinnen im Garten und alle malten an ihrem Kunstbild. Der Kleine saß bei ihnen und hörte sich irgendetwas auf einem Handy an. Das war ein schönes Bild. Seit einer Weile habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich mit meinem Sohn gerne richtig Fahrradfahren möchte. Ich hatte sogar schon mal nach Eltern-Kind-Tandems geschaut. Gestern habe ich es dann mal mit einer Tandemstange probiert, aber das ist gar nichts für uns. Die Konstruktion ist total wackelig und das Kinderfahrrad kann sogar wegkippen. Es gibt eine bessere Variante, wo die Fahrräder stabiler verbunden werden. Aber ich schaue auch wieder nach Therapie-Tandems. Das amtliche von Hase ist super teuer, das kostet selbst gebraucht noch 2000 Euro. Aber es gibt in Holland spezielle Tandems, bei denen das Kind vorne sitzt und optional mittreten kann. Die verschicken auch oder wir fahren mal hin. Das Problem ist die Unterbringung. Es ist über 2m lang. Und in unserer Garage ist nicht mehr so sehr viel Platz. Eigentlich gar keiner mehr. Nachdem ich letztens ganz vollmundig zu meinem Mann gesagt habe, dass ich ja so gut wie keine Bauchschmerzen mehr habe, hat sich das sofort geändert. Seit Tagen habe ich mit der ganzen Palette von Reizdarmsymptomen zu tun. Dafür geht es meinem Bein, ja auch meinem Rücken besser. Seltsam. Gestern Abend ging es mir gar nicht gut. Von meiner Entspanntheit am Morgen ist nicht mehr viel geblieben. Ich fühlte mich überfordert und gestresst. Mir war alles zu viel. Ich hatte den Tag über einfach nicht gut für mich gesorgt. Und am Tag vorher war das ja auch nicht wirklich drin gewesen, aber das ging ja nun nicht anders. Es war ja auch schön zu feiern. Immerhin hat sich die Panik in mir gelegt und ich bin wieder etwas gelassener, was mein Gewicht angeht. Es ist eh wie es ist. Ich selber habe scheinbar nur bedingt Einfluss darauf. Und was ich definitiv nicht mehr möchte: das dieses Thema so viel Raum einnimmt. Ich habe mehrfach gelesen, dass sich bei Frauen der Stoffwechsel in diesem Alter ändert und man nicht mehr so viel Kalorien verbraucht. Und dass die entstehenden Pölsterchen auch den sinkenden Hormonspiegel etwas ausgleichen sollen. Nichtsdestotrotz wäre ich froh, wenn ich mal wieder unbeschwert tanzen gehen könnte. Oder auch das Laufen wieder aufnehmen. Mir fehlt die Bewegung. Ok, jetzt haben wir zumindest "offiziell" eine erwachsene Tochter. Was zum Beispiel bedeutet, dass ich für sie keine Entschuldigungen mehr schreiben muss :)
Dank des schönen Wetters hatten wir gestern eine sehr entspannte Feier mit Familie und Freunden. Für die Kleinen hatte ich das große Planschbecken im Garten aufgestellt und für das leibliche Wohl haben mein Mann, meine Schwiegermutter und meine Tanten gesorgt. Ich habe eine geeiste Schoko-Mousse-Torte und Muffins gemacht. Die Torte war sehr schnell weg. Ich habe sie wegen der vielen Milchprodukte drin gar nicht erst probiert. Mir war sowieso nicht nach entspannt essen gestern. Beim Grillen abends hatten wir viel zu viel und ich war froh, dass unsere Tochter noch ein paar ihrer Freunde eingeladen hatte. Als erstes kam übrigens ihre beste Freundin aus dem Schwarzwald an, ein Überraschungsgast, den ich ohne ihr Wissen organisiert hatte. Als sie dann von der Schule kam, gab es eine sehr berührende Szene vor unserem Haus, wo die beiden Mädchen sich in die Arme gefallen sind. Ich glaube, dass war mit das schönste Geschenk, aber auf jeden Fall die beste Überraschung! Wir haben den ganzen Nachmittag und Abend draußen auf der Terrasse gesessen und die Jugend saß zum Teil im Garten, wo wir noch einen Biertisch aufgestellt hatten. Ich bin froh, dass ich heute nicht gleich wieder früh raus und zur Arbeit musste. Erst morgen gehe ich wieder. Mein Sohn hat heute auch schulfrei und wir gehen gleich mal rüber zum Elternsprechtag. Da gibt es dann auch schon sein Zeugnis. Seinen Vorschlag, heute noch schwimmen zu gehen, habe ich abgelehnt. Ich möchte lieber mal die Känguru-Stange ausprobieren und mit ihm zum Bio-Bauern fahren. Überhaupt muss endlich mal eine Radfahrlösung her. Ich habe keine Lust, mit ihm immer ins Auto oder in die Bahn zu steigen. Wenn ich mich mal frage, wie es mir geht, dann würde ich sagen: ganz gut. Ich bin relativ entspannt und froh, heute nicht so viel zu müssen. Wobei... wenn ich es mir recht überlege, dann reicht es schon. Zumal ich heute Abend noch zu dem Treffen der Flüchtlinge gehe. Ich habe immer noch Sachen, die sie dort durchschauen können. Und ich bin froh, dass mich die Feier weder im Vorfeld noch gestern, sehr gestresst hat. Ich habe gut für mich gesorgt. Drei Tage Urlaub waren keiner zu viel. Während ich hier sitze, macht unsere Große gerade ihre Fahrprüfung. Ich bin sehr gespannt, ob es beim ersten Versuch gleich klappt. Ich wünsche es ihr. Und gestern ist mir dann auch siedenheiß eingefallen, dass ich ja mal mein Auto auf mich ummelden sollte und das Kind mit in die Versicherung. Heute geht das nicht mehr so einfach, dass jemand - vor allem kein Fahranfänger - das Auto mitnutzt. Mein schönes Ossi-Kennzeichen werde ich aber behalten, das hat was.
Nachdem ich gestern einen Tag arbeiten war, habe ich heute und die nächsten Tage wieder frei. Ich wollte gerne entspannt den 18. Geburtstag unserer Tochter feiern und möchte auch ihr einen schönen Tag bereiten. Wir kriegen natürlich auch ein bisschen Besuch zu diesen besonderen Anlass. Da ich immer noch ziemlich geschockt über die Zahl auf der Waage bin, versuche ich nun doch noch mal liebevoll nicht jedem Essdruck nachzugehen. Aber ich ertappe mich auch dabei, wie ich Hunger auf die lange Bank schiebe. Das ist meist ja nicht so gut. Aber ich weiß nicht, wie ich sonst die möglich weitere Gewichtszunahme gestoppt kriege. Noch schöner wäre ja, wenn ich etwas abnehmen würde. Es ist echt absurd, dass ich aus diesem Teufelskreis einfach nicht herauskomme. Meine Töchter verstehen das überhaupt nicht, sie finden mich völlig ok und meinen, dass Gewicht doch nicht alles wäre. Wie wahr! Und wie schade, dass so viel meiner Energie hier verloren geht. Von der Lebensfreude mal ganz abgesehen. In dem Blog einer "Leidensgenossin" habe ich gelesen, dass sie sich die Frage stellt: Was, wenn es immer so bleibt? Diese Frage sollte ich mir auch häufiger mal stellen. Will ich wirklich den Rest meines Lebens einen Struggle mit meinem Essverhalten haben? Oder kann ich das vielleicht doch mal loslassen und mehr mein Leben leben? Worum geht es hier denn? Nachdem ich fast alle unterstützenden Maßnahmen und Therapien aufgehört habe, kommt nun wieder der dringende Wunsch nach Hilfe von außen. Ich überlege hin und her, was mich weiterbringen könnte. Was mich von meiner Esssucht heilen könnte. Ich bin mittlerweile skeptisch. Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, ist das Erlernen eines anderen Umgangs mit mir selber. Aber wie kann man das schaffen, Selbstmitgefühl zu haben, mit sich selber konsequenter liebevoll umzugehen. Sich nicht zu verbiegen, sich selbst oben auf die Prioritätenliste zu setzen? Sofort kommen mir Bilder von egoistischen Menschen, solche, die über Leichen gehen. Aber darum geht ja gar nicht, das gehört nur zu der Lektion der Selbstaufgabe für andere. Ich habe selber schon erlebt, dass, wenn ich für mein Wohlbefinden sorge, ich die Menschen um mich herum auch viel besser unterstützen kann. Bin ich hingegen in einer Not, dann hab ich nichts mehr für sie übrig und bin eher anstrengend und wenig großzügig. Ob ich wohl mal wieder versuchen sollte, laufen zu gehen? Mein Bein schmerzt immer noch etwas und ich bin unschlüssig, ob es geht und welche Konsequenzen es hätte. Vielleicht laufe ich auch nur mal eine kleine Runde zur Probe. Manchmal frage ich mich, wie lange es wohl noch dauern wird, bis das ganz weg ist. Oder muss ich damit doch mal zum Arzt. Die Spritze meiner Heilpraktikerin hat glaube ich nicht geholfen. Vielleicht ist es doch nicht vom Rücken. Apropos Rücken: ich habe mir am Sonntag bei den Hofflohmärkten hier im Veedel ein Fahrrad gekauft. Und zwar eines, auf dem man aufrecht sitzt. Es ist kein tolles Rad, aber es fährt sich super. Und es ist so angenehm, sich nicht mehr auf die Hände stützen zu müssen. Schon lange wollte ich so eines haben. Es muss jetzt noch mal zum Radladen, weil ein paar Dinge dran gemacht werden müssen, aber dann tausche ich es gegen das Mountenbike, welches ich von meiner jüngeren Tochter habe, aus. Aber ich habe nicht nur das Fahrrad gekauft - mein Sohn und ich, wir sind echt bepackt nach Hause. Auch er hat sein ganzes Taschengeld auf den Kopf gehauen und auch mir noch den einen oder anderen Euro aus dem Kreuz geleiert. Es war jedenfalls total schön, durch die Straßen hier zu ziehen und immer mal wieder zu schauen, was die Leute das so feilboten. Das Konzert am Samstag war trotz Regen auch ganz schön. Wir standen direkt hinter der Absperrung, wo nur Kinder alleine stehen durften. Da alles sehr groß und unübersichtlich war, habe ich meinen Sohn dort nicht reingelassen. Leider dauerte es dann ziemlich lange, ehe erst die Vorband und dann endlich der Hauptakt auf die Bühne kamen. Als mein Sohn dann neben sich ein paar Pommes erschnupperte, war ihm das Geschehen da vorne auch nicht mehr so wichtig - er wollte lieber Fritten essen. Ich habe ihn noch zu ein paar Liedern mehr überredet, ehe wir uns dann doch aus dem Gedränge herausgewühlt und die Fressmeile aufgesucht haben. Nach dem Essen ging das Konzert dem Ende zu und wir haben uns gemütlich auf den Heimweg gemacht. Gestern war es erst einmal weiterhin schwierig. Meine Stimmung war echt im Keller. Und dann habe ich mich noch auf die Waage gestellt und dort das abgelesen, was ich auch ungefähr erwartet habe. Das hat mich auch nicht gerade fröhlich gestimmt. Keine Ahnung, warum ich das gemacht habe. Vielleicht, damit ich mich jetzt endlich mal anstrenge und nachher eine kleinere Zahl vorgesetzt bekomme!? Das klingt aber nach einem alten Muster: mit Druck. Aber es fällt mir so verdammt schwer, mir da liebevoll zu begegnen. Es fühlt sich nach Versagen an. Nach wieder nicht geschafft. Um nicht weiter diesen ganzen gräßlichen Gedanken ausgesetzt zu sein, habe ich mir dann einen Ruck gegeben und bin hier Dinge angegangen, die sowieso gemacht werden müssen. Ich habe geräumt, gemacht und getan. Und den Rasen gemäht, bevor er wieder zu nass ist. Das hat mich dann etwas ruhiger werden lassen. Für unseren Sohn hatte ich am Nachmittag Besuch von einem 16-jährigen Jungen organisiert, der etwas entwicklungsverzögert ist und wohl auch ADS hat. Wir hatten überlegt, ob er dem Kleinen mal ein bisschen das Spielen mit der XBox beibringen kann. Die beiden kamen sofort super miteinander klar. Sie waren zwischendurch sogar alleine auf dem Spielplatz. Während die beiden sich miteinander beschäftigten, konnte ich auch mal etwas lesen.
Gestern hat unser Sohn mich ziemlich überrascht. Er hat seit bestimmt zwei Jahren einen ausrangierten portablen DVD-Player als CD-Spieler in seinem Zimmer. Irgendwann rief er mich und wollte die Fernbedienung für das Gerät haben, die für das Abspielen seiner Hörspiele und seiner Musik nicht braucht. Er hatte sich nämlich einen Film mit hoch genommen und herausgefunden, dass man ihn darauf sehen kann. Ich musste ihm dann leider erklären, dass wir das nicht auch noch anfangen. Er schaut sowieso schon oft genug. Als wir gestern den Jungen und seinen Vater, der ihn abholen kam, verabschiedeten, hatte er sich auch klammheimlich den Fernseher wieder angemacht. Der Junge brachte mich auf die Idee, mal nachzuschauen. Wenn ich den regenverhangenen Himmel dort draußen sehe, dann tun mir meine Große und ihre Freunde leid. Sie sind beim dem großen Summerjam-Festival und haben leider wenig Glück mit dem Wetter. Ich habe sie und ihre Freundin gestern noch dorthin gefahren, weil sie so viele Sachen zu schleppen hatten. Ich bin gespannt, was sie nachher davon erzählt. Für mich ist es aber auch blöd, da ich für heute nachmittag Karten für ein Konzert von "Deine Freunde" habe. Die hatte ich unserem Sohn zum Geburtstag geschenkt. Das Konzert ist draußen :( Vielleicht hört es ja noch auf bis dahin. Auf einen Tipp aus meiner HP-Gruppe hin, habe ich mir gestern noch den Film: "4 Könige" aus der Arte-Mediathek angeschaut. Es geht um Jugendpsychatrie. Fünf Tage ist er dort wohl noch zu sehen. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |