Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Vorhin erreichte mich die Nachricht, dass unsere älteste Tochter den Rückweg aus Italien ohne Ausweis bzw. ihren Reisepass angetreten hat. Sie hat ihr Portemonnaie nicht gefunden und vermutet, es sei im Haus verblieben. Gerade hat meine Schwiegermutter angerufen, dass die Putzfrau es zumindest nicht entdeckt hat. Ich kann jetzt nur hoffen, dass es irgendwo in dem Kürmel des VW-Busses doch dabei ist und vor allem, dass sie an den Grenzen nicht kontrolliert werden. Ich hatte sie vor der Fahrt gebeten, nur den Reisepass mitzunehmen und den Ausweis herauszunehmen, aber da der nicht in ihrem Zimmer liegt, ist der vermutlich doch mit auf die Reise gegangen. Somit sind aktuell alle wichtigen Papiere weg. Mein Adrenalinspiegel schnellte sofort in die Höhe und ich komme auch jetzt nur schlecht aus der Sorgenspirale heraus. Als erste Maßnahme musste das Teilchen herhalten, welches wir heute morgen im Bio-Supermarkt gekauft hatten und danach habe ich eine gute Stunde im Garten "gewütet"! Ich habe tatsächlich auch einiges herausgerissen und war nachher verschwitzt, aber um einiges ruhiger.
Heute Morgen waren wir schon früh unterwegs. Um acht war schon der jährliche Termin mit dem Kleinen beim Kinderarzt. Neben der Blutabnahme stand heute noch die U11 an. Unser Sohn hat prima mitgemacht und auch die Blutabnahme ging ganz gut. Natürlich mussten wir ihn trotzdem zu zweit festhalten. Danach ist er immer total glücklich, dass es vorbei ist. Wir sind dann in unser Lieblingscafe gegangen und haben dort gemütlich gefrühstückt. Unsere Tochter ist dazu gekommen und der Kollege meines Mannes schaute auch noch kurz vorbei. Im Secondhandladen habe ich am Samstag ein Buch gefunden, das heißt: Ich bleibe so scheiße, wie ich bin. Ich lese es mit einer gewissen Amüsiertheit, aber es passt ganz gut in mein momentanes Gefühl von Annehmen. Es ist tatsächlich gerade etwas leichter, mit mehr Wohlwollen auf mich und mein Leben zu schauen. Nicht alles so kritisch zu nehmen. Nicht immer den Mangel zu sehen oder Perfektion anzustreben. Das Leben ist alles Mögliche, aber nicht perfekt. Meins nicht und auch das von anderen nicht. Wir wünschen uns alle unsere Ruhe, unseren Frieden und dann kommt es doch anders. Genauso verhält es sich doch auch mit uns selbst. Wir sind alles andere als perfekt. Wir erzählen uns Geschichten über uns, aber es sind einfach nur Geschichten. Wir müssten eigentlich gar nichts festschreiben. Und könnten auch den Widerstand aufgeben, wenn wir nicht so kritisch wären. Ich habe da gerade so eine Ahnung davon, was für eine Entspannung das bedeuten könnte. Einfach nur sein. Punkt. Und nur jetzt. Der Kurs ist nun auch zu Ende und was bleibt ist ein Ordner voll mit Aufzeichnungen und Skripten. Und ein gutes halbes Jahr Zeit zum Lernen. Ich denke, das ist gut machbar. Werde mir allerdings eine Art Plan machen müssen, damit ich meine zwei freien Monate bis zur Prüfung auch dafür nutze. Aber am Freitag beginnt ja erst einmal mein nächster Arbeitsblock. Schön ist, dass die Schule zwei Tage vorher anfängt und mir bzw. uns als Paar noch etwas Zeit übrig bleibt.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |