Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Als ich heute morgen seit langem mal wieder Buddyarbeit hatte, ist mir erst aufgefallen, wie sehr es mich wieder auf die alte Autobahn verschlagen hat. Ich habe es eigentlich auch gespürt, aber ich wollte einfach nicht hinschauen. Als ich dann musste, hat sich alles in mir zusammengeschnürt und wollte weglaufen und heulen gleichzeitig. Plötzlich konnte ich alles wieder mit großer Deutlichkeit sehen, was sich die letzten Tage hinter großer Geschäftigkeit und Ablenkung verborgen hatte. Nicht schön. Und ich kriege sofort wieder einen Kloß im Hals. Und Scham ist da auch. Die Scham darüber wie sehr ich doch abhängig bin von Bestätigung und Komplimenten im Außen. Und dann schaue ich mir meinen Vater an und denke, der ist genauso. Der Macher, der von allen bewundert werden will. Und es auch schafft. Gelingt mir ja auch nicht selten. Nur gegenseitig können wir uns nicht einen Funken Anerkennung geben, da sind wir scheinbar zu sehr in Konkurrenz. Und mit meinem Mom geht das auch nicht, da sind wir also alle außen vor - vielleicht der Grund, warum wir nicht immer gut miteinander können, bzw. es maximal ein friedliches Nebeneinander gibt, aber keine Nähe. Mein Bauch fühlt sich an wie der vom Bösen Wolf. Als wären zentnerweise Steine drin. Ein Grund könnte der Dip von gestern gewesen sein, den es zu den Kartoffeln gab. Da war viel Quark und Joghurt drin. Und in den Mengen macht es sich dann wohl doch bemerkbar. Ich habe immer noch weniger Bock auf Milchprodukte. Andererseits nervt's auch, ich mag auch einige Sachen wirklich gerne. Und dann war da noch ein Thema, welches sich aufdrängte. Welches ich mir unbedingt genauer anschauen sollte. Die Figur-Glaubenssätze. Immer noch laufe ich mit der Geschichte rum, dass ich nicht dazugehören würde, versagt hätte, wäre ich übergewichtig. Und auch wenn ich das nach außen hin nie zugeben würde, ich glaube, ich bewerte auch die anderen Menschen um mich herum so. Ich ertappe mich dabei, wie ich meinem Mann einzureden versuche, dass er weniger essen soll. Dass er abnehmen soll, zu schwer sei. Als wäre es eine reine Disziplingeschichte und vor allem, nicht nur seine Angelegenheit! Wie lange will ich noch auf diese Märchen reinfallen? Ich weiß doch längst, dass es genau darum nicht geht. Dass die Symptombastelei nichts bringt als noch mehr Frust und noch mehr emotionales Essen. Was ist das Leben, ein Monopoly-Spiel? Gehe nicht über Los, sondern direkt wieder ins Gefängnis, wo du nachdenken kannst... !? Mensch, was habe ich das gerade alles wieder satt! Aber immerhin kommt jetzt der Impuls zurück, die Schritte zu verlangsamen, zu schauen was rechts und links von mir ist und mich nicht mehr beständig abzulenken. Ich mag diesen Tag nur nach und nach auf mich zukommen lassen und mich da, wo es möglich ist treiben lassen. Der Kleine ist ab 14 Uhr anderweitig betreut und ich habe den Rest des Tages zu meiner freien Verfügung. Allerdings wird es unter Umständen noch etwas Diskussionen geben, weil er oft erst nicht hin will zur Spielegruppe. Nachher war es dann immer ok und schön. Warum das so ist, habe ich noch nicht verstanden. Gestern hat unser Sohn mich erneut mit seinen neuen Ausmalkünsten beeindruckt. Ich hatte beim Aldi eine neue Ausmalrolle gekauft und er hat am Abend ganz lange damit am Küchentisch gesessen. Noch vor den Ferien war alles, was er gemalt hat, lediglich Gekrickel.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |