Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Ich war tanzen. Und es war bis auf den ersten DJ auch ganz gut. Ich habe mich nicht völlig verausgabt – das tue ich eigentlich gar nicht mehr – sondern mich sehr wohl gefühlt mir der Mischung aus Tanz allein, mit anderen und netten Begegnungen. Mein Fußgelenk, welches schon seit einiger Zeit ab und an mal „zwickt“, habe ich zwar gemerkt, aber es hat mich kaum beeinträchtigt. Das tut es jetzt allerdings seit Sonntagmorgen! Ich konnte kaum auftreten und das Sprunggelenk war angeschwollen. Ist es noch. Den 1. Advent habe ich so gut es ging auf dem Sofa verbracht, den Fuß hochgelegt und gekühlt. Die Plätzchenbackaktion mit einer Freundin haben wir verschoben und am Nachmittag konnte ich ein Kindermädchen aktivieren, welches den Kleinen abgeholt und ein paar Stunden mit zu sich genommen hat. In ihrer Familie wurde auch gebacken und so gab es dort auch ein schönes Programm für ihn. Der Rest meiner Familie war nämlich ausgeflogen, zur Arbeit und ins Phantasialand. Gestern bin ich dann natürlich trotzdem zur Arbeit und war nur froh, dass es sich um den linken Fuß handelt, den braucht man nicht so oft beim Autofahren auf der Autobahn. Im Büro habe ich mir dann einen umgedrehten Papierkorb unter den Tisch gestellt, das ging so leidlich – war aber weder für den Rücken gut noch für den Fuß ausreichend. Zumal ich dort ja doch regelmäßig aufstehen musste. Das habe ich dann auf dem Rückweg gemerkt. Ich wollte nur noch nach Hause und hochlegen. Heute bin ich nicht gefahren, habe meine Kollegin um Vertretung gebeten. Die hat zum meinem Glück auch Zeit.
Aber was macht das mit mir? So festgetackert auf dem Sofa zu sitzen. Nicht bei jedem Impuls aufzuspringen. Es auszuhalten, dass vieles stehen- und liegenbleibt. Dass fast nichts so ist, wie ich es gerne hätte. Dass ich das Gefühl habe, meinem Mann etwas anzutun. Als könnte ich etwas dafür. Meine innere Unruhe wird so recht laut und deutlich und wann immer der Kleine nicht anwesend ist, mag ich mich mit meiner Lieblingsserie wegbeamen. Heute, so habe ich mir vorgenommen, werde ich aber auch die Zeit zum Lernen nutzen. Ich könnte alte Prüfungsbögen machen und schauen, wo es noch hakt. Heute Morgen habe ich versucht, so lange wie möglich im Bett zu bleiben, aber um kurz nach sieben ging es einfach nicht mehr. Mein Rücken möchte dann nicht mehr liegen. Seitdem sitze ich in der Küche und lasse das Treiben hier an mir vorüberziehen. Bis auf die Große sind alle schon weg. Heute Abend wollten wir auf ein Konzert gehen, doch das kann ich für mich zumindest knicken. Auch den Abschiedsabend mit den Franzosen in der Schule. Für mich kein Programm, nur Sofa. Das kommt aber auch aus einem anderen Grund nicht gut. Ich bin die letzten Tage so gar nicht gut mit dem Essen klargekommen, habe immer wieder Ausnahmen gemacht und trotzdem Plätzchen oder Kuchen gegessen. Jetzt darf ich mich nicht einmal bewegen und bin frustriert... beste Voraussetzungen für Essdruck und Essen aus Langeweile. So wird das wieder nichts mit dem Abnehmen. Ich kann nur hoffen, dass ich nicht noch mehr zunehme. Alles ziemlich bescheiden gerade. Aber nachdem ich mich erst sehr schwer getan habe, all das jetzt zu akzeptieren, komme ich langsam da an, es anzunehmen und mich dem zu fügen. Etwas Gutes darin zu finden, mal nicht vor mir wegzulaufen. Man nennt den Teil des Körpers ja nicht umsonst „Fessel“...
0 Kommentare
Hinterlasse eine Antwort. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |