Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Hmm, daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Aber logisch, dass mein Hormonhaushalt, dem jahrelang was vorgegaukelt wurde, jetzt ein bisschen durcheinandergerät. Das kam gestern nicht so gut, weil wir für den Abend Gäste hatten und mich das gleich im Vorfeld überforderte. Meinen Mann scheinbar auch, der - obwohl es ihm gar nicht genug Leute sein können, die er bekocht - auch beständig rumfluchte. Aber er würde es niemals damit in Zusammenhang bringen. Als alle da waren, war ich aber dann doch erstaunlich gelassen und es wurde ein total schöner Abend.
Seit ich so richtig wach bin heute, kommen auch die ganze Zeit die Gedanken vorbei, die sich mit der Organisation des heutigen Tages beschäftigen. Wie mache ich was und wann und werde ich es schaffen, an alles zu denken? Als wäre es wirklich ein Problem! Nein, ist es nicht, aber in meinem Kopf wird es zu einem. Ich muss zwei bis drei Taschen packen und hätte das am liebsten bereits erledigt. Als würde bald die Zeit knapp werden, obwohl mein Sohn und ich erst in fünf Stunden hier aufbrechen. Hola! Das sind die Dinge, die mir die Möglichkeiten nehmen, in dem Moment zu sein. Einfach das zu nehmen, zu erleben, was da ist. Der heiße Tee, der mir die Kehle herunterrinnt. Das Hörspiel, welches bruchstückhaft zu mir durchdringt durchs Treppenhaus, die Müllabfuhr, die einen ziemlichen Lärm vor unserem Haus veranstaltet und die Hitze, die durch meine Körper wabert. Also liebe Gedanken, können wir einfach mal hier verweilen, anstatt immer schon vorzuspreschen und das durchzudenken, was erst noch kommt!? Gestern in der Therapiestunde wurde ich erneut aufgefordert, all die Überforderung abzugeben und mich der Vorstellung meines Lebens hinzugeben, so wie ich es mir gerade wünschen würde. Diese Bilder haben eine tiefen Ruhe und Zufriedenheit mit sich gebracht und ich spüre, wie sehr ich genau dieses brauche. Ich nehme mir vor, mich regelmäßig diesen Phantasiereisen hinzugeben. Aber es gibt aber auch einen Widerstand, einen Anteil, der sagt, es ist sinnlos sich Dinge zu erträumen, die nicht machbar sind. Das würde mich doch erst recht unglücklich und unzufrieden machen. Ich solle mich endlich mal mit meinem Leben arrangieren, so wie es ist! Moment - dabei ging es doch hier um etwas anderes... nicht um die äußeren Umstände, sondern, dass ich mir den Raum nehme, erlaube, den ich brauche. Dass ich ok bin, so wie ich bin und mich nicht ständig bewerte. Im Übrigen: der vegane Schoko-Nuss-Kuchen ist total lecker. Mittlerweile ist aber nicht mehr viel davon übrig. Von dem Zitronenkuchen, den ich gestern noch dazu gebacken habe, ist leider auch nur noch ein kleiner Rest da. Wobei... ich bin ja immer froh, wenn die Kuchen auch gegessen werden und mich nicht ständig auffordern, sie weiter zu dezimieren. Außerdem kann ich ja jederzeit neuen Kuchen backen, was ich ja in der Regel auch mache ;)
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |