Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Ich krieg's nicht hin. Anstatt mal stehenzubleiben, rase ich durch den Tag. Kann mir gar nicht genug draufschaufeln und dass ich den morgigen Tag auch schon gut eingespannt und verplant bin... wunderbar! Alles easy. Dann kann ich wenigstens so tun, als würde ich das Gerappel in mir nicht mitbekommen. Alle reden gleichzeitig? Auch kein Problem. Wo brennt's denn, wo kann ich helfen? Ich laufe rauf und runter, rede mit diesem, mit jenem Kind, zwischendurch mit meinem Mann. Bastele einen Schichtnachtisch nach eigener Idee: Quarkcreme - Spekulatius - Apfelmus - Quarkcreme - Spekulatiusbrösel und backe einen Marmorkuchen, den ich mit weißer und brauner Schokolade anreichere. Auch eine Eigenkreation. Ein Versuch. Zum Glück ist mir beim Einfüllen der ersten Teigschicht noch eingefallen, dass ich das Backpulver vergessen hatte! Oh weh, das wäre aber in die Hose gegangen. Ich habe den Teig also wieder rausgeholt und beide Teile noch mit dem Backtriebmittel versetzt. Hat wohl funktioniert, der Kuchen ist kein harter Klotz. Obendrauf noch fix eine Kakaoglasur und bunte Streusel, voilà! Den habe ich für meine Große und ihre Freundin gemacht. Die beiden stehen morgen auf einem Nachtflohmarkt und verkaufen ihre Klamotten, die sie aussortiert haben. Ich bin als Fahrerin gefragt und somit auch gut in die Sache eingespannt. Aber ich werde natürlich auch mal ein bisschen stöbern gehen. Für heute Abend hätte ich dann auch noch Haarefärben, Spülmaschine ein- und ausräumen, Kind ins Bett bringen, und ein anderes von der S-Bahn abholen auf dem Plan. Aber wenn ich mich doch mal traue, etwas hinzuspüren? Mein Herz rast, der Essdruck ist unerträglich und drückt mir den Hals zu. Mein Bauch fühlt sich immer noch sehr unwohl an. Mit Abendessen nicht wirklich besser. Ich habe kaum etwas geschmeckt, so schnell habe ich alles in mich reingeschaufelt. Beim Nachtisch habe ich dann aber gestoppt, davon habe ich dann nicht noch Unmengen gegessen. Der war nämlich gut, das habe ich schon bemerkt. Und schmeckt auch dem Kleinen, der davon am Montag noch etwas mit zur Schule nehmen will... ob dann aber noch etwas davon da ist? Ok, wir waren beim Hinspüren... bäh... ich will nicht. Diese Enge im Hals! Ich mache mir jetzt ein Kirschkernkissen und lege mich damit mal für einen Moment aufs Sofa. Der Kleine spielt zum Glück friedlich oben in seinem Zimmer.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |