Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Gestern Abend hatte ich seit langem mal wieder Buddyarbeit. Ich war ja sogar immer froh, wenn es nicht geklappt hat, aber wenn ich ehrlich zu mir bin, ist das doch eine der wenigen Chancen, an die Dinge heranzukommen, die mir gerade das Leben schwer machen. Ich hatte Widerstände auf ganzer Länge und dank meinem Gegenüber, konnte ich einige davon überwinden. Ich habe herausgefunden, dass meine innere Unruhe, die leichten Angstzustände auf der Arbeit von der Überforderung kommen, dass ich mich dort für nahezu alles verantwortlich fühle. Es wird eine Veränderung kommen, aber so lange befinde ich mich in einem Aushaltemodus. Und das schon seit einer ganzen Weile. Vielleicht ist es eine Art Erschöpfung, die mich so gefühllos, so leer zurück lässt, denn seit einigen Wochen bin ich fast gar nicht mehr glücklich oder zufrieden. Oder fühle mich gar verbunden und aufgefüllt. Da ist irgendwie nichts, was das auslösen kann. Maximal kleine Momente, aber viel zu wenige, um dem Alltag mit einem Lächeln zu begegnen. Möglicherweise sind auch die Hormone beteiligt, denn die Wechseljahre klopfen auch bei mir an, dessen bin ich mir sicher. Schon allein die Hitzewellen in der Nacht, die mich immer mal wieder aufwecken. Ich habe für nächste Woche einen Termin bei einer Heilpraktikerin gemacht, die auf Hormone spezialisiert ist.
Aber noch etwas anderes ist mal wieder an die Oberfläche getreten bei unserer Arbeit: die Schwierigkeit, für meine Bedürfnisse einzustehen. Es ist immer ein Eiertanz für mich. Entweder nehme ich mich zurück, weil ich Angst vor Ablehnung oder vor Auseinandersetzung habe. Und wenn ich es nicht tue, dann habe ich ein schlechtes Gewissen, so als stände es mir nicht zu. Ich habe dieses Muster scheinbar schon mit der Muttermilch aufgesogen, denn es ist extrem hartnäckig und holt mich immer wieder ein. Meistens bemerke ich es gar nicht. Oder es ist mir so vertraut, dass ich es für normal halte. So ist es kein Wunder, dass ich auf funktionieren schalte. Denn Fühlen würde ja bedeuten, dass jedesmal damit konfrontiert wäre. Nachdem ich mich gestern ziemlich schwer getan habe, durch meinen so unstrukturierten Tag zu kommen, muss ich mal schauen, was ich mit dem heute anfange. Auf der einen Seite ist es sehr angenehm, nicht so viel zu müssen, auf der anderen Seite drängt es mich gleichermaßen, hier etwas abzuarbeiten. Ich komme aber nicht in Schwung, sondern bin eher lethargisch unterwegs. Gestern war es nicht so kalt und ich hatte auch vor, Laufen zu gehen. Aber die Regenlöcher waren selten und es hat irgendwie nicht gepasst. Ob ich das heute umsetzen kann? Zwingen möchte ich mich nicht. Und außerdem bin ich auch teilweise alleine mit dem kleinen Kind, weil das Große arbeiten ist und mein Mann mit der anderen Tochter ins Museum möchte. Ich denke, wir werden die Zeit nutzen und ein paar Besorgungen machen. Vielleicht können wir auch noch jemanden einen Kurzbesuch abstatten.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |