Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Es ist schon sehr unterschiedlich, wie die Menschen um mich herum auf meine Reiki-Einweihung reagieren. Für einige ist das scheinbar doch eher Hokuspokus oder so was ähnliches. Aber damit muss man wohl rechnen.
Während es für mich dann eher schwierig ist, in die Alltagswelt zurückzukehren, wo ein "normaler" Job meine Aufmerksamkeit fordert. Alles ist möglich, so fühlte es sich am Wochenende an und ich dachte wieder darüber nach, wie ich dahin kommen könnte, dass ich auch beruflich das tun kann, was ich viel lieber tun möchte. Dennoch, das ist und bleibt ein schwieriges Unterfangen. Und ich gehe weiter, wir werden sehen, wohin. Gestern Abend war ich jedenfalls total platt und hatte ziemliche Kopfschmerzen. Ich war noch vor dem Sohnemann im Bett, nichts ging mehr. Ich habe jetzt seit über einer Woche wieder Bauchprobleme und das zieht mich ganz schön runter. Es war so schön ohne! Die Sonne ging auf, ich war voller Energie und alles war so leicht. Da würde ich gerne wieder hin. Ich versuche also, so achtsam wie möglich zu essen, auf meinen Körper zu hören und nutze die noch vorhandene Ruhe im Inneren – die ja leider nicht selbstverständlich ist – um auch sonst zu entschleunigen. Bis ich dann hoffentlich in Kur gehen kann, wird noch ein Dreivierteljahr vergehen. Im Gegensatz zu dem ersten Antrag, der aus mir unverständlichen Gründen eine stationäre Reha werden sollte, wird mir eine Mütterkur wohl kaum verwehrt. Im Moment warte ich jedoch noch darauf, dass ich diesen Antrag mit Hilfe meiner Ärtzin auf den Weg bringen kann. Eine Reservierung in meiner Wunschklinik liegt aber vor und so hoffe ich, dass alles dann so klappt, wie ich mir das vorstelle. Mütterkur bedeutet in dem Fall, dass ich ohne Kind fahre, wovon ich mir auch mehr verspreche. Drei Wochen mal ganz raus aus allem. Im Februar wollte ich erst für zwei Nächte oder so nach Frankfurt fahren, aber nun habe ich mich entschieden, meine Mutter zu besuchen, die dann alleine zu Hause ist, weil mein Vater entweder noch im Krankenhaus ist oder in der Reha. Sein erstes künstliches Knie hat sein Haltbarkeitsdatum überschritten und seinen Dienst blöderweise schon quittiert. Ende Januar bekommt er endlich ein neues.
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Ich bin so froh, dass ich wieder mehr Zeit in meinem Zimmer verbringe! Gerade um diese Uhrzeit, jetzt, wo die Sonne untergeht, bietet sich mir hier vor meinem großen Fenster ein tolles Szenario! Zu beiden Seiten leuchtet der Himmel in ganz unterschiedlicher Art und Weise und in anderen Farben. Ansonsten ist das Haus auch recht ruhig, das verbliebene große Kind ist ausgeflogen, der Rest beschäftigt.
Ich hatte bis hierher einen wunderbaren Tag, an dem ich viel bekommen habe, viel lernen und erfahren durfte. Meine ersten zwei Einweihung in Reiki habe ich heute bekommen und morgen geht es weiter bis zum 1. Grad. Das Thema Energiearbeit interessiert mich schon eine Weile und auch bei den Behandlungen hat sich deutlich gezeigt, dass es mir ganz leicht fällt, damit umzugehen. Das ist ganz anders als auf kognitive Ebene, auf der ich mich immer wieder verhaspele und auch anders als bei den Emotionen, die ich oft nicht gut händeln kann. So fühle ich mich reich beschenkt und auch ein stückweit mehr "zu Hause". Diese Art von Arbeit macht mich ruhig, entschleunigt mich und lässt mich auch gelassener werden. Dann macht auch das Fühlen wieder Freude und ich erlebe mich nicht, wie sonst so oft, auf der Flucht. Nachdem ich gestern Abend mit meinem Mann die aktuelle Folge von Paardiologie (ein Podcast von Charlotte Roche und ihrem Mann Martin) gehört habe, haben wir noch eine Weile in der Küche gesessen und zum Teil die aus dem Gehörten angeregte Themen weiterverfolgt. Aber ich habe ihm auch gestanden, dass ich vor der im Februar anstehenden Darmspiegelung ziemlichen Schiss habe. Nachdem ich die letzten Jahre einiges ausprobiert habe, was die Alternativmedizin zu bieten hat, trete ich mit meinen Baustellen nun doch mit einigem Widerwillen den Weg in die klassischen Arztpraxen an. Das hat auch was mit dem abgelehnten Reha-Antrag zu tun, aber darauf gehe ich gerne ein anderes Mal ein. Jedenfalls wurde wieder einmal deutlich, wie sehr sich da alles in mir sträubt und ich habe mich gefragt, warum das so ist. Erst heute Morgen erinnerte ich mich daran, wie man mir mit 17 Jahren meinen Blinddarm entfernt hatte. Ich war – nachdem ich mich in relativ kurzer Zeit von einem Pummelchen auf 47 kg heruntergehungert hatte – mit Bauchweh zum Arzt gegangen. Ich hatte immer wieder Schmerzen an einer Stelle, eine Stelle, die mir auch heute noch bestens bekannt ist. Man hat damals nicht lange gefackelt und mir eine Blinddarmentzündung diagnostiziert und mich ins Krankenhaus gesteckt. Ich war nach dem Eingriff schon ziemlich geschockt, weil ich vorher keine Vorstellung davon hatte, wie es sich anfühlt, aufgeschnitten zu werden. Ich hatte Schmerzen und war weit davon entfernt, mich wieder gut zu fühlen, als ich entlassen werden sollte. Auf die Frage, ob denn der Blinddarm wirklich entzündet gewesen wäre, wurde ich mit "ein bisschen" abgespeist. Ich hatte von Anfang an ein komisches Gefühl gehabt und mir gedacht, dass es sicher eher was mit dem Hungern zu tun hatte. Aber danach hatte mich keiner gefragt und auch meine Eltern hatten den Ärzten davon nichts erzählt. Ich glaube, an der Stelle habe ich bereits eine gehörige Portion Skepsis vor der Schulmedizin entwickelt und wahrscheinlich hatte ich auch damals schon intuitiv die Vorstellung, dass es nicht nur körperliche Ursachen gibt. Zu allem Überfluss ziert eine ziemliche fette Narbe seither meinen Bauch... Pecannuss-Schoko-Cookies 100g weiche Butter oder Margarine 90g brauner Zucker (ich reduziere in den meisten Rezepten den Zucker) 1 Ei oder Ei-Ersatz 1/2 TL Zimt 150g Mehl (ich nehme gerne Dinkel 1050) 2 EL starker Kaffee 1 TL Backpulver 60g Pecannüsse, gehackt Butter und Zucker schaumig rühren. Dann Ei(-Ersatz), Kaffee und Zimt dazugeben. Die restlichen Zutaten mischen und auch unterrühren. Mit einem TL Häufchen auf ein Backblech setzen und die Cookies bei 180 Grad ca. 10-15 Min. backen. 50g Zartbitterschokolade, gehackt Schoko-Zucchini-Kuchen
1 Zucchini (ca. 200g) 75g vegane Butter/Margarine 100g Bitterschokolade 200g Mehl 50g Vollkornreismehl 25g Kakaopulver 2 1/2 TL Backpulver 1 Prise Salz 150g Rohrohrzucker etwas gemahlene Vanille 100g gehackte Walnüsse 30g Ei-Ersatz oder 2-3 EL Sojamehl mit etwas Wasser angerührt 50ml Öl 100 ml Mandel- oder Sojamilch Die Zucchini grob raspeln, in ein Sieb geben und mit den Händen leicht andrücken. Abtropfen lassen. Die Schokolade mit der Margarine schmelzen. Mehle, Kakao, Backpulver, Salz, Zucker und Walnüsse in einer Schüssel vermischen und die Zucchiniraspel dazugeben Den Eiersatz mit 120 ml Wasser anrühren oder das angerührte Soja-Ei mit Öl, der Pflanzenmilch und der Schokoladenmischung dazugeben und alles zu einem glatten Teig verrühren. In eine gefettete Form füllen und bei 175° etwa 40-45 Min. backen. Wer mag, kann den Kuchen noch mit einer Schokoladenglasur überziehen. Schon eine ganze Weile beschäftigt mich die Vorstellung, doch wieder zu schreiben. Ich komme nicht drumherum, das Schreiben gehört einfach zu meinem Leben. Erst dachte ich, ich beginne ganz woanders einen neuen Blog, doch warum nicht diesen hier wieder aufnehmen? Schauen, was ist passiert die letzten zwei Jahre und wo stehe ich jetzt? Denn natürlich ist die Zeit nicht stehengeblieben und wie meistens in meinem Leben, ist viel passiert...
Mittlerweile habe ich meinen 50. Geburtstag gefeiert, allerdings nicht wie geplant mit über 100 Leuten in einer gemieteten Location, sondern eher klein - ein bisschen beim Tanzen und am nächsten Tag gab es noch mit der Familie einen Brunch im Alten Wartesaal. Die große Party mit Tanzen & Co. hatte ich wieder abgeblasen, ich fühlte mich im letzten Jahr nicht dazu in der Lage. Ich schlug mich stattdessen meist mit Erschöpfung und zunehmend häufigen Reizdarmsymptomen herum. Der einzige Lichtblick war mein erster Fast-Alleine-Urlaub, den ich im Februar in die Dominikanische Republik gemacht hatte. Fast deshalb, weil ich unsere älteste Tochter besucht habe, die dort ein Jahr als Freiwillige verbracht hat. Beziehungsweise als Freiwillige verbringen wollte. Nach einem halben Jahr waren sowohl das Projekt, als auch die Gastfamilie für sie nicht mehr tragbar, so dass sie die restliche Zeit in Tauchschulen gearbeitet hat, um dafür die sonst teuren Tauchscheine zu bekommen. Für uns Eltern hieß es jedenfalls Abschied nehmen, was unglaublich schwer und schmerzhaft und am Anfang für mich auch mit sehr viel Sorge verbunden war. Ich hatte ja keine Vorstellung von dem Land und ihrem Leben dort. Als wir im Herbst schon mit der ganzen Familie dort waren, wurde es etwas besser und nach meinem erneuten Besuch wurde mir klar, wie entspannt sich mein Kind in der Karibik bereits bewegte. Allerdings war sie in der zweiten Hälfte ja nicht mehr eingespannt in das Netz ihrer Organisation und ich wusste nicht immer so genau, wo sie sich gerade aufhielt und was sie trieb. Ich übte mich also weiter im Loslassen. Kurz vor ihrer Rückkehr hatte sie ihr Handy verloren und wir konnten sie tagelang nicht erreichen. Sie hatte mir zwar wie versprochen eine Mail geschickt, allerdings an eine Adresse, die ich im Alltag gar nicht verwende. Da habe ich dann doch Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und sie über ihren ungefähren Aufenthaltsort und die dort ansässigen Tauchschulen ausfindig gemacht. Gerade musste ich mal runter in die Küche gehen und den veganen Schoko-Zucchini-Kuchen aus dem Ofen nehmen. Mein Sohn hat die Chance genutzt und gleich seine Freitagnachmittag-Fernsehzeit eingefordert. Nach einigen Verhandlungen schaut er jetzt "Kevin wieder alleine zu Haus'". Ja, ich backe jetzt vegan - zumindest, wenn ich selber auch davon essen will - denn vor ein paar Wochen habe ich erfahren, dass ich auf Milchprodukte, Eier und Obst mit einer ziemlichen Unverträglichkeit reagiere. Seit ich all das weglasse, geht es mir in der Regel deutlich besser und die erste Zeit war ich völlig symptomfrei. Aktuell habe ich jedoch einen langsam abklingenden Schub, welcher wahrscheinlich von einem kleinen Darminfekt ausgelöst wurde. Das hat mir nach der ersten Euphorie einen ganz schönen Dämpfer versetzt. Dennoch bin ich überzeugt, dass ich ohne diese Nahrungsmittel besser dran bin. Wenn meine Bioresonanzbehandlung abgeschlossen ist, soll ich alles zwar auch wieder besser vertragen, doch das werde ich höchstens vorsichtig testen. Wobei das mit dem Obst schon echt hart ist. Ich habe das bislang sehr streng genommen, also auch keine Marmelade, keinen Saft, kein Trockenobst, nichts in der Art stand mit auf meinem Speiseplan. Ansonsten fehlt mir vor allem der Käse! Jetzt habe ich aber sehr lange nicht geschrieben. Mich hatte schon einige Weile eine gewisse Unlust begleitet und irgendwann war ich an dem Punkt, dass ich mir das Blogschreiben nicht mehr abringen wollte. Ist ja kein Muss, ich habe es all die Monate mit Freude und freiwillig getan. Warum sich das verändert hatte, kann ich mir nicht erklären. Das ist mir aber auch egal. Für mich ist es eine Übung, mehr auf mein Gefühl zu hören, als irgendwelche Pflichten zu erfüllen, seien sie noch sehr selbstauferlegt. Von daher werde ich diesen Blog hier wohl beenden und möchte mich bei allen bedanken, die mich bis hierher so treu begleitet haben. Und meine Mailadresse hinterlassen, falls jemand mit mir Kontakt aufnehmen, etwas zurückmelden möchte oder einfach nur so an Austausch interessiert ist: [email protected]
Euch allen alles Liebe! Tina Heute war unsere Große mit Ihrem Bruder bei Fielmann. Unser Sohn ist ja sehr kommunikativ und nimmt mit allen möglichen Menschen in seiner Umgebung Kontakt auf. In dem Brillengeschäft hat er sich mit einem jungen Mann unterhalten, der scheinbar Interesse an seiner großen Schwester hatte. Er fragte ihn nämlich, ob sie seine Mutter sei. Unsere Tochter mischte sich kurz ein und stellte richtig, dass sie seine Schwester sei. Wie alt sie denn wäre, war seine nächste Frage. „40 Jahre“ antwortete ihr Bruder wieder. „Nein, er weiß nicht, wie alt ich bin“, musste sie sich noch mal in das Gespräch einklinken. Hat deine Schwester denn einen Freund, wollte der neugierige junge Mann dann noch wissen und das bestätigte unser Kleiner auch sofort unter Angabe des Namens. Als es dann um groß werden ging, erwähnte er ganz stolz, dass der Freund seiner Schwester größer als sie und auch als der junge Mann wäre. Meine Tochter hat sich die ganze prächtig amüsiert und sich nicht weiter in die Unterhaltung der beiden eingemischt. Bevor die zwei aufgebrochen sind, hat der Kleine mitbekommen, wie sie und ihr Freund sich geküsst haben. Iiih bah, sagte er und dass sei seine Schwester, das dürfe er nicht. Ob er denn ein ganz kleines bisschen von ihr abhaben dürfe!? Da wurde er dann gnädig und fand das auf einmal „total süß“ mit den beiden. Zum Glück ist dem Freund unserer Tochter das alles nicht fremd, denn der hat auch einen Bruder mit Down-Syndrom. Allerdings ist der schon 16 Jahre.
Nachdem wir also letztes Wochenende noch fett durch Schnee gewandert sind, war dieses dann schon Sommer. Wie wunderbar ist es doch, wieder im T-Shirt draußen herumlaufen zu können. Die Bäume explodieren förmlich, ich staune nur. So langsam wird es auch wieder mit unserer Terrasse, ich habe schon die Pflanzen wieder hingestellt und auch im Garten den Rasen gemäht. Das war allerdings höchste Zeit... so viel Gras! Gestern war ich zum ersten Mal mit meinem Sohn und noch einem befreundeten größeren Jungen im Siebengebierge wandern, bzw. klettern. Ich bin total stolz auf mich, dass ich das endlich mal in Angriff nehme. Diese kleine Tour kannte ich jetzt schon, aber ich habe mir auch einen Wanderführer aus der Region gekauft, so dass ich mir demnächst auch noch andere Sachen ausgucken kann. Beiden Jungs hat das gut gefallen und als wir dann im Anschluss noch eingekehrt sind, war der Trip für alle perfekt. Mein Sohn hat allerdings auf Pommes bestanden, was anderes ist mit ihm einfach nicht zu wollen. Dabei hatten wir am Samstag schon welche in der Stadt, die waren allerdings trotz Hippnesfaktor des Ladens bei weitem nicht so gut. Ich habe dort mal Süßkartoffelpommes probiert, aber die waren auch nicht so meins. Die Stadt war übervoll von Menschen, das Wetter hatte fast alle auf die Straße gelockt. Am Samstagmorgen war ich doch sehr erstaunt, wie lange unser Sohn mitunter schlafen kann! Obwohl ich ihm bereits gegen viertel nach neun seine Tablette gegeben hatte, konnte ich ihn erst gegen halb elf zum Aufstehen bewegen. Ich dachte, es wäre vielleicht sinnvoll, den Schlafrhytmus schon mal wieder in Richtung Schule zu bewegen, aber auch davon wollte er nichts hören. "Schule, nö... hat schon!", war da nur sein Kommentar. So richtig viel Lust hat er diesmal tatsächlich nicht, das brachte er auch gestern noch mal zum Ausdruck. Er wolle lieber auf die Kirmes. Das haben wir dann für Mittwoch im Plan, auch wenn ich keine große Lust dazu habe. Zumal er am Freitag mit einem Kindermädchen im Phantasialand war! Heute Morgen war doch tatsächlich wieder die Scheibe vom Auto zugefroren! Ich hatte überhaupt glücklicherweise mal vorher geschaut, wie die Temperaturen heute so werden... ich wäre nämlich sonst sicher zu dünn angezogen los. Irgendwie hatte ich nur im Kopf, dass es jetzt endlich schön und warm werden würde.
Schon gestern, als gegen Abend noch die Sonne herauskam, habe ich mich total gefreut und bin mit meiner Großen joggen gegangen. Es ist so viel einfacher, als wenn man alleine läuft. Ich war viel zügiger und ausdauernder unterwegs. Da sie ja jetzt nicht mehr in die Schule geht, haben wir hoffentlich öfter mal die Gelegenheit, wieder zusammen zu laufen. Wäre schön. Denn mit meinem Mann kann ich einfach nicht mithalten, der läuft mir mit seinen langen Beinen schlicht und ergreifend davon oder hat selber nichts davon. Unser Ausflug in die Philharmonie war eine wirklich gelunge Aktion. Es wurde der Film gezeigt, der jedoch mit einem großen Orchester, Sängern und einem Chor begleitet wurde. Am Ende musste sogar ich mir ein paar Tränen der Ergriffenheit wegwischen. Dem Kleinen hat das auch sehr gefallen. Aber der hat auch sonst noch schönes Ferienprogramm, denn am Dienstag war er mit dem einen Kindermädchen in einem Affen- und Vogelwald und heute fährt er mit einem anderen ins Phantasialand. Für mich war aber die Woche auch noch ein Konzert dabei: Meute - eigentlich sind die wie eine Kapelle (viele Jungs, viele Instrumente und Uniformen) machen aber tanzbare moderne Beats. Sehr, sehr toller Livegig! Als ich gestern von der Arbeit nach Hause kam, war unsere ganze Wohnetage inklusive Eingangsflur aufgeräumt und sauber gemacht. Ich war völlig geplättet und dachte mir schon, dass die Freundin meiner Großen das war. Sie verbringt die zweite Ferienhälfte bei uns, wird aber im Sommer endlich wieder aus dem Schwarzwald nach Köln zurückkommen, weil sie endlich 18 ist und somit selber entscheiden kann. So konnte ich mich direkt daran machen, die kleine Torte, die ich für die Mädels angefangen hatte, zu Ende zu bringen. Über 1000 km in zwei Tagen! Was man nicht alles tut für ein paar kinderfreie Tage. Okay, eigentlich wollten wir ja erst morgen zurückfahren, aber da hatte ich völlig übersehen, dass ich für heute Karten für die Philharmonie habe. Die Eiskönigin, ein Geburtstagsgeschenk an für den Kleinen. So mussten wir umbuchen und die ganze Rutsche am Wochenende hinter uns bringen. Mein Mann war schon in Berlin bei einem Freund und wir sind erst ab Spandau zusammen gereist. Bis dahin habe ich stundenlang Musik gehört und hin und wieder mit Freunden getextet. Als ich am Morgen aufgebrochen bin, war das Wetter wieder so herrlich, dass ich den Großteil der Strecke zum Bahnhof zu Fuß gelaufen bin. Sitzen, das wusste ich, würde ich ja noch genug bis Mecklenburg-Vorpommern. Ich konnte förmlich zusehen, wie sich auf meinem Weg das Wetter veränderte und schon ab Herford war der Himmel verhangen und in Hannover lag Schnee. Da ging es dann auch eine Weile nicht weiter, so dass es spannend wurde, den Anschluss in Spandau zu bekommen. Zwei Minuten hatte ich letztendlich und mein Mann stand mit dem Schaffner in der Tür, als ich angerannt kam. Mein Vater hatte sich trotz Schnee mit den Sommerreifen auf den Weg zu dem eine Stunde entfernten Bahnhof gemacht und wartete dort schon auf uns. Im Haus dann großes Hallo mit Sohnemann, der sich dann aber sofort wieder seiner Beschäftigung zuwandte. So richtig doll haben wir wohl nicht gefehlt. Auch die Großeltern beteuerten, gut zurechtgekommen zu sein, wenn man seine kleinen Sturheiten zu nehmen wüsste. Aber auch sie kennen ihn und wissen im Grunde, wie er tickt. Während wir im Warmen saßen, schneite es immer weiter und bald versanken wir in einer fast unwirklichen Winterlandschaft. In uns wuchs ein bisschen die Sorge, wie wir am nächsten Tag zum Bahnhof kommen und ob die Züge überhaupt planmäßig fahren würden. Ich schob mein Sorgenkarussell beiseite, machen konnte ich eh nichts. Wir saßen noch beisammen im Wohnzimmer, als dann der Strom ausfiel. Der Kleine, der furchtbar Angst vor Dunkelheit hat, war zunächst ziemlich panisch, beruhigte sich aber, als wir jede Menge Kerzen aufgestellt und Taschenlampen parat hatten. Zum Glück hatten meine Eltern den großen Kachelofen angeheizt, frieren mussten wir nicht. Der Strom kam zurück und so konnte auch der Kleine entspannt schlafen, denn ohne ein Nachtlicht ist bei ihm nichts zu wollen. Er wacht sofort auf, egal wie tief er schläft, wenn es stockefinster ist.
Am nächsten Morgen hörte ich im Aufwachen, wie mein Vater mit einem Heizungsnotdienst telefonierte. Der Stromausfall hatte etwas in der Heizungselektronik kaputt gemacht. So wurde wieder der Ofen angemacht und für die Küche gab es einen kleinen Heizlüfter. Frieren mussten wir nicht. Das Schneetreiben vor dem Fenster hatte keine Pause gemacht, denn mittlerweile lagen gut 20 cm Neuschnee. Wir holten uns alle Informationen, die wir brauchen konnten, aus dem Internet und hofften, dass sich die Lage bis zum Nachmittag entspannen würde. Nach dem Frühstück sind wir mit dem Sohn raus in den Schnee, aber je nach Windrichtung war es doch was eisig und unangenehm. Der Schnee fiel ab mittags tatsächlich weniger, bzw. wurde immer wässriger und es taute auch etwas auf den Straßen. Wir konnten gut fahren und sind zum nächsten Bahnhof, der nur eine halbe Stunde von dem Dorf meiner Eltern entfernt liegt. Von dort konnten wir auch starten. Beim ersten Umstieg stellten wir fest, dass unser Anschlusszug eine halbe Stunde später kommen würde, so haben wir eine andere Route genommen und hatten so zumindest noch eine Chance, unseren IC in Hamburg zu erreichen. Das hat auch geklappt und als ich die Massen am Bahnsteig stehen sah, war ich sehr, sehr froh, dass wir unsere Reservierungen auch wahrnehmen konnten. Dachte ich. Denn auf unseren Plätzen saßen bereits Leute, die, wie sie mir zeigten, dieselbe Reservierung vorweisen konnten. Puh. Außerdem waren die Anzeigen im Zug ausgefallen, so dass man nicht erkennen konnte, wo reserviert war und wo nicht. Trotz des Andrangs war der Tisch auf der anderen Seite komplett frei und wir haben uns erst einmal dort niedergelassen. Es kam erstaunlicherweise niemand, der uns dort mit seiner gültigen Reservierung hätte vertreiben können. Das blieb auch so und so sind wir doch entspannt bis Köln gefahren und waren sogar zehn Minuten eher am Ziel als angegeben. Unsere Tochter hat uns am Bahnhof abgeholt und so waren wir noch halbwegs zeitig zu Hause. Trotz der späten Stunde, habe ich dem Kleinen noch eine kleine Ankommenszeit gewährt, ihn dann aber zügig in sein Bett gesteckt. Jetzt ist der Kleine schon seit vier Tagen bei Oma und Opa und die Tage fliegen hier nur dahin. Als meine Mutter am Montag angereist kam, um ihn abzuholen, war unser Sohn etwas enttäuscht. Man hatte ihm doch gesagt, er würde alleine zu Oma und Opa fahren, was für gleichbedeutend war mit alleine Zugfahren... ok, das habe ich da erst kapiert. Ich schaff das, meinte er mehrfach großspurig. Ich bezweifele das. So mit Oma zusammen war es sicher für sie eine Aufgabe, aber machbar. Nein, es geht ihnen allen gut dort in Mecklenburg, soviel kann ich heraushören, wenn wir telefonieren. Es gibt dort viel zu erleben, die Nachbarsenkel sind auch zu Besuch und gestern stand endlich mal wieder schwimmen auf dem Programm, das lieben meine Eltern und er gleichermaßen. Wunderbar!
Nachdem mir eine Arbeitskollegin von dem Film „24 Wochen“ erzählt hatte, musste ich mir den in der ZDF-Mediathek noch anschauen. Hier geht es um eine Spätabtreibung nach der Diagnose Down-Syndrom. Ich finde das Thema eh schwierig und der Film war entsprechend heftig. Danach habe ich noch lange mit meinem Mann zusammengesessen und wir haben über die Zeit von vor elf Jahren gesprochen. Für mich war eine Abtreibung nie eine Option, obwohl man mir diese auch noch in der 29 SSW aufgezeigt hatte. Aber ich mag darüber nicht urteilen, das muss jeder selber für sich entscheiden. Ich könnte mit so einer „Schuld“ glaube ich nicht gut leben. Bei der Erinnerung an die erste Zeit mit der OP am 1. Lebenstag und den drei Wochen Intensivstation liefen bei mir wieder die Tränen. Das ist immer noch traumatisch für mich. Ich habe damals nur funktioniert. Im Kino waren wir diese Woche auch und vorher bei einem legendären Imbiss essen. Unsere Mädels und ein Freund von uns waren mit von der Partie und wir haben „Florida Projekt“ gesehen. Unglaublich tolle schauspielerische Leistung. Auf jeden Fall sehenswert. Gerade war ich eine Runde walken. Mein Körper sagte ganz deutlich nein zum laufen. Im Wald blühen schon die Buschwindröschen und es ist wunderbar sonnig und mild. Richtig frühlingshaft. Das tut sooo gut! |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |