Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Als ich gestern von der Arbeit kam, ist es mir endlich mal wieder gelungen, ein sehr hartnäckiges Muster zu durchbrechen. Normalerweise MUSS ich nämlich erst die Küche in Ordnung bringen, bevor ich irgend etwas anderes machen kann. Ich habe es aufgegeben, meine Familie darum zu bitten, diese doch in Ordnung zu halten - sie tun es nicht, jedenfalls nicht so, wie ich es gerne hätte! Gestern habe ich einen Blick auf das übliche Chaos mit Brötchenkrümeln und dreckigem Geschirr geworfen und bin dann hoch, um mich etwas hinzulegen. Im Grunde macht das ja auch Sinn, denn wenn die Kinder aus der Schule heimkehren, dann ist eh keine Ruhe mehr im Haus. Außerdem verbringe ich meine Zeit eh mit ihnen in der Küche, da kann ich mich doch auch genauso gut dann darum kümmern. Vorgenommen hatte ich mir das schon viele Male... Ein paar kleine Sachen spielen schon seit einiger Zeit keine Rolle mehr. Dazu gehört, welchen Kaffeelöffel ich mir morgens im Büro aus der Schublade nehme oder welchen Teller unser Sohn beim Essen benutzt. Für mich jedenfalls fühlt sich das nach Freiheit an, wenn das plötzlich nicht mehr wichtig ist. Die lieben Gewohnheiten haben nämlich eine ziemliche Macht mitunter - zumindest über mich. Ich weiß ja nicht, wie es anderen Menschen geht.
Morgens hatte ich ja meine berechtigte Sorge, ob mir das Programm nach der Arbeit nicht zu viel würde. Aber mit einer Ruhepause am Mittag bin ich doch recht gelassen durch meinen Nachmittag. Beim Schwimmkurs durfte ich jedoch die ersten Erfahrungen mit unserem Sohn machen, was Sexualität in der Öffentlichkeit angeht. Davor habe ich jetzt schon Horror! Er hat sich, als er mit einigen Kindern am Rand des Beckens stand, immer mal wieder die Badehose runtergezogen. Erst unter mehrfacher Androhung, dass wir sofort gehen würden, wenn er nicht aufhört, ließ es sein. Mir wurde echt heiß, zumal ja immer auch andere Mütter im Schwimmbad rumhocken und ihren Sprößlingen zuschauen. Mein Mann meinte, das hätte weniger mit Sexualität zu tun, als mit der Tatsache, dass er mich damit wunderbar auf die Palme bringen kann. Ich weiß ja nicht... Das Theaterstück der 7.- und 8.-Klässler am Abend war richtig gut. Und als es dann endlich los ging, da schaute auch unser Sohn gebannt auf die Bühne, obwohl es ihm eigentlich zu dunkel in dem Raum war. Er macht anfänglich immer eine ziemliche Show von wegen Angst und so. Der Raum war winzig, heiß und stickig und ich hatte zwischendurch das Gefühl, ich müsste raus, weil ich keine Luft mehr bekam. Die Ansammlung von aufgeregten, schwitzenden Teenagern machte die ganze Sache kaum besser!
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |