Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Heute mache ich etwas sehr Ungewöhnliches: ich fahre nicht mit zur Schwiegermutter. Normalerweise bin ich immer dabei, ganz selten nur fährt mein Mann allein mit diversen Kindern dorthin. Ich habe auch das Gefühl, als wäre es nicht ok, sich aus dieser Aktion auszuklinken. Dabei hat meine Schwiegermutter sogar noch ausdrücklich gesagt, dass sie mich versteht und es für sie ok ist und mein Mann hat mich auch nicht belabert oder so. Er wusste ja, dass ich tanzen gehen wollte und das heute mal kollidiert. Ich bin auch schon mal von dort aus zum Tanzen, aber heute beginnt die Party schon um acht und da sitzen wir ja noch halbwegs beim Abendessen. Und vollgefuttert direkt auf die Tanzfläche... keine wirklich prickelnde Vorstellung! Auf jeden Fall fühlt sich das an wie eine Übung. Mal abgesehen davon, dass ich zwar die Voraussicht, noch ein wenig alleine im Haus zu sein ganz prickelnd finde, weiß ich aber auch, dass das aktuell nicht so einfach für mich ist. Ich bin jedenfalls gespannt, was ich dann mit meiner Zeit hier mache. Heute Morgen bei der Buddyarbeit sind wir beide gleichermaßen an den Punkt gekommen, dass wir große Widerstände haben, uns um uns zu kümmern. Nach einem Tag, wo wir uns um alles und jeden gekümmert haben – nur nicht um uns – wollen wir "Feierabend" haben und sind nicht gewillt, den Grund für unseren Essdruck zu erforschen. Wir lenken uns maximal ab, aber hinschauen? Nein, bloß nicht. Viel zu anstrengend! Aber weil das "innere Anklopfen" aber nicht aufhört, müssen wir schwerere Geschütze auffahren, um das in irgendeiner Form ignorieren zu können. Manchmal fallen wir in eine regelrechte Starre, in der dann fast gar nichts mehr geht. Emotional jedenfalls nicht. Ausgeschaltet. Letztendlich kommen wir wieder an dem Ende raus, dass wir unsere Gefühle in gute und schlechte unterteilen und letztere nicht haben wollen. Würden wir sie willkommen heißen, sie annehmen, könnten sie sich verändern. Essdruck ist wie ein kleines Kind, das sagt: kümmer dich um mich! Und wir? Wir sagen nur, dass es uns in Ruhe lassen soll. In meiner Vorstellung könnte ich mich aber auch auf Augenhöhe zu diesem Kind begeben und es fragen, wie es ihm geht und was es braucht. Manchmal braucht es vielleicht nur jemanden, der zuhört. Oder jemanden, der es tröstet, es versteht und mitunter sich auch mal für das Kind einsetzt. Ich werde meine Kleine gleich mal fragen, wie es ihr geht...
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |