Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Gestern Abend war ich bei der Osteopathin. Sie sagte, ich wäre wirklich krumm und schief im Rücken und die linke Schädelseite wäre auch völlig fest gewesen. Weshalb vielleicht auch mein Hormonhaushalt nicht ordentlich funktionieren würde. Jetzt fließt es zumindest in mir wieder besser und ich fühle mich in Nacken und Schulter nicht mehr so verspannt. Mal sehen, wie sich das jetzt entwickelt.
Am Donnerstag war ich tatsächlich bei zwei oder drei Grad laufen. Das wäre früher nicht drin gewesen, da war ich nur eine Frostbeule. Jetzt ist mir doch öfter auch mal richtig warm. Und wenn ich mich ordentlich bewege, dann geht es wirklich gut und ich friere nicht. Ich war echt stolz auf mich. Seit einem Gespräch mit meiner besten Freundin, ist mir noch deutlicher geworden, was bei mir los ist. Meine Symptome würden doch sehr auf einen Erschöpfungszustand hinweisen. Vor allem die Kombi aus "irgendwie ist alles zu viel" und nicht zur Ruhe kommen. Ich war ja nicht mal mehr in der Lage, mich tagsüber etwas hinzulegen, geschweige denn zu lesen oder sonst etwas zu tun, was mich entspannt. Diese Rastlosigkeit, gepaart mit innerer Leere und Sinnlosigkeit ist nicht gut auszuhalten. Aber seit ich meine Situation mehr und mehr annehme, kann ich viel besser für mich sorgen. Mein Gefühlsleben kehrt zurück und damit auch meine Bedürfnisse. Ich versuche, sie anzunehmen und so gut es geht in meinen Alltag zu integrieren. Das ist nicht immer so einfach, zumal ich den Eindruck habe, dass auch mein Mann chronisch überbelastet ist und wir uns im permanten Wettstreit darüber befinden, wer was übernimmt. So wie ich gestrickt bin, neige ich dazu, ihm so gut es geht, den Rücken frei zu halten. Aber das klappt zum einen sowieso nicht und zum anderen möchte ich ja auch Zeit für mich und meine Interessen. Oft fühle ich mich dann schuldig. Und gleichermaßen nicht gesehen, weil ich ja vemeintlich schon so oft etwas übernehme. Manchmal frage ich mich, wie man in der heutigen Zeit und so wie unsere Generation tickt, überhaupt mit diesem überbordenden Anforderungen in dieser Welt zurecht kommen soll. Man muss konsequent auf sich achten. Und entschleunigen. Sonst hängt man wieder drin im Strom und wird mitgerissen. Ein paar Mal hat mich diese Woche der Gedanke, dass ich mir ja eigentlich gar nicht hätte frei nehmen dürfen, eingeholt. Es wäre so viel zu tun und ich kämpfe sowieso damit, auf der Arbeit nicht den Überblick zu verlieren. Und dennoch war es so, so wichtig, dass ich mir diese Tage genommen habe. Ich wäre sonst sicher weiter in die Überlastung gekippt und wer weiß, wo das dann hingeführt hätte? Ich habe aber ein bisschen Horror vor Montag. So als würde da eine Welle auf mich zukommen, die dann über mir zusammenschlägt. Ich versuche, mir den Druck rauszunehmen und mir klar zu machen, dass ich nicht alleine bin und wir zusammen dort schon alles im Griff haben werden. Hatten wir immer, egal wie eng die Situation dort war die letzten 14 Jahre. Gestern war ich mit dem Kleinen beim Optiker, weil ihm die neue Brille immer die flache Nase runterrutschte. Ich erinnerte mich an seine früheren Brillen, die auch ohne durchgängigen Steg und mit normalen Bügeln waren - da war das auch ständig so. Sie haben ihm jetzt auf mein Anraten hin, wieder einen Steg eingesetzt und die Bügel recht weit hinunter gebogen. Erst einmal sitzt die Brille super. Bin gespannt. Ich brauche ja nicht zu erwähnen, dass wir danach noch in der Eisdiele waren und er sein Schoko-Amarena-Kirsch-Eis gegessen hat. Das ist so unweigerlich mit dem Gang zum Optiker verbunden, da gibt es keine Alternative. Und wenn das Taschengeld es hergibt, dann laufen wir noch bei McPaper vorbei und er kauft sich ein Päckchen StarWars-Karten. Dann ist das Kind glücklich. Manchmal ist es einfach.
0 Kommentare
Hinterlasse eine Antwort. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |