Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
So langsam ändert sich mein Gefühl und mein Mann könnte durchaus zurückkommen. Wir haben gestern gegen Abend mal telefoniert. Aber weil er dort dafür raus gehen muss, ist er auf der Außentreppe ins Leere getreten und gestürzt. Oh weh und schon wieder auf das Knie, welches schon bei zwei Fahrradstürzen gut abbekommen hat. Der Kleine fragt halt auch ständig nach ihm und akzeptiert nur widerwillig, dass Papa noch im Urlaub ist. Es ist ganz schön anstrengend, sozusagen fast immer die Zuständigkeit zu haben, wenn er zu Hause ist. Gestern Morgen war ich echt gestresst, als wir vor dem Frühstück noch einkaufen waren. Das Problem ist, dass er oft unglaublich hartnäckig insistiert, wenn er meint, dass wir etwas machen müssen. Er kann nicht warten und baut damit gerne ziemlichen Druck auf. Und dass er so stur ist. Wenn ich ihm um etwas bitte, weil es etwas für mich leichter macht, dann hat das für ihn keinerlei Bedeutung. Er besteht darauf, es so zu machen, wie es seiner Vorstellung entspricht. Gestern hatte ich jedoch auch gut Pause von diesem doch auch süßen kleinen Kerl und war tagsüber schon allein unterwegs und abends tanzen. Unsere jüngere Tochter hat ihn ins Bett gebracht. Das hat wohl auch gut geklappt, nur wickeln musste ich halt noch mal in der Nacht. Der Abend war wunderschön. Ich war gefühlt ewig nicht mehr richtig tanzen und obwohl nicht so viele, waren ein paar liebe Leute da. Ich habe mich einfach wohl gefühlt und hab mich auch erst nach Mitternacht auf den Heimweg gemacht. Ich war ganz froh, nicht mehr unsere Große einsammeln zu müssen. Die hatte entschieden, doch bei ihrem Freund zu bleiben.
Am Freitag in der Therapiestunde war es schön zu sehen, dass ich in der letzten Zeit sehr viel mehr aus meiner Mitte heraus lebe und nicht mehr so oft und so lange mit kindlichen Anteilen identifiziert bin. Das ist auch der Schlüssel, wie sich nach und nach die Umstände, die mir im Leben eher geschadet haben, auflösen können. Dann fällt es plötzlich leicht, sich für ein gesünderes Verhalten zu entscheiden. Auch was das Essen angeht, habe ich immer mal wieder längere Phasen, wo es einfach kein Thema ist. Und das, obwohl ich zum Beispiel am Freitag ziemlich viel gegessen habe. Es kam einfach so. Beziehungsweise ich konnte gut annehmen, dass es in dem Setting schwer war, nicht über den Hunger zu essen. Aber das darf auch mal da sein und genauso darf es sein, dass ich gerade die zwei bis drei Kilo, die ich gerne weniger hätte, nicht abnehme. Vielleicht gehen die auch gar nicht mehr, dann werde ich damit auch Frieden schließen können. Zumindest immer häufiger. Ich bin des Kämpfens halt so auch so müde. Und wie bescheuert, sich selber nicht mit absolutem Wohlwollen zu begegnen! Wir sind uns selber doch am absolut nächsten. Manchmal treffe ich ziemlich unüberlegte Entscheidungen. Das kommt dann als Gegenimpuls zu meinem Mann, der gemäß seines Sternzeichens alles sehr, sehr abwägen muss. Und oft gar nicht zu Potte kommt. Diesmal habe ich es bemerkt und konnte noch zurückrudern. Ich hatte nämlich schon mit der Wespenfeuerwehr für Montag einen Termin ausgemacht, weil wir seit diesem Frühjahr/Sommer unter dem Dachvorsprung ein Nest haben. Anfänglich konnte nur mein Mann sein Fenster tagsüber nicht aufmachen, aber irgendwann auch ich nicht mehr, weil mein Zimmer darüber ist. Und scheinbar kamen auch immer mal wieder welche von den Tieren durch meinen Schalldämmlüfter, eine andere Erklärung habe ich nicht, dass sich die eine oder andere in meinem Zimmer verirrt hatte. Im Moment ist es ganz krass, gestern hatten wir ganz viele im Haus, ich habe bestimmt sechs oder mehr kaputt machen müssen. Oft sind die schon halbtod und auch vor unserer Haustür liegen Unmengen von Wespenleichen. Da es jedenfalls nicht sicher ist, dass sie im Frühjahr wiederkommen, werde ich bis dahin abwarten, dann allerdings müsste etwas passieren. Noch einen Sommer möchte ich das nicht. Und dann sollte man auch sinnvollerweise die Lücken, die unter dem Dach sind, zumachen lassen. Das ist einfach zu ansprechend für die Tiere.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |