Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Der Abend mit dem Geisterzug war dann doch erstaunlich rund und entspannt. Wir haben das Auto auf dieser Rheinseite abgestellt und sind über die Brücke gelaufen. Wir waren früh unterwegs, weil wir noch etwas essen wollten. Wir haben einen brauchbaren Imbiss gefunden und waren als es los ging, am Aufstellungsort. Leider haben wir die andere Familie, mit der wir dort verabredet waren, nicht getroffen. Wir haben einfach nicht zueinander gefunden. Mein Mann hat den Kleinen fast die ganze Zeit auf die Schultern genommen. Der widerum hatte große Freude daran, seine Hand der Menge entgegenzustrecken und mit allen möglichen Leuten abzuklatschen. Nahezu alle schauten freundlich oder gar liebevoll. Das war sehr schön. Nachdem wir eine Weile mitgegangen sind, wollte unser Sohn nach Hause und wir haben noch kurz halt bei einem Open-Air-Auftritt gemacht und die letzten Lieder mit angehört. Ich bin immer wieder erstaunt, was für eine Riesenfete an solchen Tagen in der Stadt herrscht. Zu Hause kriegt man davon ja nicht unbedingt was mit. Naja, gestern dann schon. Da war der Veedelszoch und man sah überall verkleidete Menschen auf der Straße. Alles strömte am Morgen Richtung altem Dorfkern. Ich war mit meinem Sohn alleine dort, weil der Rest der Familie keine Lust hatte. Leider habe ich auch da eine Verabredung verpasst, aber mich dann zu anderen Freunden gesellt. Wie immer wurden wir zugeschmissen mit Süßkram, dass sich die Taschen nur so füllten und trotzdem noch jede Menge auf der Straße lag. Direkt am Ende des Zugs kam die Straßenreinigung hinterher und kehrte alles wieder sauber. Der Zug war klein und recht schnell vorbei und so waren wir mittags wieder zu Hause. Meine Laune ist leider immer noch ziemlich im Keller. Aber ich halte mich und es eskaliert nicht mehr ständig. Aber Energie, etwas Größeres anzustoßen, habe ich keine. Ich bin froh, wenn ich halbwegs für mich sorgen und notfalls nach dem Kleinen schauen kann. Mein Mann hat dann mit unseren jüngeren Tochter die Streichaktion in ihrem Zimmer angestoßen und ich habe ihn später abgelöst. Der Kleine wollte unbedingt mit pinseln, aber wir hatten keine alten Klamotten für ihn am Start, so dass wir ihn auf heute vertröstet haben. Eine große Zimmerecke war voll von Beschriftungen und Zeichnungen mit Edding und wir werden einige Schichten brauchen, um das zu überdecken. Obwohl mein Mann das vorher angeschliffen hatte. Ich denke, heute kriegen wir das fertig. Vorher wollen wir aber ins Schwimmbad - meine Lust darauf hält sich schwer in Grenzen. Vielleicht kann ich mich ja zwischendurch mal irgendwo ablegen und was lesen oder dösen. Eigentlich will mein Mann immer früh ins Bad. Aber obwohl der Kleine alle im Haus bereits einmal geweckt hat, sind wir zwei bislang noch die Einzigen, die wach in der Küche sitzen. Mir ist das ja egal... Gestern Abend war ich tanzen und dort war es auch ziemlich karnevalistisch. Ich mag es durchaus, mir die ganzen Leuten mit ihren Kostümen anzuschauen. Ich versuche immer, mir die schöneren Kostüme zu merken, damit ich mir selber auch mal ein ungewöhnlicheres machen kann. Meine Kreativität hält sich da aber leider in Grenzen. Ich selber hatte mich auch verkleidet. Drei Anläufe habe ich gebraucht, bis ich mich wohl in meiner Haut gefühlt habe. So richtig tanzen ging wegen der besonderen Musik und der Enge sowieso nicht und so habe ich sogar fast den ganzen Abend auf höheren Absätzen verbracht. Mir taten schon die Füße weh. Ich bin das so gar nicht gewohnt. Es war ein netter Abend. Leider waren nicht so viele von unseren Leuten da. Und die, die da waren, sind früh weg. So war ich auch nicht spät im Bett. Meine Hüfte hat es mir gedankt, dass ich nicht so viel getanzt habe. Heute habe ich keine Schmerzen. Gestern habe ich die Stelle aber schon sofort wieder gemerkt. Ich muss mal zum Osteopathen damit. Ein Freund hatte noch die Vermutung, dass es vielleicht auch ein Leistenbruch sein könnte. Vielleicht gehe ich doch erst zum Arzt.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |