Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Es ist wirklich schwer, das Essen wieder in vernünftige Bahnen zu bringen. Ich glaube, es übernimmt gerade mal wieder den für mich so wichtigen Part, manche Dinge nicht fühlen zu müssen. Ich bin viel zu oft unzufrieden, finde keine Ruhe in dem von mir gewählten Leben. Und wenn mich der Frust dann überfällt, dann fühle ich mich machtlos, ausgeliefert und unfrei. Kein Wunder, dass ich das nicht haben will. Als ich gestern Abend von meiner Freundin nach Hause kam, war der Essdruck riesig und ich habe mich noch mit etwas Wein und ein paar Süßigkeiten betäubt, ehe ich ins Bett gekrochen bin. Dabei war gestern mein letzter Arbeitstag und vor mir liegen dreieinhalb Wochen frei. Und ein Urlaub. Außerdem habe ich jetzt offiziell einen neuen Geschäftspartner, es hat ein Generationenwechsel stattgefunden, auf den ich schon lange gewartet habe. So gesehen: alles gut! Und dennoch nicht. Ich ecke an und es kommt mir vor, als wäre mein Körper zu eng für mich. Oh ha - da haben wir doch schon ein wunderbares Bild für meinen Wunsch nach Raum. Wenn es im Außen nicht geht, möchte ich meine Körpergrenzen erweitern - notfalls mit mehr Masse. Aber ich habe doch nicht wirklich mehr Platz, wenn ich dicker bin. Und dann ist es verdammt schwierig, älter zu werden. Die Gesellschaft macht enormen Druck, dass man auch mit 50 noch wie das blühende Leben auszusehen hat. Und ich möchte doch weiterhin gesehen werden und nicht als alte Schachtel aussortiert werden. Meine Freundin hat mir ein Buch ans Herz gelegt: Weiblicher Narzissmus. Ich habe es mir schon bestellt. Sie sagt, dass sie jetzt einiges besser versteht, auch bei mir. Ich bin gespannt.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |