Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Ich kann es immer noch nicht glauben, was wir die letzten zwei Tage erlebt haben! Wir hatten traumhaftes Bergwetter und haben uns am Sonntag mit alle Mann an den Aufstieg zur Brunnsteinhütte gemacht. Die Tour war mit gut zwei Stunden angegeben und beinhaltete ca. 500 Höhenmeter. Am Anfang jammerte unser Sohn so sehr, dass wir schon dachten, das gibt keinen. Doch irgendwann waren wir alle warm und auch die Kinder konnten sich - mit ausreichend Pausen - den Herausforderungen stellen. Natürlich musste wir die Kids auch immer wieder motivieren, aber irgendwann erreichten wir die tolle Hängebrücke über die Sülzleklamm. Am späten Nachmittag waren wir dann auch glücklich oben auf der Hütte. Wir haben es uns mit Trinken und Essen gut gehen lassen und die Kinder konnten noch draußen spielen. Leider hatten wir kein Zimmer für uns, sondern waren mit einem anderen Paar in einem Zehnbettzimmer untergebracht. Die Nacht war der totale Horror. Abgesehen von dem harten Lager habe ich kaum ein Auge zugetan, weil entweder mein Sohn neben mir aufgrund der Düsternis jammerte oder jemand schnarchte oder sonstwie Geräusche machte. Egal, irgendwann war es morgen und ich war nur heilfroh, da raus zu kommen. Für mich ist das ein ziemlicher Spagat, wenn ich es nicht allen Leuten recht machen kann und ich stand auch noch von der Tour am Vortag etwas unter Anspannung. Da hat es mich nicht gewundert, dass ich das verräterische Kribbeln an meiner Unterlippe spürte... Na wunderbar, ein Herpes! Ich hatte aber auch Respekt vor dem, was mein Mann für den zweiten Tag geplant hatte, zumal es sich nicht um eine ganz einfache Route handelte. Die Tour war auch länger als die erste und ging hoch bis auf 2280m. Wir sind natürlich früher gestartet, aber nach den ersten zwei Stunden beschloss die andere Familie umzudrehen und über die Hütte abzusteigen, weil es schwer war, ihren Sohn weiter zu motivieren. Unser Sohn wollte aber rauf auf den Berg und auch weiter klettern. Das hat er schon immer geliebt. Wir haben uns also getrennt und wir sind weiter aufgestiegen. Das war zwar schade, aber so war es auch einfacher, weil wir nur noch auf ein Kind Rücksicht nehmen mussten. Es war tatsächlich eine große Herausforderung, weil wir 700m Anstieg mit viel Klettern und sehr vielen ausgesetzten Stellen zu bewältigen hatten. Für mich allein wäre das eine schöne Tour gewesen, aber wenn es neben uns so steil den Berg runterging, hatte ich doch immer wieder Panik, dass unser Sohn abschmieren könnte. Wir hatten auch leider keine Seilsicherung dabei. Mein Mann war nahezu ständig an ihm dran. Das hat er aber unglaublich gut gemacht. Manchmal mussten wir ihm beide helfen. Unser Sohn brauchte aber zum Glück keinerlei Motivationshilfe mehr, er war selber unglaublich ambitioniert. Das hätte ich nie erwartet. Als wir am Nachmittag die Karvendelbahnkopfstelle erreicht haben, waren wir alle drei unglaublich froh und total geflasht. Wir haben unserem Sohn ein dickes Eis gekauft und für alle reichlich zu trinken. Als wir unten im Ort ankamen, waren auch die anderen fast wieder zurück und nachdem wir eingekauft hatten, haben wir die eingesammelt. Zurück in der Ferienwohnung sind wir erst einmal unter die Dusche! Unser Sohn war total platt, der wollte nur noch Fernsehen und ist am Essenstisch fast eingeschlafen. Wir Erwachsenen musste noch ein bisschen Adreanlin abbauen...
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |