Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Heute ist der erste Tag, wo ich nicht mehr so viel Schmerzen im Knöchel habe. Ich konnte durcharbeiten, ohne zwischendurch den Fuß hochlegen zu müssen. Das ist doch schon mal was! Aber da kündigt sich gerade die nächste „Baustelle“ an. Ich habe gerade für nächste Woche einen Termin beim Zahnarzt machen müssen, weil es unter einer Brücke immer mal wieder empfindlich zieht. Und immer öfter fühlt es sich dort komisch an. Mit Zahnschmerzen möchte ich mich nicht in Marokko rumschlagen müssen... da kann ich mir besseres vorstellen. Die letzten Tage sind hier wie im Flug vergangen, überhaupt geht mir gerade alles etwas zu schnell. Wenn ich das nächste Mal nachdenke, haben wir womöglich schon Weihnachten oder ich sitze im Flieger. Zum Glück hat es ausgereicht, dass ich einen Tag zu Hause geblieben bin, denn weitere Tage auf dem Sofa festgetackert – das hätte ich nicht gut aushalten können. Ich war echt grantelig und ziemlich ungenießbar für meine Familie. Ich will die ganze Zeit aufspringen und die Dinge erledigen, von denen ich meine, dass auf keinen Fall liegenbleiben dürfen und muss mich bremsen. Dass die anderen da andere Maßstäbe und ein anderes Tempo haben, das kann ich kaum aushalten. Und auch, dass ich ständig um etwas bitten muss. Das finde ich grauenhaft. Außerdem konnte ich nicht mit auf ein Konzert, welches ich aufgetan hatte, wo ICH hinwollte. Zum Glück ist ein Freund mit meinem Mann dann dorthin und es hat beiden gut gefallen. Ich war aber schon sehr traurig darüber. Nun ja, es wird sicher noch andere gute Konzerte geben. Zu schaffen macht mir aber auch die wenige Bewegung. Auch darüber kriege ich einen Rappel. Ok, die Jahreszeit lädt einen nicht gerade dazu ein, sich draußen bewegen zu wollen, aber so ganz ohne kann ich auch nicht. Zumal dann mein Figurkritiker noch lauter wird, wenn ich kaum Sport mache. Mit dem Essen komme ich auch nur leidlich klar, ich schaffe es nicht wirklich, ganz auf die Süßigkeiten zu verzichten. Am Montag hatte unsere neue Angestellte Teilchen mitgebracht und ich habe mir erst eine halbes genommen, um dann doch noch das andere halbe zu essen. So läuft es oft. Manchmal ist es mir dann wieder völlig egal und resigniere mehr oder weniger. Manchmal ist es sogar irgendwie ok, weil es so ist, wie es ist. Und dann kriege ich wieder Panik. Was, wenn ich immer noch weiter zunehme!? Ich bin so müde... immer dieselben beschissen Gedanken über Essen, Gewicht und Figur. Ich habe es so satt. Gerade fällt mir ein, was das Thema meiner heutigen Therapiestunde war: Wie wäre es, wenn es einfach ok wäre, mir selber treu zu sein? Wunderbar wäre das und ich glaube, dann bräuchte ich das Essen sehr viel weniger. Davon bin ich überzeugt. Das ist einer der Knackpunkte. Ich verbiege mich zu oft. Ich habe zu viel Angst vor Ablehnung, davor so wie ich bin, nicht liebenswert zu sein. Nicht zu passen, zu inkompatibel zu sein. Unser Sohn hat zu Nikolaus eine Spiderman-Maske bekommen, damit sein Kostüm für Karneval dann auch komplett ist. Den Anzug hatte ich mal im Secondhand gefunden und gleich mitgenommen. Wobei er da gerade noch so eben reinpasst. Aber ohne Jeans drunter wird es etwas besser gehen, die hatte er nämlich nicht ausgezogen.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |