Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Vorhin habe ich mein Kind bei einem Aktions-Tag der Lebeshilfe abgegeben und hatte eigentlich das Gefühl von gaaanz viel Zeit. Weil Zeit haben aber mittlerweile für mich bedeutet, mir auch Zeit für das zu nehmen, was ich gerade tun oder angehen möchte, ist es das Gegenteil von "so viel wie möglich". Ich spüre dennoch einen gewissen Druck, einen Druck, die kinderfreie Zeit doch möglichst gut zu nutzen. Ich möchte hier aber keine Effektivität, sondern Qualität. Deshalb werde ich jetzt ein wenig schreiben und dann laufen gehen. Draußen lockt die vorsichtige Frühlingssonne und glücklicherweise fühle ich mich auch halbwegs fit. Gestern war das anders, da musste ich erst einmal die erste Jobwoche verarbeiten. Es ist halt einfach eine Umstellung, wenn der Wecker dann morgens wieder um 5.20 Uhr klingelt. Und die Tage voller sind.
Es ist wirklich erstaunlich, was die Erkenntnis mit der Verantwortungsübernahme ausmacht und wie anders es sich anfühlt, wenn man sich nicht mehr so ohnmächtig fühlt. Ich gehe sehr aufmerksam durch meine Tage und versuche so, auch mitzukriegen, wo ich vielleicht Gefahr laufe, über mich hinwegzugehen. In der Regel fällt es mir auch gar nicht mehr schwer, meine Grenzen klar zu benennen, anzusprechen, was ich brauche und was nicht. Damit bin ich wirklich sehr, sehr happy! Und es ist keinesfalls so, dass ich jetzt nur noch anecke – im Gegenteil, meine Klarheit schafft auch auf anderer Seite Wertschätzung! Auch mit meinem Sohn kann ich viel gelassener und ruhiger umgehen, was uns beiden nur gut tut. Gestern waren wir mit seiner Schwester zusammen im Schwimmbad und von meiner Seite war keinerlei Widerstand mit dabei. Ich habe diese Aktionen immer gehasst und das nur ihm zuliebe getan... gestern habe ich es selber auch genossen und dennoch geschaut, mich nicht zu übergehen dabei. So hatten wir zwar keine lange, aber eine wirklich gute Zeit dort. Ich bin sogar ein paar Bahnen geschwommen, obwohl wir das dort dieses Setting noch nicht eingeübt hatten! Nachdem mich gleich in der ersten Jobwoche auch wieder ein gewisser Frust und dann auch Bauchweh heimgesucht haben, habe ich nun beschlossen, meine berufliche Zukunft doch mal etwas konkreter zu planen und auszuarbeiten. Ich möchte alle Ideen und Gedanken dazu zusammentragen und schauen, was sich daraus erarbeiten lässt, wie sich das dann entwickelt. Eine Freundin hat mir dazu geraten und mir auch bestätigt, dass man dann auch konkretere Ideen und Impulse von außen aufnehmen kann, die einen dann weiterbringen auf seinem Weg. Am besten stelle ich das auf einer Wand in meinem Zimmer dar. Als ich eben gefrühtsückt habe, hatte ich noch keinen großen Hunger, wollte aber etwas im Bauch haben, ehe ich laufen gehe. Es ist mir total schwer gefallen, nur eine Scheibe Brot zu essen. Dennoch habe ich mich nicht hinreißen lassen und mal geschaut, was passiert, wenn ich dem Impuls nicht nachgehe. Ich esse im Moment häufiger mehr, als mir gut tut und möchte das gerne durchbrechen. Mein Kritiker ist zwar leiser geworden, aber meinem Bauch tut das oft nicht gut. Und es ist ja auch nicht nötig, sich abends noch so viel Schokolade und Kekse reinzuschieben. Immerhin bin ich schon froh, dass ich nur noch selten Alkohol trinke, aber wahrscheinlich ist das auch eine Verlagerung und lässt mich deshalb mehr nach Zucker greifen. Am Donnerstag hatte ich mal anderthalb Gläser Wein getrunken, was zum einen eine heftige Hitzewelle in der Nacht ausgelöst hat und zum anderen hatte ich am nächsten Morgen Kopfschmerzen und war so dumpf in der Birne. Das mag ich ja gar nicht mehr! Im Grunde habe ich wirklich wenig Lust auf Alk. Das ist doch mal eine gute Entwicklung!!
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |