Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Gestern bin ich mit einem ganz anderen Gefühl in den Kurs gegangen, als ich da herausgekommen bin. Den ganzen Tag über war ich extrem „rappelig“ und der Meinung, ich würde mir ja nur selber im Weg stehen. Der Kurs wäre auch nur wieder eine fixe Idee, als würde ausgerechnet der jetzt dazu führen, dass ich innerlich mehr Frieden mit mir finden würde. Ich bin meinem Kritiker also in ganzer Linie auf den Leim gegangen, wie man so schön sagt. Aber da ich ja sehr pflichtbewusst bin, bin ich trotzdem zu dem Kurs hin und habe erst dort wieder kapiert, was Selbstmitgefühl wirklich heißt. Und dass auch ich das kann, nämlich mich annehmen, mit allem, was da ist. Die Angst vor Resignation und auch den Depressionen, die kenne ich gut, aber auch die Entspannung, die eintritt, wenn ich aufhöre, gegen mich selber anzukämpfen. In dem Moment kann die ganze Getriebenheit von mir abfallen und ich kann mich ein wenig zurücklehnen und schauen, was ist. Das ist nicht immer angenehm, im Gegenteil, meist fühlt sich das erst einmal ungewohnt an und es gibt Anteile in mir, die sofort skeptisch werden.
Rückblickend war es ganz gut, dass ich diese Woche nicht so viel vor hatte, denn mein Mann lag noch bis einschließlich Dienstag auf der Nase und die Kleine hütet noch das Bett. Ich bin echt heilfroh, dass die Große, die mitten im Vorabi steckt und auch der Kleine sich nicht angesteckt haben. Und ich selber auch gesund geblieben bin. Denn wenn man hier zu Hause alles alleine machen muss, dann ist man ganz gut beschäftigt, auch ohne Job. Gestern hat mein Mann zum ersten Mal wieder gekocht und es gab somit mal wieder ein etwas aufregenderes Essen. Am Dienstag habe ich einen Gurkensalat verhunzt, weil mir das alles zu viel wurde mit der Zubereiterei. Ich werde nicht mehr die große Köchin, nicht in diesem Leben- vermute ich mal. Ich habe trotzdem noch einige Lernstunden zusammenbekommen und ich war auch bei meiner Dozentin, um mit ihr auszuarbeiten, was ich in der mündlichen Prüfung erzählen kann, damit sie mir die Heilerlaubnis auch geben. Das hat mich etwas beruhigt und jetzt habe ich ein Konzept in der Tasche. Ich hoffe, dass ich es hinkriegen werde, im Frühsommer noch die Ausbildung „Gesprächstherapie nach Rogers“ zu machen. Das muss ich aber erst einmal mit meinen Kollegen auf der Arbeit absprechen. Vor zwei Tagen oder so hat sich hier eine kleine lustige Geschichte abgespielt. Unser Sohn wollte mal wieder nicht auf die Toilette gehen, obwohl sowohl mein Mann als auch ich ihn mehrfach dazu aufgefordert hatten. Mein Mann ist dann vom Tisch aufgestanden und hat ihn Richtung Klo gezerrt und geschoben. „Neeeein!“ rief er und wandte sich verzweifelt mit den Worten: „Schwester, tu was!“ an unsere Älteste. Wir mussten alle ziemlich grinsen...
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |