Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Ich frage mich, wie manche Leute das schaffen, so viel Karneval zu feiern! Manche ziehen das ja sogar alle fünf Tage durch – unvorstellbar! Ich war gestern Abend mit einer größeren Gruppe in einem Brauhaus mit Eintritt und bin heute doch ziemlich platt. Und dass, obwohl ich mich gegen Mitternacht mehr oder minder still und heimlich davon gemacht habe. Mein Mann war so sweet und hat mich abgeholt. Das war Luxus. Bahnfahren hätte ich schon auch noch können, trotz des vielen Biers. Spaß hatte ich vor allem an dem Verkleiden! Ich bin als Herzdame gegangen und war ganz stolz auf meinen selbstgebastelten Spielkartenhut. Der hat den Abend auch unbeschadet überstanden. Wie man es allerdings schaffen soll, dass man den Nagellack trocken kriegt, ohne ihn vorher zu vermacken, das ist mir schleierhaft. Und ist mir, glaube ich, noch nie gelungen! Auch an dem Versuch, mir falsche Wimpern aufzukleben, bin ich gescheitert. Dazu fehlt mir die nötige Feinmotorik. Gerade regnet es. Da hatten wir heute Morgen mehr Glück. Wir hatten erst gar nicht vorgehabt, auf den Zug in unserem Veedel zu gehen, aber dann haben uns die Freunde, mit denen wir das seit Jahr und Tag tun, doch motivieren können. Somit haben wir bereits die erste fette Schüssel voll Süßigkeiten herumstehen, und dass, obwohl mein Mann und ich kaum etwas aufgesammelt haben. Der Kleine war da sehr fleißig. Und als ich eben herunterkam, hat er mir erzählt, dass er sich ein "lecker Mausespeck" genommen habe. Etwas, was er normalerweise nicht darf, so einfach an die Süßigkeiten gehen zwischendurch. In der Regel hält er sich auch daran. Heute war die Versuchung scheinbar doch zu groß. Die Mädels haben sich in seinem Alter da überhaupt nicht mehr drum geschert, was wir dazu meinen. Obwohl wir da schon auch noch Ansagen gemacht haben. Aber ich will das nicht wegräumen müssen, ich denke mal, das klappt auch so. Und ein bisschen was Verbotenes, Heimliches muss es ja auch für ihn mal geben. Im Wohnzimmer komme ich auch voran, den eigentlichen Raum habe ich so gut wie fertig und jetzt umgestellt. Mit einigen Schränken weniger sieht alles viel geräumiger und netter aus! Morgen werde ich weitermachen mit den Restwänden, die bis in unser Treppenhaus und bis an die Küche reichen. Ich werde auf jeden Fall noch die kommende Woche fertig. Ich bin ganz happy damit, dass ich mir dieses Mal nicht so einen Druck mache und mit die Arbeit in gut schaffbare Häppchen aufteile. So bleibt an den Tagen auch noch Platz für den normalen Alltagskram oder auch mal was anderes. Und gut ist auch, dass ich an manchen Tagen gar keinen Pinsel anfasse. Die Krakenmuffins habe ich dann für Freitag gebacken und die sind wohl in der Schule auch gut angekommen. Leider hatte ich nicht genug "Beine", um alle 12 Muffins damit zu dekorieren. Die letzten Tage waren mein Mann und ich wieder einmal sehr unschön in einem sehr altbekannten Muster verstrickt. Obwohl ich das sehr gut kenne, gerate ich immer wieder in denselben Gefühlsstrudel und schaffe es auch nicht, mir diese Geschichte, die ich mir dann erzähle, nicht zu glauben. Es ist es schon echt vertrackt! Immer wieder reißt es dieselben blöden alten Wunden auf. Nachdem wir gestern viel darüber gesprochen haben, geht es mir heute schon besser und ich kann das wieder mehr loslassen. Aber eine Lösung habe ich nicht, ich kann nur hoffen, dass jede weitere Runde – die wir mit Sicherheit noch drehen – milder und kürzer ausfällt. Ich eher wieder aus dem Strudel herauskomme oder es mich nicht so tief herunterzieht.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |