Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Ich war schon ein wenig aufgeregt vor meinem ersten MRT. Bereits im Wartezimmer habe ich sämtlichen Schmuck abgelegt und war mir erst nicht sicher, ob ich den Ehering überhaupt abbekomme. Das habe ich schon sehr lange nicht mehr versucht. Es ging dann aber doch ganz gut. Als es dann in die Röhre ging, habe ich die Augen einfach zugemacht und zu gelassen, um mich gar nicht erst mit der Enge dort drin zu beschäftigen. In meiner Vorstellung war da genug Platz. Einmal habe ich kurz geblinzelt und auch gesehen, wie eng es dann doch ist. Es dauerte aber nicht so sehr lange und die Geräusche klangen phasenweise für mich wie Musik. Mit Kopfhörern war auch dies gut erträglich.
Ich war früher als erwartet aus der Praxis raus und habe mich von dort gleich auf den Weg zum Kinderkultursommer gemacht, um den Kleinen abzuholen. Es war schlau, die Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, denn Parken wäre überall zum Problem geworden. Als ich unseren Sohn von dem Betreuer übernommen habe, hat der mir noch ein paar Dinge erzählt, die ich lieber nicht gehört hätte. Es ging dabei um übergriffiges (auch sexuell) Verhalten, welches der junge Mann wohl neuerdings an den Tag legt. Es gab Beschwerden von einem Jungen aus dem Bus und auch von Mädels auf der Hüpfburg... von Küssversuchen in jeglicher Richtung mal ganz abgesehen. Oh weh. Ich dachte, wir hätten noch etwas Zeit, ehe diese Sachen mit der Sexualität auf uns zu kommen. Wir werden da wohl mal mit ihm reden müssen. Und einmal reicht ja bei ihm schon lange nicht aus. Wir haben uns noch ein Harry-Potter-Musical angeschaut und sind dann gemütlich mit der Bahn zurück nach Hause. Dort fühlte ich mich um 15 Jahre zurückversetzt, weil der Kleine nämlich beständig Anstalten machte, die Sitze, Griffen und Scheiben der Bahn mit dem Mund zu berühren bzw. seine dreckigen Hände durchs Gesicht zu ziehen. Dasselbe Thema hatten wir nämlich seinerzeit mit unserer Großen, die dafür auch eine große Vorliebe entwickelt hatte. Auf dem Weg von der Bahn zum Haus, hat er dann noch irgendwo Hundekacke oder ähnliches gestriffen, so dass Schuh und Hose etwas abbekommen hatten. Aber das war zum Glück eine nicht ganz so große Sauerei. Neben dem ganzen Alltagsgedöne bin ich zwischendurch mit den Übungen aus dem Buch von Stefanie Stahl beschäftigt. Ich habe mir einige Glaubenssätze herausgeschrieben und auch meine üblichen Vermeidungsstrategien angeschaut. Das Buch ist echt toll, weil es genau um diese Schattenkinder - wie sie in inneren verletzten Kinder nennt - in uns geht. Auch ihre Lösungsvorschläge sind toll, umsetzbar und geben gute Anregungen. Vor allem hat man beim Lesen nicht das Gefühl, man sei so sehr gaga in der Birne. Bei manchen Ratgebern oder Psychobüchern fühle ich mich nämlich im Anschluss noch gestörter...
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |