Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Irgendwie war es passend, dass die Freunde, die gestern Abend zu uns kommen wollten, abgesagt haben. Mein Mann und ich, wir waren beide irgendwie platt. Außerdem war unsere Große mal an einem Freitagabend zu Hause und die Kleine auf einer Schulveranstaltung. So ganz anders als sonst. Wir haben ein bisschen zu dritt gespielt und uns später noch zu viert unterhalten. Das war extrem nett und sehr entspannt.
Gerade war ich zum ersten Mal mit unserer Großen auf dem Verkehrübungsplatz. Sie hat noch nie am Steuer gesessen und wir haben bei Null angefangen. Dafür ging es aber ganz gut, das Anfahren hat sie nach einer Weile raus gehabt. Anfänglich war ihr kleiner Bruder etwas ungehalten über das Geruckel, aber irgendwann spielte er entspannt in seinem Kindersitz. Heute Morgen bei der Buddyarbeit habe ich mich noch mal dem verletzten inneren Kind genähert, welches so große Angst vor Enttäuschung hat, dass es sich am liebsten gar nicht mehr auf etwas Schönes, Nährendes einlassen möchte. Ich stelle immer wieder fest, dass ich manchmal das Gefühl von Nähe und Verbundenheit zerstören möchte, weil sofort diese Angst vor Enttäuschung vor der Tür steht. Sie sagt, dass nichts verlässlich ist und ich niemanden trauen sollte. Und von Dauer ist eh schon mal gar nichts. Das sind alles so Pauschalaussagen, die natürlich so nicht stimmen. Natürlich ist nicht immer alles toll, aber so nimmt es mir doch sehr viel Gutes, wenn ich es aus Vorsicht gar nicht erst zulasse. Im Moment ist unser Sohn recht aggressiv unterwegs. Er beschimpft uns ständig mit den üblesten Schimpfwörtern und heute Morgen hat er seine Schwester geschlagen, weil sie nicht mit ihm StarWars spielen wollte. Ich brauchte mich gar nicht einmischen, weil gleich beide Mädchen ihrem Bruder klar gemacht haben, dass man so nicht miteinander umgeht. Lediglich als er den Wohnzimmerschrank hochklettern wollte, um an die DVD mit dem Spiel zu kommen, musste ich ihm noch mal klar machen, was da alles passieren kann. Aber wir lachen auch ganz viel mit ihm und uns allen macht es im Moment einen Heidenspaß, ihn ein bisschen zu veräppeln, weil er das dann mittlerweile doch recht schnell schnallt und dann immer so süß mit uns schimpft. Und dabei lacht. Gestern MIttag haben wir Brote und gekochte Eier gegessen, letzteres liebt unser Sohn sehr. Da er aber nicht in der Lage ist, ein Ei alleine zu essen, bittet er uns immer darum, es "aufzuklopfen" und für ihn "abzugraben". Oder "auszugraben", je nachdem, was ihm da eher in den Sinn kommt. Über diese Bezeichnungen können wir uns immer beömmeln, wie über so viele Worte oder Redewendungen, die er benutzt. Denn so wie er spricht, lässt er sich nicht anmerken, dass sein Wortschatz und seine grammatikalischen Fähigkeiten eingeschränkt sind. Meistens wird er ja auch verstanden. Nur manchmal rätseln wir länger, ehe uns klar wird, was genau er meint. Heute gegen Abend steht noch ein Nachtreffen von der England-Freizeit unserer jüngeren Tochter an. Ich werde mit ihr und dem Kleinen dorthin fahren und es in Kauf nehmen, dass ich heute nicht beim ersten Lied auf der Tanzfläche sein kann. Für mich ist das echt eine Übung! Immerhin brauche ich die Beiden nur kurz zu Hause raussetzen und kann dann gleich weiterfahren. Meine Tochter kümmert sich dann um ihren Bruder und bringt ihn auch ins Bett. Für dieses Treffen habe ich Zitronen-Cupcakes gebacken. Sie werden nach dem Backen mit einem Zuckersirup getränkt und haben als Topping eine Zitronenbuttercreme. Keine Ahnung, ob das schmeckt. Irgendwie habe ich heute gar nicht so viel zu tun. Das ist auf der einen Seite total schön und entspannend, aber andererseits rappel ich dann auch immer rum, weil ich das nicht so gut aushalten kann. Gestern habe ich mal die Fotos vom Handy auf meine Laptop überspielt und angefangen, ein paar auszusuchen, die ich dann zum Ausdrucken in Auftrag geben möchte. Im Keller wartet ja auch noch die Adventskalenderbastelei und an dem Schal für meinen Sohn könnte ich auch mal weiterstricken. Meine Große möchte auch gerne ein paar Handstulpen. Gerade weiß ich nicht, ob ich mich zu irgendetwas davon aufraffen kann, vielleicht strecke ich mich auch erst einmal kurz aus.
0 Kommentare
Hinterlasse eine Antwort. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |