Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Statt auf dem Schulfest meines Sohnes zu sein, sitze ich mal wieder auf dem Sofa und lege meinen schmerzenden Fuß hoch. Nachdem ich gerade unfreiwillig ein paar Stunden auf den Beinen und unterwegs war, geht es einfach nicht. Zum Glück ist mein Mann da und übernimmt die Schicht am Getränkestand, für die ich mich habe einteilen lassen. Unsere jüngere Tochter geht auch mit, damit jemand währenddessen bei dem Kleinen bleiben kann. Mein Kopf brummt auch, weil alles was viel war – auch emotional. Am Frühstückstisch hat unsere Große uns erzählt, wie der gestrige Abend war und er endete damit, dass sie tief in der Nacht bei einem McDonalds ihre Tasche hat liegenlassen. Mit Ausweis, Führerschein, Schlüssel und noch einigem Kram mehr, der nicht ganz so schlimm ins Gewicht fällt. Ich weiß nicht wieso, aber wenn so etwas in der Familie passiert, verliere ich ganz schnell den Boden unter den Füßen und fühle mich mit einem Mal nicht mehr sicher und kriege schrecklich Angst, ja fast Panik. Es ist nicht rational zu erklären, zumal unsere Tochter den damit verbunden Ärger und die Kosten selber trägt – dennoch. Da Schlüssel und Adresse zusammen waren, müssen wir sicherheitshalber zwei Schlösser austauschen. Da sie nach dem Frühstück zur ihrem Job musste, sind mein Mann, der Kleine und ich zu dem Ort des Geschehens gefahren und haben die umliegende Gegend und die Mülleimer abgesucht. Wir haben drei Portemonnaies, gefüllt mit Papieren gefunden, nur nichts von unserer Tochter. Bei McDonalds haben sie Videoaufzeichnungen und wie vermutet, hat der Mann vom Nebentisch die Tasche genommen, nachdem unsere Tochter den Laden verlassen hatte. Und ist auch gegangen. Vielleicht lässt sich der Täter ermitteln. Ich war also noch bei der Polizei und habe Anzeige erstattet. Vorher haben wir aber noch mein Auto abgeholt, welches noch dort stand, wo die Stufe unserer Tochter gestern eine Party organisiert hatte. Ich hatte mein Auto hergegeben, damit unter anderem Getränke hin- und Leergut damit zurückgefahren werden konnte. Ebenfalls schon beim Frühstück wurde mir mitgeteilt, dass jemand den hinteren Scheibenwischer abgebrochen hätte. Zum Glück war das Auto ansonsten unversehrt, allerdings übervoll mit leeren und vollen Flaschen, einem Fässchen und sonstigem Kram. Es stinkt erbärmlich darin und es war kein Spaß, damit zu fahren. Das Auto leerzuräumen und in Ordnung zu bringen, das wird meine Tochter heute noch nach der Arbeit machen müssen, denn das sehe ich nicht ein. Ich hoffe, der Geruch geht dann auch weg. Unsere jüngere Tochter hatte heute eigentlich einen Freund eingeladen, mit dem sie bei uns backen wollte. Dem hat sie abgesagt, weil – wie ich ihr irgendwann aus der Nase ziehen konnte – die Stimmung hier so mies wäre. Ich fühle mich total schuldig und habe schon mitgekriegt, dass ich heute Vormittag nichts mehr rechts oder links von dem Thema mitgekriegt habe. Ich war so in meinem Panikmodus. Das tut mir total leid, denn ich weiß, wie wichtig unserer Tochter es ist, auch außerhalb der Schule mal etwas mit anderen Kids unternehmen zu können. Kommt ja selten genug vor. Die Torte für das Schulfest habe ich zum Glück irgendwie noch zwischendurch fertig bekommen. Den Nussboden hatte ich gestern schon gebacken, heute vormittag schnell die Kirschen angedickt und vorhin fix die Sahneschicht drübergetstrichen. Ich hoffe, sie findet auf dem Fest ein paar Abnehmer...
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |