Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Oh, es ist ja schon vier Tage her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe! Das hätte ich jetzt nicht gedacht, scheinbar verfliegen hier die Tage nur so. Ich muss sowieso aufpassen, dass mir das voranschreitende Tagesdatum keinen innerlichen Stress macht, denn das Vorhaben "Wohnzimmer-Renovierung" möchte ich schon noch schaffen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so zäh von statten geht und jeder Schritt gleich irgendwelche Rattenschwänze im Gepäck hat. Von der Zeit und der Motivation mal ganz abgesehen... denn auch ohne Job läuft der Alltag ja weiter! Immerhin ist jetzt alles ausgemistet und leergeräumt, die Regale, die wir nicht behalten wollen, stehen bereits abgebaut auf der Terrasse und ich werde mich wohl heute durch das Chaos unserer Werkstattecke im Keller wühlen, um herauszufinden, was wir da noch an Farben, Rollen und Pinsel haben. Und dann Baumarkt, oh graus. Wenn man einmal da angekommen ist, das Streichen selber ist ja dann nicht mehr das Problem. Noch denke ich, es müsste bis Ende nächster Woche doch zu schaffen sein - nein, ich bin sogar sicher, dass das klappt! Heute ist mein Mann mit dem Kleinen aufgestanden und ich habe ausgeschlafen. Gestern kam mein Sohn gar nicht aus dem Bett und hat dann auch noch furchtbar herumgetrödelt. Als er um viertel vor acht endlich unten auftauchte, war nur noch Zeit für ein kleines Frühstück aus etwas Obst und Wurst, letzteres isst er ja immer ohne Brot. Dass es kein Schokotoast mehr gab, das hatte ihn betrübt und da saß er dann mit ernstem Gesicht am Tisch und sagte: "Das Leben ist hart!" Als ich eben die Treppe heruntergegangen bin, meldete sich so eine Art Muskelkater in den Beinen... hä? Ich habe doch gar kein Sport gemacht!? Erst dann fiel mir ein, dass es wohl von der Wanderung am Sonntag kommen muss. Klar, wir sind schon ein paar steile Anstiege gegangen und waren auch insgesamt ein paar Stunden unterwegs. Das war wunderschön, eine tolle Idee, um einen Geburtstag mit Freunden zu feiern. Mittags sind wir in einem netten Lokal eingekehrt und haben dort ganz urig wie bei Muttern gefuttert. Leider habe ich das schöne Panorama-Bild, welches ich dort gemacht hatte, gleich wieder gelöscht. Ich hatte die Tage mal was über den Energieverbrauch unserer heutigen digitalen Welt gelesen und fühlte mich gleich ganz schlecht. Ich überlege seither, wo ich Serverleistungen verringern kann und habe erst einmal ganz viele Fotos gelöscht. Und lösche seither auch noch unmittelbarer, damit sie gar nicht erst in der Cloud landen. Das hatte ich jedoch nicht bedacht. Immerhin ist meine Spielkartenkrone noch da, die ich gestern Abend gebastelt habe. Denn Renovierung hin oder her, Karneval steht vor der Tür und ein bisschen etwas davon möchte ich schon mitnehmen! Wieviel, das entscheide ich spontan. Nur ein Event steht fest, da habe ich eine Karte für einen Ball. So habe ich gestern also meine Kostümkiste heraufgeholt und geschaut, was ich da so habe. Es sind immerhin spontan drei Outfits, die ich mir zusammenstellen kann: Herzdame, Piratin und mein blumiges Tanzkostüm. Die Gummis kommen natürlich noch weg und dann werde ich das Ganze auf einen Haarreifen kleben.
Seit wir das Tablet angeschafft haben, bin ich hin- und hergerissen, ob das jetzt eine gute Sache für unseren Sohn ist oder nicht. Doch, ich denke schon, dass es ok und altersgemäß ist, dass er sich mehr mit Internet und Co. beschäftigt. Es motiviert ihn zudem, zu lesen und zu schreiben, letzteres auch, um zum Beispiel etwas in die Suchleiste von Youtube einzugeben. Ich schaue sehr regelmäßig, wo er sich da so bewegt, auch, weil wir eine klare Absprache haben, dass dort kein "Fernseh" geschaut wird. Letztens sollte ich ihm wieder etwas auf Papier vorschreiben, damit er es abschreiben kann und wie so beiläufig wollte er, dass ich auch den Entsperrcode mit dazu schreibe. Ist klar! Pfiffig, der junge Mann! Das habe ich natürlich nicht getan – denn über den Zugang zu dem heißgeliebten "Spielzeug" möchte ich schon noch Kontrolle haben. Er behauptet sowieso ständig, es wäre "sein Tablet"... Als ich vor einer Weile mal wieder bei Medimops herumgestöbert habe, weil ich nach einem Buch von Eva-Maria Zurhorst gesucht hatte, bin ich über ein Hörbuch von ihr gestolpert. Es heißt "Soul Sex" und hat mich sofort angesprochen. Ich habe es auch meinem Mann gezeigt und ihn gefragt, ob er es mit mir anhören möchte. Zu meiner Freude hat er ja gesagt! Gestern haben wir die erste CD angemacht und ich war sofort Feuer und Flamme. Ja, Sex ohne Liebe ist Mist, das ist mir auch schon aufgefallen und dass die Jahre und das Alltagsleben nicht gerade zu viel Aufregung im Bett führen, ist ja auch fast allen klar. Aber eben auch, dass sich zeigen, sich öffnen uns Angst macht, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Und dennoch, im Alltag, wie beim Sex, wir kommen nicht drumherum, zumindest dann nicht, wenn wir uns grundsätzlich eher wohl und zufrieden in unserem Leben fühlen wollen. Jetzt bin ich ganz kribbelig innerlich, weil ich ein erneutes Puzzlestück in den Händen halte und mich weiterhin in meinem Weg bestätigt fühle. Es ist ein aufregendes, wenn auch nicht immer einfaches Abenteuer, sich wieder auf Gefühle einzulassen, sich wieder spüren zu lernen!
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |