Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Auch heute Morgen ist der da - der Schatten. Guten Morgen, Schatten! Was hast Du für mich dabei? Ich nehme mir einen Moment Zeit und spüre das Bedürfnis nach Ruhe, nach Ausruhen. Und ich höre eine knatschige Stimme, die sich beschwert, dass ich mich nahezu das ganze Wochenende um den Kleinen kümmern muss. Die Woche war mehr als anstrengend mit dem Infekt in den Knochen und ich glaube, da fehlt noch etwas Genesungszeit. Hmm, wie mach ich das? Jetzt, wo ich immerhin etwas klarer habe, was sonst nur als Gefühl schwer greifbar ist. Das eine Kindermädchen ist zur Zeit schon unter der Woche viel im Einsatz, weil mein Mann ja irgendwie auch seine Arbeit machen muss. Aber vielleicht verlängere ich die Übernachtung des Kleinen bei dem anderen Kindermädchen etwas und gönne mir und der Großen einen entspannten Besuch auf dem Flohmarkt morgen vormittag. Ich frage mal an... Denn gleich wird es heller und ich verstehe wieder einmal, wie wichtig es ist, dass ich in mich hineinhorche!
Seit unserere Tochter aus Spanien zurück ist, schaue ich mir diese junge Frau an und bemerke, dass ich mit ihr Schritt halten muss. Nächstes Jahr ist sie volljährig und sie führt ein schon sehr eigenständiges Leben, was nur noch manchmal etwas mit uns zu tun hat. Es geht mich nicht mehr unbedingt was an, was sie macht, wo sie sich aufhält, wir haben sie ausreichend in die Welt da draußen begleitet und mit ihr über die möglichen Gefahren gesprochen. Jetzt passt sie auf sich selber auf. Und das macht sie eigentlich ganz gut, denn sie ist fast nie abends oder nachts allein unterwegs, außer mal hier in der näheren Umgebung ein kurzes Stück. Jetzt ist es eher so, dass ich mich freue, wenn sie etwas ihrer Zeit, ihrer Stimmung und ihrer Gedanken mit uns teilt. Und das tut sie immer mal wieder gerne. Gestern hatte sie kein Hunger, als wir nach dem Abendessen fragten, kam dann aber herunter, um uns zu erzählen, dass der Geruch von unseren Pfannekuchen sie immer an zu Hause erinnern würde. Sie fühlt sich geborgen bei uns, dass hat sie immer mal wieder zum Ausdruck gebracht. Ganz anders ihre Schwester, die sofort mit Vorwürfen reagiert, wenn man nicht gleich ihre Wünsche erfüllt. Sie möchte heute in London eine Freundin, die sie schon sehr lange aus dem Internet kennt, treffen. Dafür brauchte sie eine Erlaubnis von uns, dass sie sich auch ohne ihre Gruppe dort bewegen darf. Ich wollte von ihr aber im Vorfeld ein paar Informationen, um eine Vorstelllung davon zu haben, wie das abläuft. Ich kann eine 14jährige auch nicht den ganzen Tag alleine in London rumlaufen lassen. Es war schwierig, aber letztendlich haben wir es hingekriegt und ich hoffe sehr, dass dieses Treffen nun auch klappt und die beiden sich endlich mal wirklich live und nicht nur über Skype erleben können.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |