Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Menno... immer wieder holt mich das schlechte Gewissen ein! Ich habe da ein fast 13jähriges Kind am Wochenende und fühle mich für dessen Freizeitgestaltung in großem Maße verantwortlich. Eigentlich hätten wir vor die Tür gehen müssen, sagt mein Gute-Mutter-Kritiker. Ich vertröste ihn auf später und erkläre ihm, dass wir nachher noch mit dem Rad einkaufen fahren. Das ist nicht viel, das ist mir auch klar, aber doch besser als nichts. Oder, als das Auto zu nehmen. Neben ihm kräht dann noch mein Sportdiktator, der eigentlich wollte, dass ich entweder schwimmen oder laufen gehe. Ersteres ist wieder daran gescheitert, dass "unser" Schwimmbad noch nicht wieder auf hat und ich in anderen Bäder noch keine Erfahrung mit der Kombi "Ich-schwimme-Kind-spielt-selbstständig" gemacht habe. Auf die Nachfrage, ob die Betreuerin morgen vielleicht mit ihm schwimmen gehen könne, kam erst ein Ja, dann aber leider noch ein Nein, sorry, geht doch nicht... Als meine Tochter und ihr Freund eben aufgestanden sind, habe ich gefragt, wie lange sie noch hier seien, damit ich zumindest laufen gehen könnte, aber die waren sehr fix wieder weg zu Aufräumarbeiten der Party, auf der sie gestern waren. Ja klar, ich hätte den Kleinen auf dem Rad mitnehmen können zum Joggen, aber das ist mir gerade nicht ganz so recht, weil ich überhaupt nicht weiß, ob ich laufen kann oder nur walken oder eine Mischung aus beidem. Ich muss da erst mal wieder reinfinden. Und das möchte ich wirklich bald mal hinkriegen. Gestern habe ich immerhin mal wieder eine Sequenz Yoga gemacht. Und da waren der Kleine und ich mit dem Rad beim Biobauern, das ist eine schöne Strecke durch den Wald. So bin ich dann zumindest Dinge angegangen, die ich dieses Wochenende noch erledigen möchte. Ich habe die Stelle mit dem Wasserschaden mit Tiefengrund behandelt, in der Hoffnung, dass der dann nicht mehr druchschlägt. Und auf meinem Kopf thront ein Hennagetürm umwickelt mit Folie und Handtuch und wirkt ein. Meine Haare waren wirklich fällig, ich mag es gar nicht, wenn das Grau so stark durchkommt! Apropos Haare: ich habe letzte Nacht geträumt, ich hätte lange, graue und lockige Haare. Ich bin mit den Händen durchgegangen und hatte sie dann immer wieder büschelweise in den Händen. Als ich sozusagen einmal rum war, habe ich in den Spiegel geschaut und gesehen, dass ich eine Kurzhaarfrisur hatte. Ich war kurz geschockt, doch dann wurde mir klar, dass ich sehr bald wieder lange Haare hätte, so schnell wie sie wachsen... Gestern bin ich endlich mit dem Streichen fertig geworden. Es sind noch ein paar Ausbesserungsarbeiten zu tun, aber das ist nicht der Rede wert. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und finde es großartig, dass wir zwei fette Regale rausgeschmissen haben und dass der Schrank, der übrig geblieben ist, noch nicht mal wieder ganz voll ist bisher. Die Fächer füllen sich ganz von allein, dessen bin ich mir sicher! Diese ausrangierten Massivholzteile finden zum Glück an anderen Orten noch Verwendung, es hätte mir weh getan, sie zur Kippe zu fahren! Unser Wohnzimmer sieht nun viel heller und geräumiger aus! Der Raum ist eh schwierig zu möbilieren, so haben wir das Beste daraus gemacht. Ich habe aber nicht nur gestrichen die Tage, sondern auch wieder gebacken. Am Donnerstag habe ich vegane und glutenfreie Nussecken gemacht und gestern für die Teenie-Party noch mal die Erdnuss-Schnitten. Hier mal das Rezept, die sind nämlich super lecker: SCHOKO-ERDNUSS-HAPPEN 210g Mehl 1 TL Natron 110g Butter oder Margarine 175g Zucker 130g Erdnuss-Mus (fein) 1-2 EL Zuckerrübensirup 2 Eier oder Ei-Ersatz 2 EL Milch oder Pflanzenmilch 1/2 TL gemahlene Vanille 50g ungesalzene, gehackte Erdnüsse 100-200g dunkle Kuvertüre Die Butter in einem Top schmelzen, leicht abkühlen lassen und mit dem Zucker, dem Erdnuss-Mus und dem Sirup verrühren. Nach und nach Eier(Ei-Ersatz), Milch und Vanille zugeben. Das Mehl mit dem Natron vermischen und zu einem glatten Teig verrühren. Die Erdnüsse zum Schluss unterheben. Ich fülle den Teig in eine gefette, rechteckige Auflaufform und backe den Kuchen bei 160° Umluft ca. 30-35 Min. In der Zwischenzeit hacke ich die Kuvertüre und wenn der Kuchen fertig ist, lege ich die Schokoladenstücke auf den heißen Kuchen und lasse den Ofen bei offener Tür etwas abkühlen. Dann stelle ich die Form noch mal kurz rein und verstreiche die geschmolzene Kuvertüre zu einem glatten Überzug. Letzteres finde ich extrem praktisch!! Wenn man mal von den oben genannten Antreibern und Umständen absieht, geht es mir seit gestern eigentlich ziemlich gut. Nachdem ich beziehungstechnisch erneut in eins der tiefen Löcher gefallen bin, ist mir gestern etwas auf einer tieferen Ebene klar geworden: ich mache meinen Mann dafür verantwortlich, dass er nicht so für meine Grenzen gesorgt hat, wie ich es gebraucht hätte. Ich selber habe mich aber auch nicht darum kümmern können, ich habe meine Selbstfürsorge all die Jahre sträflich vernachlässigt. Aus Angst natürlich, ich habe mich zu Beginn unserer Beziehung selbst ein stückweit aufgegeben, angepasst, passend gemacht und es war mir nie wirklich möglich, dass wieder rückgängig zu machen! Kein Wunder, dass ich jedesmal aus der Therapie mit den Worten verabschiedet werde, dass ich mich darum kümmern muss. Das es MEINE Aufgabe ist. Aber so wundert es mich auch nicht, wie ich mich oft in meiner Ehe fühle und mit welchen Augen ich auf meinen Mann schaue. Der oft gar nicht versteht, was ich eigentlich von ihm will. Auch er fordert mich neuerdings dazu auf, doch in den Situationen selber, in denen es mir nicht gut geht, den Mund aufzumachen. Will ich ja! Ist aber so verdammt schwierig, wenn man das nie wirklich getan hat!
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |