Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Gestern Abend habe ich eine Work über meine Bauchschmerzen gemacht. Ich bin immer wieder erstaunt, was ich darüber herausfinde. Die größte Erkenntnis war die Umkehrung des Satzes "Ich möchte mich wieder wohl in meinem Körper fühlen". Da bin ich nämlich auf "Mein Körper möchte sich wieder wohl mit mir fühlen" gekommen und wurde plötzlich sehr kleinlaut. Denn das ist so wahr! Ich gehe oft nicht sehr achtsam mit mir um, gerade körperlich mute ich mir doch oft einiges zu. Aber auch schon im Laufe des gestrigen Tages habe ich immer mal wieder ein leises Stimmchen vernommen, das sagte: frag mich, ich weiß, was wir brauchen. So eine Idee von, wenn ich auf meinen Körper höre, in mich hinein horche, dann komme ich unweigerlich zu dem, was mir wirklich gut tut, mir weiter hilft. So einfach? Naja, das Problem daran ist nur, dass alles andere so laut ist, dass dieses dünne Stimmchen kaum zu vernehmen ist. Ich selber muss vor allem stiller werden und damit meine ich nicht nur meine Worte. Obwohl ich im Moment an den Nachmittagen und Abenden nichts mehr von mir verlange, ergibt sich gerade eine wunderbare Balance zwischen ausruhen und Zeit für mich und den Dingen, die zu tun sind. Eigentlich erledige ich sogar mehr, als wenn ich so unter Druck stehe. Und sitze zwischendurch trotzdem da und weiß nichts mit mir anzufangen. Aber das macht mir mittlerweile keine Angst mehr und zieht mich auch nicht mehr so runter, ich warte dann und dann geht es weiter... meist recht konstruktiv.
Zum Abendessen hatten wir Nudeln gestern. Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie wunderbar ich es finde, dass mein Mann nahezu jeden Tag so tolles Essen auf den Tisch bringt! Und dann haben wir endlich mal wieder auf der Terrasse gegessen, das hatten wir irgendwie immer vergessen, obwohl es noch immer so warm ist. Jedenfalls war es mal wieder sehr lecker und ich habe definitiv mehr gegessen, als ich gebraucht hätte. Normalerweise ist das für mich kein Grund, nicht trotzdem noch in die Schoko-Kiste zu greifen und mir etwas davon als Nachtisch zu nehmen. Diesmal habe ich kurz innegehalten und in mich reingehorcht. Das leise Stimmchen sagte was von zu satt, vielleicht später. Danach habe ich keinen einzigen Gedanken mehr daran verschwendet und erst heute morgen ist mir klar geworden, dass ich gestern also mal keine Schokolade gegessen habe! Stattdessen wollte ich unbedingt raus nach dem Essen, ich spürte förmlich die körperliche Unruhe, den Wunsch nach Bewegung. Nicht nach Sport, dafür war ich zu voll. Ich sagte das meinem Mann und er wollte mit. Da es noch recht früh war, haben wir unsere Tochter gebeten, ihren Bruder zu beaufsichtigen und sind eine Runde zum Rhein gegangen. Das war perfekt, zumal es immer noch warm, aber nicht mehr heiß war! Wieder zurück bin ich noch mit dem Kleinen unter die Dusche und konnte auch gut akzeptieren, dass er so was später im Bett war. Er kann eh nicht früh einschlafen zur Zeit. Wieder unten kam der Impuls nach ein wenig Alkohol. Der Weißwein im Kühlschrank hatte mir schon eine unruhige und verschwitzte Nacht beschert und Bier ist keins da. Und da war dann auch wieder die Stimme in mir, die genau weiß, dass ich keinen Alkohol benötige - im Gegenteil. Also habe ich mir eine weitere Flasche alkoholfreies Bier aufgemacht und das gegen den Durst getrunken.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |