Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Endlich Wochenende! Diesmal habe ich es mir echt herbeigesehnt. Die Woche war einfach voll und stressig. Von daher passt es mir gut in den Kram, dass nicht viel ansteht die nächsten Tage. Meine Matratze steht immer noch im Flur und ich hoffe, mein Mann und ich haben heute Abend noch die Zeit und die Energie, sie endlich mal hochzuschaffen. Ich habe auch schon die erste Waschmaschine angemacht, weil unsere Wäschekorbe hoffnungslos überlaufen. Ich bin ein bisschen traurig, dass ich heute nicht die Kraft habe, noch laufen zu gehen. Das Wetter ist so schön, endlich mal Sonne! Im Auto war es richtig warm. Mir war aber schon klar, dass ich das nicht mehr hinbekommen würde. Vielleicht geht es ja morgen. Oder ich fahr mit dem Rad zum Flohmarkt. Je nachdem, was summt morgen. Ich habe ja immerhin etwas kinderfrei! Gerade ist der Kleine auch mit einem Kindermädchen unterwegs. Seine Brille ist gestern beim Toben mit Papa kaputt gegangen und ich hatte partout so gar keine Lust auf die Arcaden heute. Mein Mann auch nicht.
Gestern nachmittag war ich mit allen drei Kindern beim Zahnarzt. Und diesmal hat sogar der Kleine bereitwillig seinen Mund aufgemacht und den Arzt reinschauen lassen. Er durfte sogar pusten. Das gab's bisher noch nie! Es ist alles in Ordnung und was die fehlenden Zähne angeht, da werden wir wohl nächstes Jahr oder so mal ein Bild machen lassen. Er hat nämlich zum Beispiel nur zwei Schneidezähne oben bislang. Und die unteren sind noch die Milchzähne. Annomalien sind bei Kindern mit Down-Syndrom aber nicht selten. Mit einem Kieferorthopäden werde ich auch irgendwann mal wegen des Überbisses sprechen, aber das hat noch etwas Zeit. Vielleicht macht das auch keinen Sinn, wenn seine Zunge sowieso wieder alles verschiebt nachher. Ich weiß es aber nicht. Als wir danach zum Bio-Supermarkt sind, durften alle Kinder sich etwas aussuchen. Meine Große meinte darauf hin, wer das Lebensmittel mit den meisten Zusatzstoffen findet, hat gewonnen. Ha ha. Der Kleine ist jedenfalls schnurstracks zur Kühltruhe und kam mit einem Becher Schokoeis zurück. Wir hatten unsere liebe Mühe, ihn davon zu überzeugen, dass wir das Eis noch bis zum Ende unseres Einkaufs dort in der Kühlung belassen, damit es nicht noch länger vor sich hin schmilzt, als auf der Fahrt ohnehin schon. Irgendwann hat er es dann doch akzeptiert und uns vertraut. An der Kasse durfte er dann noch der Kassiererin helfen, die Sachen über den Scanner zu ziehen, damit es piept. Die Schlange hinter uns war nicht gerade kurz... Meine Idee war das nicht. Aber beim Einkaufen erlebt man mit ihm immer so einiges. Mein Mann hat mir neulich erzählt, dass unser Sohn ihn quer durch den Lidl gerufen habe, weil er eine Frau mit einem ganz kleinen Baby getroffen hatte. Mein Mann ist aber nicht hin, wollte weiter einkaufen. Da hat er die Frau samt Baby halt zu ihm geschleppt. Ich konnte mir das alles lebhaft vorstellen. Und ach ja... meine Haare sind noch kürzer jetzt. Ich war diese Woche zum Nachschneiden und mir war das immer noch zu viel auf meinem Kopf. Erst war ich gar nicht zufrieden, aber jetzt habe ich raus, wie ich die Haare mit dem Schnitt tragen mag. Wer weiß, vielleicht lande ich doch bald noch bei einer richtigen Kurzhaarfrisur. Viel fehlt jedenfalls nicht mehr dazu. Wenn die Tage so voll sind, dann kann ich oft gar nicht sagen, wie es mir geht. Aber wenn ich darüber nachdenke: ganz gut. Ich fühle mich recht lebendig und bin abends immer rechtschaffend müde. Das frühe Aufstehen ist schon blöd, aber das geht auch. Ich bin ja eh kein Langschläfer. Ab nächster Woche kann ich es morgens etwas entspannter angehen, weil dann noch eine andere Kollegin wieder auch so früh kommt. Dann ist auch die Kollegin, die diese Woche Urlaub hatte, wieder da. Aber ob die Blumen, die wir Mädels im Büro zum Weltfrauentag bekommen haben, dann noch so schön sind, das wag ich zu bezweifeln.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |