Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Als ich meinen Sohn vorhin bei der Lebenshilfe zu einem Ausflug abgeladen hatte, war ich erst noch so drauf, zum Flohmarkt zu fahren. Aber dann hat es mich doch nach Hause gezogen. Ich hatte Hunger, musste dringend zur Toilette und irgendwas sagte mir, dass ich Zeit zu Hause bräuchte. Die Entscheidung war goldrichtig, zumal es mir immer noch nicht so ganz gut wieder geht. Gestern war mir den ganzen Tag übel und ich war auch etwas schlapp. Dazu kam, dass mir mein Bein wieder weh tat und mein Nacken ordentlich schmerzte. Letzteres lag wohl an dem Workout, welches ich morgens vor dem Fernseher gemacht hatte. Das kam mir schon währenddessen ziemlich ambinitioniert vor und die Übungen waren mir auch zu schnell. Ich bin da doch eher für Yoga, stelle ich fest. Ist doch immer gut zu wissen, was nichts für einen ist - auch wenn man sich erst einmal mit den Konsequenzen rumschlägt. Mein Bauch hat glaube ich auf die Rote Beete reagiert, aus der ich am Freitag einen Salat machen wollte. Sie war vorgekocht, aber irgendwie eklig. Mir wird jetzt noch anders, wenn ich daran nur denke. So war auch nichts mit Party gestern Abend, mir war überhaupt nicht nach feiern. Meinem Mann war auch recht, dass wir nicht mehr weg sind, der ist eh eigentlich zu müde für Wochenendaktivitäten nach seiner Arbeit. Nachdem ich dann meine Große samt Partyverpflegung am Rhein rausgelassen habe - wo sie noch einmal mit ihren Freunden den Geburtstag nachgefeiert hat - habe ich mich mit einem Film auf der Terrasse niedergelassen. Ich hatte die gute Idee, die Klappmatratze, die im Haus ja nur dumm rumsteht, mit nach draußen zu nehmen. Sehr gemütlich! Angeschaut habe ich mir den Film "Für Elise" aus der Arte-Mediathek. Da konnte ich gleich noch mal etwas zum Thema "Alkoholismus" lernen. In der Hauptrolle Jasna Fritzi Bauer, die ich sowieso total klasse finde.
Wenn sich bei mir auf körperlicher Ebene etwas zeigt, dann schaue ich in der Regel irgendwann auch in das Buch "Krankheit als Symptom" von Rüdiger Dahlke. Die letzten Male begegnete mir ganz oft das Wort "Demut". Ich weiß, dass es mir sehr schwer fällt, demütig zu sein. Ich bin viel eher unzufrieden, kritisch oder überängstlich. Manchmal sogar überheblich. Gar nicht mal so selten. Das gehört zu meinem Muster des weiblichen Narzissmus. Immerhin arbeitet es nun in mir und ich denke, ich sollte meine Themen mit "The Work" bearbeiten. Dort lernt man Demut und Annahme dessen, was ist. Eine Sache, die ich auch nicht gut annehmen kann und mich langsam immer mehr beschäftigt, ist die Tatsache, dass mein Mann mit den Mädchen nächsten Sonntag 600-700 km Auto fährt. Allein. Er leidet an Reisefieber, schläft in der Regel vorher nicht gut und viel, sie wollen ultrafrüh los und ich habe noch nie Vertrauen in seine Fahrkünste gehabt, obwohl er schon seit 20 Jahren den Führerschein hat. Es ist auch nicht das erste Mal, dass er so etwas macht. Die drei waren schon mal auf einer Hüttentour, vor drei Jahren glaube ich. Ich muss mich echt zügeln, nicht in Panik zu geraten, so groß ist meine Angst, alle drei auf einen Schlag zu verlieren. Dabei habe ich doch gerade auf solche Dinge keinen Einfluss. Dennoch gibt es einen Anteil, der am liebsten alles kontrollieren und sicher machen möchte. So auch gestern Abend, als die Kleine mit bei der Party ihrer Schwester war und ich nicht wollte, dass sie alleine nach Hause kommt. Ist sie dann auch nicht, bzw. nur das letzte kurze Stück hat sie alleine mit dem Longboard zurückgelegt. Und das war hier unsere Hauptstraße. Ich war froh, dass ich ihre Rückkehr noch mitbekommen habe, ehe ich schlafen gegangen bin. Und froh bin ich glaube ich auch über den Aufschub, dass die Große noch nicht Auto fahren darf. Das wird auch wieder eine Herausforderung für mich! Ich wünschte, es gäbe ein Knopf, wo man all diese Ängste abstellen und Zuversicht einstellen könnte!
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |