Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Puh, langsam bin ich etwas genervt davon, was heute Morgen so alles schief geht. Es fing schon damit an, dass Sohnemann ziemlich nölig war. Kein Wunder, wo er erst wieder gegen Mitternacht eingeschlafen ist! Ich weiß nicht, was da bei ihm los ist. Als ich von der Schule zurückkam, stand schon der Klavierstimmer vor der Tür, dem hatte ich das aber im Vorfeld gesagt. Während er hier also so vor sich hinklimperte, habe ich schon mal die Hochzeitstorte in Angriff genommen. Beim Teig für den ersten Boden habe ich mit der Anzahl der Eier vertan, so dass viel zu viele drin waren. Ich habe alles in den Müll gepackt, weil ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, den Teig mit den anderen Zutaten zu strecken. Wäre aber wahrscheinlich auch nichts geworden. Ich will bei sowas ja kein Risiko eingehen. Nun hatte ich aber keine Eier mehr und auch nicht genug Butter und Stärke. Also bin ich erst einmal los, etwas einkaufen. So lansgam hebte sich auch mein Stresspegel, weil ich so viel schaffen möchte heute. Und im Hinblick auf den Rest der Woche, kommt da auch nicht gerade ein Gefühl von Entspanntheit auf. Ich bin also gefordert, tief durchzuatmen und mich nicht jeck machen zu lassen. Beim zweiten Anlauf ist mir dann ein Ei aus der Hand gerutscht und hat die Front der Spülmaschine mitsamt Magnetbuchstaben und den Boden eingesaut. Meinen Lieblingspulli - warum trage ich den beim Backen? - gleich mit. Als ich dann noch für das Granache weiße Schokolade mit dem Häcksler kleinmachen wollte, ist mir dabei der Handrührer heißgelaufen. Ob der noch mal Piep macht, das wage ich gerade zu bezweifeln. Das kommt irgendwie auch gerade recht, weil ich nämlich ein bisschen bestürzt darüber bin, wieviel Geld ich die letzten Tage so verbraucht habe. Ich komme ins Grübel, warum es mir so locker in der Tasche sitzt und stelle fest, dass es ein Gegenimpuls zu meinem Mann ist, der sich mitunter schwer tut, welches auszugeben. Das Schöne daran ist diese Art von "Aufwachen", denn nun kann ich meinen eigenen Umgang mit Geld finden, der vielleicht irgendwo dazwischen liegt.
Gestern war mal wieder so ein Sonntag, wo ich dachte: I don't like Sundays! Mit dem Montag habe ich kein Problem... Vor uns lag ein langer kalter Novembertag und bei mir hatte ich ein gelangweiltes Kind ohne selbstbestimmtes Leben. Er wollte schon morgens vor den Fernseher. Ich musste aber erst einmal mit dem Hausputz beginnen, weil ich das schon einen Tag vor mir hergeschoben hatte. Und ich fragte bei ein paar Freunden an, ob sie Zeit hätten, die Kinder für ein, zwei Stündchen zusammen zu packen. Da ergab sich aber erst einmal nichts. Mein Sohn wollte partout nicht vor die Tür, aber ich habe mich dann durchgesetzt, in dem ich ihm sonst keinen Film mehr erlaubt hätte. Das einzige Ziel, welches er akzeptierte, war die Eisdiele... nun gut. Dort angekommen, meldete sich die Mutter unseres Kindermädchens, die auch eine behinderte Tochter hat. Wir sind dann zusammen mit deren Hund noch eine Runde an den Rhein gegangen, was für alle eine tolle Lösung war. Letztendlich waren wir so sicher gut zwei Stunden an der frischen Luft. Danach waren wir aber auch gut durchgefroren. Zum Glück konnte ich mich abends in der Sauna wieder auftauen. Dennoch bin ich auch nach mehrfachen Ausprobieren zu dem Schluß gekommen, dass das Ganze doch nicht wirklich etwas für mich ist! Schon in Bio-Saunen mit 70° wird mir übel und ich muss mich auf die unterste Stufe setzen. Und in den Ruhephasen klopfen permanent die Gute-Mutter-Diktatoren und Antreiber an, die meinen, ich sollte bei meinen Kindern sein oder zumindest etwas Sinnvolles tun. Nervig diese Bande! Und wirklich gut geschlafen habe ich danach auch nicht. Meine Nase war zu und ich habe von der Arbeit und von Wespen geträumt. Gerade hat sich mein Mann gemeldet, weil er noch mal die Abflugzeit von morgen brauchte. Sie haben tolles Wetter und genießen die Tage in Umbrien sehr. Das freut mich. Wir werden vielleicht auch mal spontan zu zweit so etwas machen. Eine Woche kann ich mir auch vorstellen, das kriegen wir bestimmt mit Kindermädchen, Freunden und Familie geregelt.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |