Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Ich bin ganz froh heute. Habe auf der Arbeit meine wichtigen Sachen noch fertig bekommen und kann nach den vier Tagen HP-Kurs nächste Woche den Freitag tatsächlich frei machen. Das kommt gut nach den letzten drei Wochen, wo wir ganz schön rotiert sind und eine Kollegin Urlaub hatte. Und ich freue mich auf eine Woche länger schlafen. Gestern Morgen bin ich schon vor dem Wecker aufgewacht und bin auch früher los gefahren, um noch vor offiziellem Bürobeginn ein paar Sachen wegzuarbeiten. Dummerweise bin ich in eine Vollsperrung geraten, anderthalb Kilometer vor meiner Zielausfahrt. Ich hatte schon sehr schnell das Gefühl, nicht mehr pünktlich auf der Arbeit zu sein und habe meinen Kollegen, der nicht weit vom Büro wohnt, informiert. Er hat dann aufgemacht. Später habe ich noch eine Mitarbeiterin aktiviert, weil ich auch nicht rechtzeitig zur Unterstützung da sein konnte. Wir standen irgendwann fest, da ging gar nichts mehr. Ich bin auch mal ausgestiegen, um meine Knochen zu strecken. In Sichtweite war die Ausfahrt eines Parkplatzes und das dazugehörige Toilettenhäuschen. Ich habe eine Weile überlegt, habe dann jedoch meinen Hintermann informiert und bin dorthin gegangen. Als ich wiederkam, standen alle noch genauso wie vorher. Zum Glück hatte ich ein paar von den Blaubeermuffins dabei. Mein Tee war leider schon leer. Als sich der Stau endlich auflöste, ging es nach der Ausfahrt weiter und ich brauchte ewig für die sonst nur paar Minuten zu meinem Ziel. Insgesamt war ich fast vier Stunden unterwegs, normalerweise brauche ich morgens 35-40 Minuten. Gegen Ende wurde es dann auch ziemlich heiß im Auto und ich war klatschnass, als ich ausstieg. Aber auch im Büro waren die Temperaturen nicht besser, gestern haben wohl alle unter der Hitze gelitten. Ich bin dann auch länger geblieben. Zu Hause hatte ich nur eine kleine Pause, ehe wir abends in der Schule das Theaterstück der Kleinen angesehen haben. Sie haben "Das fliegende Klassenzimmer" von Erich Kästner gespielt. Ich hatte schon letztes Jahr gedacht, dass die Lehrerin sehr ambitioniert ist. Leider hat unsere Tochter nur eine kleine und sehr einzelne Rolle. Und langsam hat sich auch keine Lust mehr. Eben ist sie wenig motivert zur letzten Vorstellung aufgebrochen. Nach der Darbietung wollen sie alle zusammen noch Pizza essen. Ich habe keine Ahnung, wann sie nach Hause kommt und ob jemand zumindest zusammen mit ihr zur Bahn geht. Ich sehe mich mal wieder gezwungen, sie ein Stück mehr los zu lassen. Sie macht auch einen arg genervten Eindruck, wenn ich immer alles wissen und planen will. Ich bin nur froh, dass es so lange hell ist. Die Große ist auch genervt von mir. Weiß nicht, was mit ihr los ist. Sie erzählt auch kaum was. Wenn sie überhaupt mal da und nicht in ihrem Zimmer ist. Ich vermute, sie hat noch an der Verdauung ihrer Projektarbeit zu knabbern.
Es geht weiter mit dem wenigen Essen. Ich habe tatsächlich im Moment wenig Hunger und selten Appetit. Mein Bauch ist trotzdem total dick, aber wohl eher, weil ich das viele Obst nicht vertrage. Zucker gibt es nach wie vor nur ein kleines bisschen nach dem Abendessen. Und auch da gibt es kein Drängen. Kaum vorstellbar, wo es so oft keinen Weg daran vorbei gibt. Ich hoffe sehr, dass es noch eine Weile weiter so geht und ich ein paar Kilo abnehmen kann. Es nervt schon, dass so viele Klamotten in meinem Schrank so eng geworden sind, einige passten irgendwann schlichtweg nicht mehr und sind schon aussortiert. Gleich werde ich überlegen, was ich anziehe und mitnehme - heute möchte ich gerne mit dem Rad zum Tanzen fahren. Es ist warm genug, auch wenn ich durchgeschwitzt sein sollte. Ich ziehe mich ja vor der Heimfahrt noch mal um. Und manchmal schiebe ich das Rad auch in die Bahn. Meine Schwiegermutter hat mir gestern einen großen Topf voll entsteinter Süßkirschen aus dem Garten meines Schwagers mitgebracht. Einen Teil habe ich eingefroren, aber ich habe heute auch einen Kirsch-Reis-Kuchen gebacken. Das Rezept ist mal wieder eine Eigenkreation. Weil Zucker drin ist, habe ich nur zwei Gabeln bei meinem Mann probiert. Ist auch keine schlechte Idee, schmeckt auf jeden Fall lecker.
0 Kommentare
Hinterlasse eine Antwort. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |