Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Gestern war hoffentlich der letzte in der Reihe von angefüllten Tagen! Daran, dass ich zwei Dinge komplett vergessen, ja förmlich gelöscht hatte, kann ich sehen, wie hoch die Belastung im Alltag gerade ist. Immer wenn ich davon schreibe, dann frage ich mich, wie könnte ich es anders machen? Oder zumindest anders erleben? Ich kann manches vielleicht weglassen, aber vieles eben auch nicht - da handelt es sich um ganz normale anstehende Aufgaben. Es kann doch nicht der Sinn des Lebens sein, dass man wie ein Hund mit raushängender Zunge durch die Tage hechelt. Nein, so ist es auch nicht. Es ist schon die Ausnahme. Und dann gibt es eben solche und solche Tage. Tage, an denen einem alles recht leicht von der Hand geht und andere, an denen schon die kleinsten Anforderungen zu viel sind. Ich nehm das also mal als gegeben, aber halte noch mal fest: es ist nicht IMMER so! Gestern jedenfalls fielen mir auf dem Weg zur Zahnreinigung - ich war gerade mit dem Rad mitten auf einer Rheinbrücke - beide Sachen wieder ein. Mir wurde heiß und kalt. Eines war kein Problem, da handelte es sich um einen versprochenen Rückruf, den ich nicht getätigt hatte. Das konnte ich wahrscheinlich einfach nachholen, bzw. schreiben, wie es war. Das andere war ein großer Auftrag, der am nächsten Morgen laufen sollte, der aber in keinster Weise vorbereitet war. Ich schaute auf mein Handy und hatte das große Glück, dass ich auf den letzten Drücker noch die Kollegen im Büro erreichen würde. Die haben sich dann auch wunderbarerweise gekümmert und ich wie ich später von meinem Mann erfahren habe, hat auch alles geklappt. Puh! Das war aber knapp gewesen. Ich muss zu meiner Entschuldigung (vor allem mir selber gegenüber) erwähnen, dass wir gestern eine ziemliche Unruhe auf der Arbeit hatte, weil wir einen kleine Feier hatten, zu der auch zwei Leute zu Besuch kamen. Und ein halbes Glas Sekt hatte ich auch getrunken...
Die Zahnreinigung war dieses Mal extrem unangenehm und schmerzhaft und obwohl die Frau sehr, sehr nett war, musste sie mich darauf hinweisen, dass ich etwas tun müsste. Diesmal nehme ich mir es aber wirklich vor! Im Grunde gehe ich jedesmal motiviert aus der Praxis und nach spätestens drei Tagen kehre ich zu meinen alten Zahnputzgewohnheiten zurück. Es ist mir völlig schleierhaft, warum ich diese nicht dauerhaft verändert kriege. Ich möchte doch meine Zähne pflegen und alles dafür tun, das sie und auch das Zahnfleisch möglichst gesund sind. Was ist daran so schwer? Immer wieder hänge ich an genau dieser Stelle - warum ticken wir Menschen da so? Jetzt ist der Leidensdruck größer, auch weil ich schon vor der Reinigung bemerkt habe, dass ich häufiger Zahnfleischbluten habe. Aber muss es erst ganz schlimm werden, ehe ich da wirklich Verantwortung übernehme? Ich werde es beobachten und mir weiterhin vornehmen, es nicht wieder schleifen zu lassen. Und ich werde berichten! Vielleicht hat diese Übung, die mir mein Buddy vorgeschlagen hat, genau diesen Sinn: Wenn man am Abend ohne Wertung all die Dinge, die man gerne möchte und nicht tut, in eine Schale gibt, dann muss man vielleicht irgendwann handeln. Ansonsten verdrängen wir solche Muster erfolgreich. Gedanklich gibt es unbewusst sonst immer wieder einen Freibrief für die Faulheit, für die Sucht und für was auch immer. Aha.
1 Kommentar
30/6/2016 13:42:15
Liebe Tina,
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |