Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Heute morgen war ich mit unserem Sohn Brötchen holen. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher Freundlichkeit er die Menschen um sich herum begrüßt und behandelt. Nicht immer natürlich. Vorhin in den Arcaden hat er einer Frau in den Rücken gehauen, weil er wütend auf mich und seine Schwester war. Vor dem Supermarkt saß in der Frühe jedenfalls jemand, der um Geld bat. Der Kleine wollte sofort welches von mir, um es ihm zu geben. Ich hatte nur wenig Kleingeld. Gab es ihm aber. Der Mann bedankte sich überschwenglich und unser Sohn freute sich mit ihm. Als wir an der Eisdiele vorbei kamen, wo immer auch Leute draußen davor sitzen, rief er ihnen zu, wer er wäre. Das wissen wir, sagte einige von ihnen. Unser Sohn ist bekannt wie ein bunter Hund hier. In der Apotheke dann wurde er überschwenglich begrüßt. Dort kennt man uns auch gut. Auf dem Rückweg kamen wir wieder an dem Mann vorbei und ich gab dem Kleinen noch etwas Kleingeld. Die beiden unterhielten sich noch eine Weile. Ich wünschte, ich könnte auch so auf die Welt blicken, wie er es tut!
Der Sturm, den ich verursacht habe, der ist abgebbt. Allerdings vorallem, weil ich mich stark aus allem zurückziehe. Meine Kleine fühlt sich verletzt und glaubt, dass sie sich alleine durchbeißen muss. Ich weiß sehr wohl, dass sie den Beistand eines liebevollen und erwachsenen Anteil in mir braucht, aber dieser ist in solchen Momenten oft nicht aufzufinden. Sie ist dann sehr allein. Heute morgen habe ich mal eine Hinterfragung gemacht, warum es so schwer ist, mir selber freundlich und mit Mitgefühl zu begegnen. Es war sehr interessant, was da raus kam. Ich konnte die Vorbehalte etwas abbauen. Danach kam logischerweise der Impuls, mich viel häufiger zu fragen, was ich brauche, was mir gut tut und im Ganzen besser für mich zu sorgen. Am Vormittag habe ich unseren Sohn gebeten, dass er jetzt mal eine Weile alleine spielen möge, weil es mir nicht gut ginge und ich etwas Zeit für mich bräuchte. Das hat dann auch super geklappt. An so einem Tag allerdings mit ihm in die Arcaden zu fahren, das war schon mutig. Zum Glück wollte seine jüngere Schwester mit kommen. Für heute Abend ist noch der Besuch des Geisterzugs geplant. Ich merke, dass mich das auch schon wieder an meine Grenzen bringen wird. Ich werde sehr achtsam sein müssen, um mich nicht zu überfordern. Leider kann ich mich gerade überhaupt nicht mit meinem Mann darüber austauschen. Unsere Verbindung hat sehr gelitten in dem Getöse der letzten Tage. Wann immer wir versuchen, miteinander zu reden, gibt es Missverständnisse und Gezicke. Sehr unerfreulich.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |