Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Wieder zu Hause zu landen, ist eine ganz schöne Herausforderung! Ich habe das gestern schon den Tag über gemerkt, dass ich nicht mehr so unbeschwert sein konnte. Dabei hatten wir noch viel Zeit für uns, ehe wir abends in den Zug gestiegen sind. Diesmal sind wir durch das Regierungsviertel und über die Museumsinsel gelaufen, ehe wir dann doch wieder am Prenzlauer Berg gelandet sind. Im Zug nach Köln sitzend habe ich erfahren, dass unser Sohn die ganzen Tage nicht einmal verdaut hatte. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, weil er wochenlang keinerlei Probleme mehr gehabt hatte. In mir ging sofort die Post ab, alle erdenklichen Kritiker standen parat und haben mich auf's Übelste runtergemacht. Ich geriet enorm unter Druck. Wenn es so heftig ist, dann melden sich gerne noch die Anteile zu Wort, die mir dann erzählen, wie balla balla ich bin und dass für andere logischerweise eine Zumutung sein muss. Ich habe dann versucht, mal nicht davor wegzulaufen, sondern mir in dieser Situation beizustehen. Erst kam die Identifizierung mit den Anteilen, doch irgendwann war es mir auch möglich, mir mit Mitgefühl zu begegnen. Dann wurde es auch irgendwann besser und ich konnte wieder entspannen. Gut war, dass ich meinen Mann nicht involviert habe, denn da kommt noch ganz schnell das Gefühl hinzu, dass ich mich nicht ernst genommen fühle. Nach anfänglichen Überlegungen habe ich dann auch von allen "Schlachtplänen" Abstand genommen und mir gesagt, dass nichts schlimmes passiert ist und sich alles weitere fügen wird. So war es dann auch. Der Kleine war schon wach, als mein Wecker klingelte und zudem so sehr mit etwas beschäftigt, dass ich ihm beim Wickeln fast unbemerkt einen Einlauf machen konnte. So einfach war es jedenfalls noch nie! Noch bevor es los ging zur Schule, hat dieser Wirkung gezeigt. Das restliche Miteinander war dann aber eher schwierig. Es kam mir so vor, als würde er mir seinen ganzen Frust darüber, dass wir weg waren, mit einem Mal vor mir ausschütten. Als könnte er sich jetzt erst eingestehen, dass er uns vermisst hat. Ich finde das menschlich und konnte mich immer wieder auf ihn einlassen. Allerdings finde ich es jetzt fast schwierig, dass wir heute Abend auf einem Konzert sind und der Kleine bei dem Kindermädchen schläft.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |