Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Sobald ich mich ebenso emsig und arbeitssam zeige wie meine Eltern, fühle ich mich gut und wertvoll. Ich spüre Anerkennung oder meine sie zu spüren. Heute habe ich wirklich kaum gesessen, war den ganzen Tag auf den Beinen und habe gebacken, geräumt, eingekauft oder Wäsche aufgehängt. Ach ja, eine große Runde laufen war ich auch mit meinem Mann. Ich habe mich wieder darauf eingelassen, weil er mich anspornt. Ich habe bei Leibe nicht so viel Biss und Durchhaltungsvermögen, wenn ich alleine laufe. Und es wurde eine wirklich große Runde! Meine Beine sind jetzt etwas schwer und wenn ich ehrlich bin, mag ich eigentlich keinen Schritt mehr machen. Aber ich habe die Backerei für heute auch abgeschlossen. Der Käsekuchen ist fertig, der Boden für die Schwarzwälderkirsch auch und alle Teigteile für das Banjo, welches ich meinem Vater basteln will auch! Morgen geht's ans Zusammensetzen, sowohl von der Torte als auch von dem gebackenen Musikinstrument. Darauf freue ich mich sehr. Obwohl ich nicht sonderlich gut im Dekorieren bin, mache ich es total gerne. Das ist dann doch der kreativste Teil bei der Kuchenherstellung. Ein paar Mal habe ich ja auch schon ganz nette Sachen hinbekommen. Ein Fußballfeld oder ein Piratenschiff zu den Geburtstagen unseres Sohnes oder die Drachentorte, die er sich diesmal für die Schule gewünscht hatte. Damit war ich schon zufrieden. Torten hingegen sehen bei mir immer etwas sehr selbstgemacht aus, da fehlt es mir an Feinmotorik, dass sie wirklich schick werden... Hier habe ich zudem was das angeht, große Konkurrenz, weil meine Tanten beide große Kuchen- und Tortenbäckerinnen sind. Ich glaube, sie zaubern für den Geburtstag einen Frankfurter Kranz und eine Stachelbeertorte. Oh weh, ich darf gar nicht daran denken, dass ich das alles auch noch gerne esse! Ich habe eben schon die bereits abgeschnitten Rührkuchenreste der Verwandtschaft rübergetragen, damit ich nicht weiter davon nasche. Wegen der bevorstehenden Völlerei gab es bei uns heute auch Nudeln mit frischer Tomatensoße. Kein Fleisch oder sonstige schwere Nahrung. Morgen wird ja zudem wieder gegrillt.
Nachdem ich mich gestern Abend wie das einzige Kind zwischen lauter Erwachsenen gefühlt habe und ich mir manches Mal gedacht habe, wie wenig ich deren Einstellung zu vielen Dingen teile, bin ich doch froh, dass ich jetzt wieder Unterstützung von meinem Mann und unseren großen Töchtern habe. Meine Große ist ein bisschen sehr durch, die hat wohl etwas viel gefeiert die letzte Woche... Dafür rückt die jüngere wieder mehr in unsere Nähe und das freut uns beide sehr. Sehr große Wiedersehensfreude gab es vor allem zwischen ihr und ihrem Bruder. Der ist scheinbar froh, dass er jetzt nicht mehr das Einzelkind ist, was er phasenweise schon auch genossen hat. Im Moment ist er auch oben bei seiner großen Schwester, die sich wieder in deren Dachbodendomizil zurückgezogen hat.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |