Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Diesmal fällt es mir der Wechsel zum nächsten Arbeitsblock wirklich schwer! Ich bin richtig mies drauf und habe überhaupt keine Lust, ab morgen wieder so grottig früh aufzustehen. Eigentlich wollte ich heute morgen von sieben bis zehn zu einer Veranstaltung mit Tanz, Yoga und Meditation gehen, aber je näher dieses Event rückte, desto mehr Abwehr und Stress erzeugte die Vorstellung. Während des Yogakurses gestern ist es mir dann aufgefallen und als ich mir innerlich die Erlaubnis erteilt habe, da eventuell auch nicht hinzugehen, entspannte sich sofort alles in mir. Ich wollte ein letztes Mal bis halb sieben schlafen, mit den Kindern aufstehen und auch noch mal meinen Sohn zur Schule bringen. Und zu Hause gemütlich frühstücken. Und nicht unter Leute, die ich nicht kenne. In der Stimmung schon mal gar nicht. Kann sein, dass es ganz schön gewesen wäre, dort mitzumachen und sicherlich nicht verkehrt, sich ein wenig zu bewegen und andererseits seinen Geist zur Ruhe zu bringen, aber dennoch... es hätte mich hinzwingen müssen. Und wer tut so etwas, wenn es um Freizeit geht?
Im Moment rasseln mein Sohn und ich wieder recht viel aneinander. Er geht mir unglaublich auf die Nerven und wenn ich nicht entspannt bin mit ihm, wird er noch anstrengender. Außerdem tappe ich immer wieder in die selbe Falle. Er versucht auf allen erdenklichen Wegen, sich Zugang zu Medien zu verschaffen und fragt somit beständig nach meinen Handy, dem Netbook, dem Fernseher sowieso oder eben nach der XBox. Manchmal klopft er mich weich und ich erlaube ihm irgend etwas außer der Reihe, wiel ich meine Ruhe haben will. Seine Gefrage nicht aushalten kann. Er ist dann wie eine Platte mit Sprung. Gestern forderte er also permanent das Netbook ein, auf dem er manchmal Videos schaut. Die Tage davor war das auch schon mehrfach Thema. Und so wird er dann immer schlimmer. Nichts geht plötzlich mehr, wir sind nur noch doof und werden übel von ihm beschimpft. Spielen kann er in dem Zustand dann gar nicht mehr. Erst wenn ihm wirklich dämmert, dass er damit nicht durchkommt, sucht er sich langsam andere Beschäftigung. Schön war, dass seine Schwester ihn gestern aus der miesen Stimmung geholfen hat, indem sie gerauft und getobt hat. Ich hatte währendessen totalen Kritikeralarm, weil ich es schon wieder falsch gemacht habe. Diese Anteile sind gnadenlos und bestehen auf Perfektionismus. Auch wenn ich weiß, dass es Überlebensmuster aus früheren Zeiten sind, kommen sie immer so vernichtend daher. Was bleibt ist das Gefühl von Unfähigkeit und Scham. Wieder versagt. Jetzt sitze ich auch hier und lasse den Tag an mir vorbeiziehen. Ich bin wie gelähmt und habe keine Lust zu gar nichts. Dabei habe ich heute gar kein Programm mehr, lediglich einkaufen gehen werde ich mit dem Kleinen, wenn er Schule aus hat. Ich wollte noch ein paar Dinge im Haushalt in Ordnung bringen und habe auch schon das eine oder andere abgehakt. Draußen ist es kalt, aber sonnig, doch so richtig motiviert bin ich nicht, mich vor die Tür zu begeben.
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Ich hänge gerade ziemlich in Gedanken- und Gefühlsschleifen fest. Finde irgendwie keinen Ausweg. Ich bin traurig darüber und weiß gerade nicht weiter. Vielleicht muss ich aber auch die Erkenntnisse der letzten Zeit verarbeiten und es sind einfach schmerzhafte Prozesse. Es ist nicht wirklich lustig, wenn man sich dabei zuschaut, wie man sich selbst unglücklich macht. Denn so sehr ich mich auch winde, ich kann nicht ernsthaft jemanden anderes dafür verantwortlich machen. Nein, das bin ich schon selber. Und gleichzeitig möchte ich doch Mitgefühl für mich aufbringen. Dass mein freier Monat sich dem Ende neigt, das trägt sicher auch noch einen Teil zu meiner Stimmung bei. Obwohl ich schon versuche, die Monate nicht in gute oder weniger gute einzuteilen, ist es nicht wegzureden, dass es ohne Arbeit weniger stressig und gleichzeitig abwechslungsreicher in meiner Freizeitgestaltung ist. Ich bin schon verdammt dankbar über dieses Arbeitsmodell. Wobei ich mir auch andere vorstellen könnte, dieses hat so seine Haken. Vorhin habe ich die ersten Weihnachtsplätzchen in Angriff genommen. Noch weilt der Teig zum Kühlen auf der Terrasse. Am Samstag backe ich dann noch mit einer Freundin. So kommen nach und nach schon welche zusammen. Und für die Kalender habe ich eben auch die restlichen Süßigkeiten gekauft, so dass ich alle drei morgen fertig machen kann. Als ich gestern in meiner Wolltasche nach Wolle für Handstulpfen geschaut habe, habe ich welche gefunden, die nur noch zusammengenäht werden mussten. Ich habe sie meiner Tochter gezeigt und da sie ihr gefielen, habe ich sie ihr fertig gemacht. Jetzt möchte ich noch welche für mich mich machen. Vielleicht gehäkelte, da gibt es sehr schöne Muster. Es war tatsächlich ein ganz anderes Feeling, am Samstag später zum Tanzen dazuzustoßen. Ich bin gar nicht so richtig reingekommen, was aber auch an der Musik gelegen haben kann. Sie war oft so gar nicht meine. Oder ich war immer noch körperlich zu erschöpft, um mich wirklich mitreißen zu lassen. Ich war aber stolz, dass ich es trotzdem so gemacht habe. Allerdings habe ich meine Tochter schon gefragt, ob wir nach dem einen Film, in dem auch ihre Gruppe vorkam, fahren könnten. Wir waren also nicht bis zum Ende der Veranstaltung da. Und wie die Cup-Cakes waren, haben wir auch nicht herausgefunden, weil wir sie nicht probiert hatten. Unsere Große macht sich und auch für andere immer mal Henna-Tatoos...
Irgendwie war es passend, dass die Freunde, die gestern Abend zu uns kommen wollten, abgesagt haben. Mein Mann und ich, wir waren beide irgendwie platt. Außerdem war unsere Große mal an einem Freitagabend zu Hause und die Kleine auf einer Schulveranstaltung. So ganz anders als sonst. Wir haben ein bisschen zu dritt gespielt und uns später noch zu viert unterhalten. Das war extrem nett und sehr entspannt.
Gerade war ich zum ersten Mal mit unserer Großen auf dem Verkehrübungsplatz. Sie hat noch nie am Steuer gesessen und wir haben bei Null angefangen. Dafür ging es aber ganz gut, das Anfahren hat sie nach einer Weile raus gehabt. Anfänglich war ihr kleiner Bruder etwas ungehalten über das Geruckel, aber irgendwann spielte er entspannt in seinem Kindersitz. Heute Morgen bei der Buddyarbeit habe ich mich noch mal dem verletzten inneren Kind genähert, welches so große Angst vor Enttäuschung hat, dass es sich am liebsten gar nicht mehr auf etwas Schönes, Nährendes einlassen möchte. Ich stelle immer wieder fest, dass ich manchmal das Gefühl von Nähe und Verbundenheit zerstören möchte, weil sofort diese Angst vor Enttäuschung vor der Tür steht. Sie sagt, dass nichts verlässlich ist und ich niemanden trauen sollte. Und von Dauer ist eh schon mal gar nichts. Das sind alles so Pauschalaussagen, die natürlich so nicht stimmen. Natürlich ist nicht immer alles toll, aber so nimmt es mir doch sehr viel Gutes, wenn ich es aus Vorsicht gar nicht erst zulasse. Im Moment ist unser Sohn recht aggressiv unterwegs. Er beschimpft uns ständig mit den üblesten Schimpfwörtern und heute Morgen hat er seine Schwester geschlagen, weil sie nicht mit ihm StarWars spielen wollte. Ich brauchte mich gar nicht einmischen, weil gleich beide Mädchen ihrem Bruder klar gemacht haben, dass man so nicht miteinander umgeht. Lediglich als er den Wohnzimmerschrank hochklettern wollte, um an die DVD mit dem Spiel zu kommen, musste ich ihm noch mal klar machen, was da alles passieren kann. Aber wir lachen auch ganz viel mit ihm und uns allen macht es im Moment einen Heidenspaß, ihn ein bisschen zu veräppeln, weil er das dann mittlerweile doch recht schnell schnallt und dann immer so süß mit uns schimpft. Und dabei lacht. Gestern MIttag haben wir Brote und gekochte Eier gegessen, letzteres liebt unser Sohn sehr. Da er aber nicht in der Lage ist, ein Ei alleine zu essen, bittet er uns immer darum, es "aufzuklopfen" und für ihn "abzugraben". Oder "auszugraben", je nachdem, was ihm da eher in den Sinn kommt. Über diese Bezeichnungen können wir uns immer beömmeln, wie über so viele Worte oder Redewendungen, die er benutzt. Denn so wie er spricht, lässt er sich nicht anmerken, dass sein Wortschatz und seine grammatikalischen Fähigkeiten eingeschränkt sind. Meistens wird er ja auch verstanden. Nur manchmal rätseln wir länger, ehe uns klar wird, was genau er meint. Heute gegen Abend steht noch ein Nachtreffen von der England-Freizeit unserer jüngeren Tochter an. Ich werde mit ihr und dem Kleinen dorthin fahren und es in Kauf nehmen, dass ich heute nicht beim ersten Lied auf der Tanzfläche sein kann. Für mich ist das echt eine Übung! Immerhin brauche ich die Beiden nur kurz zu Hause raussetzen und kann dann gleich weiterfahren. Meine Tochter kümmert sich dann um ihren Bruder und bringt ihn auch ins Bett. Für dieses Treffen habe ich Zitronen-Cupcakes gebacken. Sie werden nach dem Backen mit einem Zuckersirup getränkt und haben als Topping eine Zitronenbuttercreme. Keine Ahnung, ob das schmeckt. Irgendwie habe ich heute gar nicht so viel zu tun. Das ist auf der einen Seite total schön und entspannend, aber andererseits rappel ich dann auch immer rum, weil ich das nicht so gut aushalten kann. Gestern habe ich mal die Fotos vom Handy auf meine Laptop überspielt und angefangen, ein paar auszusuchen, die ich dann zum Ausdrucken in Auftrag geben möchte. Im Keller wartet ja auch noch die Adventskalenderbastelei und an dem Schal für meinen Sohn könnte ich auch mal weiterstricken. Meine Große möchte auch gerne ein paar Handstulpen. Gerade weiß ich nicht, ob ich mich zu irgendetwas davon aufraffen kann, vielleicht strecke ich mich auch erst einmal kurz aus. Dieses Jahr komm ich so gar nicht mit, was so die zeitlichen Dinge in der Adventszeit sind. Liegt vielleicht auch an den Temperaturen, die gestern frühlingshaft waren. Ich hatte aber irgendwann schon mal ein paar Sachen für den Adventskranz eingekauft. Als ich das dann arrangieren wollte, war ich total unzufrieden damit, es sah beiweitem nicht annähernd so schön aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe für so etwas einfach kein Händchen. Das finde ich irgendwie traurig. Denn in meinem Kopf sind schon Vorstellungen von ungewöhnlicheren Ausführungen, aber die Umsetzung gelingt mir nicht. Und das Normale sieht halt bestenfalls ok aus, schlimmstenfalls spießig. Jetzt habe ich doch wieder den von meinem Onkel geschnitzen Stern aus dem Keller geholt und darauf die Kerzen gesetzt und mit ein paar Kleinigkeiten dekoriert. Ich kann damit leben. Ist mir auch alles irgendwie nicht so wichtig. Es noch weihnachtlicher hier zu gestalten, dazu habe ich keine Lust. Entweder kommt das noch oder ich lass es dieses Jahr bleiben. Ich habe auch noch keine Plätzchen gebacken. Auch dazu muss ich Lust haben. Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, den Kinden mal wieder selber Adventskalender zu machen. Ein paar Sachen lagern hierzu schon im Keller und ich habe auch verschiedene Ideen, wie ich das jeweils umsetzen möchte. Letztens schon hat mein Mann ein paar fertige Kalender gekauft. Ich fand das irgendwie doof, weil ich die Dinger dieses Jahr gerne mal nicht dabei gehabt hätte. Da ich ja weiß, dass er gerne Unmengen von diesen Kalendern mit den Türchen kauft, hatte ich ihn gebeten, nicht noch weitere zu besorgen. Das war ihm aber scheinbar egal, denn mittlerweile sind es neun an der Zahl. Zu allem Überfluss triggert mich so etwas immer, ich kann es überhaupt nicht gut vertragen, wenn jemand über meine Wünsche oder Bitten so hinweggeht. Da springen bei mir gleich die Alarmlampen an.
Auch heute fühle ich mich immer noch total schnell erschöpft. Ich kann nur in kleinen Einheiten die Dinge hier erledigen. Und manchmal muss ich mich auch etwas hinlegen. Es ist mir gar nicht so wichtig, wieso es so ist. Es ist so. Punkt. Immerhin war ich auch eine Runde draußen heute, das Wetter ist so traumhaft. Ansonsten habe ich gerade wieder großen Kritikeralarm, weil ich so viel gegessen habe die letzte Zeit. Vor allem viele süße Sachen. Bremse ziehen heißt ihre Devise. Hinschauen meine. Was ist los, wozu das viele Essen? Da sind viele Themen, die mich gerade innerlich aufwühlen... Ich möchte achtsam mit mir sein und vor allem schauen, dass ich das Tempo aus meinem Alltag nehme. Trotzdem werde ich jetzt mal in den Keller gehen und ganz in Ruhe die Wäsche auf die Leine hängen. Gestern nach dem Kurs habe ich mich mit meinem Mann in der Stadt getroffen. Wir hatten uns einen freien Abend organisiert und sind erst Essen gegangen und später ins Kino. Obwohl ich mich total darauf gefreut hatte, wurde es emotional irgendwie schwierig für mich. Ich weiß nicht, ob es an den schweren Themen wie Depressionen und Suizid lag oder an der fehlenden Erholung nach der letzten doch recht anstrengenden Woche. Ist ja auch egal. Schon bei der Wahl des Lokals hatte ich beständig Einwände und konnte deutlich spüren, wie viel Widerstände ich hatte gegen komische Gerüche, ungemütliche Atmosphäre, Enge, Lautstärke oder wenig vegetarische Auswahl. Letztendlich sind wir bei einem kleinen Chinesen gelandet, wo viele Einheimische essen gehen. Es war auch total lecker. Weil wir noch recht viel Zeit bis zum Kino hatten, sind wir noch auf einen Tee/Kaffee in die "Wohngemeinschaft" gegangen. Der Laden ist ziemlich hipp und witzig. Dort drin steht zum Beispiel ein alter VW-Bus, in dem man auch sitzen kann. Wir sind dann weiter zum Kino und waren recht viel zu Fuß unterwegs. Das war auch gut, denn schon seit dem Vortag hatte ich immer wieder leichte Kopfschmerzen. Wir haben uns "Toni Erdmann" angeschaut und waren erstaunt wie lang und gleichzeitig kurzweilig der Film war. Und wirklich, wirklich gut! Danach war ich allerdings noch schräger drauf und hatte innerlich ziemlichen Stress mit der späten Uhrzeit und Angst vor Schlafmangel. Ich war die ganzen Tage so schlecht aus dem Bett gekommen und saß jeden Tag körperlich müder im Kurs. Wir konnten uns gar nicht einigen, wie wir denn nun nach Hause kommen und sind letztendlich gelaufen. Das war mir auch eigentlich am liebsten, weil ich immer noch Bedarf nach Frischluft hatte. Die ganze Zeit beutelten mich meine Emotionsfiguren mit allem möglichen Mist. Das setzt mich dann so unter Druck, dass ich dann meist Streit mit meinem Mann anfange, weil ich das kaum aushalten kann. Das finde ich auch nicht so toll, aber auch dagegen komme ich dann nicht an. Obwohl ich schon noch mitkriege, dass er gar nichts dafür kann. Als wir den Rhein überquert hatten, kamen endlich Tränen und so ging der Druck etwas runter. Ich kann gar nicht sagen, warum ich geweint habe. Mein Mann ist dann zum Glück so, dass er mich einfach nur tröstet und nichts fragt. Es war mir dann auch irgendwann egal, dass es nach Mitternacht war und ich habe zugesagt, dass ich es zumindest versuchen würde, am nächsten Tag etwas länger zu schlafen. Ich fühle mich morgens so zuständig, dass es für mich wirklich eine Art Übung ist, liegen zu bleiben. Meinen Wecker hatte ich auf kurz vor acht gestellt, schlafen konnte ich aber nur bis sieben. Trotzdem bin ich erst um viertel vor acht aufgestanden, aber da hielt mich wirklich nichts mehr. Die Tatsache, dass wir gar kein Mittagessen für den Kleinen vorbereitet hatten und dass die Große so Ohrenschmerzen hatte, dass ein Arzttermin angesagt war, ließ mir keinen Frieden. Zum Glück war noch ein Stück Pizza vom Vorabend da, so dass das Essensthema schnell abgehakt war. Das kranke Kind ging nicht in die Schule und ich konnte noch den HNO erreichen, ehe ich das Haus verlassen musste. Es hat mich nicht gewundert, dass sie eine Mittelohrentzündung hat. Sie hat echt heftige Schmerzen. Heute ging unser Kurs nur bis 14 Uhr und ich konnte mal wieder den Kleinen von der Schule abholen. Das Wetter war so frühlingshaft, dass wir noch einen kleinen Ausflug zur Eisdiele gemacht haben. Später war ich sogar noch mit der jüngeren Tochter im Einkaufszentrum, weil sie ein paar Sachen brauchte. Mit ihr geht es immer recht fix, weil sie auch nicht wirklich Spaß am Shoppen hat. Wir hatten es jedenfalls nett, waren recht erfolgreich und schnell wieder zu Hause.
Heute haben wir im HP-Kurs eine Doku über Menschen gesehen, die über ihre Erfahrung mit der Medikamentierung in der Psychatrie gesprochen haben. Es war eine Runde aus Betroffenen, Angehörigen, Ärzten und Pflegern. Das war sehr berührend und alle waren sehr ehrlich und offen. Ich war danach wie durch die Mangel gedreht. Man macht sich glaube ich keine Vorstellung davon, wie wenig menschlich das Ganze meist gehandhabt wird. Die Therapie an sich sind die Medikamente. Was anderes wird nicht angeboten. In diesem Block lernen wir alles über Manie, Depressionen, Suizid, Medikamente und vielleicht kommen noch die Essstörungen dran. Uh, da kann ich sicher meinen Mund nicht halten. Irgendwie würde ich das ja gerne ausklammern. Durch den Film heute bin ich aber auch sehr stark mit dem Thema "nicht selbstbestimmt leben" in Kontakt gekommen, allerdings in Bezug auf unseren Sohn. Das macht mich manchmal richtig traurig. Ich hoffe, wir finden da für ihn einen Weg, der ihm das so gut es geht ermöglicht.
Uff, diese Kurstage sind echt intensiv und lang. Gestern Abend war ich nur platt. Und die letzten zwei Morgende bin ich auch kaum hochgekommen, was für mich eher ungewöhnlich ist. Aber jedesmal war ich in einem lichten und anstrengenden Traum unterwegs und musste mich, nachdem ich den Wecker zum Schweigen gebracht habe, noch einmal hinlegen. Ich springe sonst immer direkt aus dem Bett. Montag bin ich sogar noch mal für eine halbe Stunde eingeschlafen. Da wurd's dann was hektisch. Aber eigentlich war für alles noch Zeit genug, ich hätte nur gefühlt mehr gebraucht. Heute bin ich auch ziemlich durch, aber zum Yoga möchte ich trotzdem. Das letzte Mal hab ich das nicht hingekriegt, aber heute geht. Und wenn ich dann nicht völlig müde bin, schaue ich mir noch die Doku über Depressionen im ZDF an, sie zeigen diese in der Sendung 37°. Heute habe ich meine Mittagspause mit einer lieben Freundin verbracht und wir sind eine Runde spazieren gegangen. Das hat total gut getan. Es war mild und relativ freundlich. Vorhin habe ich meine Freundin zum Bahnhof gefahren. Wenn diesmal alles gut geht, ist sie um halb vier in Basel. Wir hatten eine echt schöne Zeit und wie immer mit ihr, habe ich viel gelacht! Getanzt haben wir allerdings nur gestern, weil es auch am Freitag nicht mit den 5 Rhytmen geklappt hat. Wir sind sehr zeitig losgefahren, aber in einen so heftigen Stau geraten, dass wir erst eine halbe Stunde nach Beginn der Veranstaltung dort angekommen waren. Da es keinen Sinn macht, dann noch störend hineinzuplatzen, sind wir zurückgefahren und haben noch in einem Café etwas getrunken, ehe wir nach Hause sind. Gestern waren wir dann von der ersten bis fast zur letzten Minute bei meinem üblichen Tanzen und haben uns dort ausgetobt. Meine Freundin ist noch tanzwütiger als ich. Durchgeschwitzt zu Hause angekommen, haben wir uns mit Wärmepflaster den Rücken beklebt, weil es der einen hier und der anderen dort wehtat. Das war eine gute Idee von ihr, weil ich tatsächlich jetzt keine Schmerzen mehr im unteren Rücken habe. Nun merke ich nur noch meinen Nacken. Vielleicht pappe ich dann da heute Abend eines drauf. Heute morgen beim Frühstück fiel uns noch mal die Geschichte ein, wie wir einmal auf einer Rückfahrt von Italien mit sieben Leuten bei ihr eine Zwischenübernachtung gemacht haben und das in ihrer kleinen Dreizimmerwohnung. Geplant war es eigentlich anders, aber irgendwie wollte sie dann doch keinen von uns bei ihrem Ex - der noch im großen ehemals gemeinsamen Haus wohnt - unterbringen. Wäre ja alles nicht das Ding gewesen, hätten wir nicht noch zwei Mädchen mit Läusebefall im Gepäck gehabt, die dringend eine Behandlung brauchten, damit sie am nächsten, bzw. übernächsten Tag jede auf eine Freizeit fahren konnten. Wir haben die halbe Nacht Haare getränkt und ausgewaschen. Zudem schliefen alle Teenie-Mädels mit ihrem Sohn zusammen in dessen Zimmer, wo einfach keine Ruhe einkehrte. Ich war jedenfalls am nächsten Morgen mehr als gerädert. Immerhin konnten die Kinder weiter verreisen und wir lachen heute drüber.
Heute, das ist schon beschlossene Sache, mache ich nichts. Nichts außer dem, was hier zu tun ist. Ist ja einiges liegengeblieben. Denn morgen fängt der nächste Block von meinem HP-Kurs an. Ich freue mich durchaus darauf, bin aber schon seit einiger Zeit ein wenig unsicher, ob das sinnvoll war, diese Ausbildung anzustreben. Bei dem Antrag für die Prüfung durch das Gesundheitsamt soll man auch die Nachweise darüber beifügen, was man bereits im psychotherapeutischen Bereich gemacht habe... in meinem Fall: eigentlich nichts. Nicht, was ich nachweisen könnte. Ein Wochenendseminar zu The Work wirkt da doch eher lächerlich. Ich werde morgen mal mit der Dozentin darüber sprechen, wie ich das am Besten angehe. Seit gestern Abend habe ich Besuch von einer lieben Freundin aus der Schweiz. Wir haben uns vor 12 Jahren auf Gomera kennengelernt. Damals waren unsere mittlerweile großen Kinder noch klein... Eigentlich wollten wir gestern schon Tanzen gehen, aber ihr Zug hatte drei Stunden Verspätung, so dass wir nicht mehr pünktlich zu den 5 Rhytmen gekommen wären. Das werden wir heute Abend nachholen, auch wenn wir dafür etwas weiter fahren müssen. Ich habe mir heute im Bioladen einen Lupinenkaffee gekauft, den man wie normalen Kaffee aufbrühen kann. Getreidekaffee kenne und schätze ich schon lange und trinke den seit ich keinen Kaffee mehr trinke auch wieder mehr. Aber auch das ist eine tolle Alternative, wenn man so ein bisschen das Gefühl von Kaffeetrinken vermisst. Ich habe letzte Woche mal einen Kaffee getrunken, aber der Nachgeschmack war so ekelig, dass ich es dabei belassen habe. Ich mag gar nicht wieder damit anfangen. Es geht mir erheblich besser ohne.
Die Hochzeit war ganz schön, nur mir war das Essen am Abend dann etwas zu spät - zumal ich gestern früh raus musste und auch der Kleine ja zur Schule. War aber alles kein Problem, denn nur einen Tag zur Arbeit zu gehen, das fällt nicht so ins Gewicht. Und jetzt habe ich noch mal frei bis zum 1.12.! Mein Mann ist leider immer noch krank und von daher bin ich weiterhin gefragt, was einkaufen und kochen angeht. Aber heute übernimmt er zumindest wieder das Abendessen und macht für uns alle türkische Nudeln. Ich bin gerade etwas erschöpft von dem vielen Programm die letzten Tage und froh, dass es gerade mal eine Pause gibt. Denn morgen steht auch wieder einiges auf der Agenda. Wie blöd ist das denn? Mein Mann kommt gestern am frühen Abend nach Hause und ist total angeschlagen! Nix von wegen Entlastung... im Gegenteil, ich konnte heute morgen gleich alles übernehmen und war dementsprechend schlecht drauf. Ich muss dazu sagen, dass das aber auch ein grundliegendes Thema von mir ist. Wann immer ich das Gefühl habe, allein gelassen zu werden, kommt eine uralte Überforderung und das Gefühl, dass ich im Zweifelsfall immer alleine da stehe. Ich habe vorhin ein paar Tränen vergossen und dieses kleine Kind getröstet und ihr versprochen, so gut es geht für sie da zu sein. Denn sie ist viel zu klein, um all diese Erwachsenenaufgaben zu schaffen. Das hat etwas Ruhe in mein aufgebrachtes Gemüt gebracht und ich konnte halbwegs entspannt mit der Großen den Amtstermin für den Führerschein ab 17 wahrnehmen. Und real war da dann auch genug Zeit, um in Ruhe zu duschen und mir zu überlegen, was ich denn anziehe zu dem festlichen Anlass heute bei Dauerregen. Gestern war ich auch ziemlich eingespannt. Ich hatte mir ein ordentliches Programm vorgenommen. Immerhin hat mit der Torte alles geklappt und sie ist wirklich schön geworden. Die Muffins waren schnell gemacht und das Abendessen hatte ich auch am Start, als wir vom Flughafen zurück kamen. Das Yoga hatte ich schon im Vorfeld gecancelt, mir war klar, dass das nicht auch noch in den Tag passte. Außerdem war da ja noch am Mittag ein Termin mit meiner Jüngeren. Ich war nur froh, dass sie am frühen Abend dann doch nicht zum klettern wollte, weil das noch Extra-Fahrerei bedeutet hätte. Jetzt bin ich sehr gespannt auf das Standesamt. Ich war bisher nur auf drei Hochzeiten, die erste von meinem Schwager, bei Freunden und meiner eigenen. Alles schon viele Jahre her. Unser Sohn soll den Ringträger machen, bin mal gespannt, ob das so funktioniert, wie sich das meine neue Schwägerin so vorstellt. Weil der Tag mit dem Kleinen sonst zu lang wird, gehen wir nach der Zeremonie nicht noch mit zu dem Empfang, sondern fahren erst später zu der Feier bei denen zu Hause. Da gibt es auch noch mal eine kleine Auszeit. Was ein Glück, dass ich morgen und nicht heute vormittag ins Büro muss, so wie es zuerst geplant war. Morgen wird es zwar auch nicht unstressig, aber da hab ich nicht diesen wichtigen Termin am Mittag im Nacken!
Ich bin ganz froh, dass es meinem Bauch heute wieder gut geht, denn gestern Abend habe ich sehr viel emotional gegessen und mir war richtig übel. So hatte ich es schon lange nicht mehr. Da kam dann auch mal wieder der Kritiker, der meinte, wenn ich so weitermache, dann wäre ich bald superfett. So redet der mit mir. Echt nicht nett. So, ich muss los meine Jüngere von der Schule abholen, die bat mich darum, weil sie nicht so viel von ihrer Projektwoche verpassen wollte. Ich hatte u. a. auch eine perlmuttfarbene Bordüre bestellt, die aber nicht mal lang genug war für die obere Etage. Das war echt schade. Ich habe unten am Rand des ersten Bodens auch noch eine Reihe Perlen gelegt, das sieht besser aus - zumal ich die Torte nicht mehr auf eine andere Platte heben kann, dazu fehlt mir das richtige Werkzeug.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |