Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Heute bin ich so spät erst aus dem Büro gekommen, dass ich mit dem Kleinen nicht mehr zu dem Zirkuskurs gehen konnte. Wir hatten so unendlich viel zu tun. Aber ich freue mich ja immer, wenn es brummt, dann machen wir schließlich gute Umsätze. Und außerdem verfliegt dann die Zeit. Es ist eine spannende Herausforderung, auch dann noch die Arbeit gut zu machen. Bei dem tollen Wetter wollte ich unbedingt noch raus und hatte auch den Kleinen so weit, dass er mit wollte. Doch dann haben wir uns als ganze Familie auf den Weg gemacht und sind bis zum nächsten Bürgerzentrum geradelt und mit dem Longboard gerollt, um dort im Biergarten zu Abend zu essen. Auf dem Weg zum Rhein wäre der Kleine fast in ein Auto gefahren, weil er immer noch Probleme mit dem Bremsen hat. Zum Glück ist nichts passiert. Zurück ist unsere jüngere Tochter mit ihm mit der Bahn gefahren, das war dann zumindest für uns etwas entspannter. Leider war das (zumindest mein) Essen ziemlich mäßig. Aber das geht mir leider oft so. Ich bin doch ziemlich verwöhnt durch das gute Essen, welches mein Mann immer kocht! Ich bin immer noch ganz überrascht, dass es mir schon seit Tagen so richtig gut geht. Ich komme mit meinem Schlaf aus, die Sonne macht mich regelrecht high und ich bin fast immer recht ausgeglichen oder sogar fröhlich. Leider geht es meinen Mann gerade nicht so gut. Jetzt fühlt er sich meist überfordert von all dem, was so auf uns einstürmt.
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Ihr Lieben! Da ich nicht nur gerne schreibe, sondern auch gerne von anderen lese - möchte ich Euch an dieser Stelle gerne noch mal motivieren, Kommentare und Eigenes zu schreiben. Rückmeldungen jeder Art sind natürlich auch willkommen! Nur keine Scheu!
Vorhin wollte ich eigentlich schon schreiben, aber dann hat mich die Sonne nach draußen gelockt und ich habe etwas auf dem Trampolin gelegen. Und dann noch etwas im Garten getan. Jetzt muss ich gleich los zum Yoga und habe leider nicht mehr viel Zeit. Aber mir geht es gut! Richtig gut. Ich bin ausgeglichen und fröhlich. Zumindest heute nachmittag. Das Wetter ist einfach fantastisch! Nach dem Winter kann man gar nicht genug von Sonne, Wärme und erwachender Natur kriegen! Gestern war ich mit meiner Großen laufen, das war zwar anstrengend, aber auch schön. Die Kinder sind auch alle gut drauf. Der Kleine sehr charmant und witzig, die Große sprüht nur so vor Lebensfreude. Und selbst die Kleine ist mitteilsam und gut gelaunt. Auch wenn das schon blöd ist, gefühlt noch früher aufzustehen, komme ich doch ganz gut klar. Ich brauche im Moment nicht so furchtbar viel Schlaf. Und es ist schön, wieder in den Sonnenaufgang zu fahren am Morgen. Ich hole mal meine Yoga-Sachen...
Obwohl mich hier an jeder Ecke die Arbeit anspringt, möchte ich diese kostbare Zeit für mich doch lieber zum Schreiben nutzen. Durch die blöde Zeitumstellung und den vollen Kalender habe ich das Gefühl, dass mir der Tag nur so durch die Finger rinnen wird. Stop, hier sind schon wieder zukunftsgerichtete Sorgen am Werk. Ich kann doch gar nicht wissen, wie der Tag werden wird. Draußen sieht es jedenfalls nach einem weiteren schönen Frühlingstag aus. Hätte ich ahnen können, dass das Wetter so schön sein würde, hätte ich lieber draußen den Geburtstag gefeiert. Aber es war auch so ganz gelungen. Zwei Kinder sind nicht gekommen. Der Rest war mehr oder weniger kurzweilig und beim Fußball haben sich die lieben Kleinen dann auch mal ausgepowert. Ich hatte die tatkräftige Unterstützung von zwei tollen Müttern und ein Betreuer hat sich auf dem Platz noch nützlich gemacht. Blöderweise habe ich nur nicht ein Foto gemacht. Das ist echt schade. Aber das vergesse ich oft, weil so eine Situation mich im höchsten Maße innerlich anspannt.
Ich war dann abends wieder so platt, dass ich mir wieder nicht sicher war, ob Tanzen am Abend das Richtige sei. Ich habe dann erst einmal selber das überdrehte Kind ins Bett gebracht. Mein Mann hat sich mir angeschlossen, weil er nicht ganz so müde war. Doch als wir schon los wollten, musste ich noch mal mein Outfit wechseln, weil ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt habe. Ich habe schon seit Tagen wieder das Gefühl aus den Nähten zu platzen. Das ruft die sonst so leise gewordenen Kritiker wieder so dermaßen auf den Plan, dass ich schon eingewilligt habe, auf jeden Fall weniger zu essen. Ich möchte wirklich gerne zwei, drei Kilo abnehmen. Ich weiß, dass es zyklusbedingt ist, dass ich Wasser einlagere und mich dann oft so fühle. Aber trotzdem. Draußen wird es Frühling und ich sehe in meinen Sachen mitunter aus wie Wurst in Pelle. Ich traue mich aber auch nicht auf die Waage. Zeigt sie mehr, bin ich völllig am Boden und kriege noch mehr Druck. Zeigt sie gleiches Gewicht, dann lehnt sich ein Teil in mir zurück und boykottiert mein Abnehmvorhaben. Beides ist übrigens wenig erfolgversprechend. Und trotzdem scheint es keine Alternative zu geben. Zumindest aus dem jetzigen Blickwinkel nicht. Wenn ich mich besser fühle, kann ich da wahrscheinlich enspannter mit mir umgehen und mich eher darum kümmern, dass es mir gut geht. Und ich mich wohl fühle. Dann hat sich noch unsere Große entschlossen, mal mit zum Tanzen zu kommen und wir sind für meine Verhältnisse wirklich spät dort angekommen. Man hatte mich schon vermisst ;) Die ganze Kombi hat es mir nicht gerade leicht gemacht, dort an- und reinzukommen. Aber meine Tochter und ich haben eine Weile getanzt, mein Mann tut das ja leider nicht. So war der Abend dann doch noch ganz schön! Es war lustig, dieses mir so vertraute Event mit den Augen einer 17-jährigen zu sehen. Zumindest durch das, was sie davon preisgibt. Für sie war es natürlich ein "Alte-Leute-Tanzen" :) Was für ein Wetter die letzten zwei Tage! Statt dem Kleinen seinem Wunsch nach Fernseh nachzugeben, sitzt er jetzt draußen und spielt mit dem magnetischen Sand, den er zum Geburtstag bekommen hat. Ich habe vorhin einfach die Balkontüre aufgemacht und auf der Terrasse etwas aufgeräumt und dort auch mal gefegt. Die Große konnte ich zum Rasenmähen motivieren und schon ist der erste Schritt in Richtung Außenerweiterung getan. Demnächst müssen wir mal mit den ganzen Kleinmöbeln und den kaputten Stühlen zur Kippe fahren. Dann ist da auch wieder Platz. Den Winter über entwickelt sich unsere überdachte Terrasse meist als erweitere Abstellfläche. Gestern habe ich mich ein wenig geärgert, dass ich mich nicht wärmer angezogen hatte. Denn dann hätte ich die anderthalb Stunden, die der Kleine beim Zirkuskurs war, draußen sitzen können. Wie auch letzte Woche, kam er irgendwann runter und suchte mich. Er büchst denen wegen was auch immer aus. Zum Glück ist er kein Wegläufer, aber ich bin erst einmal darauf festgelegt, dort im Bürgerzentrum zu bleiben. Gestern habe ich etwas geschrieben. Und das Buch "Selbstmitgefühl" von Kristin Nerr ausgelesen. Dort sind auch viele gute Übungen drin. Zum Beispiel auch die eines Dankbarkeits-Tagebuchs. Da fiel mir wieder ein, wie gut es mir getan hat, wenn ich abends ein kleines Schreibritual gemacht habe. Da ging es auch um so Fragen wie: Was hat mir heute Freude gemacht? Worin war ich gut heute? Habe ich jemanden geholfen oder einem Menschen eine Freude gemacht? Wofür bin ich dankbar? Was habe ich heute gelernt? All diese Fragen schulen die Aufmerksamkeit für Dinge, die uns oft durch gehen. Und lassen auch einen vielleicht blöden Tag am Ende doch noch ganz gut dastehen. Gleich rückt die Familie meines Mannes an. Wir haben sie eingeladen, um den Geburtstag von dem Kleinen zu feiern. Und obwohl ich gestern Abend super müde war, habe ich mich noch aufgerafft und eine Philadelphia-Torte für heute gemacht. Und heute schon mal die Cupcakes gebacken, die ich für den Kindergeburtstag morgen brauche. Einen weiteren Kuchen backe ich morgen noch. Wir feiern in einem "Sportspark", wo man für eine Stunde einen Fußballplatz buchen kann. Vorher kann ich dort alles für Kaffee und Kuchen anschleppen und nachher servieren die von dort noch Pommes & Co. Da viele Eltern mitkommen, will ich auch für die was da haben. Bin sehr gespannt, wie das wird. Ein bisschen nervös bin ich ja schon. Mit dem Kleinen sind es immerhin 10 Kinder. Nicht eines hat abgesagt. Die letzten Nächte wache ich immer um dieselbe Uhrzeit auf. Kurz nach vier scheint meine Nacht vorbei zu sein und ich drehe und wende mich, bis gute eine Stunde später der Wecker klingelt. Da ich aber tagsüber meist doch recht fit bin, ist das scheinbar kein wirkliches Problem. Und mit der Matratze komme ich zunehmend gut zurecht. Fühlt sich besser an als die doch sehr weiche vorher. Auf jeden Fall im unteren Rücken. Als ich Sonntag abend zu meiner jüngeren Tochter bin, um ihr Gute Nacht zu sagen, sagte sie mir, dass sie ihr Portemonnaie nicht finden würde. Ich habe tief Luft geholt und habe sie noch mal zum Suchen motiviert. Gefunden hat sie es nicht. Ich hatte schon Visionen von Neu-Beantragungen von Perso und KVB-Karte. Zum Glück ist es am nächsten Morgen dann doch noch unter einer Jogginghose aufgetaucht. Etwas anderes ist im Übrigen auch wieder aufgetaucht. Denn am Sonntag morgen wollte ich mir Cashewmus auf mein Toast schmieren und das war wie vom Erdboden verschluckt. Nicht nur das, auch das Erdmandelmus war auch nicht mehr aufzufinden! Ich habe alles abgesucht und auch alle Familienmitglieder dazu befragt. Nichts zu wollen. Am Dienstag standen beide Gläser plötzlich wie von Geisterhand zurück an ihrem Ort. Und keiner war's gewesen... natürlich nicht.
Gestern war mal wieder so ein rabenschwarzer PMS-Tag. Diesmal hat es eine Kollegin abbekommen. Ich war schon den ganzen Vormittag wie gerädert. Ich war seit vier Uhr wach gewesen und konnte einfach nicht mehr einschlafen. Kopfweh hatte ich auch. Und dann ergab eins das andere und ich habe mich wie eine Axt im Walde benommen. Das tat mir auch total leid nachher - nur mehr als mich entschuldigen konnte ich auch nicht. Ich war wie zugeknöpft und habe mich zudem sehr über mich selbst geärgert, Scham war auch dabei. Der Feierabend war eine große Erlösung. Heute habe ich ihr Blümchen mit einem Kärtchen hingestellt. Ich wollte das irgendwie wieder gut machen. Als ich heute mit meiner Großen im Wald joggen war, konnten wir dort schon das erste Grün und vor allem den Teppich von weißen Blümchen bewundern, der sich dort gerade ausbreitet! Es war einfach wunderschön! Ich liebe diese Jahreszeit, wo alles knospt und sprießt. Dass mein Auto heute morgen zugefroren war, hat mich allerdings sehr überrascht. Mit Frost hatte ich nicht mehr gerechnet. Uff - gerade bin ich ziemlich satt vom Abendessen. Im Moment fällt es mir abends wieder recht schwer, mich nicht bis zum Anschlag abzufüllen. Auch gestern war ich unangenehm voll beim Yoga. Aber glücklicherweise ist es kein großes Thema. Gegen Ende des Zyklus habe ich immer mehr Appetit und auch mehr Essdruck. Das ist nichts Ungewöhnliches. Heute bringt unsere Große das Geburtstagskind ins Bett. Kaum zu glauben, dass dieses Kind schon zehn ist. Es ist schon was her, aber an die Zeit seiner Geburt kann ich mich schon noch gut erinnern. 2100g und 47 cm. Sieben Wochen zu früh halt. Und die ersten vier Wochen in der Kinderklinik wegen der Darmstenose. Das war schon ein schwieriger Start... Unsere Tochter macht das gerade freiwillig, weil sie so froh ist, dass sie ihr Handy wieder hat. Sie hatte es gestern im Kino verloren. Als sie heute nachmittag endlich dort jemanden erreicht hat, hatte man es nicht gefunden. Wir sind auf Anraten einer Frau vom Kino dann doch noch mal selber hin. Und es lag noch da. Was ein großes Glück! Auf dem Rückweg haben wir zwei dann mal überlegt, wie oft sie schon ein Handy verloren und es den Weg dann doch immer wieder zu ihr zurück gefunden hat. Kino war schon mindestens drei Mal dabei! Ich bin sehr erleichtert über die Bettbring-Regelung, denn ich bin heute keine gute Geburtstagsmama. Zumindest was den Umgang angeht. Denn alles andere ist ja "super wichtig", einem Geburtstag darf es an nichts fehlen! Als ich heute Morgen in die Küche kam, sah der Gabentisch so seltsam traurig aus. Oh wei, ich hatte ja gar nicht die Küche dekoriert! Ich war völlig entsetzt und habe sofort alles dafür hervorgekramt, um das Versäumnis noch nachzuholen. Natürlich wollte ich auch meine Kollegin nicht so lange alleine lassen und habe mich furchtbar beeilt. Das ist mir gar nicht gut bekommen. Hinzu kam noch, dass meine inneren Kritiker mich die ganze Zeit für die Torte fertigmachen wollten. Der StarWars-Aufleger war über die Stunden sehr blaß und etwas unansehnlich geworden. Das konnte ich natürlich nicht wissen, hatte so etwas zum ersten Mal benutzt. Dennoch hätte es - laut meiner Kritiker - nicht passieren dürfen. Ich war irgendwann echt genervt davon, wie sehr mir das zusetzte. Ich habe dann versucht, mir selber Mitgefühl entgegenzubringen, aber jetzt, wo das PMS schon wieder um die Ecke lugt, ist das besonders schwer. Schon auf dem Weg zur Arbeit bekam ich Bauchweh und das blieb den Tag über auch leider so. Jetzt gerade geht es langsam besser. Aber die perfekte Geburtstagsmama musste heute unbedingt noch los, um Blumen zu kaufen, weil es ohne die auch nicht ging. Ich war bei der Gelegenheit auch noch kleine Geschenke besorgen, weil unser Sohn diese noch immer einfordert, wenn er ins Klo macht. Gestern hat er das noch zwei Mal hinbekommen. Wir belohnen ihn gerne, wir haben schließlich lange genug in den sauren Apfel gebissen und jahrelang weiter gewickelt. Jeder Versuch, ihn zu diesem Entwicklungsschritt zu bewegen, verpuffte entweder ohne Wirkung oder hat Verstopfung nach sich gezogen. Nun wird es doch emotional enger mit jedem Tag. Ich spüre deutlich, wie fragil meine innere Stabilität ist. Schnell macht sich Genervtheit breit. Vor mir liegt der Sonntag und ich weiß, dass der Tag einfach so vorbeigehen wird. Zum Glück habe ich am frühen Abend noch etwas vor. Ich komme also noch vor die Tür. Was ist das für eine Geschichte, die besagt: der Tag wird einfach so vorbeigehen? Jeder Tag geht vorbei. Und wie kann ich am Morgen wissen, wie ich mich die Stunden über fühlen werde? Es sind die Befürchtungen, die mir die Voraussicht verregnen. Wird die Große immer noch so schlecht zurecht und so mies deshalb drauf sein? Wird der Tag mit dem Kleinen anstrengend, weil wir kein Programm haben? Kriege ich eine schöne Geburtstagstorte hin und einen ordentlichen Pizzateig für die Kinder? All das kann ich doch noch gar nicht wissen. Wie ist es jetzt? In diesem Moment? Ich sitze alleine mit meinem Tee in der Küche. Der Mann ist schon durch die Tür und aus dem Kinderzimmer dringt ein Hörspiel. Der Rest des Hauses ist noch ruhig. Der Tee schmeckt gut. Ich habe ihn heute wieder in der alten Thermoskanne gemacht. Vor einer Weile habe ich mir eine Steingutkanne samt Stövchen gekauft, weil ich das irgendwie schöner fand. Das Stövchen kriegt leider nicht genug Luft, so dass die Teelichter darunter immer aus gehen und der Tee oft lau wird. Ich muss die Kanne schräg drauf stellen, was auch nicht der Hit ist. Warum wollen wir eigentlich Dinge ändern, die ok sind. Geld ausgeben für etwas, was wir nicht wirklich brauchen. Oder auch Dinge geschenkt nehmen, die nicht wirklich benötigt werden? Zum Beispiel die Küchenoberschränke von Freunden, die gerade umgezogen sind. Ich dachte mir, so kommen weitere Küchenschränke zu uns, ohne das wir welche aussuchen müssen. Als wir hier eingezogen sind, wollten wir welche haben, hatten nur damals kein Geld mehr dazu. Doch selbst als wir uns welche leisten konnten, haben wir nie welche besorgt. Irgendwie war die Vorstellung, die Wände mit Schränken zuzupflastern auch beengend. Die Freunde hatten nur zwei Schränke und so dachte ich, das kann doch aufgelockert aussehen. Da mein Mann gestern nicht arbeiten war, haben wir die Chance genutzt und versucht, die Schränke zu montieren. Dabei hatten wir vergessen, was für bröselige Wände unser Haus hat! Schon bei dem kleineren Schrank brauchten wir mehrere Anläufe, um die Aufhängeschiene so fest zu bekommen, dass uns der Schrank nicht gleich wieder entgegen kommt. Mit Ach und Krach hatten wir ihn befestigt, als ich los musste, den Kleinen von seiner Spielegruppe abzuholen. Die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld und gekocht werden musste auch noch. Wir haben die Mädchen dazu geholt, die mit ihrem Vater das Chaos angehen sollten und stellten alle miteinander fest, dass uns das nicht gefällt. Dass Regale viel schöner aussehen. Also haben wir ihn wieder abgenommen und werden alles wieder so machen, wie es vorher war. Nur dass ich jetzt die Löcher, die wir gebohrt haben, wieder zuschmieren kann! Ich habe mich furchtbar geärgert, dass ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, etwas verändern zu wollen, was doch eigentlich gut ist. Sowohl mein Mann als auch ich, wir sind beide keine geborenen Handwerker. Im Gegenteil. Ich bin immer zu schnell und unüberlegt und mein Mann oft ungeschickt und nicht gerade von sich überzeugt. Nicht selten haben wir irgendwann Streit. Gestern ging es sogar. Wobei er mir am Ende der Aktion noch versehentlich die Tür des Schrankes vor die Lippe gehauen hat, so dass sie aufgeplatzt ist. Es hat ordentlich geblutet und tat auch weh. Dabei war ich so froh, dass direkt daneben ein Herpes gerade am Abheilen war... Aber das war nicht alles, was an diesem gestrigen Tag nicht so rund lief. Als ich mittags mit meiner Tochter zusammen den Kleinen zur Gruppe gebracht habe, sind wir noch einkaufen gegangen. Nur leider waren wir zuerst in dem Laden, wo wir Pizza und Eis gekauft haben, so dass alle weiteren Besorgungen hinten runter fielen. Auch die Apotheke, in der ich neuen Hustensaft für die Große holen wollte. Die hustet so schlimm. Also musste ich nach dem Abholen noch eine Notapotheke anfahren, die nicht gerade auf unserem Weg lag. Der Kleine wollte im Auto bleiben, was sich für mich nicht entspannt anfühlte. Aber er saß noch so da, wie ich ihn verlassen hatte, obwohl es schon einen Moment gedauert hat. Die Sachen, die ich für den Kindergeburtstag morgen haben wollte, musste ich dann auf dem Weg zum Tanzen noch besorgen. Und ich musste da auch meine ursprüngliche Vorstellung über Bord werfen. Dabei geht es doch eigentlich nur darum, dass der Kleine in seiner Klasse und im Schwimmkurs an alle etwas verteilen kann. Und das kriegen wir jetzt hin. Ich verabschiede mich von meinem Anspruchsdenken. Gestern Morgen habe ich schon mal den Boden für die Geburtstagstorte gebacken. Und Brownies mit einer Himbeer-Cheesecake-Füllung. Die sehen erstens nicht so nett aus wie auf dem Foto und ich finde sie auch geschmacklich nicht so hitverdächtig. Ich habe meine Mann vorhin ein großes Stück für ihn und seinen Arbeitskollegen mitgegeben. Ich sollte mal wieder etwas backen, von dem ich weiß, dass es gut ist. Zum Beispiel einen Mohn- oder Kirschstreusel! Die letzten Sachen waren ja alle eher so lala. Ich hoffe, die Torte wird heute. Ich will den Schokoboden mit eine Quarkcreme und Kirschen füllen und mit grüner Sahne umhüllen. Grün deshalb, weil oben drauf ein StarWars-Aufleger kommt. Den hat sich der Sohnemann gewünscht. Ja und dann war ich ja noch tanzen. Ich habe schon auf dem Weg dorthin gemerkt, dass es nicht passt. Etwas in mir hatte überhaupt keine Lust. Aber ich fahre nahezu immer, egal wie es mir geht. Komme gar nicht auf die Idee, das Vorhaben zu hinterfragen. Am Anfang fühlte ich mich holprig, unwohl in meinem Körper und kam überhaupt nicht richtig an. Dann kam irgendwann diese komische Übelkeit gepaart mit leichtem Kopfschmerz. Das kenne ich schon. Mein Körper reagiert dort immer so, wenn ich da über mich hinweg gehe. Ich habe noch ein paar Anläufe auf der Tanzfläche gemacht, bin dann aber zeitig nach Hause gefahren, weil ich doch mehr gesessen habe, als zu tanzen. Zu Hause habe ich dann noch die Küche halbwegs in Ordnung gebracht. Das war mir irgendwie wichtig. Ich wollte heute in eine halbwegs normale Küche kommen. Alle Umräumversuche habe ich wieder rückgängig gemacht, weil sie nicht wirklich Verbesserung versprachen. Außerdem findet mein Mann sich überhaupt nicht zurecht, wenn etwas woanders lagert. Immerhin habe ich ein paar Sachen aussortiert, die unsere Schränke einfach nur vollstopfen. Da bin ich aber auch nicht gerade gut drin. Denke immer, man könnte es doch noch brauchen... |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |