Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Mein Arbeitsblock ist geschafft. Welch ein gutes Gefühl! Auch wenn ich nächste Woche Dienstag tatsächlich noch mal ins Büro gehen sollte, ist das ja nur ein einzelner Tag. Vor mir liegt ansonsten ein freier Monat. Allerdings werde ich auf jeden Fall mit dem Lernen anfangen müssen, sonst wird es eng mit der Prüfung im März.
Die letzten zwei Tage war ich richtig glücklich. Auch wenn das Schwimmbad am Sonntag dann doch schon sehr voll war und meine Tochter keine Bahnen schwimmen konnte, so hellte sich ihr Gesicht doch zunehmend auf und auf dem Rückweg war sie regelrecht gesprächig. Wir haben dann noch abgemacht, dass wir vegane Halloween-Kekse backen. Die Mailänder Aprikosentorte, die ich am Morgen noch gebacken hatte, die war mir leider fast verbrannt. Mein Mann hatte allerdings etwas dagegen, dass ich sie wegwerfe. Das ist meist der erste Impuls, wenn mir etwas misslingt. Dann will ich es nicht mehr sehen müssen. Ich bin dann so wütend. Aber man konnte den Kuchen durchaus noch essen, nur den äußersten Rand musste man wegschneiden. Und er schmeckte keksiger als ohnehin schon. Als nachmittags der Himmel aufriss, habe ich mich auf mein Rad gesetzt und bin eine gute Stunde den Rhein rauf und wieder runter geradelt. Das war auf eine angenehme Art anstrengend und ich war auch nassgeschwitzt. Es war genau das, was ich gebraucht habe. Naja, nicht ganz – ein passenden Rad würde die Freude noch erheblich erhöhen. Darum muss ich mich mal kümmern! Gestern war leider keine Bewegungseinheit mehr drin, weil ich spät gearbeitet habe und es da schon anfing dunkel zu werden. Mich drinnen auf die Matte zu begeben, das kriege ich noch nicht hin. Mal sehen, ob ich nicht ab und an mal eine Yoga-Einheit einbauchen kann. Ich will auf jeden Fall an dem Vorhaben dran bleiben. Heute brauche ich mich nicht zu kümmern, da gehe ich abends noch tanzen. Darauf freue ich mich sehr. Zumal noch eine Freundin dort ihren Geburtstag feiert. Die Zeitumstellung habe ich noch nicht verdaut. Ich finde es immer sehr verwirrend, dass mein inneres Zeitgefühl plötzlich nicht mehr mit der Uhrzeit übereinstimmt. Zum Glück ändert sich mein Tagesrhytmus eh gerade, da ist es nicht ganz so schlimm.
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Nachdem ich gestern fast 11 Stunden geschlafen habe, waren es heute nahezu 9! Ich bin abends nur noch platt und sobald ich mich hinlege, bin ich postwendend weg. Allerdings war ich in beiden Nächten gegen drei, vier Uhr mal auf, weil der Kleine mich geweckt hat. Letzte Nacht war es wegen des Sturms und davor die Nacht hatte er tatsächlich mal ins Bett gemacht. Heute Morgen gegen sieben stand er wieder in meinem Zimmer und da habe ich ihn eingeladen, bei mir weiter zu schlafen. Das tut er jetzt noch. Mich hat eben ein wilder Traum aus dem Bett geholt, etwas, was ich gerne abschütteln wollte. Es ist schon seltsam, denn es gibt Phasen, da kann ich mich monatelang nicht an etwas Geträumtes erinnern und jetzt sind die Bilder oft noch sehr präsent. Als würde mein Unterbewusstsein nicht ganz so abgeschnitten von mir existieren. Nachdem der Freitag noch mal echt anstrengend war mit Arbeit und dem angehängten Nachmittagsprogramm, hatte ich gestern einen wunderschönen Freundinnentag. Wir waren in einem tollen Secondhandladen und danach reichte die Zeit auch noch für ein Cafébesuch. Ich bin ganz happy, da ich zwei Hosen gefunden habe und ein wunderschönes Kleid. Gerade Hosen suche ich schon länger und war nie fündig geworden. Im Café war ich erst wieder so drauf, Kuchen zu bestellen, habe mich dann aber doch für eine syrische Linsensuppe entschieden. Nicht immer Zucker. Es hat auch gut getan, allerdings habe ich danach so einen heftigen Süßjiper bekommen. Da muss ich mal schauen, wie ich damit am umgehen kann. Gerade lese ich ein Buch über Achtsamkeit und Selbstmitgefühl. Auch wenn ich (noch) nicht in der Lage bin, die vorgeschlagenen Übungen so zu machen, wie sie dort beschrieben sind, so kann ich doch Teile davon in meinen Tagesablauf integrieren. Auf jeden Fall macht es Sinn, dem heftigen Selbstkritiker, der ja nicht selten bei mir um die Ecke lugt, etwas entgegenzusetzen. Und manchmal fällt mir auch der Satz ein, den mir eine andere Freundin schon vor langer Zeit mal ans Herz gelegt hat: Auch wenn ich …. , liebe und akzeptiere ich mich, wie ich bin. Am Anfang klingt das alles etwas hohl oder hölzern, aber ich kann spüren, dass etwas davon in meinem Inneren ankommt. Und wenn man so etwas weiter praktiziert, kann es sich auch verändern, so dass man sich zunehmend wirklich mehr Selbstakzeptanz entgegenbringt. Das wär doch doch was! Auch wenn ich diese ruhigen Morgen so liebe, werde ich jetzt mal meine Familie aus den Betten holen. Ich wollte mit dem Sohn und der jüngeren Tochter schwimmen gehen und je später es wird, desto voller ist das Bad. Seit gestern schon fahre ich mit einem Karton voll Metallschrott im Kofferraum durch die Gegend. Auf dem Heimweg von der Freizeit des Kleinen habe ich gestern das Tor, den Eingang des Schrotthandels nicht gefunden. Heute wusste ich, wo ich hinmusste und war doch sehr erstaunt, welchem Prozedere man sich unterziehen muss, wenn man ein bisschen Altmetall loswerden möchte. Ich bin am Eingang zu der Anmeldung gegangen und musste erst einmal mal meine Tasche aus dem Auto holen, weil sie meinen Ausweis sehen wollten. Dann hieß es, ich solle mein Auto auf die Waage fahren. Danach wieder hin zu den Jungs hinter der Scheibe, die wieder etwas in ihr System tippten und ich bekam die Anweisung, ich solle mich hinten bei der Halle melden. Eine Halle war bei all diesen riesigen Schrottbergen nicht zu sehen, aber ich bin einfach mal in die Richtung gefahren, in die man gezeigt hatte. Dort stand ich erst einmal blöd rum, bis sich ein Mann zu mir bewegte und mir eine kleinere Waage zeigte, wo ich den Karton draufstellen sollte. Dort sollte ich meinen Namen nennen. Er hat dann alles mit einem Magneten durchgetestet und mir dann ein Zettelchen ausgedruckt. Mit dem sollte ich wieder zur Anmeldung. Gesagt, getan. Bitte fahren sie jetzt ihr Auto auf die Waage beim Ausgang, hieß es dort. Ich musste schon grinsen und konnte mein Erstaunen auch kaum verbergen. Keine Ahnung, wie oft der Kleine und ich bis da schon ein- und ausgestiegen waren. Nach dem Wiegen habe ich mir dann den nächsten Schritt erklären lassen, der beinhaltete, dass ich mein Auto von der Waage fahren und mich bei der Kasse melden sollte. Was kostet das denn?, fragte ich ganz erstaunt. Nein, sie kriegen Geld dafür, war die Antwort. Lohnt sich das denn? Das konnte man mir nicht sagen, erst in der Kasse wird ausgerechnet, was ich dafür bekommen würde. Also habe ich mir meinen Sohn geschnappt und bin mit den zwei großen Zetteln, die man mir ausgedruckt hatte, zur Kasse gegangen. Nicht ohne vorher noch mal das Auto ein paar Meter zu bewegen. Die junge Dame am Kassenschalter, die reichlich Schmuck im Gesicht trug, brauchte dann noch meinen mal meinen Ausweis und dazu meine Postleitzahl und ein paar Minuten, um mir dann ganze sage und schreibe 3,52 Euro auszuzahlen. Die habe ich unserem Sohn geschenkt. Für die halbe Stunde, die das Ganze letztendlich gedauert hat. Ich war echt fassungslos. Ich wollte NUR eine Kiste Altmetall abgeben... Das nächste Mal fahre ich glaube ich doch wieder zur normalen Müllkippe...
Als mein Mann vorhin mit meinem Auto aufgebrochen ist, um mit unserer Großen zusammen einen Zahnarzttermin wahrzunehmen und danach noch die Schwester am anderen Ende der Stadt abzuholen, da hätte mein kleiner innerer Kontrolletti es doch lieber gehabt, wenn er sein Auto genommen hätte. Mit dem hätte die Große nämlich nicht fahren können, weil sie dort nicht versichert ist und zum anderen mit dem großen Auto auch keinerlei Erfahrung hat. Dennoch kam aus meinem Mund der Vorschlag, doch mein kleines Auto zu nehmen, damit unsere Fahranfängerin die Möglichkeit hat zu fahren, wenn sie denn möchte. Aber die ist doch vielleicht sehr müde und abgegessen nach zwei Tagen harter Arbeit. Sie wird schon abschätzen können, ob sie fahren kann oder nicht, beruhige ich meine ängstliche Nörgeltante. Und ihr Vater ist auch dabei. Aber wenn allen drei etwas passiert? Am liebsten möchte sie mir alle möglichen Horrorszenarien vorspielen, aber ich gehe nicht darauf ein. Ich mache mir zum gefühlt millionsten Male klar, dass ich keine Kontrolle über mein oder das Leben meiner Liebsten erlangen kann. Ich muss loslassen und ich muss vertrauen. Und bisher ist es immer gut gegangen, darauf vertraue ich weiter - auch wenn es manchmal schwer fällt. Gestern ist unsere Tochter das erste Mal alleine mit dem Auto unterwegs gewesen, bzw. nur mit einer Freundin zusammen. Bis dahin war immer einer von uns Eltern mit dabei, wenn sie am Steuer saß. Sie hat das gut gemeistert bekommen, Kind und Auto sind heil zurückgekehrt! Gestern hatte ich mir spontan noch mal einen Tag freinehmen können. Das war schön und weil zufälligerweise auch mal alle Kinder ausgeflogen waren, hatten mein Mann und ich mal Zeit für uns. Kommt ja selten genug vor. So selten, dass wir wieder einmal beschlossen haben, dass es mindestens einen Paarabend in der Woche geben muss. Wir hatten das wieder schleifen lassen, weil keiner so rechte Lust hat, die Mädchen einzuspannen, das die sich um den Bruder kümmern. Dabei ist keine große Sache, wenn jede von ihnen zwei Abende im Monat übernimmt. Und so aufwändig ist das alles auch nicht mehr wie es früher mal war. Heute geht es mir nicht so gut. Auf der Arbeit hatte ich wieder so eine leichte Panik in den Knochen, die ich körperlich spüre, sie kommen nicht von irgendwelchen Gedanken. Auf der Autobahn war ich nur müde und wusste, dass ich mich nicht sofort hinlegen konnte, weil ich den Kleinen ja noch abholen musste. Als er dann zu Hause vor dem Fernseher saß, bin ich aber hoch und auch einmal ganz tief weggesackt. Meine ganzen schönen Pläne, wie ich heute noch raus und/oder zu Bewegung komme, sind irgendwie dahin. Ich bin so leer und motivationslos. Aber vielleicht schaffe ich heute Abend noch eine kleine Yoga-Sequenz. Notfalls schiebe ich das auf morgen, da hoffe ich auf mehr Energie. Gerade ist mir nur kalt, ich hoffe, die zweite Tasse Tee wärmt mich ein bisschen auf. Zum Glück habe ich aber Mitgefühl mit mir und muss jetzt nicht noch auf mir rumtrampeln. Ich bin heute morgen noch vor dem Wecker von meinem Traum aufgewacht. Ich hatte alles noch super präsent und mir war auch sofort klar, worin die Botschaft bestand. Es ging um ganz viel Enge, immer musste ich mich wo durchquetschen und Geburten kamen auch vor. "Da muss ich wohl jetzt durch!", war der Satz, der mir sofort durch den Kopf geisterte. So richtig ausgeschlafen war ich allerdings nicht, da mich der Kleine gestern Abend noch mit seinem Gerappel und Gepolter in seinem Zimmer wach gehalten hat. Heute Morgen stand er dann aber wohl schon um acht angezogen am Bett von meinem Mann und wollte los. Erst zur Schule und nachdem geklärt war, dass Ferien sind, zur Freizeit. Die fängt aber erst um zehn an. Weil ihm alles nicht schnell genug ging, hatte er sich schon ein Brot geschmiert, als mein Mann runterkam. Und Apfelsaft in seine Trinkflasche gefüllt. Das Brot war einseitig dick mit Butter beschmiert, dann Salami drauf und noch ein trockene Scheibe Brot obendrauf. Ich hätte es zu gerne gesehen!
Da es heute nachmittag immer trockener wurde, habe ich das ausgenutzt und bin seit langem mal wieder laufen gegangen. Es war gar nicht so kalt, wie ich dachte. Auf dem Rückweg hatte ich mir schon überlegt, dass ich noch etwas draußen bleiben und die Hecke in der Einfahrt mal stutzen könnte. Das ist doch die Jahreszeit, wo man so etwas macht. In den Garten könnte ich ja vielleicht die Tage auch noch mal gehen. Aber seit ich mal einen Hibiskus im Herbst runtergeschnitten habe, bin ich etwas unsicher. Mein Mann war stinksauer, weil der im darauffolgenden Sommer an den Stellen nicht geblüht hat. So richtig hat sich der Baum von meinem Kahlschlag auch noch immer nicht erholt. Aber jetzt ist die Biotonne eh erst einmal voll. Seit unsere Tochter wieder im Lande ist, sind wir ganz viel Auto gefahren. Also sie ist gefahren und ich habe mich auf den Beifahrersitz gesetzt. Es wird jedes Mal besser und sie gewinnt an Sicherheit und Souveränität. Bestimmt wird sie sich bald auch mal alleine auf den Weg machen. Für mich der nächste Schritt. Am Wochenende habe ich nicht viel gemacht. Ich war phasenweise wie gelähmt. Es ist so eine seltsame Mischung aus keine Lust auf gar nichts und Langeweile. Da muss ich aber auch immer erst einmal durch, ehe wieder etwas geht. Denn immerhin habe ich die Waschküche aufgeräumt und sauber gemacht, so dass ich da auch wieder das Wäschereck hinstellen kann. Seit wir das Wohnzimmer durch den Zuwachs des Klaviers umgestellt haben, steht die Wäsche überall im Weg. Draußen wird sie aber einfach nicht mehr trocken. Und einen Trockner zu kaufen, dazu kann ich mich einfach nicht durchringen. Noch ein Gerät mehr, noch mehr Strom, noch mehr Müll. Noch weniger Platz. Und umsonst gibt es den auch nicht. Der Kleine hatte am Samstagnachmittag Spielegruppe und gestern war unsere Große mit ihm in einer Filmvorführung, so dass ich eigentlich viel Zeit für mich hatte. So habe ich auch mal wieder meine beste Freundin besuchen können und wir waren in einem schönen Café, haben dort vegane Zitronen-Blaubeer-Torte gegessen. Die war sehr lecker! Heute gab es auch Kuchen, weil eine Kollegin gestern Geburtstag hatte. Ich habe ihr einen selbstgebackenen Kuchen geschenkt, weil sie sonst welchen hätte kaufen müssen. Das hätte ich schade gefunden. Aber Kuchen geht ja bei mir immer... Was diese Mal aber nicht ging, war noch zum Tanzen zu fahren. Wir waren erst gegen halb zehn von der Schwiegermutter zurück und ich konnte mich nicht mehr aufraffen. Mein Sportdiktator fand das gar nicht in Ordnung. Zumal ich auch sonst keinen Sport gemacht hatte. Jetzt ist er erst mal wieder zufrieden. Ich hatte überlegt, ob ich mich vielleicht mal wieder in einem Fitness-Studio anmelden soll, aber so recht überzeugt mich das nicht. Ich muss irgendwie eine eigene Mischung an Sport und Bewegung in meinen Alltag integrieren. Mache ich ja eigentlich schon eine ganze Weile so. Nachdem mich meine Therapeutin heute mal liebevoll in eine Richtung geschoben hat, um die ich sonst einen Bogen mache, fühle ich mich ein bisschen zu ungeschützt und traurig. Aber wieder etwas ruhiger. Ich hatte die letzten Tage auf der Arbeit oft so eine Art innerliche Panik, dazu eine Enge in der Brust, die mir gefühlt das Atmen schwer machte. Heute fing das sogar schon auf dem Weg zur Arbeit hin an. Dabei war es jetzt gar nicht so super stressig, wir hatten da schon ganz andere Tage. Ich vermute, ich habe mich selber immer mehr in ein ungutes Grundtempo verstiegen, was sich dann wie verselbständigt hat. Sowohl das Yoga, als auch eine Reiki-Sitzung am Mittwoch haben mir da sehr geholfen, wieder etwas runterzufahren. Heute habe ich dann wieder verstanden, dass ich vor allem vor Teilen von mir selbst auf der Flucht bin. Das ist echt die Krux, wo ausgerechnet das nicht funktionieren kann!
Gestern haben wir den letzten schönen Spätsommertag ausgenutzt und sind am Abend in der Stadt essen gewesen. Wir konnten draußen sitzen. Mein Mann war mit dem Kleinen im Hänneschen-Theater gewesen und ich bin mit unserer jüngeren Tochter losgezogen, um Schuhe zu kaufen. Zum Glück sind wir relativ schnell fündig geworden. Ich hatte mein Fahrrad dabei und war sehr froh, durch den schönen Sonnenuntergang nach Hause radeln zu können, während die anderen die Bahn genommen haben. Seit heute sind wir wieder vollständig und unsere Große ist aus Nizza zurück. Ich habe sie vom Bahnhof abgeholt und musste dort fast eine Stunde auf sie warten, weil der Zug irgendwo stecken geblieben war. Aber irgendwie wurde mir die Zeit gar nicht lang, zumal dann noch eine Freundin angerufen hatte. Ich wollte nicht wieder weg fahren, weil unsere Tochter zurück selber fahren wollte. Morgen fahren wir wohl auch zusammen zum Flohmarkt. Seit der Autofahrt nach Hause fühle ich mich müde und irgendwie erschlagen. So dumpf im Kopf. Ich hatte mich sogar einen Moment hingelegt, bevor ich endlich mal unseren Sohn von der Schule abgeholt habe. Dazu bin ich schon lange nicht mehr gekommen. Weil das Wetter so schön war, haben wir noch einen Moment auf dem Schulhof gesessen und darauf gewartet, bis alle Busse den Platz verlassen haben. Ich hoffe, dass es mir heute Abend beim Yoga besser geht, dass es gut tut, etwas zu tun. Gestern wäre ich gerne gelaufen, aber weil ich mich am Samstag beim Tanzen etwas verletzt hatte und außerdem recht heftige Nackenschmerzen hatte, hab ich das gelassen und bin nur eine Runde durch den Wald geradelt. Da war es so schön!
Schön war es aber auch am Sonntag auf der Maas. Mein Sohn und ich waren eingeladen worden und so haben wir diesen Sonnentag auf dem Wasser verbracht. Der Kleine ist die ganze Zeit auf dem Boot rumgeklettert, aber er hatte ja eine Schwimmweste an. Gegen Abend waren wir dann noch klassisch holländisch Pommes essen, ehe wir uns auf den Heimweg gemacht haben. Ich habe es genossen, mal nicht selber fahren zu müssen, allerdings habe ich mir wohl im VW-Bus den Nacken verdreht, weil ich rückwärtig gesessen habe. Seit unsere Große auf Kursfahrt in Nizza ist, ist es viel ruhiger hier. Was das ausmacht, wenn einer weniger da ist! Wir müssen uns wohl so langsam aber sicher mit dem Gedanken anfreunden, denn ab nächsten Sommer oder Herbst will sie viel auf Reisen sein. Das wird für uns Eltern eine ziemliche Herausforderung werden. Aber das ist ja noch nicht jetzt. Mein Mann und ich hatten zum Geburtstag einen Filmabend von einem Freund geschenkt bekommen. Dieser war gestern und wir haben „Körper und Seele“, einen preisgekrönten ungarischen Film gesehen. Der war wirklich großartig, nur weiß ich nicht, ob ich jetzt noch weiter Fleisch essen mag. Ich esse sowieso nicht viel und wenn auch nur in Bioqualität, aber nach den Bildern muss ich da tatsächlich noch mal in mich gehen. Und nicht darüber hinweg. Ein Grund, warum ich ab und zu noch Fleisch esse, ist, dass mein Mann manch leckere Gerichte damit kocht und ich unser familiäres Essensgefüge nicht noch weiter verkomplizieren mag. Aber das ist doch Blödsinn. Wir haben eh schon eine Tochter am Tisch, die schon seit Jahren kein Fleisch mehr isst. Nein, das ist es nicht nur. Ich mag es mitunter ja auch gerne. Wenn es nicht zu viel und nicht zu oft ist. Eine Entscheidung kann und will ich jetzt gerade noch nicht fällen, mir das wohl aber noch mal überlegen. Als ich vorher mit besagtem Freund in einem persischen Restaurant essen war, habe ich mich – wie meist auswärts - für ein fleischloses Gericht entschieden. In Restaurants muss man ja davon ausgehen, dass sie konventionelles Fleisch verwenden. Sonst könnten die das gar nicht für einen solchen Preis anbieten. Als ich gerade ausgeschlafen durch unser Haus bin, um mich in der Küche gemütlich mit einem Tee niederzulassen, haben mich schon haufenweise Arbeitsaufforderungen angesprungen. Wie frustrierend, wenn das Wochenende gleich so beginnt. Aber ich erteile sowohl der Wäsche, als auch der Spülmaschine, wie dem unordentlichen Wohnzimmer erst einmal eine Absage und vertröste alle auf später. Das läuft ja nicht weg. Leider. Sohnemann turnt auch schon durchs Haus, der verfolgt aber seine eigenen Pläne und will dabei nicht gestört werden. Ich glaube, er schafft gerade sein sämtlichen CD's und seine StarWars-Karten von oben nach unten. Jedenfalls höre ich ihn die Treppe rauf- und runtertrappeln. Der Blick aus dem Fenster verspricht einen weiteren sonnigen Spätsommertag und ich habe noch keine Idee, wann und wie ich heute noch raus komme. Gestern Nachmittag habe ich mir kurzerhand den Kleinen geschnappt und wir sind runter zum Rhein. Es war so warm, dass ich meine Jacke ausziehen musste. Noch einmal so intensiv die Sonne auf der Haut zu spüren, das hat so gut getan! Meine Große hat sich gerade auf den Weg zum Flohmarkt gemacht. Da wäre ich auch gerne mit. Aber weil wir gegen Mittag Besuch bekommen, schenke ich mir das. Ich kann nicht alles machen, wozu ich Lust habe. Heute brauche ich was weniger Programm und möchte auch hier zumindest das Nötigste machen. Morgen werde ich wohl den ganzen Tag mit dem Kleinen in Holland Segeln sein. Freunde haben uns eingeladen. Darauf freue ich mich sehr. Zumal es da auch schön und warm werden soll. Erst habe ich mich so darauf gefreut, nach meinem Termin bei der Heilpraktikerin noch in die Stadt zu gehen, doch nachdem ich ein paar Klamotten anprobiert habe und auch sonst nichts schönes im Secondhand gefunden, kippte meine Stimmung. Alle Hosen, die ich anhatte, saßen nicht und ich kam mir nur noch dick und unförmig vor. Auch, dass mein Mann mit war, machte es nicht besser. Der muss sich doch furchtbar langweilen, während ich mich so durch die Ständer arbeite. Aber er wollte mit. Nach diesem frustrierenden Erlebnis habe ich es aufgegeben. Wir saßen noch eine Weile zusammen in einem marokkanischen Imbiss und dann war es ja auch schon wieder Zeit, nach Hause zurückzukehren. Dennoch, es tut gut, heute nicht zu arbeiten. Die zwei Tage dieser Woche hatten es schon wieder in sich. An beiden Tagen saß ich irgendwann inmitten der bimmelnden Telefone und bekam leichte Angst- und Panikgefühle. Einfach so, aus dem Nichts. Zum Glück bin ich wenigstens nicht krank geworden, aber drei Tage hintereinander musste ich mich irgendwann in die Wann legen, um mich wieder aufzuwärmen. Aber jetzt geht es besser, auch mit der Nase, die auch eine Weile genervt hat. Heute hagelt es nur so vor Nachrichten aus der Heilpraktiker-Gruppe. Es waren einige dabei, die jetzt im Oktober schon zur Prüfung angemeldet waren und jetzt auf die Ergebnisse fiebern. Und ich habe immer noch nicht angefangen zu lernen. Immerhin habe ich mal einen alten Prüfungsbogen gemacht und konnte doch schon einiges richtig beantworten. Mehr als ich dachte. Aber lernen muss ich schon noch. Es fällt mir deshalb so schwer, weil ich gerade keine Perspektive habe und nicht weiß, wie es für mich an dieser Stelle weitergeht. Welche Methode möchte ich lernen? Welche Ausbildung traue ich mir überhaupt neben all dem anderen zu? Gestalt- oder Traumatherapie? Oder lieber eine Körpertherapie oder gar Hakomi? Letzteres werde ich ja Anfang November bei einem Workshop kennenlernen. Es gibt viele spannende Sachen, aber noch habe ich nicht den Kopf dazu, mich da umzuschauen. Vielleicht ergibt es sich auch, das wäre mir noch am liebsten. Die letzten Tage waren unglaublich angefüllt. Ich bin auch gar nicht zum Schreiben gekommen. Ich bin froh, dass heute nicht viel Programm ansteht. Der Kleine und ich fahren lediglich zu Freunden zum späten Frühstück. Den heutigen Tag benötige ich, um meinen Akku aufzuladen. So wie es kam, waren der Donnerstag und der Freitag zu viel, dass habe ich am vor allem am Freitagabend und Samstagvormittag zu spüren bekommen. Ich bekam Beklemmungen, konnte mich gar nicht mehr konzentrieren und wollte nur noch meine Ruhe. Aber manchmal schlitterte ich da so rein und mein Alltag nimmt zu viel Fahrt auf. Hinzu kamen noch ein paar Fahrten als Beifahrer bei meiner Tochter, damit sie sich an mein Auto gewöhnt. Das ist ja schon sehr anders als der gewohnte Fahrschulwagen. Diese Fahrten sind noch mit viel Anspannung verbunden, aber ich will für uns beide da durch. Es wird ja auch jedes Mal besser. Da meine Kollegin sich frei genommen hatte, habe ich die zwei Tage auch die Dispo übernommen und wir haben am Donnerstag so viele Aufträge wie schon lange nicht mehr gehabt. Am Freitag waren es auch nicht wenige, aber da lief alles mögliche nicht rund, das stresst dann auch ungemein. Eine liebe Freundin hatte mir zum Geburtstag – auf meinen Wunsch hin – ein Coaching geschenkt. Sie braucht im Moment Probeklienten und da stelle ich mich natürlich gerne zur Verfügung. Sie macht das wirklich toll! Nachdem ich mich erst eine Runde in meiner Suppe geschwommen bin, konnte ich irgendwann klarer sehen und wieder den Faden aufnehmen, wo es für mich ganz persönlich weitergeht. Und wieder geht es um Authentizität und für mich einzustehen. Mittlerweile habe ich zu meinem Bild auch ein vages Gefühl, wie sich das anfühlt. Schon die Vorstellung beschwingt mich. Das hole ich mir immer wieder her, um das nicht wieder zu verlieren und in der Schwere zu versinken. Sie hatte mir noch nahegelegt, mir einen Ankerpunkt zu setzen, aber das ist wieder so eine Sache, die ich alleine einfach nicht mache. Dafür habe ich mich hingesetzt und mal eine Work gemacht. Sie richtig gemacht. Mir die Zeit genommen, die Antworten auf mir heraus aufsteigen zu lassen. Es ist eine wunderbare Methode, sich seiner einschränkenden Glaubenssätze bewusst zu werden und sie zu hinterfragen. Schon wenn es bei der zweiten Frage heißt: Kannst Du absolut sicher sein, dass das, was du da glaubst, wirklich stimmt? - sind wir aufgefordert, genauer hinzusehen. Wie schreibt sie da so schön: am Stoppschild stehenzubleiben, obwohl wir es eilig haben, über die Straße zu kommen. Rechts und links zu schauen. Schon in dem Moment wird einem doch oft klar, das man an etwas festhalten möchte. Das Alte, das Bekannte. Wenn man dann weitergeht und in sich hineinfühlt, was diese Gedanken mit einem machen, dann spürt man die Bandbreite der Einschränkungen, der Schwere, die Palette, der unguten Gefühle, die damit einhergehen. Schwierig wird es dann bei der nächsten Frage, wer wäre man ohne den einschränkenden Glaubenssatz? Das erfordert wieder Mut. Kann ich mich darauf einlassen, mich frei zu geben? Mir vorzustellen, wie es wäre, wären da diese Gedanken nicht? Wenn ja, dann öffnet sich meist alles und die Anspannung fällt von einem ab. Man wandert durch sein Leben, als gäbe es das Problem einfach nicht. Das macht mich oft glücklich und froh – aber vor allem frei! Die Umkehrungen des Glaubenssatz finde ich dann wieder leicht, ich schaue mir das Gegenteil an und sehe sofort, dass es nicht weniger wahr ist. Ich beziehe den Satz auf mich und finde auch dort viel Wahrheit darin. Es ist faszinierend, es funktioniert immer. Manchmal braucht man nur ein bisschen Zeit, bis man sich gelöst hat und auf das neue einlassen kann. Ich trage mal wieder ein kleines Heft und einen Stift mit mir herum, damit ich mir immer die wichtigen Glaubenssätze, die so im Alltag auftauchen, notieren kann. Später dann kann ich damit arbeiten, darüber meditieren. Dafür braucht es Ruhe und Zeit, die mir manchmal fehlt. Aber auch das ist ja nur ein Glaubenssatz :) Ui, heute schläft mein Kind aber lang. Ein Blick zur Uhr sagt mir, dass ich mal langsam in die Pötte kommen muss, weil wir ja verabredet sind. Außerdem wollte ich vorher noch ein paar Sachen hier im Haushalt erledigen. So denn... |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |