Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Der schwarze Punkt: ⚫
Eines Tages kam ein Professor in die Klasse und schlug einen Überraschungstest vor. Er verteilte sogleich das Aufgabenblatt, das wie üblich mit dem Text nach unten zeigte. Dann forderte er seine Studenten auf die Seite umzudrehen und zu beginnen. Zur Überraschung aller gab es keine Fragen – nur einen schwarzen Punkt in der Mitte der Seite. Nun erklärte der Professor folgendes: „Ich möchte Sie bitten, das auf zuschreiben, was Sie dort sehen.“ Die Schüler waren verwirrt, aber begannen mit ihrer Arbeit. Am Ende der Stunde sammelte der Professor alle Antworten ein und begann sie laut vorzulesen. Alle Schüler ohne Ausnahme hatten den schwarzen Punkt beschrieben – seine Position in der Mitte des Blattes, seine Lage im Raum, sein Größenverhältnis zum Papier etc. Nun lächelte der Professor und sagte: „Ich wollte Ihnen eine Aufgabe zum Nachdenken geben. Niemand hat etwas über den weißen Teil des Papiers geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt – und das gleiche geschieht in unserem Leben. Wir haben ein weißes Papier erhalten, um es zu nutzen und zu genießen, aber wir konzentrieren uns immer auf die dunklen Flecken. Unser Leben ist ein Geschenk, das wir mit Liebe und Sorgfalt hüten sollten und es gibt eigentlich immer einen Grund zum Feiern – die Natur erneuert sich jeden Tag, unsere Freunde, unsere Familie, die Arbeit, die uns eine Existenz bietet, die Wunder, die wir jeden Tag sehen ……. Doch wir sind oft nur auf die dunklen Flecken konzentriert – die gesundheitlichen Probleme, der Mangel an Geld, die komplizierte Beziehung mit einem Familienmitglied, die Enttäuschung mit einem Freund, Erwartungshaltung usw. Die dunklen Flecken sind sehr klein im Vergleich zu allem, was wir in unserem Leben haben, aber sie sind diejenigen, die unseren Geist beschäftigen und trüben. Nehmen Sie die schwarzen Punkte wahr, doch richten Sie ihre Aufmerksamkeit mehr auf das gesamte weiße Papier und damit auf die Möglichkeiten und glücklichen Momente in ihrem Leben und teilen sie es mit anderen Menschen!
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Hui, jetzt kommt Silvester genauso plötzlich, wie letzte Woche Weihnachten vor der Tür stand. Bevor es also ins neue Jahr geht, will ich mich einmal kurz herumdrehen und noch mal auf das schauen, was das Jahr 2016 so alles dabei hatte:
Unser Sohn hat das Fahrradfahren gelernt, im Schwimmen enorme Fortschritte gemacht und ist mit uns in den Alpen geklettert. Wir haben unsere beiden Mädels eine Woche in den Sommerferien alleine zu Hause gelassen und im Anschluss alle zusammen bei schönstem Wetter den 70. Geburtstag meines Vaters in Mecklenburg Vorpommern gefeiert. Wir waren über die Jahreswende in Goa, Indien mit den Kindern, ein unglaublich aufregender Urlaub! Aber auch die Woche im Mai an der Algarve, Portugal war wunderschön. Leider war da unsere Jüngere nicht mit. Ich habe mit dem Blogschreiben hier angefangen und habe mich zu einem Kurs für die Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker der Psychotherapie angemeldet. Und wir haben wie fast jedes Jahr, anlässlich unserer Geburtstage, eine schöne Party mit vielen Leuten gefeiert. Ich habe das Kaffeetrinken drangegeben, trinke sehr viel seltener Alkohol und benutze jetzt endlich konsequent die elektrische Zahnbürste. Ich denke, das war's im Großen und Ganzen. Meine Eltern sind schon wieder abgereist, die habe ich gar nicht mehr gesehen heute. Es war diesmal sehr entspannt und eigentlich gar nicht so schlecht, dass ich zwischendurch ein paar Stunden arbeiten war. Das Essen beim Mongolesen war ein voller Erfolg, das hat ihnen total gut gefallen. Für die Kinder war es dann aber doch etwas schwierig. Leider. Gestern waren sie den ganzen Tag mit dem Kleinen in Zoo/Aquarium/Terrarium und waren alle drei mehr als platt, als sie am Nachmittag hier aufschlugen. Ich habe die Zeit genossen und mich tatsächlich mal an Naturhaarfarbe herangetraut. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, weil die Farbe viel wärmer und lebendiger aussieht. Aber die Pampe auf dem Kopf zu verteilen, das ist schon eine ziemliche Zumutung! Und beim Auswaschen waren meine Haare so sehr verheddert, dass ich mir endlos viele Haare herausgerissen habe. Da muss ich mir etwas überlegen, wie das besser funktioniert. Aber es fühlt sich nachher besser, das Haar gesünder an. Die grau-gesträhnten Haare herauswachsen zu lassen, das kommt für mich irgendwie nicht in Frage, so möchte ich einfach mit nicht mal 50 nicht herumlaufen. Ich frage mich gerade, wie es mir geht. Eigentlich ganz gut. Ich bin ein bisschen sehr empfänglich für's Sorgenmachen, aber eigentlich doch halbwegs relaxed damit. Unser Sohn hat mal wieder Verstopfung, hat aber eben ohne Murren Leinöl mit Apfelsaft getrunken und ein Glycerin-Zäpfchen akzeptiert. Er war heute einige Stunden mit dem Kindermädchen in der Stadt und hat von Mc Donalds so ein unsagbar gruseliges Figürchen mitgebracht, welches blechernd einen grauenhaften Popsong schmettert. Ich freue mich auf mein Bett heute, die letzten zwei Nächte habe ich erst bei der Großen im Zimmer und letzte Nacht zusammen mit dem Kleinen bei ihm geschlafen. Und weil ich auch jeden Abend etwas Alkohol getrunken habe, waren der Schlaf auch nicht so erholsam. Ich freue mich auf die Party hier morgen und bin gespannt, wie das wird. Wir sind wohl vier Familien mit einem Haufen Kinder. Ich habe schon zwei Nachtische gemacht, morgen backe ich noch mal Vanilletörtchen. Die sind einfach sooo lecker! Nachdem die Weihnachtstage dann ja doch recht ruhig und entspannt waren, geht es jetzt noch mal in eine herausfordernde Runde. Die Kinder haben Ferien, aber ich gehe arbeiten. Letzte Nacht war ich mehrfach wach, weil einfach keine Ruhe im Haus aufkam. Auch der Kleine ist oft länger wach als ich. Heute kommen zudem noch meine Eltern und bleiben bis Freitag vormittag. Immerhin haben wir ein bisschen Programm geplant, so dass die Tage etwas Struktur bekommen. Für heute habe ich einen Tisch in einem mongolischen Restaurant reserviert und morgen, so hoffe ich, haben wir für sie Karten für die Stunksitzung. Tagsüber wollen sie war mit ihrem Enkel unternehmen und weil Schwimmbad einfach noch nicht wieder angesagt ist, schlage ich ihnen vor, ins Terrarium zu fahren.
Ich selber muss gut auf mich achtgeben, denn speziell in solchen Tagen gerate ich in einen absoluten Funktionsmodus, der sich nicht gut anfühlt. Es ist ganz gut, dass ich zwischendurch zur Arbeit fahre und dort in Ruhe meinen Kram aufarbeiten kann, der den ganzen Dezember über liegengeblieben ist. Gestern bin ich glücklicherweise noch laufen gegangen, obwohl ich erst große Widerstände überwinden musste. Aber dann war es gut. Die Sonne schien und die Kalte Luft durch den Körper zu pumpen war wunderbar. Mein Buddy hat mir vor Jahren mal erzählt, dass die Träume der 13 Nächte ab Heilig Abend eine ganz besondere Bedeutung haben. Jede Nacht steht für einen Monat, also die Nacht auf den 1. Weihnachtstag für Januar und so weiter. Die 13 Nacht sei für das ganze Jahr. Dieses Jahr versuche ich mich so gut es geht an meine Träume zu erinnern, sie vielleicht sogar aufzuschreiben und dann zu schauen, welchen Bezug sie tatsächlich zu dem entsprechenden Monat haben werden. Oder auch hatten, weil es auch mitunter eine Rückschau sei. Die letzte Nacht habe ich leider so viel verschiedenes wirres Zeugs geträumt, dass ich nur das Gefühl davon mitnehmen kann. Aber vielleicht passt dies ja zum kommenden April, wer weiß!? Das mit der Überschrift hier ist schon ziemlich seltsam. Ich habe gestern etwas von meinem anderen Rechner gepostet und da konnte ich sie überschreiben. Von meinem Netbook aus geht das schon lange nicht mehr. Jetzt habe ich alle Verläufe gelöscht und es brauchte noch einen anderen Browser und siehe da: ich darf wieder überschreiben. Bin gespannt, ob es mit diesem Browser weiterhin geht... Ich hoffe, Ihr hattet alle einen schönen Heilig Abend und es war so, wie Ihr es Euch auch gewünscht habt!
Bei uns war es sehr entspannt und stressfrei. Lediglich der Kleine hatte ein bisschen mit der Erwartung zu kämpfen und konnte sich deshalb phasenweise nicht gut selber beschäftigen. Mittags haben wir dann den Baum aufgestellt und diesmal durfte ich mich durchsetzen und die bunten Bügelperlenteile hängen mal nicht in den Zweigen! Bunt ist unser Baum trotzdem und schön geschmückt. Bei uns gibt es an diesem Abend traditionell Raclette, weil da alle in der Familie auf ihre Kosten kommen. Unsere Vegetarierin kann sich Pfannen mit viel Käse machen und ihre Geschwister mögen gerne die gebratenen Fleischstücke. Ich selber habe mich hauptsächlich an Salat und Fleisch gehalten, weil ich mit diesen Pfännchen nicht so viel anfangen kann. Außerdem gab es ja noch Nachtisch. Und Weihnachtsteller. Von letzterem hätte ich die Finger lassen sollen, zumindest wenn es nach meinem Diätdiktator geht. Dabei habe ich nicht übertrieben. Am Morgen war ich aber seit langem mal wieder auf die Waage gestiegen, ein Impuls, der mich schon länger beschäftigt. Ich wollte wissen, wo ich gewichtsmäßig stehe. Ich habe nicht weiter zugenommen, aber auch nicht abgenommen - wie auch, bei den ganzen Plätzchen und Co.!? Ich würde gerne zwei Kilo weniger haben, aber das scheint mir gerade nur schwer machbar. Zumal ich ja der Disziplinnummer eigentlich eine klare Absage erteilt habe. Dann kommt als nächstes der Vorschlag, besser hinzuschauen und mit dem Essdruck zu arbeiten, anstatt ihm zu folgen. Ist ja auch gaaaaanz einfach. Nichts leichter als das... Da ist die Sache mit der Disziplin da schon einfacher, wenn ich einen Einstieg finde. Aber vielleicht kann auch einfach alles grad so bleiben, wie es ist? Hmm, wahrscheinlich ist das noch der gangbarste Weg. Heute Morgen hat mich mein Buddy gefragt, was mir denn das Christkind gebracht hat? Ja nix. Wie, du hast dir nichts geschenkt? Nein, das habe ich tatsächlich vergessen. Es wäre schon schön gewesen, mir ein Geschenk unter den Weihnachtsbaum zu legen... aber gerade bin ich gar nicht so fürsorglich unterwegs. Wozu denn?, fragt da eine Stimme in mir. Na, weil es einfach nett gewesen wäre, etwas auszupacken, etwas zu bekommen, was ich mir wünsche. Hätte ich denn einen Wunsch gehabt? So auf die Schnelle fällt mir gar nichts ein. Mein Mann sagte, er hätte sogar eine Idee gehabt, sich aber nicht mehr drum gekümmert. Das ist ja wirklich schade. Wir schenken uns eigentlich nichts, aber ich halte mich oft nicht daran, weil ich immer irgendeine kleine Idee habe. So hatte er gestern auch eine Kleinigkeit zum Auspacken. Die Mädchen haben uns einen freien Nachmittag geschenkt und ihrem Bruder damit einen Kinobesuch mit anschließendem Pommes-Essen in der Stadt. Das hat uns natürlich sehr gefreut! Der Segen meines Großvaters
Wenn ich an den Freitagnachmittagen nach der Schule zu meinem Großvater zu Besuch kam, dann war in der Küche bereits der Tisch zum Teetrinken gedeckt. Mein Großvater hatte seine eigene Art, Tee zu servieren. Es gab bei ihm keine Teetassen, Untertassen oder Schalen mit Zuckerstücken oder Honig. Er füllte Teegläser direkt aus einem silbernen Samovar. man musste zuerst einen Teelöffel in das Glas stellen, denn sonst hätte das dünne Glas zerspringen können. Mein Großvater trank seinen Tee auch nicht so, wie es die Eltern meiner Freunde taten. Er nahm immer ein Stück Zucker zwischen die Zähne und trank dann den ungesüßten heißen Tee aus dem Glas. Und ich machte es wie er. Diese Art, Tee zu trinken, gefiel mir viel besser als die Art, auf die ich meinem Tee zu Hause trinken musste. Wenn wir unseren Tee ausgetrunken hatten, stellte mein Großvater stets zwei Kerzen auf den Tisch und zündete sie an. Dann wechselte er auf Hebräisch einige Worte mit Gott. Manchmal sprach er diese Worte laut aus, aber meist schloss er einfach die Augen und schwieg. Dann wusste ich, dass er in seinem Herzen mit Gott sprach. Ich saß da und wartete geduldig, denn ich wusste, jetzt würde gleich der beste Teil der Woche kommen. Wenn Großvater damit fertig war, mit Gott zu sprechen, dann wandte er sich mir zu und sagte: Komm her, Neshumele. Ich baute mich dann vor ihm auf, und er legte sanft die Hände auf den Scheitel. Dann begann er stets, Gott dafür zu danken, dass es mich gab und dass Er ihn zum Großvater gemacht hatte. Er sprach dann immer irgendwelche Dinge an, mit denen ich mich im Verlauf der Woche herumgeschlagen hatte, und erzählte Gott etwas Echtes über mich. Jede Woche wartete ich bereits darauf, zu erfahren, was es diesmal sein würde. Wenn ich während der Woche irgendetwas angestellt hatte, dann lobte er meine Ehrlichkeit, darüber die Wahrheit gesagt zu haben. Wenn mir etwas misslungen war, dann brachte er seine Anerkennung dafür zu Ausdruck, wie sehr ich mich bemüht hatte. Wenn ich auch nur kurze Zeit ohne das Licht meiner Nachttischlampe geschlafen hatte, dann pries er meine Tapferkeit, im Dunkeln zu schlafen. Und dann gab er mir seinen Segen und bat die Frauen aus ferner Vergangenheit, die ich aus seinen Geschichten kannte - Sara, Rahe, Rebekka und Lea -, auf mich aufzupassen. Diese kurze Momente waren in meiner ganzen Woche die einzige Zeit, in der ich mich völlig sicher und in Frieden fühlte. In meiner Familie von Ärzten und Krankenschwestern rang man unablässig darum, noch mehr zu lernen und noch mehr zu sein. Da gab es offenbar immer noch etwas mehr, das man wissen musste. Es war nie genug. Wenn ich eine Klassenarbeit mit einem Ergebnis von 98 von 100 Punkten nach Hause kam, dann fragte mein Vater: Und was ist mit den restlichen zwei Punkten? Während meiner gesamten Kindheit rannte ich unablässig diesen zwei Punkten hinterher. Aber mein Großvater scherte sich nicht um solche Dinge. Für ihn war mein Dasein allein schon genug. Und wenn ich bei ihm war, dann wusste ich irgendwie mit absoluter Sicherheit, dass er Recht hatte. Mein Großvater starb, als ich sieben Jahre alt war. Ich hatte bis dahin nie in einer Welt gelebt, in der es ihn nicht gab, und es war schwer für mich, ohne ihn zu leben. Er hatte mich auf eine Weise angesehen, wie es sonst niemand tat, und er hatte mich bei einem ganz besonderen Namen genannt - Neshumele, was GELIEBTE KLEINE SEELE - bedeutet. Jetzt war niemand mehr da, der mich so nannte. Zuerst hatte ich Angst, dass ich, wenn er mich nicht mehr sehen und Gott erzählen würde, wer ich war, einfach verschwinden würde. Aber mit der Zeit begann ich zu begreifen, dass ich auf irgendeine geheimnisvolle Weise gelernt hatte, mich mit seinen Augen zu sehen. Und dass einmal gesegnet worden zu sein heißt, für immer gesegnet zu sein. Rachel naomi Remen noch mehr Plätzchen... |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |