Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Schupps - und da ist sie dahin, die gerade erhaschte Gelassenheit! Als ich gestern Abend recht spät von einer Freundin nach Hause kam, war die Große noch nicht zu Hause. Auch nicht, als ich dann ins Bett ging. Ich hoffte die ganze Zeit, noch die Haustür zu hören, aber das passierte auch nicht. Kurz nachdem ich eingeschlafen war, war ich plötzlich hellwach und mich quälten unschöne Bilder. Also bin ich aufgestanden und habe versucht, sie zu erreichen. Sie hatte mir am frühen Abend geschrieben, dass sie noch mit Freunden unterwegs sei. Ihr Handy war natürlich aus, vermutlich leer, weil sie ja schon am Vormittag das Haus damit verlassen hatte. Ich habe zwei ihrer Freundinnen angeschrieben und bekam zum Glück irgendwann eine Rückmeldung, dass man noch bei einem Freund in Poll sei. Ich konnte nicht so schnell wieder einschlafen und habe sie um halb zwei oder so noch kommen hören. Jetzt fehlt mir eine gehörige Mütze Schlaf und ich werde mich gleich noch etwas hinlegen, ehe der Kleine aus der Schule kommt.
Den heutigen Vormittag habe ich bei einer Kinesiologin verbracht, die eine Art Energiearbeit mit mir gemacht hat. Das läuft ähnlich ab, wie eine Osteopathiebehandlung, nur mit Gesprächen über aufkommende Themen. Obwohl fast zwei Stunden auf einer Liege gelegen habe, war es ziemlich anstrengend. Es ging um schwierige Umstände aus meiner Kindheit, aber auch um ganz aktuelle Themen. Körperliche Blockaden hierzu hat sie versucht aufzulösen. Ich bin gespannt, ob sich das irgendwie auswirkt.
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Jetzt werde ich doch langsam etwas traurig, dass der Monat schon wieder um ist. Freitag heißt es wieder ultrafrüh raus und gleich erschlagen werden von der Arbeit des Rechnungstages. Aber nu, was beschwere ich mich - ich habe viel mehr "Urlaub" als die meisten anderen Erwerbstätigen. Vielleicht ist es ja auch schön, sich mal wieder mit anderen Themen zu beschäftigen und die Genugtuung zu erleben, wenn man gute Umsätze gut hinbekommen hat und alle zufrieden sind. Außerdem genieße ich heute und morgen noch entspannte Tage mit wenig Programm. Ich habe viel Zeit zum Lesen. Heute Morgen sind die Kinder sehr unterschiedlich aus dem Haus: der Kleine voller Vorfreude, die jüngere Tochter mit viel Aufregung wegen des Schulwechsels und die Große mit einem etwas langen Gesicht - Lust hatte sie offensichtlich keine. Sie möchte nur halt doch ihr Abitur machen und ohne das kommende Jahr geht es nun mal nicht.
Zum Glück gab es auf ihrer Heimreise keine Probleme an den Grenzen, sie wurden nicht kontrolliert. Sie haben die Nacht von Montag auf Dienstag wieder in der Schweiz verbracht und kamen gestern am späten Nachmittag hier an. Wir hatten irgendwie gute Laune und Begeisterung über den Urlaub erwartet, aber unsere Tochter wirkte etwas "gedeckelt". Es war schön, das schon, aber die Konstellation der jungen Leute war nicht so zu ihrem Vorteil gewesen. Ein Paar war schon von Anfang an dabei und die anderen beiden Mädchen und Jungen schienen nun auch aneinander Gefallen zu finden, so dass sie wie übrig blieb. Zumal sie einen der Jungs auch sehr mag. Ihr Portemonnaie ist leider bislang nicht aufgetaucht. So wird es vielleicht doch noch irgendwo in Italien sein. Meine Schwiegermutter wird Ende September hinfahren und kann dann noch mal schauen. Die Putzfrau hat es jedenfalls nicht entdecken können. Dadurch, dass das Kind so spät erst hier angekommen war und mein Mann auch nicht zeitiger mit dem Kochen angefangen hatte, bin ich gestern nicht zum Yoga gegangen. Allerdings ergab sich für mich dann aber noch die Möglichkeit, noch eine Runde mit den Inlinern raus zu kommen. Ich hab mir Musik auf die Ohren gepackt und bin durch den immer noch sehr lauen Abend gerollt. Es war total schön! Vorhin erreichte mich die Nachricht, dass unsere älteste Tochter den Rückweg aus Italien ohne Ausweis bzw. ihren Reisepass angetreten hat. Sie hat ihr Portemonnaie nicht gefunden und vermutet, es sei im Haus verblieben. Gerade hat meine Schwiegermutter angerufen, dass die Putzfrau es zumindest nicht entdeckt hat. Ich kann jetzt nur hoffen, dass es irgendwo in dem Kürmel des VW-Busses doch dabei ist und vor allem, dass sie an den Grenzen nicht kontrolliert werden. Ich hatte sie vor der Fahrt gebeten, nur den Reisepass mitzunehmen und den Ausweis herauszunehmen, aber da der nicht in ihrem Zimmer liegt, ist der vermutlich doch mit auf die Reise gegangen. Somit sind aktuell alle wichtigen Papiere weg. Mein Adrenalinspiegel schnellte sofort in die Höhe und ich komme auch jetzt nur schlecht aus der Sorgenspirale heraus. Als erste Maßnahme musste das Teilchen herhalten, welches wir heute morgen im Bio-Supermarkt gekauft hatten und danach habe ich eine gute Stunde im Garten "gewütet"! Ich habe tatsächlich auch einiges herausgerissen und war nachher verschwitzt, aber um einiges ruhiger.
Heute Morgen waren wir schon früh unterwegs. Um acht war schon der jährliche Termin mit dem Kleinen beim Kinderarzt. Neben der Blutabnahme stand heute noch die U11 an. Unser Sohn hat prima mitgemacht und auch die Blutabnahme ging ganz gut. Natürlich mussten wir ihn trotzdem zu zweit festhalten. Danach ist er immer total glücklich, dass es vorbei ist. Wir sind dann in unser Lieblingscafe gegangen und haben dort gemütlich gefrühstückt. Unsere Tochter ist dazu gekommen und der Kollege meines Mannes schaute auch noch kurz vorbei. Im Secondhandladen habe ich am Samstag ein Buch gefunden, das heißt: Ich bleibe so scheiße, wie ich bin. Ich lese es mit einer gewissen Amüsiertheit, aber es passt ganz gut in mein momentanes Gefühl von Annehmen. Es ist tatsächlich gerade etwas leichter, mit mehr Wohlwollen auf mich und mein Leben zu schauen. Nicht alles so kritisch zu nehmen. Nicht immer den Mangel zu sehen oder Perfektion anzustreben. Das Leben ist alles Mögliche, aber nicht perfekt. Meins nicht und auch das von anderen nicht. Wir wünschen uns alle unsere Ruhe, unseren Frieden und dann kommt es doch anders. Genauso verhält es sich doch auch mit uns selbst. Wir sind alles andere als perfekt. Wir erzählen uns Geschichten über uns, aber es sind einfach nur Geschichten. Wir müssten eigentlich gar nichts festschreiben. Und könnten auch den Widerstand aufgeben, wenn wir nicht so kritisch wären. Ich habe da gerade so eine Ahnung davon, was für eine Entspannung das bedeuten könnte. Einfach nur sein. Punkt. Und nur jetzt. Der Kurs ist nun auch zu Ende und was bleibt ist ein Ordner voll mit Aufzeichnungen und Skripten. Und ein gutes halbes Jahr Zeit zum Lernen. Ich denke, das ist gut machbar. Werde mir allerdings eine Art Plan machen müssen, damit ich meine zwei freien Monate bis zur Prüfung auch dafür nutze. Aber am Freitag beginnt ja erst einmal mein nächster Arbeitsblock. Schön ist, dass die Schule zwei Tage vorher anfängt und mir bzw. uns als Paar noch etwas Zeit übrig bleibt. Bin ich froh, dass wir wieder zu Hause sind. Jetzt habe ich genug vom Wegsein. Die letzten zwei Tage waren aber auch was anstrengend in Hinblick auf viel Feier- und Fahrerei. Acht Stunden haben wir gestern für die knapp 600 km gebraucht und diesmal ohne eine große Pause! Die Bahnen waren einfach voll. Von der Goldenen Hochzeit haben wir lediglich ein Frühstück mitbekommen, was eine steife Angelegenheit im Gemeinderaum war. Für Kinder gänzlich ungeeignet. Es war gut, dass wir dann aufbrechen mussten. Die Torte hatte ich lediglich noch dort in den Kühlschrank gestellt, zufrieden war ich mit ihr aber nicht. Wir hatten den Aufleger sogar noch kleiner geschnitten und trotzdem reichte er noch bis an den Rand. Ich hoffe, die After-Eight-Torte hat wenigstens geschmeckt. Ich habe mich bei der Herstellung an die Vorgaben gehalten.
Nachdem ich gestern die ersten 80 km gefahren war, wollte mein Mann mich ablösen. Er meinte, ich wäre nicht so sehr konzentriert. Ich habe ihn trotz innerer Widerstände und aufkommender Angst ans Steuer gelassen und diesmal sind sogar mehr als 200 km draus geworden. Inklusive Stadtverkehr, weil wir einen Stau umfahren mussten. Ich bin sogar vorne sitzen geblieben und es ging erstaunlich gut. Ich bin total happy, dass ich da sozusagen eine positive Erfahrung verbuchen konnte. So kann es sich vielleicht immer weiter entspannen und wir können uns das Fahren besser aufteilen. Heute bleibt mir nicht viel Zeit für was auch immer. Um neun kommt das Kindermädchen und ich muss los zum Kurs. Der letzte Block, dann heißt es lernen. Ich freue mich drauf, auch wenn ich gut und gerne einen Tag zwischen Ankunft und Kurs hätte brauchen können. Schön ist, dass ich mal ganz raus aus Familie und Co. bin und was nur für mich mache. Das fühlt sich gut an. Zumal heute Abend noch tanzen ist. Heute hat mein Vater Geburtstag. Heute vor 50 Jahren wurde er 21 und da hat meine Mutter das Einverständnis bekommen, ihn zu heiraten. Zwei Monate später hätten sie keinerlei Einverständnis mehr gebraucht. Aber sie standen einen Tag später vor dem Traualtar. Heute kommt noch mehr Verwandtschaft und am Abend noch die Nachbarschaft zu einer kleinen Feier. Gestern wurde meine Mutter immer gestresster wegen der ganzen Vorbereitungen und ich war froh, wie ich mit den Kindern ins Schwimmbad flüchten konnte. Ich bin sogar ein paar Bahnen geschwommen, ehe ich den Rest der Zeit unserem Sohn dabei zugeschaut habe, wie er unermüdlich die Rutsche hochgelaufen und hinuntergerutscht ist. Ein paar Mal gab es auch Zwischenfälle mit anderen, aber im Großen und Ganzen hat er das gut für sich alleine geregelt. Schwimmen wollte er nicht, dafür aber unbedingt noch Pommes essen. Das will er immer. Es war schwierig, ihn davon abzubringen. Ich hatte Brote geschmiert und Kekse mit. Die haben wir dann noch gemütlich im Bus gegessen, ehe wir die 40 km zu dem Dorf meiner Eltern zurückgefahren sind. Die Kinder sind beide eingeschlafen.
Heute werde ich einige Zeit mit Backen verbringen. Für den Geburtstagskaffee mache ich ein Blech Mandarinen-Schmand-Kuchen und dann die Hochzeitstorte für morgen. Vorgestern kam schon der Tortenaufleger aus Marzipan mit dem Hochzeitsfoto meiner Eltern drauf. Es hat alles geklappt. Nur auf die Windeln warte ich noch, die hatte ich auch hierher bestellt. Ich bin aber auch froh, wenn wir morgen wieder nach Hause fahren. Und zum Glück habe ich noch ein paar Tage, ehe die nächste Jobphase wieder beginnt. Auf die freue ich mich. Eine unsensible Bemerkung meiner Mutter reicht locker aus, dass ich mich völlig fett fühle. Der Essdruck stetig an und heute vormittag bin ich schon dagegen angerannt. Hat nicht wirklich geholfen. Das Joggen war schwer und ein Nacktschnecken-Spießrutenlaufen. Allerdings ist das Setting hier schon toll - bin um den Daschower See herum. Auf dem Weg zurück habe ich eine winzige Maus von der Straße gerettet und ihr den Weg in die Wiese zurück gezeigt. Vielleicht war sie aber auch verletzt. Seit wir hier sind, wurden so viele Dinge besprochen, dass mir heute beim Frühstück die Ohren anfingen zu fiepen. Ich fühle mich, als würde der Pegel beständig ansteigen und ich zunehmend überlaufen. Zudem erreichen uns Probleme mit dem Haus in Italien, mich auch welche aus dem Büro und die Kleine langweilt sich hier demonstrativ und fragt schon, ob sie nächstes Jahr wieder mit her muss. Ich habe ihr versprochen, dass wir morgen ins Schwimmbad fahren. Jetzt übt sie auf ihren Bass. Zu Hause hätte sie ja auch nicht mehr unternommen. Morgen reisen schon die ersten Verwandten an, Leute, mit denen ich nicht viel anfangen kann. In meiner Wetter-App strahlt die Sonne den ganzen Tag hier in der Region, doch wir hocken doch meist unter Wolken und brauchen Socken und Jacken. Trotzdem ist es kalt. Mir ist schon wieder nach Tee. Mein Mann hat schon seit einer Weile sein Buch nicht mehr umgeblättert und ein leises Schnarchen hat ihn eben auch verraten. Ich habe das Buch zur schriftlichen Prüfung HP-Psych mitgenommen, aber es scheint mir doch sehr unwahrscheinlich, dass ich hier mal reinschauen kann. Eher lese ich das tolle Buch weiter, welches mir eine Freundin als Ferienlektüre mitgeben hat: ZsuZsa Banks - "Schlafen werden wir später".
Jetzt sind wir also wieder woanders. Nachdem der Kleine zweimal zu mir gesagt hat, "ist hell!" und dann doch wieder eingeschlafen ist, ist er nun direkt nach dem Aufstehen rüber zur Oma. Dummerweise habe ich von allem reichlich eingepackt, nur Socken für's Kind sind mir durchgegangen. Da ich hier aber eh mal ein paar Sachen kaufen gehen wollte, mache ich das gleich heute. Vielleicht verbunden mit einer Radtour in den nächsten Ort. Das sind hier schon Entfernungen. Von dem vielen Sonnenschein, den uns die Wettervorhersage versprochen hat, ist leider noch nichts zu sehen. Ein bisschen fühlt es sich an, als wäre der Sommer vorbei. Ist er wahrscheinlich auch, wenn ich so auf den Kalender schaue. Bleibt, sich einen schönen Spätsommer zu wünschen.
Unsere Große hat sich gestern auch mal persönlich gemeldet, wobei wir schon durch die Gruppe erfahren hatten, dass sie gut angekommen waren. Die haben bestimmt ein gute Zeit dort zusammen. Ich freue mich für sie. Am Samstag bin ich dann doch ins Routieren gekommen, weil ich die Sache mit der Goldhochzeit meiner Eltern total verdrängt hatte. Nicht, dass diese stattfinden wird, aber was ich dafür tun wollte! Meine Mutter hatte mir im Juli ein Hochzeitsfoto von sich mitgebracht und wir wollten das Bild als Aufleger auf einer von mir gemachten Torte aufbringen. So musste ich sehen, dass ich das Bild noch eingescannt bekam, im Internet eine Expressbestellung aufgeben und noch Zutaten besorgen. Und was war mit einem Geschenk? Man konnte doch nicht mit leeren Händen einer Goldhochzeit der Eltern beiwohnen... Ich habe mit meiner Tante telefoniert und bin dann schließlich zur Gärtnerei gefahren und habe einen kleinen Feigenbaum gekauft. Der steht jetzt noch in unserem Bus und wird leidlich von einer Regenjacke meines Mannes verdeckt. Ob wir die Pflanze allerdings bis zum Ende der Woche verstecken können, halte ich noch für vermessen. Ich habe mich so über Eure Kommentare gefreut! Danke!
Gerade kam die Nachricht, dass die Kinder kurz vor dem Gotthard-Tunnel ständen. Es gibt eine WhatsApp-Gruppe, wo wir besorgten Eltern regelmäßig benachrichtigt werden. Die Übernachtung in der Schweiz haben sie jetzt also hinter sich und sich auf dem Weg nach Umbrien. Ich bin erstaunlich ruhig und sehr optimistisch, dass alles prima laufen wird. Irgendwie ist es ein komischer luftleerer Raum gerade. Wir sind zwar zu Hause, aber irgendwie noch nicht richtig da und schon fast wieder weg. Ich müsste die Sachen für Mecklenburg packen, habe aber noch keine Lust. Reicht es nicht, das morgen zu machen? Wir fahren doch am Mittag, frühstens. Und nehmen den Bus, in den wir packen können, was wir wollen. Platz satt. So langsam weichen die Schmerzen aus meinen Beinen und ich gehe die Treppen nicht mehr ganz so eckig. Tanzen heute dürfte kein Problem sein. Der heutige Abend ist wie für mich ein echtes Highlight. Ich bin so froh, mal dem Familienleben zu entkommen. Geballtes Zusammensein über mehrere Tage finde ich immer anstrengend. Ich kann mich nicht gut abgrenzen und nehme alles an Stimmung in mir auf und versuche, darauf Einfluss zu nehmen. Und weil es mir irgendwie auch angewöhnt habe, wie auf "Stand by" zu sein, wenn sie um mich herum sind, kriege ich keinen rechten Kontakt zu mir selber. In den nächsten Tagen wird es nicht einfacher werden, weil dann noch meine Eltern hinzu kommen. Ich sollte meine Inliner mitnehmen, dann kan nich mal eine Runde für mich drehen und Musik hören. Nur mit mir sein. Zurück im verregneten Deutschland. Aber der Blick auf die Wetterkarte versöhnt mich wieder: wir werden ab Morgen noch mal schönes Sommerwetter haben. Auch bei meinen Eltern, wo wir die nächste Woche noch ein paar Tage verbringen werden.
So gaaanz langsam werde ich wieder etwas beweglicher, aber schmerzfrei bin ich noch nicht. Ich habe alles getan, was den Muskelkater etwas lindern könnte und hoffe jetzt, dass den Rest die Zeit erledigen wird. Morgenabend würde ich aber gerne wieder tanzen können... So schlimm hatte ich es noch nie, glaube ich. Meine bisherigen Bergerfahrungen waren da auch ganz anders, es könnte am heftigen Abstieg gelegen haben. Und die Turnschuhe waren nun mal auch nicht gerade das passende Schuhwerk, um durch eine Schlucht zu klettern. Den Reisetag gestern mag ich am liebsten streichen. Es hat alles geklappt, aber die Stimmung war wie immer zwischendurch sehr angespannt. Ich bin meist gestresst wegen der Zeiten und mein Mann hasst das ganze Prozedere am Flughafen. Heute Morgen genieße ich die Ruhe im Haus, da alle noch schlafen. Ich habe in Teufelskralle gebadet, sämtliche störende Haare entfernt und all das getan, wozu ich im Urlaub nicht die Möglichkeit hatte. Das macht ein schönes Wohlfühlgefühl. Ich bin froh, mal wieder zu Hause zu sein und habe für heute Nachmittag eine kleine kinderfreie Zeit eingebaut, weil der Kleine mit seinem neuen jugendlichen Betreuer ins Kino geht. Mal sehen was ich oder wir damit anfangen. Eine Kinderpause tut in jeden Fall gut. Die großen Ferien sind doch immer lang, zum Glück hatten wir für die ersten zwei Ferienwochen durchgängige Betreuung. Aber auch so viel Zeit mit den Mädels zu verbringen ist ungewohnt. Wobei ich sagen muss, dass der Urlaub sehr harmonisch abgelaufen ist, wenn man mal von den Aussetzern des Kleinen absieht. Aber der kriegt ja gleich von vier Leuten Gegenwind, da hatte er meist die schlechteren Karten. Der war auch nur froh, wieder zu Hause zu sein und war den ganzen restlichen Nachmittag und Abend mit sich und seinen StarWars-Karten beschäftigt. Unsere Große wird heute bereits in ihren nächsten Urlaub aufbrechen. Sie fahren mit sieben jungen Leuten im VW-Bus nach Italien. Die Oma hat Ihnen das Haus dort für kleines Geld zur Verfügung gestellt. Zum Glück konnten wir es so einrichten, dass die ganze Truppe jeweils bei Freunden von uns in der Schweiz übernachten können. Die haben Platz und die Kids sind ja genügsam mit Isomatte und Schlafsack. Ich bin gespannt, wie das alles läuft. Einen Führerschein haben nur die drei Jungs, die mitfahren. Anfänglich hatte ich mehr Sorgen, aber jetzt kann ich das ganze relativ gelassen auf mich zukommen lassen. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |