Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Oh man, so einen Arbeitstag hatte ich schon lange nicht mehr. Ich musste gegen Ende meiner langen Schicht echt schauen, dass ich nicht nur noch unfreundlich war. Aber acht Stunden Dauerfeuer sind schon eine echte Herausforderung. Als ich dann endlich fahren konnte, hat mich der Blick auf die Verkehrsmeldungen auch nicht gerade fröhlich gestimmt. Auf meiner normalen Route waren es 16 km Stau insgesamt. Ich musste also umfahren und das dauert halt. Egal, jetzt bin ich zu Hause und freue mich auf das lange Wochenende, um mich für die vier Tage nächste Woche wieder zu rüsten, die werden auch recht anstrengend werden. Genug gejammert, jetzt ist jetzt und keine Arbeit. Und wenn ich an gestern denke, dann erinnere ich mich an einen sehr schönen und erlebnisreichen Tag. Schule hatten wir nur bis 14 Uhr und danach hatte ich mir eine ayurvedische Ganzkörpermassage gelegt. Ich hatte zum Geburtstag einen Gutschein geschenkt bekommen. Das war wunderbar und hat mich echt tiefenentspannt. Den Nachmittag hatten mein Mann und ich uns freigeschaufelt und er kam zu mir in die Stadt. Allerdings sah er nicht gut aus, als ich auf ihn traf und er erzählte mir von seinem Sturz mit dem Fahrrad. Wir sind erst einmal eine Weile sitzengeblieben und ich habe Kügelchen und was zum Kühlen organisiert. Dann ging es ihm soweit gut, dass wir doch unsere Vorhaben noch umgesetzt haben. Er hatte nämlich einen Tisch im Mongo's reserviert und danach Karten für die Oper für eine Tanzaufführung. Wir waren beide noch nie dort essen gewesen und erst hat es mich überfordert, dass ich mir aus den ganzen Zutaten selber was zusammenstellen sollte. Aber es funktioniert auch ohne großen Plan, weil man ja nur Sachen nimmt, die man mag. Dann wählt man noch eine Soße/Marinade aus und bekommt alles gebraten an den Tisch zurückgebracht. Das war auf jeden Fall was anderes und sehr lecker. Und gar nicht so teuer, wie manch einer im Internet postet. Später haben wir dann Tao 4 und 5 gesehen und das war schon eine sehr ungewöhnliche Aufführung. Das Ensemble kommt aus China und es werden zwei recht lange Choreographien mit vier, bzw. fünf Leuten aufgeführt. Abwechslung gab es wenig, aber es war sehr beeindruckend, was sie darboten. Tao 4 fand ich aber etwas anstrengend, weil die Musik ungewohnt war und mir wurde es fast zu viel. Tao 5 hat mir da besser gefallen. Unglaublich, wie manche Menschen tanzen können!
http://www.oper.koeln./de/programm/tao-dance-theater/2181 Heute bin ich so durch, dass ich keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen kann und dieser Zustand ist deswegen schwierig. Ich komme innerlich nicht zur Ruhe und das zeigt sich durch äußere Aktivität. Ich mag mich gar nicht ausruhen. Wenn ich mir das erlaube, dann würde ich womöglich sofort wegpennen oder eben auch nicht, weil ich innerlich viel zu rappelig bin. Außerdem bin ich ziemlich satt, weil das Essen mich ruhiger machen sollte. Das kenne ich schon. Ich weiß einfach nicht, was ich mit mir anfangen soll. Mein Mann sitzt mit dem Sohnemann vor so einem Autorennen, welches mich total kirre macht. Mit Ton geht gar nicht, aber selbst ohne Ton schwappt genügend ungute Energie von dort zu mir, auch weil mein Mann beständig flucht. Auch etwas, was ich nicht gut aushalten kann. Wenn ich ihn darauf anspreche, dann geraten wir sofort in Streit. Er versteht das nicht, für ihn ist es völlig normal, es gehört zu ihm und seinem Leben. Wahrscheinlich ist es auch so und ich weiß ja selber nicht, was mich daran immer so aufregt. Ich kriege nur mit, dass sofort mein Blutdruck hochgeht und ich nicht mehr entspannt sein kann.
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Das ist echt mal was ganz anderes. Ich muss nicht früh raus, ich kann mit dem Fahrrad fahren und ich komme echt spät nach Hause. Abends bin ich platt wie ne Flunder, obwohl ich den Stoff an sich nicht anstrengend finde. Mich interessiert das alles sehr. Heute hatten wir die verschiedenen Formen der Schizophrenie. Die Frauen aus dem Kurs habe ich noch nicht wirklich kennengelernt, zumal ich die Pausen auch schon mal alleine oder mit meiner Freundin verbringe, die dort arbeitet. Im Moment würde ich sogar sagen, so richtig wohl fühle ich mich unter ihnen noch nicht. Aber wir sind ja noch eine Weile zusammen und werden uns sicher noch näher kennenlernen. Gestern Abend habe ich das Yoga sausen lassen müssen, weil ich nicht schon nach zwei Stunden schon wieder los wollte. Es gibt ja auch zu Hause etwas zu tun und ich brauchte einen Abend ohne Struktur. Und Zeit mit den Kindern, wo ich die noch weniger mitkriege als sonst. Gerade was den Kleinen angeht, da hänge ich doch noch ganz schön fest, da fällt das Loslassen besonders schwer. Schön, dass ich im Moment morgens mit ihm aufstehen kann und mitunter bringe ich ihn auch zur Schule. Gestern hatte ich totale Lust, Kekse zu backen und habe mit der jüngeren Tochter zusammen schnell ein paar Cookies gemacht. Ich finde, die sind nicht so super der Hit. Ich muss demnächst mal richtige Mürbekekse machen. Die mag ich viel lieber.
Dieses Youtube-Video haben wir heute in unserem Kurs gesehen. Einfach sehenswert!
Puh... ich bin ganz schön voll von Eindrücken, Infos und Neuem. Aber auch ziemlich glücklich mit meiner Wahl zur Ausbildung zum Heilpraktiker (Psychotherapie). Das Oshos-Uta ist einfach nett, die Dozentin total klasse und ich glaube, die Gruppe auch. Da brauche ich immer etwas - am ersten Tag überfordern mich die vielen neuen Gesichter. Leider sind wir nur Frauen, das wäre sonst nicht unbedingt so. Und die Assistentinnen, die in im letzten Ausbildungsjahr dabei waren, die schwärmen so von der Truppe davor. Dann meint man irgendwie, die wäre irgendwie besser gewesen. Aber die haben sich am ersten Tag wahrscheinlich auch so gefühlt wie wir heute.
Unter anderem haben wir heute erfahren, was an Stoff dieser Kurs beeinhaltet und das schreckt mich gar nicht. Ich finde fast alles super spannend und habe bislang auch noch keinerlei Respekt vor der Prüfung. Das kann natürlich noch kommen. Lustig war, dass mir schon morgens vor dem Kurs eine ehemalige Freundin aus Studienzeiten begegnete und wir gleich feststellten, dass wir im selben Kurs sitzen. Sie allerdings als Assistentin. In Köln läuft man doch immer mal wieder jemanden über den Weg, auch wenn es keine Kleinstadt ist. Es kommt halt nicht so oft vor. Wir sind uns schon mal irgendwann auf einem Flohmarkt begegnet, das ist aber auch schon wieder Jahre her! Schade war, dass ich nicht so ganz entspannt war, was das Zuhause und die Arbeit anging. Ich habe irgendwie damit gerechnet, dass mich ungute Nachrichten erreichen, aber bis zum Nachmittag war alles gut. Später sah ich, dass die Lehrerin des Kleinen eine Viertelstunde nach Schulschluss angerufen hatte und da dachte ich mir, dass mein Mann ihn wohl nicht abgeholt hat. Es war ein Missverständnis, weil er nämlich dachte, unser Kindermädchen würde das tun. Die hatte ich aber nur gebeten, den Schwimmkurs am Nachmittag zu übernehmen. Was auch blöd ist, dass unser Sohn mal wieder unter Verstopfung leidet. Heute ist glaube ich schon der dritte Tag. Ich habe ihm eben ein Glycerinzäpfchen verpasst, vielleicht hilft das schon, den Knoten zu lösen. Ansonsten sind wir bald wieder beim Einlauf. Ich habe ja fest damit gerechnet, dass es heute wieder im Schwimmbad passiert. Irgendwie höre ich schon wieder die blöde Stimme hetzen, dass alles nicht so rund läuft, wenn ich nicht da bin und mich kümmere. Ich hasse dieses Gezeter. Diese Gedanken wollen mich doch nur in der Verantwortung halten und gönnen mir nicht, dass ich mich mal wirklich entspanne. Stop, das ist nicht liebevoll - denn dieser Anteil in mir hat seinen Grund, dass er so denkt und handelt. Da geht es immer um die Angst, dass alles den Bach runtergeht, wenn ich nicht alles "festhalte". Und darum, dass ich in der Form wichtig und wertvoll bin. Ich möchte meinen Wert aber nicht darüber bemessen und schon gar nicht im "Vergleich" zu einem anderen. Als ich heute in der Apotheke war, um eine Salbe für meine Tochter zu holen, habe ich mich nach einem Präparat erkundigt, dass angelblich ganz gut gegen Reizdarm helfen soll. Es handelt sich um natürliche Bakterien und man sollte es acht, besser 12 Wochen einnehmen. Es soll grundsätzliche Besserung bringen. Ich mache mir nicht so viel Hoffnung, aber einen Versuch ist es mir wert. ist natürlich auch nicht ganz billig der Spaß. Weiterhin muss ich natürlich schauen, dass ich grundsätzlich besser für mich sorge, damit die Belastung bei der Verdauung (meiner Themen) nicht so schwierig ist. Als ich heute morgen mit meinem Buddy gearbeitet habe, ist mir klar geworden, dass ich mir nicht erlaube Angst zu haben. Es gäbe keinen wirklichen Grund, jetzt, wo ich erwachsen bin. Dass Anteile von mir aber immer noch durch Traumatisierungen mit Angst zu kämpfen haben, das mag ich nicht so recht einsehen. Das soll weg. Sich um diese ängstlichen Anteile zu kümmern, das sei lästig. Ich frage mich, ob ich es eines Tages schaffen werde, all diesen Anteilen gerecht zu werden. Die Konditionierungen sind doch sehr hartnäckig und da ich es nicht wirklich erlebt habe, dass man sich um mich kümmert, tue ich es auch nicht angemessen, bzw. muss es mir mühselig erarbeiten. Aber damit bin ich nicht allein, das begegnet mir auch bei anderen Menschen um mich herum. Von daher ist es auch kein Wunder, dass ich diese heftigen Krämpfe hatte, denn vorangegangen war genau so eine Situation. Ich hatte Angst, die als unsinnig abgetan wurde und trotzdem da war. Ich habe mir das nur schön geredet und mich immer wieder beruhigt. Eine Anerkennung des Gefühls oder eine Erklärung gab es für mein inneres Kind jedoch nicht. Heute ist so ein wunderschöner Sonnentag. Unser Sohn wurde um eins von dem Kindermädchen abgeholt und ich durfte mich einfach auf mein Rad schwingen und quer durch die Stadt radeln. Ich habe meinen Mann und seinen Arbeitskumpel auf dem Flohmarkt besucht. Mir ist aufgefallen, dass es bei Sonnenschein überall schön ist! Man denkt immer, ja im Urlaub, da ist es hübsch und schön, aber da scheint ja auch meist die Sonne... Jedenfalls zeigte sich mir die Stadt heute von ihrer schönsten Seite! Und heute bin ich auch nicht mehr so platt, sondern wieder ausgeschlafen und fit. Gestern war ja doch ein etwas zäher Tag. Ich habe mich am Nachmittag nur kurz hinlegen können, weil wir den ganzen Tag mehr oder weniger noch Besuch hatten und abends waren mein Mann und ich mit dem Kleinen noch für anderthalb Stündchen beim Tanzen. Mehr hätte ich auch nicht gewollt, ich war einfach zu müde. Aber so war es gut. Morgen beginnt der erste Block meiner Ausbildung. Ich bin total gespannt und freue mich auf alles, was mich da erwartet. Aber auch, dass ich mal mit dem Rad fahren kann und morgens nicht so super früh raus muss, ist auf jeden Fall nett. Ich bin an drei Tagen nachmittags erst später zu Hause, aber das nehme ich liebend gerne in Kauf. Am vierten Tag ist schon um 14 Uhr Schluss. Ich bin echt froh, dass ich mich angemeldet habe!! Und sehr gespannt, was ich da lernen werde!
Nach nur fünf Stunden war meine Nacht vorbei. Ich kann mir nicht vorwerfen, ich hätte es nicht versucht, aber nachdem ich mich noch eine halbe Stunde im Bett rumgewälzt habe, bin ich um acht dann doch aufgestanden. Während der eine oder andere vielleicht die Krise kriegt am Morgen nach so einer Party bin ich immer höchst motiviert, das Chaos in Angriff zu nehmen. Es macht mir in der Tat Spaß, die Wohnetage so nach und nach wieder in ihren Urzustand zurückzubringen. Das Grobe habe ich geschafft und der Rest erledigt sich so nach und nach. Man kann auf jeden Fall hier wieder seinen normalen Alltag leben. Mein Kopf ist allerdings etwas brummelig, obwohl ich nicht wirklich viel getrunken habe. Aber scheinbar doch genug für einen kleinen Kater. Jetzt spüre ich auch die Müdigkeit als dumpfes Gefühl im Kopf. Bisher habe ich die himmlische Ruhe und das Alleinsein genossen, aber jetzt könnte doch langsam jemand auftauchen und mir beim Frühstück Gesellschaft leisten. Unser Sohn ist nicht hier, der hat bei dem Kindermädchen übernachtet und sie verbringen auch noch den Vormittag zusammmen. Mein Mann, das heutige Geburtstagskind ist unterwegs auf Märkten, auch wenn er nicht arbeitet. Und der einzige Übernachtungsgast scheint auch noch Schlaf zu brauchen.
Gestern Morgen bin ich noch mit leichten Bauchweh aufgewacht, das aber schon im Laufe des Vormittags besser wurde und am Nachmittag ging es mir schon richtig gut. Ich hatte Lust und Elan zu räumen und wir hatten genug Zeit, um alles fertig zu kriegen. Als dann die Gäste kamen, fühlte ich mich schon fast wieder richtig wohl in meinem Körper und die Krämpfe waren nur noch ein Schatten der Erinnerung. Ich war sooo froh! So konnte ich all die lieben Leute genießen und mich darüber freuen, dass sie sich alle immer so wohl bei uns fühlen. Durch die milden Temperaturen konnten wir unseren Wohnbereich auf die Terrasse ausweiten und viele saßen bis in die Nacht draußen. Das Buffet war ein Traum wie immer, denn kein normaler Caterer kann dagegen anstinken, was die Leute zu Hause in ihren Küchen zaubern! Ich hatte zwischenzeitlich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht doch noch was gebacken hatte, weil der Nachtisch auszugehen drohte. Aber irgendwie kam dann noch was mit späten Gästen und ein paar Kekse und Schokolade holte ich auch noch aus dem Vorrat. Es muss ja nicht perfekt sein! Lustig ist, dass ich vorher immer denke, nächstes Jahr machen wir aber nicht wieder so eine fette Party, aber wenn sie im Gange ist, weiß ich wieder, warum ich doch wieder alle einlade! Ich werde jetzt mal nach meinen Kindern schauen, vielleicht ist ja eines der Mädels gewillt, sich schon mit mir an den Frühstückstisch zu setzen. Als ich eben von der Arbeit nach Hause kam, habe ich erst einmal kurz an unserer Apotheke gehalten und um etwas krampflösendes gebeten. Seit gestern nachmittag habe ich echt heftige Bauchkrämpfe. Ich hatte ein Müsli nach der Arbeit gegessen und bin dann mit leichten Bauchschmerzen noch laufen gegangen. Irgendwann ging dann gar nichts mehr, da landete ich mit einem Kirschkernkissen auf dem Sofa. Irgendwann waren die akuten Schmerzen auch weg und ich habe den Sohnemann selber ins Bett bringen können. Wir hatten es dann auch total schön miteinander, weil ich so dankbar war, dass es mir besser ging. Gegen viertel vor zehn meldete sich unsere Große und fragte, ob einer von uns sie in Hoffnungstal abholen würde. Ich hatte es ihr mehr oder weniger angeboten vorher. Ich dachte mir, wenn es später würde, würde bestimmt mein Mann fahren. Das hätte ich besser mit ihm abgesprochen, denn er wollte Sportschau gucken und so hab ich mich zu dieser späten Stunde (zu der ich normalerweise ins Bett gehe) noch aufgemacht. Schon auf dem Hinweg habe ich mich an einem unübersichtlichen Abzweig verfahren und musste über ein paar dunkle Dörfer zuckeln. Dann hörte das Kind ihr Handy erst nicht und ich wartete etwas länger. Auf dem Heimweg bin ich dann in falscher Richtung auf die Autobahn aufgefahren und musste auch da einen größeren Umweg in Kauf nehmen. Dennoch hielt sich mein Ärger in Grenzen, ich finde den so sinnlos - zumal mein Bauch wieder an zu krampfen anfing. Endlich im Bett fand ich überhaupt keine Ruhe und konnte lange nicht einschlafen. Die nächste Übung nicht überzureagieren. Natürlich klopften sofort die Sorgen über Schlafmangel an...
Heute Morgen ging es dann gleich weiter mit den Alltagsherausforderungen. Mein Wecker klingelte nämlich erst um sechs. Zu der Zeit fahre ich sonst los! Ich hatte vergessen, ihn wieder umzustellen, nachdem ich Dienstag nicht ganz so früh raus musste. Mittwoch Morgen war ich so früh aufgewacht, dass ich den Wecker ausgestellt hatte, ehe er überhaupt geklingelt hat. Ich habe ganze neun Minuten gebraucht, ehe ich im Auto saß. Stolze Leistung. Ich konnte mir sogar noch beim Bäcker meine Brötchen holen. Mein Outfit war nicht ganz so gelungen und geschminkt und frisiert habe ich mich erst im Büro, aber ansonsten war alles ok. Nur so richtig entspannt bin ich natürlich nicht in den Tag gestartet... Jetzt liege ich hier mit einem Kirschkernkissen auf dem Bauch und spüre, wie das Mittel wirkt. Aber auch an anderen Stellen meines Körpers spüre ich, dass mein Immunsystem im Keller ist. Es kribbelt immer noch regelmäßig in der Nase und im Mund nervt eine Aphte. Nicht so die perfekte Voraussetzung für die Party morgen. Ich wollte heute eigentlich auch noch Vanilletörtchen machen - mal sehen, vielleicht kriege ich das ja noch hin. Die restlichen Vorbereitungen schiebe ich notfalls auf morgen. Nachdem ich gestern mittag nur noch im Panikmodus war, ist es mir doch erstaunlich gut gelungen, mein System zum Abend hin wieder runterzufahren. Nach dem Yoga war ich dann sozusagen echt tiefenentspannt. Ich bin auch zum ersten Mal seit mein Mann mit hin geht, bei der Endentspannung wieder weggedöst. Danach hätte ich gut und gerne noch eine Runde joggen gehen können...
Im Moment hilft mir vor allem der Satz von Richard Moss (aus "Die Kraft der Gegenwart"): Die Realität ist nie so schlimm wie die Geschichten, die wir uns von unserem Leben erzählen. Oder so ähnlich. Und es ist tatsächlich so, dass wenn es mir gelingt, mich aus den Vergangenheit- oder Zukunftsgedanken herauszuholen und wahrzunehmen, was jetzt gerade ist, dann geht es mir sofort besser. Die Panik kann abebben. Und irgendwie habe ich dann auch weniger Angst. Es ist sowieso absurd, wovor ich alles Angst habe. Wenn ich da mit etwas Abstand draufschaue, dann muss ich oft lächeln und kann mich innerlich stärken. Doch, das war genau richtig so. Ich hatte mir gewünscht, dass wir heute mit unserer Familie zu unserem Lieblingsgriechen im Belgischen Viertel gehen. Ich hatte einen Tisch reserviert und wir haben dort einen schönen und harmonischen Abend verbracht. Klar, mit den üblichen Störungen, die unser Sohn so auf Lager hat, wenn wir zusammen unterwegs sind, aber ansonsten eigentlich alles rundherum gelungen. Der Kleine war aber auch übermüdet, weil er gestern Abend so gar nicht in den Schlaf gefunden hatte. Ich war schon eingeschlafen, als er noch mal nach mir rief, weil er eine frische Windel benötigte. Das fand ich nicht so prickelnd und ich brauchte auch dann etwas, ehe ich wieder einschlafen konnte. Zumal die Tochter nebenan Besuch von einer Klassenkameradin hatte. Als ich heute von der Arbeit kam, begrüßte mich erst mein Mann ganz herzlich und ich fand Blumen und eine Karte mit einem Überraschungsabend auf dem Küchentisch vor. Auf dem Weg zur Schule begegnete mir meine Große mit einem Blumenstrauß und als ich mit dem Kleinen auf dem Weg nach Hause war, fiel auch ihm wieder ein, dass ja heute mein Geburtstag ist. Das war sehr süß, weil ich es ihm gestern ein paar Mal gesagt hatte, er es aber immer wieder vergaß. Zu Hause sollten mich dann alle noch mal drücken, so dass er auch Zeuge davon wurde. Dass wir das bereits getan hatte, das zählte für ihn nicht. Und weil er sich oft so unglücklich ausdrückt, wer was jetzt mit wem tun soll, sagte er, ich solle seine große Schwester umarmen. Wir grinsten uns an und ich beglückwünschte meine 17 jährige zu ihrer tollen Mutter. Schön war, dass sie ganz ehrlich darauf einstieg und sagte, zu so einer Mutter könne man sie tatsächlich nur beglückwünschen... Ich glaube, das war das schönste Geschenk heute! Mir steigt fast das Wasser in die Augen vor Rührung, wenn ich daran zurück denke. Gestern war ich tatsächlich noch mit dem Kleinen in der Südstadt. Schön war, dass wir mit dem Auto nur bis zur Südbrücke gefahren sind und von da aus zu Fuß weiter. Wir beide gehen mittlerweile richtig gerne zusammen durch die Gegend. Das hätte ich vor ein, zwei Jahren mir nicht vorstellen können, weil jeder Marsch - war er noch so klein, eine Tortur war und das Kind auch keinerlei Ausdauer zeigte. Allerdings muss man dafür schon Zeit einplanen, auch, weil es ja mal hier oder dort etwas zu entdecken gibt. Aber gerade das macht es so andersartig, wenn man ihm unterwegs ist. Ich sehe einiges durch ihn mit anderen Augen. Wir kamen aber noch gerade pünktlich und ich habe so gut es ging, den Nachmittag dort mit ihm genossen. Wir beiden hatten so unsere Differenzen, das ist manchmal so. Auf dem Rückweg haben wir dann noch Fotos gemacht und viel Spaß dabei gehabt. Gestern wollte ich mir eigentlich richtig schöne Blumen kaufen und war vorher noch ganz erfüllt von der Vorstellung, mir selber einen schönen Geburtstag zu bereiten. Im Gegensatz zu all den Jahren davor, wollte ich für eine Rundumversorgung meinerseits sorgen, anstatt anderen den Job rüberzureichen. Doch dann war es mir plötzlich zu umständlich, mit der vollen Einkaufstasche noch am Blumenladen vorbei zu gehen und erst die Tasche ins Auto zu bringen, darauf bin ich nicht gekommen. Dann verließ mich auch noch die Lust, mir einen Kuchen zu backen. Ein Geschenk hatte ich mir aber zum Glück schon besorgt. Ich habe mir ein neues Portemonnaie bestellt, weil mein altes kaputt ist. Nachdem ich heute Morgen Buddyarbeit hatte, verstehe ich, dass ich diesen liebevollen Umgang mit mir üben muss, wenn sich etwas ändern soll. Deshalb habe ich mir einen Kirschstreusel gemacht und auch das Portemonnaie eingepackt. Je nachdem, vielleicht hole ich mir auch noch Blumen morgen, aber vermutlich bekomme ich eh welche. Gestern war mir aber auch sonst schnell alles zu viel. Ich fühlte mich regelrecht angeschlagen. Vielleicht habe ich einen Infekt im Körper, gut möglich. Ich hatte ja auch Halsschmerzen und war etwas verrotzt. Die Vorstellung, abends zu tanzen fühlte sich schon im Vorfeld nicht stimmig an und so bin ich auch nicht hin. Ein schöner Film aus der Mediathek summte viel mehr. Den habe ich mir auch angeschaut, nachdem ich das eine Kind ins Bett und das andere zu ihrer Freundin gefahren habe. Und obwohl ich eigentlich gut für mich gesorgt habe, habe ich abends noch weiter gegessen. Und Alkohol getrunken. Den irgendwie war ich auch traurig über diesen ereignislosen Tag gewesen. Wobei das ja nur meine Gedanken dazu sind, die Geschichte, die ich mir da über diesen Tag erzähle.
Heute kriege ich leider auch nicht so recht ein Bein auf den Boden. Ich bin total unmotiviert, traue mich nicht, laufen zu gehen und habe auch keine Lust, etwas mit dem Kind zu unternehmen. Wir werden dennoch nachher noch was raus gehen. Ein Bekannter gibt ein Konzert für Kinder in der Südstadt. Es gibt zwar auch ein Herbstfest vom Bürgerzentrum im benachbarten Stadtteil, aber das stelle ich mir eher stressig vor. Hinter dem Kind her, seine Essensmengen limitieren und vielleicht Smalltalk halten, das schaffe ich heute glaube ich nicht. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |