Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Unser Sohn hat mich gestern überrascht. Wir haben noch ein paar Besorgungen nach der Schule gemacht und sind auch mal wieder in die Eisdiele eingekehrt. Normalerweise bestellt er IMMER Schokolade und Amarena-Kirsch, aber gestern wollte Erdbeer und Schoko! Eigentlich ist er nicht sehr flexibel, so wie er auch abends zum Nachtisch immer einen Kirschjoghurt einfordert. Gut, gibt es den nicht, nimmt er auch einen anderen, aber nicht ohne zu maulen.
Nachdem wir ihn die letzten drei Nächte zu späteren Stunde nicht mehr auf's Klo gesetzt haben, stand er heute sehr früh an meinem Bett. Er hatte ein ganz kleines bisschen in die Hose gemacht und sich danach umgezogen. Nur zur Toilette ist er nicht gegangen und das war – wie ich dann feststellte, sehr dringend. Ich habe mich zu ihm gelegt, bis er wieder eingeschlafen ist. Leider war die Nacht dann für mich dabei, weil ich eh nur noch eine halbe Stunde hatte, ehe der Wecker klingelte. So konnte ich mich schon mal ein bisschen darauf vorbereiten, dass ich ab morgen wieder ultra früh raus muss! Auch wenn ich mich durchaus auch auf die Arbeit freue, ist da doch auch der Blues, dass die Zeit ohne Doppelbelastung vorbei ist. Ich bin aber auch gespannt, weil morgen eine neue Angestellte anfängt, die ich noch gar nicht kennengelernt habe. Zum Lernen bin ich diese Woche fast gar nicht mehr gekommen. Immer waren da noch andere Sachen, die ich vorher abhaken oder lieber machen wollte. Gestern stand für eigentlich eine Runde Workout oder eine Fahrradrunde auf dem Programm, aber dann wurde mir zum einen die Zeit zu knapp, aber es fühlte sich überhaupt nicht stimmig an. Ich wollte nur in die Badewanne, mir war so frostig und kalt. Zum Glück habe ich da auf mich gehört. Abends habe ich mit meinem Mann zum letzten Abend Glühwein getrunken und später kam ich nicht drumherum, noch ein paar Süßigkeiten zu essen. Das hat mich schon etwas geärgert. Das geht gar nicht, sagt mein Kritiker, wo ich noch nicht mal abnehme, wenn ich weniger esse und die Sweeties so gut es geht weglasse. Ich versuche es als Ausnahme zu sehen und hoffe, dass ich wieder in den Tritt komme. Auch, wenn ich Stress auf der Arbeit habe. Da das Wetter heute nicht zum Outdoorsport einlädt, werde ich wohl gleich entweder die Matte ausrollen oder heute Abend zu den 5 Rhytmen tanzen gehen. Habe mich noch nicht entschieden. Letzteres ist fast leichter. Auch wenn die Nacht dann was kurz wird, aber nach einem Tag Arbeit ist ja schon wieder Wochenende!
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Jetzt rasen die letzten Novembertage aber nur so dahin. Immerhin habe ich die letzten zwei Tage einiges von dem erledigt bekommen, was ich diesen Monat auf jeden Fall noch abgehakt haben wollte. Heute Vormittag war ich bei trockenem Wetter mit dem neuen Rad in der Stadt und habe mich die ganze Zeit darüber gefreut, wie toll es sich fahren lässt. Ich habe alles bekommen, was ich wollte und war auch mittags schon wieder zurück. Unsere jüngere Tochter hat ab heute eine französische Austauschschülerin und die beiden sind sich glaube ich sehr sympathisch. Ich habe zumindest den Eindruck, dass sie gut zusammenpassen. Sie ist auch Vegetarierin und hat auch sonst ganz ähnliche Interessen wie unsere Tochter. Gestern vor dem Abendessen ist unser Sohn zu seiner großen Schwester ins Zimmer und weil sie ihn dort sehr bald wieder herauskatapultiert hatte, war er wohl ziemlich sickig und hat sich erst einmal überlegt, welchen Blödsinn er anstellen könnte. Er packt gerne Sachen von einem Zimmer ins andere. Von mir hat er ein total schönes Büchlein mit Stoffeinband und handgeschöpftem Papier mit zwei Eddingstrichen verziert. Ich war ganz schön sauer, zumal ich das erst kürzlich geschenkt bekommen habe. Wir wussten das schon während des Essens, weil er auf Nachfrage schon angedeutet hatte, dass er was im Schilde geführt hat. Ich war eh erstaunt, dass er nicht knatschend herunter kam, nachdem er vor die Tür gesetzt worden war. Mir selber geht es total gut. Ich bin recht entspannt und habe auch wenig inneren Struggle. Ich genieße solche Phasen immer sehr. Oft genug sieht es ja anders aus. Ich habe jedes Jahr den Stress, was für einen Adventskranz wir uns hinstellen. Ich bin so gar nicht die Deko-Queen und komme maximal auf eine einfache Lösung.
Heute friere ich nur! Es ist mit einem Mal doch wieder sehr kalt geworden und mir kriecht es nur so in die Knochen. Von dem kleinen „Schock“ am Freitag habe ich mich mittlerweile erholt und bleibe weiterhin daran, nicht so viel zu essen und auch den Süßkram was mehr wegzulassen. Wenn es tatsächlich nicht möglich sein sollte, etwas abzunehmen, dann möchte ich doch zumindest weitere Zunahmen verhindern! Die letzten Tage war es aber einfacher, weniger zu essen. Ich hatte nicht so viel Essdruck.
So wie auch nach meinem Besuch bei der Kinesiologin im August bin ich auch diesmal gestärkt daraus hervorgegangen. Seit ich am Freitag noch eine aufsteigende Wut vor einer Workout-DVD abgearbeitet habe, geht es mir richtig gut. Ich bin ruhiger und geerdeter als sonst. Und auch klarer. Das scheint wie ein Aufräumen im Inneren zu funktionieren. Ich bin immer noch fasziniert davon. Auch gestern beim Tanzen war ich viel mehr mit mir verbunden und wusste besser, was ich brauchte und wollte. Neben vielen echt schönen Tänzen allein und mit anderen, hatte ich auch viele nette Begegnungen und Gespräche. So war ich auch erst recht spät zu Hause. Gestern war ich mit einem Freund in einem großen Radladen und habe mich auch dort noch mal beraten lassen. Für dasselbe Geld bekomme ich dort ein sportliches City-Trekkingrad mit vielen guten Komponenten. Sie haben es mir bis Dienstag reserviert, aber ich habe mich schon entschieden, es zu nehmen. Es fühlt sich richtig an. Ich freue mich sehr auf ein endlich mal gescheites Fahrrad! Bislang habe ich immer irgendwelche Gebrauchten gefahren, eines viele Jahre lang, obwohl es schwer und auch irgendwie schwerfällig war. Und dann habe ich die ersten Plätzchen gebacken, ganz normale Ausstechplätzchen, allerdings vegan. Der Teig ließ sich nicht so super verarbeiten. Ich werde gleich noch ein paar machen, damit die Dose am ersten Advent schon ein wenig Auswahl bereithält. Wir machen an den Sonntagen oft ein „Adventskaffee“ mit Tee und Weihnachtsgebäck. Meine Tochter möchte auch gerne noch mit ihrer französischen Austauschschülerin backen, die am Dienstag zu uns kommt. Nachdem ich das letzte Mal noch etwas nervös war, als die 10-jährigen Jungs meiner Freundin alleine mit unserem Sohn zum Spielen raus gegangen sind, war ich heute total entspannt, als die drei mit dem Fußball losgezogen sind. Ich habe mittlerweile das Vertrauen, dass sie zusammenbleiben und die Jungs sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst sind, diese aber gut übernehmen können. Ach, wieder ein Schritt mehr! Ich wollte ich mich einmal pro Woche auf die Waage stellen, um zu sehen, was sich so tut. Und wie frustrierend war das heute Morgen, als diese noch ein halbes Kilo mehr zeigte als letzte Woche! Das ist ja ungeheuer motivierend. Ok, dann habe ich wohl immer noch zu viel gegessen. Zwar nicht mehr so viel Süßes, aber auch andere Lebensmittel haben ja Kalorien satt. Ich habe aber auch nach ein paar straighteren Tagen immer mehr Ausnahmen gelten lassen, das wird sicher auch ein Grund sein. Ich werde am Besten mal ein Essenstagebuch führen, um genauer zu sehen, wo ich mich da betuppe. Und wie gesagt, es geht dabei nicht darum zu hungern! Das mache ich ganz sicher nicht mehr, weil es nur zu noch mehr Problemen führt, wenn man den Körper auf Mangel umstellt. Wenn die Kids gleich aus dem Haus sind, werde ich auch mal die Matte ausrollen. Diese Jahreszeit lädt ja nicht gerade oft dazu ein, sich draußen zu bewegen. Außerdem sitze ich doch recht häufig über dem Lernzeug.
Gestern war ich zum zweiten Mal bei der Kinesiologin. Das war wieder einmal super spannend! Wir haben eine weite Reise zurück gemacht bis hin zu meiner Großmutter und auf dem Weg habe ich so einige Dinge losgelassen. Bin gespannt, wie die nächsten Tage werden, denn das letzte Mal habe ich mich danach wie ausgewechselt gefühlt. Ganz klar und geerdet. Gestern war ich erst einmal nur platt. Aber auch das ist normal. Ich habe mich mittags sogar hingelegt. Abends bekam ich so seltsame Kopfschmerzen und mir wurde mal wieder flau. Das hab ich ja in letzter Zeit öfter. Die Entscheidung für das Fahrrad habe ich noch etwas aufgeschoben. Ich werde morgen mit einem Freund noch in einen großen Radladen fahren und mich auch dort noch mal umschauen und beraten lassen. Vielleicht möchte ich doch ein etwas sportlicheres Rad. Mit dem Lernstoff werde ich wohl durchkommen bis zum Ende des Monats. Das macht schon zufrieden. Ich bin doch ziemlich kratzbürstig gerade, stelle ich fest. Mich nervt so ziemlich alles. Hoffentlich gibt sich das noch, denn heute steht noch ein Ausflug ins Einkaufszentrum mit dem Kleinen an. Wir müssen zum Optiker, Schuhe kaufen und treffen uns dort auch noch mit seiner Schwester. Wird auf jeden Fall spannend. Als ich heute morgen erfahren habe, dass unser Lerntreffen nicht zustande kommt, war ich überhaupt nicht traurig. Nach zwei Tagen nasskaltes Wetter, wo man keinen Hund vor die Türe jagen mochte, werden wir heute mit einem strahlend blauen Himmel und milden Temperaturen verwöhnt. Mir war sofort klar, dass ich raus musste. Nachdem ich zwei Stunden gelernt hatte, hab ich mich auf mein Rad geschwungen und bin zu einem Kumpel gefahren, der im Norden der Stadt einen Fahrradladen hat. Ich hatte das schon lange mal vor gehabt. Er hat sich mein Rad angeschaut und ich mir die Räder, die er verkauft. Er baut auch welche selber, aber die sind mit zu teuer. In ein wunderschönes blaues Rad habe ich mich förmlich „verliebt“ und das fährt sich auch total gut. Ich habe beschlossen, einmal darüber zu schlafen und mich dann zu entscheiden. Ich gehe schon länger schwanger mit dem Gedanken, mir mal ein ordentliches Fahrrad zu kaufen. Das wäre eins. Nach den 20 km radeln fühlt ich mich körperlich angenehm ausgepowert. Schön war auch, dass ich die meiste Zeit am Rhein entlang fahren konnte. Gestern bin ich ausnahmsweise mal nicht zum Yoga gegangen. Wir hatten Besuch von einem Freund aus Berlin und irgendwie wäre es blöd gewesen, nach dem Essen dann wegzugehen. Er wäre auch traurig darüber gewesen. So haben wir gemütlich zusammen gesessen, was ja seit seinem Wegzug nicht mehr so oft möglich ist. Auch wenn ich meinen Vorstellungen von einer Ernährungsumstellung nicht immer so ganz nachkomme, so stopfe ich mich doch zumindest nicht mehr so voll und esse noch gesünder. Das allein reicht schon aus, dass ich mich wohler fühle und ich auch mit dem Bild in meinem Spiegel viel zufriedener bin. Erstaunlich, was das ausmacht! Damit bin ich aber schon mehr als happy, denn das ist mir viel mehr wert als eine Zahl auf der Waage. Mit dem Lernen komme ich auch ganz gut vorwärts. Eigentlich ist es prima, dass ich sofort was tun habe, wenn sich Leerlauf einstellt :) Nix tun ist ja nun nicht gerade meine Stärke. Oh, da fällt mir ein, dass ich noch eine Wäsche aufhängen muss. Wie die Zeit dahinfliegt! Wir haben schon den 20. und mir bleiben noch knapp zwei Wochen zum Lernen und Kraft sammeln für den nächsten Arbeitsblock. Nicht, dass das Arbeiten ein Problem ist, aber die Belastung insgesamt steigt dann halt doch an. Unser Leben heutzutage ist doch sehr komplex und herausfordernd. Ich versuche ja schon, nicht mehr allem gerecht zu werden und trotzdem bin ich manchmal einfach „drüber“... Schaue ich mich um, geht es nicht nur mir so. Nachdem ich die letzten Tage ganz viel gebacken habe, bekam ich gestern noch einen Anruf, ob ich auch im Auftrag backen würde? Man hatte meine Donauwelle bei einem Geburtstag gegessen und sei so begeistert gewesen, dass man diesen Kuchen gerne für heute für den Kindergeburtstag hätte. Ich habe das gerne zugesagt und gestern damit angefangen, weil ja jeder Arbeitsgang abkühlen muss. Ich verkaufe also mal wieder einen Kuchen. Das ist schon lange nicht mehr vorgekommen. Mit dem Sohn einer befreundeten Familie habe ich noch eine Torte für seine Mutter gemacht. Er wollte unbedingt jene, die ich zum Geburtstag bekommen hatte. Ich hätte ja lieber eine gemacht, die sicher gelingt, aber ich musste mich auf das Wagnis einlassen. Ich war nicht ganz zufrieden, aber sowohl mein Helfer als auch seine Familie waren angetan und glücklich. Für unseren Besuch am Samstagabend habe ich dann noch schnell ein paar vegane Bananen-Schoko-Muffins gebacken, weil zwei von den Teenagern Veganer waren. Unsere Tochter isst auch lieber welche ohne Eier. Ich bin so im Flow, ich könnte jetzt immer weiter machen. Denke schon darüber nach, welche Plätzchen ich für den Advent backen soll. Ich würde ja gerne mal Spritzgebäck machen, das gab es bei mir noch nie. Freunde würde mir sicher ihren Fleischwolf dafür leihen. Ich muss mal schauen. Unsere jüngere hat auf jeden Fall schon ihre Lieblingsplätzchen bestellt: Schoko-Honig-Plätzchen zum Ausstechen. Vor lauter Backerei komme ich gerade nicht so sehr viel zum Lernen. Auch jetzt drücke ich mich gerade wieder. Werde aber mich aber gleich daransetzen, damit mir da nicht auch die Zeit davon rennt.
Im Moment bin ich abends immer sehr früh müde. Auch Freitag auf der Party habe ich bald abgebaut und auch das Bier nicht vertragen. Ich spüre die Wirkung recht schnell und da wurde mir auch noch flau davon. Ich schlafe locker 9-10 Stunden pro Nacht. Ich hoffe, ich bin heute Abend auf dem Konzert etwas fitter. Das wäre ja sonst blöd. So komme ich auch mit dem Lesen abends nicht weit. Dabei finde ich das Trauma-Buch von Levine super interessant. Die Übungen darin kriege ich aber nicht umgesetzt. Ich habe damit immer meine Schwierigkeiten. Ich bin wie blockiert, die Zeit dafür nehme ich mir so gut wie nie. Lesen ja, was tun für mich, nein. Ich frage mich schon die ganze Zeit, was daran das Problem ist, aber eine Antwort bekomme ich nicht. Noch nicht, ich werde auch da sicher noch dahinter kommen. Denn dort, wo die Widerstände sind, da ist es immer spannend und meist geht es auch nur dort weiter. Vorab schon mal ein paar Bilder von der tollen Ausstellung, die Freunde organisiert haben. Die Tasche aus den blau-grünen Surfsegeln musste ich einfach mitnehmen! Alles Unikate und handgemacht! Diesmal habe ich die Torte auch mal selber probiert! Die ist wirklich gut und ungewöhnlich. Natürlich nur was für After-Eight-Fans! Ich habe den schweren Rührteigboden gegen einen leichten dunklen Biskuit ausgetauscht, beide Böden mit Rum getränkt und weil ich der Meinung war, ich hätte keinen zweiten Mascarpone im Kühlschrank, wurde der durch einen Becher Schmand ersetzt. Vom Pfefferminzlikör war auch nur noch die Hälfte von dem da, was ursprünglich in die Creme gemusst hätte. Dadurch wurde sie heller und nicht ganz so stark minzig. Unter die Zwischencremeschicht habe ich noch kleingeschnittene After-Eight-Täfelchen gerührt und die Deko aus Minzstäbchen und After-Eights gestaltet. Und so sah es dann aus: Ja, ich habe tatsächlich Torte gegessen. Ein kleines Stück. Ich hatte darüber nachgedacht, wie ich das mit dem Essen mache auf der Party und beschlossen, mich mit einer normalen Portion warmen/herzhaftem Essen satt zu essen und mir danach einen kleinen Nachtisch zu gönnen. Zu späterer Stunde musste ich mir noch zwei Stücke Käse nehmen, das war aber mehr der Tatsache geschuldet, dass mir das Bier so gar nicht bekam. Ich habe nicht viel davon trinken können und mir war bald so seltsam flau davon. Überhaupt war ich so gar nicht in Partystimmung, sondern schon sehr bald sehr müde. Da wir mit Freunden gefahren waren und ich auch nicht so früh schon wieder gehen wollte, habe ich das so gut es ging ignoriert und später wurde es dann auch noch mal angeregter und netter – vermutlich mit gestiegenem Alkoholpegel der anderen. Am Morgen hatte mich die Neugier auf die Waage getrieben. Jetzt wollte ich auch wissen, was genau da Sache ist. Meine Umwelt behauptet immer, ich würde bestimmt übertreiben mit der Gewichtszunahme. Aber es ist genau so, wie ich es vermutet habe. Zum Glück nicht mehr. Drei Kilo weniger würden mir also schon reichen, damit wäre ich sehr, sehr glücklich. Aber wenn das nicht funktioniert, dann müsste es doch zumindest möglich sein, eine weitere Zunahme zu stoppen! Ich möchte da auf jeden Fall weiter dran bleiben und das ohne zu hungern. Körperlich fühlt es sich sehr viel besser an, wenn ich mich nicht so vollstopfe. Auch das ist schon ein Gewinn an Wohlbefinden. Meine Laune ist auch besser jetzt, ich bin nicht mehr ganz so gereizt und genervt von allem und jeden. Gut getan hat, dass ich am Donnerstagabend tanzen war. Bei dem Wetter gehe ich ja nicht mehr ganz so gerne laufen und da konnte ich mich mal eine Runde auspowern und das auch noch in der mir am liebsten Art und Weise. Ich werde sehen, dass ich das häufiger mache, zumal diese 5-Rhytmen-Veranstaltung ganz hier in der Nähe ist! Dieses Wochenende ist auch nur eine kleine Tanzparty und außerdem kriegen wir heute Besuch. Eigentlich wollte ich heute Mittag noch etwas lernen, aber erstens bin ich dafür zu müde und zweitens ist meine jüngere Tochter zu Hause, die meine Unterstützung braucht. Sie leidet immer mal wieder unter Schlafstörungen und möchte deshalb tagsüber jetzt mal nicht einschlafen, um wieder in einen geregelten Nachtschlaf zu kommen. Wir waren am Vormittag zusammen an ihrer neuen Schule zum Elternsprechtag, wo wir aber nur ein kurzes Pläuschchen mit der Französischlehrerin gehalten haben. Es ist auch dort notenmäßig alles im sehr grünen Bereich.
Was die Ernährungsumstellung angeht bin ich nach wie vor dabei und körperlich fühlt es sich extrem gut an. Abends ist es schwer und zwischendurch kriege ich auch immer mal den einen oder anderen heftigen Jiper. Ich bin schon etwas gereizt und unzufrieden, auf einer anderen Ebene. Aber da ich mich mit guter und vollwertiger Nahrung versorge und nicht hungere, muss ich mich anders um diese Bedürfnisse kümmern, die da anklopfen. Essen ist da nicht zuständig, das habe ich schon vor Jahren gelernt. Aber solche Muster sind mehr als hartnäckig. Nach dem Termin in der Schule waren die Kleine und ich noch im Secondhand und wir haben auch ein paar Klamotten gefunden, mit denen wir unsere Garderobe aufpolieren wollen. Ich musste dann aber noch in den Laden nebenan, weil es dort alles rund ums Backen gab. Es gibt ja mittlerweile ganze Läden, die wirklich alles haben, was man sich da vorstellen kann! Unglaublich. Ich wollte so eine Tortensäge, mit der man Böden durchschneiden kann und einen gezackten Teigschaber für z.B. Donauwellen. Meine Tochter hatte Lust auf pink-rosa Glitzerstaub, den wir auf unsere Weihnachtsplätzchen streuen wollen. Auf mich warten diese Woche noch einige Backprojekte. Ich freue mich richtig, habe solche Lust dazu. Für die Party am Freitag will ich noch mal eine After-Eight-Torte machen, die ich nach und nach immer weiter verändere, so dass sie immer besser wird. Ich bin noch etwas verwirrt durch die Träume, denen ich heute Morgen nachhänge. Mein Mann hatte sich von mir getrennt und es war so endgültig. Wenn ich aber alles auf mich beziehe, wie man es in mancher Traumdeutung macht, dann frage ich mich: was hat sich da innerhalb von mir (abge-)trennt? Aufgrund des Negativerlebens gehe ich davon aus, dass es sich nicht um ein Loslassen, sondern ein Abtrennen handelt. Auf meiner Lippe thront ein „wunderschönes“ Herpesbläschen! Gestern Morgen spannten meine Lippen so und ich habe mal wieder nicht geschaltet. Dann war es schon zu spät. Wobei, kann man die Dinger wirklich stoppen, wenn man sie frühzeitig behandelt? Je nach Stelle am Mund habe ich auch noch Nervenschmerzen im Gesicht, diesmal in der linken Gesichtshälfte, zum Glück nicht sehr stark. Nächste Frage: da ich keinen Infekt habe, ist alternativ Ekel oder Stress der Auslöser. Zu beidem fällt mir nicht sofort etwas ein oder eben doch, je nach Betrachtungsweise. Als ich am Samstagabend meine Garderobe nach einem Tanzoutfit durchforstete, hat mich mal wieder der absolute Frust eingeholt. Eine Tanzhose nach der anderen kann ich aussortieren und ich finde nichts, worin ich mich halbwegs wohlfühle. Ich habe den Entschluss gefasst, nun doch etwas gegen die stetige Gewichtszunahme zu unternehmen. Nicht hungern, nein, das mache ich nicht, aber doch etwas umstellen. Ist ja nicht so, dass ich nicht wüsste, wie es geht. Frage ist nur, was mache ich mit meinem Frustessen? Dränge ich das weg oder wird es mir möglich sein, es liebevoll zu durchbrechen? Ich einige mich mit mir selber darauf, dass ich nicht nur essgestört bin, sondern wie so viele andere Menschen auch, die Nahrung einfach so missbrauche. Obwohl wir gestern Besuch zum Frühstück hatten und nachmittags zum Kaffee eingeladen waren, war es zumindest tagsüber relativ einfach. Abends haben wir Essen bestellt, weil weder mein Mann noch ich Lust hatten zu kochen. Wir waren beide auch spät zu Hause. Zumindest hatten wir noch alles für einen frischen Salat, den ich dann dazu gemacht habe. Während die anderen sich Pizza bestellt haben, habe ich ein chinesisches Reis-Gemüse-Gericht genommen. Schwierig wurde es nach dem Essen. Ein Riegel dunkle Schokoloade hat nicht wirklich gereicht, um meinen Pegel am Abend aufzufüllen. Ich habe mir, nachdem ich endlich den Kleinen im Bett hatte, noch einen Tee gemacht und „König der Fischer“ angeschaut, der auch im HP-Kurs empfohlen wurde. Das Gefühl von „nicht genug“ habe ich ausgehalten. Mache ich ja nicht zum ersten Mal. Unser Frühstücksbesuch war eine Mutter mit einem 16-jährigen Down-Jungen. Wir haben uns eigentlich schon vor vielen Jahren mal kennengelernt, weil da unsere Älteste und ihr Ältester zusammen in einen Musikschulkurs gegangen waren. Wie sich damals herausstellte, kannte sie meinen Schwager sehr gut aus Ausbildungszeiten. Und auch die Mutter einer anderen Freundin meiner Tochter. Wir haben uns wieder aus den Augen verloren, bis meine Tochter von einem Jungen in ihrer Clique erzählte, der einen Bruder mit DS hätte. Alles passte zusammen und ich sagte ihr, dass sie den Jungen schon länger kennen würde. Erst nach einer ganzen Weile habe ich über die jungen Leute dann doch wieder Kontakt zu der Mutter aufgenommen. Es ist immer total spannend, wenn man größere Down-Kinder miterleben kann und ich habe auch immer ganz viele Fragen an die Eltern. Nachdem sich unsere Jungs beide ordentlich den Bauch vollgeschlagen hatten, haben sie sogar zusammen gespielt und getanzt. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Deutlich spürbar war, wie nervös unsere beiden Mädels den jungen Mann gemacht haben, das war sehr süß! Ich hatte für einen Freund zum Geburtstag noch mal eine After-Eight-Torte gemacht, diesmal eine Kleine. Außerdem gab es noch einen original irischen Plumpudding, den wir flambiert haben.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |