Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Bereits 117 Seiten habe ich schon von dem Buch von Bärbel Wardetzki verschlungen. Selten habe ich eine so annähernd exakte Beschreibung meiner eigenen Innenwelt gelesen. Der Untertitel von Weiblicher Narzissmus lautet: "Der Hunger nach Anerkennung". Es hat wirklich etwas von Augenöffnen. Vieles, was ich nicht verstanden habe, dessen ich mich sogar geschämt habe, wird mir jetzt viel klarer! Sie schreibt zum Beispiel:
"Vor diesem Hintergrund ist auch die Panik vieler Frauen zu verstehen, wenn sie morgens auf der Waage sehen, dass sie ein Kilo oder einige Gramm zugenommen haben. Gemäß ihrem Selbstbild fühlen sie sich nur liebenswert, wenn sie schlank sind. Die Gewichtszunahme rührt daher tief an ihrem Selbstwertgefühl. Mehr Gewicht bedeutet dick zu sein, nichts zu haben, weshalb man sie mögen könnte. Auch sie selbst lehnen sich ab, finden sich hässlich und unansehnlich." oder auch: "Bei narzisstisch gestörten Menschen liegt eine "tragische Verknüpfung von Bewunderung und LIebe" vor, die zu trennen nicht möglich erscheint. Sie setzen Bewunderung und Liebe fälschlicherweise gleich, das heißt, ohne Bewunderung fühlen sie sich ungeliebt. Sie versuchen alles, um Anerkennung und Zustimmung zu erhalten. Nur dann fühlen sie sich angenommen, bestätigt und gemocht. Die Suche nach Bewunderung muss jedoch unbefriedigend bleiben, weil Bewunderung und Liebe eben nicht identisch sind. Bewunderung ist an besondere Merkmale gebunden, Liebe dagegen richtet sich auf den ganzen Menschen mit seinen Stärken und Schwächen. Bewunderung bleibt daher eine Ersatzbefriedigung für den eigentlichen, nie erfüllten Wunsch nach Achtung, Annahme und Liebe." Jetzt verstehe ich auch, warum es mir so schwer fällt, Gefühle zuzulassen und warum ich das Essen immer wieder als Ersatzbefriedigung benutzen muss. Und dabei ist mir das alles nicht wirklich neu. Andererseits doch. Nach zwei Tagen mit dem Kleinen bin ich froh, dass das Kindermädchen morgen mit ihm ins Schwimmbad fährt. Gestern waren wir auf einem Kindergeburtstag eingeladen und heute haben wir bei dem tollen Wetter meinen Mann auf dem Flohmarkt besucht. Während meine Männer sich eine Pommes geteilt haben, bin ich mal für so etwa 20 Minuten alleine herumgelaufen. Ein paar Kleinigkeiten habe ich einkaufen können. Ansonsten ist es schon schwierig, weil der junge Mann all meine Aufmerksamkeit bindet, wenn wir zusammen unterwegs sind. Als wir zum Auto zurückkamen, schrieb ein Mann gerade für die ganze Reihe Knöllchen. Er war mit dem Wagen vor uns beschäftigt, als ich meinen Sohn eilig in unseren schob und davon gefahren bin. Dabei sah es gar nicht so aus, als dürfte man dort nicht parken. Aber nun ja - Glück gehabt. Vorhin haben wir dann noch seine älteste Schwester besucht, die neuerdings im Eiscafé jobbt. Bei dem schönen Wetter heute hatten sie dort gut zu tun. Was war der Kleine stolz auf sie!
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Es ist wirklich schwer, das Essen wieder in vernünftige Bahnen zu bringen. Ich glaube, es übernimmt gerade mal wieder den für mich so wichtigen Part, manche Dinge nicht fühlen zu müssen. Ich bin viel zu oft unzufrieden, finde keine Ruhe in dem von mir gewählten Leben. Und wenn mich der Frust dann überfällt, dann fühle ich mich machtlos, ausgeliefert und unfrei. Kein Wunder, dass ich das nicht haben will. Als ich gestern Abend von meiner Freundin nach Hause kam, war der Essdruck riesig und ich habe mich noch mit etwas Wein und ein paar Süßigkeiten betäubt, ehe ich ins Bett gekrochen bin. Dabei war gestern mein letzter Arbeitstag und vor mir liegen dreieinhalb Wochen frei. Und ein Urlaub. Außerdem habe ich jetzt offiziell einen neuen Geschäftspartner, es hat ein Generationenwechsel stattgefunden, auf den ich schon lange gewartet habe. So gesehen: alles gut! Und dennoch nicht. Ich ecke an und es kommt mir vor, als wäre mein Körper zu eng für mich. Oh ha - da haben wir doch schon ein wunderbares Bild für meinen Wunsch nach Raum. Wenn es im Außen nicht geht, möchte ich meine Körpergrenzen erweitern - notfalls mit mehr Masse. Aber ich habe doch nicht wirklich mehr Platz, wenn ich dicker bin. Und dann ist es verdammt schwierig, älter zu werden. Die Gesellschaft macht enormen Druck, dass man auch mit 50 noch wie das blühende Leben auszusehen hat. Und ich möchte doch weiterhin gesehen werden und nicht als alte Schachtel aussortiert werden. Meine Freundin hat mir ein Buch ans Herz gelegt: Weiblicher Narzissmus. Ich habe es mir schon bestellt. Sie sagt, dass sie jetzt einiges besser versteht, auch bei mir. Ich bin gespannt.
Aus der Idee ist nun ein gebuchter Urlaub geworden. Eine Woche Portugal. Weil es so schön war das letzte Mal. Diesmal fahren wir in kleinerer Besetzung, nur mein Mann, der Kleine und ich. Die Mädchen genießen dann eine Woche sturmfrei. Heute waren wir mit dem Kleinen auf der Kirmes. Ich hatte es ihm versprochen. Und am Familientag ist das ja auch nicht ganz so furchtbar teuer. Unser Sohn hatte von Anfang an klar, dass er auf jeden Fall auf die Wilde Maus wollte. Die stand aber am Ende, so dass wir erst einmal mit ein paar Kinderkarussells und Autoscooter angefangen haben. In der Mitte stand eine riesengroße Wasserbahn, auf die wollte er mit uns beiden drauf. Ein ziemlich feuchtes Vergnügen, aber auch mit steilen Abfahrten. Aus so einem Spielekasten, wo die Kinder alleine rumklettern, wurde unser Sohn rausgeholt, weil er kleine Mädchen gehauen und getreten hatte. Das Ding ist natürlich videoüberwacht. Ich ahnte es schon, als erst die weinenden Mädchen ankamen und kurz darauf der Betreiber in das Teil reinkletterte. Man kennt sein Kind. Dennoch habe ich mich geschämt, ich kann so etwas nicht gut aushalten. Wir sind dann direkt zur Wilden Maus, weil die ja nun versprochen war, aber andere Geschichten gab es auf dem Weg nicht mehr. Diese eigentlich harmlose Achterbahn ist dennoch immer ein ziemlicher Nervenkitzel, weil man dem Ding nicht trauen mag. Für den Kleinen auch grenzwertig, aber noch machbar. Anders war es mit einem Piraten-Geisterschiff, in das er unbdingt rein wollte. Mein Mann ist mit und das Kind hat am ganzen Körper vor Angst gezittert. Das war definitiv nichts für ihn. Zu Hause musste er dann erst einmal seine feuchte Hose ausziehen. Aber dazu braucht es keine Geisterbahn, denn in letzter Zeit macht nachmittags immer mal wieder etwas Pipi in die Hose. Ich habe ihm dann heute gesagt, dass er weiterhin seine drei StarWars-Karten für das große Geschäft bekommt, er uns aber eine geben muss, wenn die Unterhose nass ist. Mal sehen, ob er mit dieser Abmachung etwas besser in den Griff bekommt. Ich wasch mich ja echt dumm und dusselig. Gerade komme ich auch mal wieder nicht nach. Wäscheberge noch und nöcher. Endspurt: noch zwei Arbeitstage. Morgen habe ich in der Mittagspause einen Massagetermin, weil ich erst nächste Woche Mittwoch zur Osteopathie gehen kann. Und mein Rücken tut eigentlich nur noch weh. Ich hoffe, das wird besser, wenn ich nicht mehr so viel im Büro und im Auto sitze.
Was hoffentlich auch bald mal besser wird ist mein Essen. Ich futtere mich so durch die Tage, das ist nicht mehr feierlich. Erst dachte ich, wenn ich meine Tage habe, dann hört es ja wieder auf. Pustekuchen. Ich habe einfach weitergemacht und mir ständig etwas in den Mund geschoben. So habe ich mir gestern vorgenommen, das mal ein bisschen anzugehen und nicht jedem Essimpuls nachzugeben. Ganz schön schwierig, aber es war schon etwas besser heute. Und ich hoffe, dass ich bald wieder gesund genug bin, um laufen zu gehen. Ich bin immer noch verschleimt und heiser. Und kriege manchmal Kopfschmerzen. Dieser ständige schlechte Geschmack im Mund, der nervt auch. Nun ja. Na, so richtig fit bin ich immer noch nicht wieder. Vor allem meine Stimme ist weg. Ich krächze nur so vor mich hin. Die Hälfte aller Telefonate wurde ich auch darauf angesprochen. Mal sehen, ob es morgen besser ist. Ich werde wohl heute auch noch mal früh ins Bett gehen. Und nicht auf meinem neuen Tolino lesen. Ich habe mir nämlich letztens einen bestellt, aus einer Laune heraus und weil ich mir versehentlich ein eBook statt eines normalen Buches im Internet gekauft hatte. Auf meine Mail, dass es sich um ein Versehen handelt, haben sie dann wohl doch reagiert und der Bestellstatus heißt "retourniert". Geld habe ich aber keines erstattet bekommen, bis jetzt jedenfalls nicht. Und auf das Buch kann ich auch nicht mehr zugreifen. Also hab ich vorhin erst einmal eine Mail dahin geschrieben. Jetzt einfach schnell ein anderes Buch runterladen, das kommt mir dann doch zu albern vor. Ich warte, bis ich das nächste Mal eines wirklich haben möchte. Und neben meinem Bett türmen sich eh noch einige Stapel gebundenes Papier. Vielleicht sollte ich sogar den eReader zurückschicken. Ist das nun praktisch oder nicht!? Ich krieg da einfach keine Meinung zu. Muss mal Leute fragen, die schon länger so etwas besitzen.
Jedesmal, wenn ich auf der Autobahn wieder einmal Nummerschildbuchstaben auffülle und zu Worten kreiere, denke ich darüber nach, ob ich davon mal erzählen sollte. Machen das andere Menschen auch? Bestimmt. Bei mir müssen die Buchstaben der Reihe nach in dem Wort vorkommen, aber wieviel ich dazwischenpacke, das ist egal. Ein GM-BR könnte also zum Beispiel zu Gummibärchen werden. Ich glaube, es ist eine gute Möglichkeit, das sonst routierende Gedankenkarussell anzuhalten und den Geist mit etwas anderem zu beschäftigen. Und bei ausländischen Kennzeichen versuche ich schon vorher herauszufinden, aus welchem Land das Fahrzeug kommt, noch ehe ich es lesen kann. Polnische Kennzeichen erkenne ich meist schon von der Art her. Ich bin so stolz auf mich! Heute ist es mir gelungen, mal meinen Mund zu halten. Ich bin nämlich unheimlich gut darin, vor allem meinem Mann seine Fehler unter die Nase zu reiben. Als ich von der Arbeit kam, sah ich, dass das Mittagessen von dem Kleinen noch im Kühlschrank stand. Es später, als unser Sohn wieder zu Hause war, hat er es entdeckt und sich selber geärgert und sich bei dem Kleinen entschuldigt. In der Schule hatte aber keiner etwas gesagt. Und auch da habe ich es nicht kommentiert. Mein Sohn wird sicher etwas bekommen haben, irgendwas gibt es immer in der Schule zu essen oder die anderen haben etwas übrig gelassen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, das nichts schlimmes passiert. Und vergessen menschlich ist. Ich brauchte mich auch nicht über die Fehlerhaftigkeit bei einem anderen zu erheben. Ich möchte das weiter üben. Es fühlt sich so viel besser an! Ebenso, wie ich auch nicht mehr auf Lästereien bzw. Redereien über andere einsteigen oder gar selber initiieren möchte. Am Wochenende lief in einer WhatsApp-Gruppe so eine Disserei, die mir gar nicht gefallen hat. Ich habe mich nicht daran beteiligt und hätte es auch gerne gar nicht erst lesen wollen. Ich werde das aber persönlich klären. Mir selber bei dem Wunsch nach Lästern auf die Zunge zu beißen, das wird sicher gar nicht so einfach. Manchmal passiert mir das einfach - was nicht heißt, dass es nicht auch veränderbar ist. Mein Mann kam heute mit dem Vorschlag, dass wir vielleicht doch nächste Woche mit dem Kleinen für eine Woche in die Sonne fliegen sollten. Erst hat mich das überrumpelt und ich dachte, es gibt so viel zu tun hier. Aber dann wurde ich ganz aufgeregt und dachte nur: ja, ja, ja!! Mal raus und Wärme, Meer und Auszeit tanken. Wäre schon eine schöne Sache. Mal sehen, was daraus wird. Bislang ist es nicht mehr als eine konkretere Idee... Ich hatte ganz vergessen, wie fertig ich am nächsten Tag bin, wenn ich erstens zu viel trinke und zweitens zu wenig schlafe. Letzteres hätte nicht sein müssen, aber meine Nacht war nach viereinhalb Stunden vorbei, obwohl mich nichts und niemand zum Aufstehen gezwungen hat. Grrr. Die Menge an Alkohol gestern abend war jetzt auch nicht ausufernd, aber für meine Verhältnisse hat es ausgereicht, um mich heute mit einem netten Kater rumzuschlagen. Ok, dafür hatte ich einen schönen Abend. Und ich war froh, dass wir zu den wenigen Gästen ohne Kinder zählten. Ich hätte dazu keine Lust gehabt. Der Kleine wurde vom Kindermädchen bei der Spielegruppe abgeholt und hat auch bei ihr geschlafen. Das funktioniert immer total problemlos. Sie kamen heute morgen auch erst gegen neun. Den Vormittag waren wir unterwegs, aber als wir wieder zu Hause waren, habe ich unserem Sohn einen Film erlaubt und ich habe mich hingelegt. So komme ich noch akzeptabel durch den restlichen Tag. Mein Mann wird nicht zum Essen da sein, also wärme ich gleich nur Reste für mich und die Kinder auf.
Für die Party gestern hatte ich seit langem mal wieder eine Donauwelle gemacht. Die war richtig lecker! Mein Mann hatte erneut Rhabarber gekauft und diesmal mochte ich mich nicht wieder drücken und habe ihm seine heißgeliebte Rhabarber-Baiser-Torte gemacht. Die hat er aber heute mitgenommen, ich wollte nicht noch mehr Kuchen essen. Und da meine Tochter mich danach gefragt hat, habe ich ihr mal wieder einen veganen Schokokuchen gemacht. Aber nur einen Kleinen. Und die Hälfte davon heute mit zu Freunden genommen. Ich hasse es, wenn hier so viel Backwerk rumsteht. Da kann ich schlecht dran vorbei. Kuchen ist und bleibt die für mich emotionalste Nahrung. Als wir gestern mitten in der Nacht nach Hause gingen, fiel mir siedenheiß ein, dass ich vergessen hatte, den Kater von Freunden zu füttern. Ich habe mich dann doch tatsächlich noch aufs Rad geschwungen und das arme Tier versorgt. Zu meinem eh schon nicht sonderlich tollen körperlichem Befinden kriege ich gerade noch Bauchschmerzen dazu. Wahrscheinlich ist mir der Alkohol auch auf die Verdauung geschlagen. Und meine Tage müsste ich auch kriegen. Wobei die ja auch jeder Zeit wegbleiben können in diesem, meinem Alter... Gestern schon quälte mich bleierne Müdigkeit während und nach den Autofahrten. Das ist echt nicht schön. Gerade frage ich mich, wie ich jetzt überhaupt so wach werde, dass ich vernünftig arbeiten kann. Gestern musste ich mich hinlegen, als ich nach Hause kam. Zum Glück war das möglich. Heute geht es gleich weiter zum Abschiedsfest der Stadtranderholung des Kleinen. Dafür habe ich gestern noch Phantasiemuffins gebacken. Von dem Schoko-Amaranth-Müsli bleibt bei uns immer so ein Krümelrest im Glas, den meine Tochter dann nicht mehr so gerne mag. Den hab ich jetzt verwertet. Und obendrauf die restlichen kleinen Smarties gepackt, die ich noch vom Kindergeburtstag über hatte. Ich hoffe, diese Kreation schmeckt halbwegs.
Am Osterwochenende hatte mir meine Schwiegermutter zwei große Taschen mit Geschirr mitgegeben, die sie für die syrischen Flüchtlinge aufgetrieben hatte. Ich kriege anhand einer Mailingliste immer mit, was genau die verschiedenen Familien bei uns gegenüber so brauchen. Also bin ich gestern mit dem Zeug hin und konnte auch einiges da lassen. Ich bin immer froh, wenn ich etwas helfen kann. Mich mit Zeit dort zu engagieren, das ist mir momentan leider nicht möglich. Da meine Große gestern wieder arbeiten war, musste ich bei dem tollen Wetter alleine laufen gehen. Das ist so ein Unterschied, was die Motivation, aber auch die Durchführung angeht. Aber immerhin habe ich es gemacht. Die Kleine kriege ich einfach nicht dazu, mal mitzukommen. Ich war kurz unsicher, ob es richtig sei, Sport zu machen. Denn seit drei Tagen kriege ich abends so seltsame Erkältungserscheinungen, die in der ersten Nacht auch anhielten. Tagsüber ist aber alles ok. Ich habe schon überlegt, ob es eine Allergie sein könnte, aber nur abends/nachts? Mir tränen auch oft die Augen, vor allem morgens. Egal, ich muss nicht alles verstehen, Hauptsache ich fühle ich nicht wirklich krank. Jetzt, wo der Druck auf der Arbeit weg ist, spüre ich deutlich, wie sehr mein System weiter nach dem Hamsterrad verlangt. Es ist wie, als hätte man Tempo aufgenommen und die Bremse versagt. Innerlich totale Unruhe. Natürlich gepaart mit der typischen Erschöpfung, die jegliche Kreativität platt macht. Gewünscht ist nur abarbeiten. Da die nächsten freien Wochen auch schon vor der Tür stehen ("hallo! sie sind aber noch nicht da!!"), möchte mein Kopf auch dahingehend schon viele tolle Pläne schmieden. Zu viel Leere im Kalender wird hier als bedrohlich empfunden. Wie unsinnig ist das denn? Ich bin ja schon froh, dass ich das mittlerweile durchschaue. Nur leider ist es verdammt schwierig, da auszusteigen. Aber ich bin gewillt. Ich möchte weiter versuchen, diese Widerstände auszuhalten und mich erst einmal zur Ruhe zwingen. Dasitzen, ohne Ziel spazieren gehen, irgend so etwas. Oder doch noch mal versuchen, mit einer Form der Meditation warm zu werden. Moment mal, Yoga wäre doch optimal... zumal ich im Moment wieder so gruselige Rückenschmerzen habe. Die Motivation kommt nicht von allein, da muss ich mich schon in den Hintern treten. Ach menno... Weil ich immer noch so viel Freude mit dem Känguru auf meinen Autofahrten habe, hier mal eine Kostprobe...
Heute Morgen ist mein Mann mit den beiden Töchtern nach Maastricht gefahren. Ein Ferien-Ausflugs-Tag. Ich habe noch nichts von ihnen gehört, vermute mal, sie haben beide das Internet aus gemacht, weil sie im Ausland sind. Dabei müsste die Kleine das nicht mal tun, sie kann auch in Holland ins Netz gehen. Nun ja. Ich hatte am Vormittag mal eine kleine Angstattacke, seither geht es. Früher war es viel, viel schlimmer. Aber die Angst, dass den Dreien etwas unterwegs passieren könnte, die ist immer noch da. Ich darf gar nicht daran denken, dass sie in der selben Kombi im Sommer wieder nach Österreich auf eine Hüttentour fahren... Puh. Egal, jetzt ist April und nicht Juli. Und nach Maastricht ist es nicht so weit und bisher sind sie immer wohlbehalten zurückgekehrt. Ich weiß nicht, wieso das so gekommen ist, dass sich diese Ängste vor allem dann zeigen, wenn mein Mann am Steuer sitzt. Ich kann ja auch nicht gut als Beifahrer neben ihm sitzen. In der Regel fahre ich, wenn wir zusammen unterwegs sind. Demnächst kommt dann die nächste Herausforderung auf mich zu, wenn unsere Tochter mit ihrem Führerschein fertig ist und begleitet fahren darf. Ab Sommer dann ohne Begleitung. Ich wünschte, es gäbe ein Mittel gegen diese Angst! Je nachdem, wie spät es bei denen heute wird, wird es unter Umständen auch da noch mal enger für mich. Aber ich habe schon viel dazu gelernt, wie ich am Besten mit diesen Gefühlen umgehe. Eigentlich bin ich sogar richtig stolz auf mich.
Irgendwie bin ich auch froh, dass die Feiertage jetzt vorbei sind. Auch wenn das Ausschlafen wirklich gut getan hat. Aber ich war ja doch mehr oder weniger nonstop mit den Kindern zusammen. Das ist mir manchmal etwas viel dann. Stimmt gar nicht - gestern nachmittag haben wir alle drei Kinder zusammen ins Kino geschickt. Sie haben sich "Die Schöne und Biest" angeschaut. Manchmal habe ich an den Tagen vor meinen Tagen total viel Hunger. Das ist auch völlig anders als Essdruck, es ist waschechter Hunger! Heute habe ich auch ständig wieder etwas essen müssen. Und auch jetzt freue ich mich schon auf das Abendessen. Da ich ja nur mit dem Kleinen hier bin, machen wir uns Tortellini mit Tomatensoße, Parmesan und Rohkost. Ich bin damit völlig zufrieden, mein Sohn sowieso. Als ich nach der Arbeit noch schnell im Aldi war, hatten sie dort Shortbread und noch Reste von meinen heißgeliebten Marc-de-Champagne-Eiern. Irgendetwas davon gibt es dann für mich noch zum Nachtisch. Ich finde es gerade sehr entspannend, dass meine Figurkritiker bei weitem nicht mehr so laut sind wie früher. Ich kann immer mehr Frieden mit meiner Figur schließen, so wie sie jetzt eben ist. Ich muss nur noch das eine oder andere aus meinem Kleiderschrank ausmisten, worin ich mich einfach nicht mehr wohl fühle. Meine Lieblingstanzhose hat letztens auch schon den Weg in den Keller angetreten. Ich vermute, das wird nichts mehr mit uns beiden. Im Moment kann ich einfach keinen Sinn darin finden, mich zu quälen, mir das Essen zu verkneifen, um wieder schlanker sein, mehr in Richtung Größe 36 tragen zu können. Ich habe ja nicht einmal Übergewicht. Außerdem habe ich letztens wieder gelesen, dass Menschen ab ca. 40 Jahren weniger Kalorien brauchen und von daher oft ein wenig zunehmen. Es ändert sich wohl der Stoffwechsel. Und auf die Wechseljahre sollen sich ein paar Kilo mehr wohl auch eher positiv auswirken. Von daher... ich lass mich einfach mal so, wie ich bin. Vieles ist einfach nur eine Sache der Kleidung und wie ich mich darin fühle. Oh hallo, da sind sie ja wieder... die dunklen Wolken. Gestern war die Welt noch bunt. Heute morgen bin ich aufgewacht und alles war grau in grau. Und ist es noch. Wobei ich das Gefühl habe, ich halte mich. Stehe am Abgrund, rutsche aber nicht wirklich in die Tiefe. Der Kalender sagt mir, es ist das PMS. Mein Gefühl sagt: stimmt. Irgendwie kann ich es heute ganz gut nehmen. War natürlich nicht so ganz passend, dass wir Besuch hatten. Andererseits, so richtig viel ist auch sonst nicht mit mir anzufangen. So war Ablenkung da und auch der Kleine hatte etwas Beschäftigung durch die zwei Jungs in seinem Alter. Am Vormittag waren wir sogar noch etwas draußen am Rhein. Meine „Männer“ haben Steine ins Wasser geworfen und ich habe daneben gestanden und gefroren. Wir sind dann aber doch noch eine kleine Runde gegangen. Das geht echt zunehmend besser mit unserem Sohn. Und ich habe noch einen Mohnstreusel gebacken. Neben dem Kirschstreusel ist auch dieser Kuchen einer meiner Favorites. Dank ausgiebiger Bewegung auf der Tanzfläche gestern, fühle ich mich körperlich gut ausgepowert und so war auch das viele Rumsitzen heute ok. Gestern war aber auch ansonsten ein schöner Tag. Der Kleine war mit dem Kindermädchen unterwegs und ich war mit meinen Mädels in zwei Secondhandläden. Wir haben alle schöne Klamotten gefunden und sind happy damit nach Hause. Es ist toll, so große Kinder zu haben, mit denen man entspannt solche Dinge unternehmen kann! Dieses Jahr ist Ostern bei uns regelrecht ausgefallen. Ich hatte keine Zeit und auch keine Lust auf Deko, auf Eierfärben und auch nicht darauf, welche im Garten zu verstecken. Ich habe ein klein bisschen ein schlechtes Gewissen. Aber es ist wie es ist. Der Kleine schaut gerade seine neue StarWars-DVD, die ich gestern in dem ersten Secondhandladen gefunden hatte. Damit ist er glücklich. Eiersuchen hätte er bestimmt auch gemocht, nun ja. Wir sind wieder "on". Was das ausmacht, wenn das Internet mal ein paar Tage nicht funktioniert. Vor allem für Menschen ohne Smartphone... wie mein Mann. Oder für Kinder, die Ferien haben und nicht in ihrer gewohnten Art Fernseh schauen können. Aber nun ist wieder alles gut und mein Mann war sogar vor den Feiertagen noch beim Zahnarzt und hat keine Schmerzen mehr. Nach den vier langen Tagen im Büro habe ich mich echt auf dieses lange Wochenende gefreut. Und es tut so gut, dass wir nicht völlig verplant sind oder gar wegfahren. Das hätte ich nicht geschafft. Ich habe halbwegs ausgeschlafen, wobei der Kleine schon um sieben bei mir im Zimmer stand. Ich muss ihm glaube ich das Fenster mehr abdunkeln, damit er länger schläft. Aber für mich war das ok, zumal er oben geblieben ist und ich unten meine Ruhe hatte. Später kam dann sogar die gesamte Familie plus Übernachtungsbesuch an den Frühstückstisch und es war einfach nur nett und gemütlich. Ich habe alle gefragt, was sie gerne an dem Tag machen würden und aus all dem ergab sich eine grobe Planung. Ich bin erst mit meiner Großen laufen gegangen und dann mit allen drei Kindern ins Schwimmbad gefahren. In der Zeit konnte mein Mann laufen und arbeiten. Er kümmert sich später um das Abendessen, ich habe gerade vegane Bananen-Schoko-Muffins gebacken. Hoffentlich schmecken die. Es fühlt sich gut an, dass ich Sport gemacht habe und auch die Schwimmbadaktion war ganz ok. Bis auf den Kackaunfall... wie gut, dass er immer noch eine Inkontinenzbadehose trägt. Da geht wirklich nichts ins Wasser. Ihn da aber raus zu schälen und sauber zu machen, das ist alles andere als spaßig. Das war schon das zweite Mal, dass ich mich nacher an das Personal dort gewandt habe mit der Bitte, vielleicht die Toilette noch mal richtig zu säubern. Obwohl ich natürlich alles weg mache, nur mit Klopapier geht das nicht sonderlich gut. Als wir rausgingen hat der Kleine uns überredet, dass wir noch Pommes essen. Wir haben diese aber dann bei McDonalds geholt. Nur, dass ich zu blöd für diese McDrive-Geschichte bin. Ich habe den ersten Stop übersehen, aber meine Tochter ist noch mal ausgestiegen und zurückgelaufen, um unsere Bestellung doch noch aufzugeben. Ging auch so.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |