Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Bereits 117 Seiten habe ich schon von dem Buch von Bärbel Wardetzki verschlungen. Selten habe ich eine so annähernd exakte Beschreibung meiner eigenen Innenwelt gelesen. Der Untertitel von Weiblicher Narzissmus lautet: "Der Hunger nach Anerkennung". Es hat wirklich etwas von Augenöffnen. Vieles, was ich nicht verstanden habe, dessen ich mich sogar geschämt habe, wird mir jetzt viel klarer! Sie schreibt zum Beispiel:
"Vor diesem Hintergrund ist auch die Panik vieler Frauen zu verstehen, wenn sie morgens auf der Waage sehen, dass sie ein Kilo oder einige Gramm zugenommen haben. Gemäß ihrem Selbstbild fühlen sie sich nur liebenswert, wenn sie schlank sind. Die Gewichtszunahme rührt daher tief an ihrem Selbstwertgefühl. Mehr Gewicht bedeutet dick zu sein, nichts zu haben, weshalb man sie mögen könnte. Auch sie selbst lehnen sich ab, finden sich hässlich und unansehnlich." oder auch: "Bei narzisstisch gestörten Menschen liegt eine "tragische Verknüpfung von Bewunderung und LIebe" vor, die zu trennen nicht möglich erscheint. Sie setzen Bewunderung und Liebe fälschlicherweise gleich, das heißt, ohne Bewunderung fühlen sie sich ungeliebt. Sie versuchen alles, um Anerkennung und Zustimmung zu erhalten. Nur dann fühlen sie sich angenommen, bestätigt und gemocht. Die Suche nach Bewunderung muss jedoch unbefriedigend bleiben, weil Bewunderung und Liebe eben nicht identisch sind. Bewunderung ist an besondere Merkmale gebunden, Liebe dagegen richtet sich auf den ganzen Menschen mit seinen Stärken und Schwächen. Bewunderung bleibt daher eine Ersatzbefriedigung für den eigentlichen, nie erfüllten Wunsch nach Achtung, Annahme und Liebe." Jetzt verstehe ich auch, warum es mir so schwer fällt, Gefühle zuzulassen und warum ich das Essen immer wieder als Ersatzbefriedigung benutzen muss. Und dabei ist mir das alles nicht wirklich neu. Andererseits doch. Nach zwei Tagen mit dem Kleinen bin ich froh, dass das Kindermädchen morgen mit ihm ins Schwimmbad fährt. Gestern waren wir auf einem Kindergeburtstag eingeladen und heute haben wir bei dem tollen Wetter meinen Mann auf dem Flohmarkt besucht. Während meine Männer sich eine Pommes geteilt haben, bin ich mal für so etwa 20 Minuten alleine herumgelaufen. Ein paar Kleinigkeiten habe ich einkaufen können. Ansonsten ist es schon schwierig, weil der junge Mann all meine Aufmerksamkeit bindet, wenn wir zusammen unterwegs sind. Als wir zum Auto zurückkamen, schrieb ein Mann gerade für die ganze Reihe Knöllchen. Er war mit dem Wagen vor uns beschäftigt, als ich meinen Sohn eilig in unseren schob und davon gefahren bin. Dabei sah es gar nicht so aus, als dürfte man dort nicht parken. Aber nun ja - Glück gehabt. Vorhin haben wir dann noch seine älteste Schwester besucht, die neuerdings im Eiscafé jobbt. Bei dem schönen Wetter heute hatten sie dort gut zu tun. Was war der Kleine stolz auf sie!
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |