Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Gestern nach dem Kurs habe ich mich mit meinem Mann in der Stadt getroffen. Wir hatten uns einen freien Abend organisiert und sind erst Essen gegangen und später ins Kino. Obwohl ich mich total darauf gefreut hatte, wurde es emotional irgendwie schwierig für mich. Ich weiß nicht, ob es an den schweren Themen wie Depressionen und Suizid lag oder an der fehlenden Erholung nach der letzten doch recht anstrengenden Woche. Ist ja auch egal. Schon bei der Wahl des Lokals hatte ich beständig Einwände und konnte deutlich spüren, wie viel Widerstände ich hatte gegen komische Gerüche, ungemütliche Atmosphäre, Enge, Lautstärke oder wenig vegetarische Auswahl. Letztendlich sind wir bei einem kleinen Chinesen gelandet, wo viele Einheimische essen gehen. Es war auch total lecker. Weil wir noch recht viel Zeit bis zum Kino hatten, sind wir noch auf einen Tee/Kaffee in die "Wohngemeinschaft" gegangen. Der Laden ist ziemlich hipp und witzig. Dort drin steht zum Beispiel ein alter VW-Bus, in dem man auch sitzen kann. Wir sind dann weiter zum Kino und waren recht viel zu Fuß unterwegs. Das war auch gut, denn schon seit dem Vortag hatte ich immer wieder leichte Kopfschmerzen. Wir haben uns "Toni Erdmann" angeschaut und waren erstaunt wie lang und gleichzeitig kurzweilig der Film war. Und wirklich, wirklich gut! Danach war ich allerdings noch schräger drauf und hatte innerlich ziemlichen Stress mit der späten Uhrzeit und Angst vor Schlafmangel. Ich war die ganzen Tage so schlecht aus dem Bett gekommen und saß jeden Tag körperlich müder im Kurs. Wir konnten uns gar nicht einigen, wie wir denn nun nach Hause kommen und sind letztendlich gelaufen. Das war mir auch eigentlich am liebsten, weil ich immer noch Bedarf nach Frischluft hatte. Die ganze Zeit beutelten mich meine Emotionsfiguren mit allem möglichen Mist. Das setzt mich dann so unter Druck, dass ich dann meist Streit mit meinem Mann anfange, weil ich das kaum aushalten kann. Das finde ich auch nicht so toll, aber auch dagegen komme ich dann nicht an. Obwohl ich schon noch mitkriege, dass er gar nichts dafür kann. Als wir den Rhein überquert hatten, kamen endlich Tränen und so ging der Druck etwas runter. Ich kann gar nicht sagen, warum ich geweint habe. Mein Mann ist dann zum Glück so, dass er mich einfach nur tröstet und nichts fragt. Es war mir dann auch irgendwann egal, dass es nach Mitternacht war und ich habe zugesagt, dass ich es zumindest versuchen würde, am nächsten Tag etwas länger zu schlafen. Ich fühle mich morgens so zuständig, dass es für mich wirklich eine Art Übung ist, liegen zu bleiben. Meinen Wecker hatte ich auf kurz vor acht gestellt, schlafen konnte ich aber nur bis sieben. Trotzdem bin ich erst um viertel vor acht aufgestanden, aber da hielt mich wirklich nichts mehr. Die Tatsache, dass wir gar kein Mittagessen für den Kleinen vorbereitet hatten und dass die Große so Ohrenschmerzen hatte, dass ein Arzttermin angesagt war, ließ mir keinen Frieden. Zum Glück war noch ein Stück Pizza vom Vorabend da, so dass das Essensthema schnell abgehakt war. Das kranke Kind ging nicht in die Schule und ich konnte noch den HNO erreichen, ehe ich das Haus verlassen musste. Es hat mich nicht gewundert, dass sie eine Mittelohrentzündung hat. Sie hat echt heftige Schmerzen. Heute ging unser Kurs nur bis 14 Uhr und ich konnte mal wieder den Kleinen von der Schule abholen. Das Wetter war so frühlingshaft, dass wir noch einen kleinen Ausflug zur Eisdiele gemacht haben. Später war ich sogar noch mit der jüngeren Tochter im Einkaufszentrum, weil sie ein paar Sachen brauchte. Mit ihr geht es immer recht fix, weil sie auch nicht wirklich Spaß am Shoppen hat. Wir hatten es jedenfalls nett, waren recht erfolgreich und schnell wieder zu Hause.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |