Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Langsam erhole ich mich von dem Schrecken. Als ich heute Morgen am Geldautomaten war, ist mir aufgefallen, dass ich von meinem Zweitkonto überhaupt keine Bankkarten mehr im Portemonnaie habe. Ich meine mich vage zu erinnern, dass ich diese vor dem Portugalurlaub herausgenommen und scheinbar gut verbunkert habe. Denn meine erste Idee, wo ich suchen könnte, war erfolglos. Eine weitere hatte ich nicht wirklich. Als ich dann mittels Internetbanking mal auf die Zahlen schauen wollte, fand ich auch meine Zugangsdaten nicht mehr, die ich mir kurz vor dem Urlaub erst neu habe zuschicken lassen. Alles weg?? Da stieg dann Panik auf. Ein Anruf bei der Bank hat mir zumindest die Gewissheit zurückgegeben, dass das Geld noch da ist. Puh. Ich habe dennoch alles sperren und mir neu zuschicken lassen. Alles andere setzt mich zu sehr unter Druck. Ich möchte da wieder handlungsfähig sein, auch wenn ich die Karten nicht sofort wiederfinde. Was für eine Geschichte. Ich weiß schon, warum ich kein zweites Konto haben wollte. Eines reicht einem doch völlig, da hat man dann auch wenigstens alle Nummern im Kopf.
Heute Morgen hat die Überforderung mal wieder in Form von Brustdruck und Kurzatmigkeit zugeschlagen. Es ist so viel auch im Büro gerade, aber auch zu Hause kommen wir kaum zur Ruhe. Nicht nur wir Erwachsenen. Die Große musste heute eine große Projektarbeit abgeben, die uns alle schon seit Wochen mitbelastet. Als ich heute Morgen runter kam, saß sie noch immer daran, geschlafen hatte sie nicht. Am Ende gab es dann noch eine Menge verlorenener Daten und viele Tränen, so wie mein Mann mir berichtete. Und er hat sie durch die Gegend gefahren, zum Copy-Shop, zur Schule, wo sie die Arbeit nur abgegeben hat. Die Kleine hat heute ihre erste Aufführung vom Theaterkurs der Schule, für das Stück sie in den letzten Wochen sehr viel geprobt haben. Morgen gehen wir alle hin, auch die Großeltern, um es anzuschauen. Seit drei Tagen habe nun doch noch mal der Versuch gestartet, mein ganz persönliches Suchtmittel "Zucker" wieder mehr aus meiner Ernährung herauszulassen. Ich gebe zu, der Anlass war ein Post eines ehemals übergewichtigen Mannes, der es in fünf Schritten gemacht hat. Da ich die ersten zwei Schritte (keine zuckerhaltigen Getränke und so gut wie keine Fertignahrung) schon weitgehend integriert habe, bin ich gleich zu keine Nahrungsmittel, denen Zucker zugesetzt ist, außer abends einen Riegel dunkle Schokolade. Ich weiß nicht warum, aber gerade ist total einfach. Und ich weiß, es gibt ganz, ganz viele Tage in meinem Leben, da kann ich das nicht. Ich esse auch eher wenig im Moment. Geht auch gut. Ich laufe allerdings Gefahr, meinen Hunger zu ignorieren und mich deshalb gut und machtvoll fühle, weil mich das Essen mal ausnahmsweise nicht im Griff hat. Sondern ich es. Als wir heute von einem Unternehmer Pralinen geschenkt bekommen haben, habe ich die mit einem Schulterzucken in den Kühlschrank geräumt. Sie sind mir egal. Manchmal muss ich allerdings etwas kreativ sein, weil viele Dinge, die ich gegessen habe, eben doch mit Zucker oder gar süß waren. Gestern habe ich mir Muffins aus Bananen, Haferflocken, Ei und Blaubeeren gebacken. Die gab es heute zum Frühstück. Da es im Moment so richtig viel Obst gibt, esse ich auch oft Müsli oder Getreidebrei mit Früchten. Yoga gestern Abend war ohne vollen Bauch im übrigen auch sehr viel angenehmer. Von der Hitze mal abgesehen. Unsere Terrasse ist seit zwei Tagen fertig und weil wir am Montag keine Zeit mehr hatten, noch schön zu kochen, haben wir sie da nur mit einer gekauften Pizzaladung eingeweiht. Gestern haben wir dann unsere Nachbarin eingeladen und mein Mann hat schön gekocht. Durch den Holzboden ist es so, als hätten wir einen Raum mehr. Zumindest im Sommer. Was jetzt noch fehlt sind mehr Pflanzen und ein Sofa oder ähnliches, wo man es sich auch mal bequem machen kann. Allerdings hat jetzt das Wäschereck Terrassenverbot und ich muss schauen, wo ich die unendlichen Wäscheberge trocknen lasse. Im Moment geht es ja auch auf der unteren Terrasse, aber nur, wenn es nicht regnet. Das große Dach dafür wird erst noch gebaut. Nach den Ferien.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |