Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Gerade muss ich noch mal an die Geschichte mit den Engeln denken, die mir eine Freundin erzählt hat. Unsere Engel sind mitunter ganz schön aufgeschmissen, weil sie sehen, wie uns irgendwelches Unheil passiert oder in Schwierigkeiten stecken, wir sie aber nicht um Hilfe bitten. Und ohne unser Bitten können sie nichts für uns tun. Manchmal mache ich das, dann wünsche ich mir was. In der Regel so profane Dinge wie ein Parkplatz oder so, aber manchmal frage ich auch nach Hilfe, wenn ich nicht weiter weiß in einer Sache. Dann bitte ich um gute Ideen, die richtigen Worte oder um eine Art Eingebung. Aber viel zu oft vergesse ich, dass ich das ja auch tun kann.
Nach dem Frust mit dem Erdbeerkuchen habe ich dann am Samstag einen bewährten Kirschstreusel gebacken, der dann auch wunderbar gelungen war. Nur ist der mittlerweile aufgegessen. Vorhin waren unsere Mädels auf der Suche nach was Süßem und in unserem Vorratsschrank herrscht diesbezüglich gerade ziemliche Leere. Ich hatte mich vor einiger Zeit mal beim Einkaufen vergriffen und ungesüßte Dinkelpops gekauft. Schmeckt wohl wie Verpackungsmaterial, habe ich mir sagen lassen. Kann ich mir vorstellen. Dann kam die Idee mit den Schokocrossies, die wir immer mal wieder selber machen. Nur dass wir gerade keine Cornflakes da haben... aber eben diese Poppies. So finden diese nach nichts schmeckenden Teile doch noch eine Verwendung! Und das schmecke auch ganz gut, wie mir berichtet wird. Moment, ich probiere mal: schmeckt ein bisschen wie Puffreis. Meins ist das nicht, aber ich stehe auch nicht auf Vollmilchschokolade... Aus einem mir unerklärlichen Grund habe ich gestern ziemlich viel gegessen. Nach einem solchen Tag habe ich am nächsten Tag so etwas wie einen "Kater" im Bauch. Ich fühle mich elend und habe auch Bauchschmerzen. Alles nicht so toll. Eigentlich hätte ich heute Abend besser mal sehr mäßig gegessen, aber das habe ich nicht hingekriegt. Deshalb werde ich mir jetzt ein Kirschkernkissen machen und einen Film aus der Mediathek auf meinem Laptop ansehen. Im Wohnzimmer kann man heute kein Fernseh schauen, da schnorchelt mein Mann. Und bestimmt will der nachher noch Fußball sehen!
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Ich habe den Erdbeerkuchen gestern noch zum Teil in die Tonne gekloppt. Ich habe mich doch ziemlich geärgert. Der Pudding und damit auch die Erdbeeren flossen auseinander. Und der Boden war nicht sonderlich lecker. Ich habe die Erdbeeren samt Pudding in eine Schüssel gefüllt und den Rest weggeworfen. Ab und zu passiert mir das. Schade um die gute Rohstoffe. Mal sehen, ob die Erdbeeren in der Form noch einen Abnehmer finden...
Gestern Abend lief es sowieso nicht mehr gut. Ich hatte auch noch das Müsli, dass ich meinem Sohn für die Schule gemacht hatte, im Kühlschrank entdeckt. Ich hatte vergessen, meinem Mann einen Zettel hinzulegen, dass ich es gemacht habe. Meine jüngere Tochter wollte unbedingt noch ins nächstgelegen Einkaufszentrum fahren, um bunte Haarfarben zu kaufen und weil ich sie am Abend nicht so gerne dort alleine unterwegs sehen wollte, habe ich sie gefahren. Zum Dank wurde ich in jeder erdenklichen Situation von ihr angeflaumt. Boa, das nervt vielleicht! Als ich dann die Wäsche aufhängen wollte und gesehen habe, dass ich die Maschine scheinbar gar nicht gestartet hatte, war meine Laune echt im Keller. Wobei, dass ich mich nicht noch eine gute halbe Stunde mit nassen Socken und Unterhosen abkämpfen musste, hatte auch was Gutes! Das Kind saß natürlich auch noch mit dem Papa vor dem nächsten EM-Spiel und kündigte mir schon an: Hose vollgepisst! Die Windel war bereits bis zum Anschlag voll und somit waren die Klamotten auch nass. Ich wollte nur Feierabend und habe logischerweise viel Gegenwind vom Kind bekommen, der so nicht ins Bett gebracht werden wollte. Eigentlich dachte ich auch, es wäre noch etwas Nettes an diesem Freitagabend drin, einen Film mit meinem Mann anschauen oder bei einem Glas Wein zusammensitzen, aber er schlief gerade vor dem immer noch währenden Fußballspiel weg und ich war hundemüde! Ich habe noch etwas gelesen und ein weiteres Mal die Spülmaschine aus- und wieder eingeräumt. Es gibt echt Tage, das läuft sie zweimal! Wahnsinn. Somit habe ich echt früh geschlafen. Brauchte ich scheinbar auch, ich habe locker acht Stunden zusammen bekommen! Normalerweise läuft bei uns tagsüber nur der Fernseher, wenn unser Sohn etwas schaut. Seit Beginn der EM ist ist die Kiste nun zu allen möglichen Tages- und Abendzeiten an und erinnert mich an meine Kindheit. Da mich der Fußball nur über die Ohren erreicht, sehe ich vor meinem inneren Auge meinen Vater, der kein einziges für ihn wichtiges Spiel verpasst hat. Irgendwie war da also fast immer was und das bedeutete, dass man ihn nicht ansprechen, geschweige denn stören durfte. Eigene Ansprüche an den Fernseher konnte man auf jeden Fall vergessen. Ich bin nur heifroh, dass diese mir unerklärliche Begeistung für diesen Sport meinen Mann nur bei EM's oder WM's heimsucht! Unser Sohn ist auch nicht wirklich glücklich darüber, dass der Papa jetzt der Bestimmer über die Flimmerkiste ist. "Oh, nicht schon wieder Fußball!", sagt er nahezu täglich. Er möchte viel lieber StarWars - The Clone Wars sehen!
Als ich heute nach Hause kam, stellte ich mit Entsetzen fest, dass wir keine Eier mehr haben. Mein Mann hatte die letzten gekocht. Wie meistens freitags möchte ich dann endlich mal wieder backen, zumal dann, wenn ich unter der Woche nicht dazu gekommen bin. Ok, dann gibt es halt veganen Kuchen. Aus der Obstschale lachten mich Erdbeeren an und ich suchte im Internet nach einem Rezept. Jetzt kühlt der vegane Boden mit veganem Pudding und Erdbeeren obendrauf draußen aus und ich hoffe, er wird noch so fest, dass es nicht auseinanderfließt, wenn ich den Tortenring wegnehme. Ich vermute aber, es wird nichts. So ein Mist. Ich hätte den Pudding dicker kochen müssen. Wahrscheinlich gibt es auch diesmal kein Bild - aus diesem Grund. Ansonsten habe ich ein bisschen Muskelkater vom Laufen gestern. Und stelle fest, dass ich zur Zeit wenig Lust auf dichte Nahrung habe. Ich bin super schnell satt und schwere Sachen fühlen sich nachher unangenehm an, aber auch schon während des Essens bemerke ich, dass ich eigentlich leichteres will. Wenn der Essdruck nahezu wegfällt, habe ich einen viel besseren Zugang zu meinen körperlichen Bedürfnissen. Die kann ist sonst gar nicht so wahrnehmen, Essdruck ist viel lauter. Und jetzt bin ich mir auch gar nicht mehr so sicher, dass die Klamotten wirklich viel zu eng geworden sind. Das meiste sitzt doch halbwegs wie immer. Mir geht es gut! Nein, mir geht es sogar richtig gut!! Und darüber kann ich mich gerade so richtig freuen. Es ist mal nicht schwer, sondern meist fühle ich mich leicht und beschwingt. Ich hatte heute einen recht langen Arbeitstag und war erst nach vier zu Hause. Keine Spur von Müdigkeit - ich habe mir Sportsachen angezogen und habe eine Regenloch ausgenutzt, um endlich mal wieder eine kleine Runde laufen zu gehen. Es war zwar anstrengend, aber auch total schön. Alles hat geglitzert. Ich würde auch sehr gerne mal wieder Inliner fahren, aber dafür ist es mir definitiv zu nass draußen. Aber das mache ich, sobald das Wetter und meine Zeit es zulässt. Vorhin als ich im Stau gestanden habe, wurde mir auch da die Zeit nicht lang, weil mich meine momentane Lieblingsplatte so mitgerissen hat. Ich habe so gut es ging, dazu mitgewippt... :) HOT CHIP - THE WARNING
Aber auch gestern dachte ich schon: so muss sich wohl jemand fühlen, der nicht essgestört ist. Schon die ganzen letzten Tage sind die sonst so üblichen Gedanken zum Thema Essen, Gewicht und Figur einfach ausgeblieben! Das ist so wunderbar, wenn das keinen Raum einnimmt. Wenn es einfach passiert. Ich habe Hunger und ich esse. Vielleicht esse ich auch was mehr oder nur aus Appetit, aber auch das zieht keine Endlosschleifen hinter sich her! Und auch kein Bauchweh! Ich vermute, es haben sich in der letzten Zeit ein paar Knoten gelöst, denn die Themen, an denen ich gerade dran bin, sind keine leichten. Es geht auch viel um Scham... da schaut man ja besonders ungerne hin! Ihr lieben Leser!
Bitte fühlt Euch herzlich eingeladen, auch etwas zu schreiben, wenn Euch was zu meinen Beiträgen einfällt. Hier ist auch Platz für Eure Gedanken, Fragen und Anregungen!! Die letzten zwei Tage ist mir meine Müdigkeit echt auf die Laune geschlagen. Wie kann ich mir mich nur immer so schlapp fühlen? Montagabend war ich dermaßen an meiner Belastungsgrenze, dass ich am liebsten um mich gebissen hätte. Ich bin noch halbwegs ohne dicken Knatsch durch das Abendessenprogramm gekommen, aber danach war ich nicht mehr ansprechbar und bin nur noch mit meinem Laptop und einem Film aus der Arte-Mediathek in mein Bett geflüchtet. Das hat dann aber auch gut getan. Gestern ging es mir nach einem langen Arbeitstag ähnlich, zumal mir da die Möglichkeit fehlte, mal zwischendurch kurz die Augen zu zumachen. Da war es nicht gerade einfach für mich, meinen Mann schnarchend auf dem Sofa vorzufinden - ihm geht es halt ähnlich... Mir war schon klar, dass ich keinen Fullservice erwarten konnte, also habe ich mich wieder mit durch das Abendessenprogramm genötigt, damit wir noch halbwegs zeitig essen konnten. Danach war ich allerdings wieder so fit, dass ich mich nicht zum Yoga schleppen musste, sondern fröhlich freiwillig losgetapert bin. Ist eh keine gute Option, dort nicht hinzugehen. Mein Körper bräuchte diese Art des körperlichen Ausgleichs viel häufiger. Nun ja... Wunsch und Wirklichkeit. Blöd war nur, dass ich mich nicht gut konzentrieren konnte, weil mich kurz vor der Stunde eine Idee gepackt hatte, die ich unbedingt verfolgen wollte. Ich bin seit einiger Zeit in einer WhatsApp-Gruppe, die aus recht vielen Leuten aus unserem Stadtteil besteht. Es ist echt faszinierend, was dort an Hilfe, Anregungen, Tipps, Unterstützung und sonst noch so läuft! Ich selber habe das schon einige Male genutzt, sowohl in die eine, wie auch in die andere Richtung. Da ich aber noch einen guten Satz Menschen kenne, die ebenfalls in der Nähe wohnen, aber nicht in dieser Gruppe sind, habe ich mir überlegt, noch so eine aufzumachen. Da schlägt mein Orga-Kommunikations-Herz immer gleich ganz hoch! Was für Möglichkeiten, wie schön, wenn alle so vernetzt sind! Es gibt zwar auch einen kleinen Teil, der nach dem Haken der Geschichte fragt, aber das Einzige, was mir da einfällt ist, dass es noch mehr Traffic, noch mehr Ablenkung durch das Handy gibt. Meines klopft sowieso schon oft... aber ich liebe es halt auch. Ich mag diese Art der Kommunikation. Dafür kann man mir mit dem Telefon vom Leib bleiben, wenn das klingelt, kriege ich schlimmstenfalls die Krise oder bestenfalls bin ich genervt. Warum das so ist, weiß ich nicht wirklich... vielleicht liegt es an meinem Job!?
Ich nehme noch mal Ina Rudolph's Anregungen und versuche diesen Monat mir meine liebgewordenen Gewohnheiten anzuschauen und hier und da auch mal zu durchbrechen. Es ist erstaunlich, wie viel Widerstand einem da doch immer begegnet und wie gut es sich oft im Nachhinein anfühlt. Heute Morgen bin ich nicht gut durchgekommen und kam erst sehr spät in Wuppertal an. Normalerweise fahre ich vor der Arbeit dort noch zu meinem Lieblingsbäcker und versorge mich mit wirklich guten Vollwertbrötchen. Heute habe ich nur kurz an einer Tanke gehalten, die auch ein kleines Brötchensortiment haben und habe dort eingekauft. Der Umstand, dass es ziemlich geregnet hat, hat mir meine Entscheidung erleichtert. Ich möchte mich nicht so abhängig machen, es fühlt sich an wie eine Freiheit, nicht DIESE bestimmten Brötchen haben zu MÜSSEN.
Gestern waren wir zum Abendessen bei der Schwiegermutter eingeladen. Wir treffen uns immer so gegen 17 Uhr. So gegen gibt es bei mir eigentlich nicht... für mich ist es gleichgesetzt mit Punkt 17 Uhr. Völlig unnötig, sagt mein Verstand, aber mein Gefühl fängt an zu rebellieren, wenn wir nicht zeitig aus der Tür kommen. Gestern fiel unsere geplante Abfahrt mit einem totalen Wolkenbruch zusammen und da konnte ich meine Zeitvorgabe plötzlich loslassen. Niemand würde verlangen, dass man bei solchem Regen auch nur bis zum Auto geht! Ich habe mich also mit meinem Buch auf dem Sofa gemütlich gemacht und gewartet, bis der Regen nachgelassen hat und die Kinder so langsam eintrudelten. Wobei unser Sohn seine Schwestern schon angetrieben hat, weil er auch ganz schlecht warten kann. Eine Sache kriege ich aber nicht hin. Meine jüngere Tochter hat mich mal angeregt, doch nicht immer mit dem Auto, sondern auch mal mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Ich habe früher viele Jahre so meinen Arbeitsweg zurückgelegt und es hat auch was, wenn man morgens und nachmittags zum Beispiel lesen kann. Und mal ein paar Schritte gehen oder mit dem Rad zum Bahnhof, ist auch durchaus angenehm, wenn das Wetter mitspielt. Heute ist ein Hauptargument dagegen, dass ich dann erst viel später zu Hause bin... und da gibt es ja immer noch sooo viel zu tun. Wenn ich ehrlich bin, dann mag das mitunter mal ein Grund sein, aber beiweiten nicht immer! Schwerer wiegt aber noch, dass ich dann noch früher aufstehen muss als ohnehin schon. Mein Wecker klingelt um 5.20 und das fühlt sich schon nach Schmerzgrenze an. Ohne Auto müsste ich sicher noch gut vor fünf aufstehen. Uäh! Ganz vergessen: das Geheimnis der nächtlichen Anrufe - punkt 12 - hat sich übrigens geklärt! Ich habe in einem unserer Telefone ein aktivierte Weckfunktion gefunden. Wahrscheinlich hat unser Sohn diese eingestellt, als er mal wieder ein Telefon in den Fingern hatte! War ich froh, dass es nur das war!!
Irgendwie gehört dieses Rezept zu meinen Lieblingen. Schnell gemacht und immer ein Hochgenuss! Ich habe gestern einen Back-Rappel bekommen, so lange hatte ich schon keinen Teig mehr gerührt. Außerdem wollte ich auch mal wieder was ins Büro mitnehmen. Da meine Mädels ja beide keine Backwaren mit Obst drin mögen, habe ich für sie noch einen Schokokuchen mit weißen und dunklen Schokostückchen gemacht. Mal sehen, was ich am Wochenende noch so anrühre... zumindest kann ich mir vorstellen, dass ich noch mal Lust bekomme. Allerdings habe ich auch ein paar schöne Sachen vor, vielleicht reicht die Zeit dann doch nicht.
Seit unsere Terrasse benutzbar ist, sitzen wir nun jeden Abend draußen und essen dort. Das hat was, auch wenn wir dann auf der Nordseite des Hauses sind. Wie immer reden alle durcheinander und vor allem die Teenager haben viel zu erzählen, wenn wir mal zusammen sitzen. So berichtete unsere Jüngere, dass eine Lehrerin zwei Schüler als behindert beleidigt hat. Unser Sohn sagte dazu: nicht sagen behindert! Genau!, bestätigten wir ihn und seine ältere Schwester fügte noch hinzu: Nicht wahr, man soll zu niemanden sagen, dass er behindert aussieht. Doch du behindert aussehen, wandte er sich an sie. Manchmal frage ich mich wirklich, was kriegt er in seinem Kopf eigentlich sortiert und was nicht. Er lebt schon in seiner ganz eigenen Welt befürchte ich. Oder vielleicht freue ich mich auch darüber, denn meistens geht es ihm ja gut.
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Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |